Dokument 1.pdf - OPUS - Universität Würzburg
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BLICK 88<br />
Tontafelfragmente mit<br />
Keilschrift werden entziffert<br />
und übersetzt. Danach<br />
können die Bruchstücke<br />
wieder zu vollständigen<br />
Tafeln zusammengefügt<br />
werden.<br />
Foto: Wilhelm<br />
Aus der Forschung<br />
Die Sonderpädagogen erwarten, dass sich bei den sich selbst einen sehr hohen Anspruch, dem sie nur<br />
Müttern zahlreiche Einstellungen verändert und, be- schwer gerecht werden können.<br />
sonders unter dem Einfluss der neuen Technologien, Dieses Projekt führen die <strong>Würzburg</strong>er Sonderpä-<br />
polarisiert haben. Die Sensibilisierung in Erziehungs- dagogen interdisziplinär mit Humangenetikern<br />
fragen könnte dazu geführt haben, dass viele El- von der <strong>Universität</strong> des Saarlandes durch . Dort<br />
tern sich heute subjektiv weniger als Versager emp- liegt die Projektleitung in den Händen von PD<br />
finden. Andere stellen hingegen möglicherweise an Dr. Wolfram Henn.<br />
AMERIKANISCHE STI FTUNG<br />
HI LFT A LTORIE NTALISTEN<br />
Barbara Spering reist zum Puzzeln in die<br />
USA. Im Harvard Semitic Museum warten<br />
3.400 Jahre alte, mit Keilschrift beschrie<br />
bene Tontafelfragmente auf die Würzbur<br />
ger Altorientalistin. Sie wird die Texte<br />
entziffern, übersetzen und dann die<br />
Bruchstücke wieder zu vollständigen<br />
Tontafeln zusammenfügen.<br />
Verglichen mit Pergament, Papier und CD-ROM<br />
ist das älteste Schreibmaterial der Welt konkur<br />
renzlos, was seine Langlebigkeit betrifft: Mit Keil<br />
schrift beschriebene Tafeln aus gebranntem Ton<br />
können auch nach 4.000 Jahren noch so ausse-<br />
hen wie an dem Tag, an dem der Schreiber sei<br />
nen Griffel aus der Hand legte.<br />
Tontafeln haben allerdings auch einen Nachteil:<br />
Sie zerbrechen leicht. Darum ist für Keilschrift<br />
Wissenschaftler das Zusammenfügen von Tontafel<br />
bruchstücken - im Fachjargon .. Joinen" genannt -<br />
die Voraussetzung für die Auswertung der Texte.<br />
Das Semitic Museum der Harvard University be<br />
sitzt in seiner Tontafelsammlung Tausende sol<br />
cher Fragmente. Sie stammen aus der Zeit um<br />
1400 vor Christi Geburt und wurden von einer<br />
amerikanischen Expedition in den Jahren 1927<br />
bis 1931 in der Nähe des heutigen irakischen<br />
Erdölzentrums Kirkuk ausgegraben. Die Bruch<br />
stücke gelangten nach Harvard, weil zu jener<br />
Zeit Ausgrabungsfunde zwischen dem damali<br />
gen Königreich Iraq und den Ausgräbern geteilt<br />
wurden .<br />
Der Lehrstuhl für Altorientalistik der Uni Würz<br />
burg unterstützt das Harvard Semitic Museum<br />
dabei, unter diesen Fragmenten zusammenge<br />
hörige Stücke zu identifizieren und zu edieren _<br />
Der Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Gernot Wilhelm,<br />
der seit 1977 schon viele Sommermonate in<br />
Harvard in der Tontafelsammlung gearbeitet hat,<br />
erhielt jetzt Mittel von einer privaten amerikani<br />
schen Stiftung, um diese Arbeiten fortsetzen zu<br />
können : Das "Shelby White - Leon Levy Pro<br />
gram for Archaeological Publications" unterstützt<br />
Forschungen zur Aufarbeitung und Publikation<br />
von Funden und Befunden abgeschlossener ar<br />
chäologischer Ausgrabungen. Durch diese Finanz<br />
hilfe ist es der Lehrstuhlmitarbeiterin Barbara<br />
Spering möglich, in diesem und im kommenden<br />
Jahr jeweils zwei Monate in Harvard zu arbeiten.