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Bericht zur ersten Überprüfung des Biosphärenreservats ...

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man nach Westen kommt und je ländlicher und strukturschwacher das Gebiet<br />

wird. Dies wird zwangsläufig vor allem im westlichen Teil <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung<br />

haben.<br />

V.2 Kulturelle Bedeutung <strong>des</strong> Gebietes<br />

Die Besiedelung <strong>des</strong> <strong>Biosphärenreservats</strong> geschah in mehreren Schritten,<br />

wobei der Bereich der Weinstraße schon sehr früh, der Pfälzerwald hingegen<br />

erst verhältnismäßig spät besiedelt wurde. Nach dem Zerfall <strong>des</strong> Weströmischen<br />

Reiches und dem Abzug der Römer aus dem Gebiet <strong>des</strong> heutigen <strong>Biosphärenreservats</strong><br />

erfolgte die Landnahme der römischen Rheinprovinz durch<br />

die Alemannen und nachfolgend durch die Franken.<br />

Der größte Teil <strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> wurde jedoch erst während der hochmittelalterlichen<br />

Rodungszeit im 12. und 13. Jahrhundert besiedelt. Während der<br />

Herrschaft der Salier und der Hohenstaufen im Zeitraum von 1150 - 1250<br />

wurde die Region zum Zentrum <strong>des</strong> Heiligen Römischen Reiches Deutscher<br />

Nation und erhielt eine entscheidende Bedeutung in Mitteleuropa, die sie danach<br />

nie wieder erreichte. In dieser Zeit boten die günstigen Geländeverhältnisse<br />

<strong>des</strong> Pfälzerwal<strong>des</strong> und insbesondere die Felsentürme <strong>des</strong> Dahner Felsenlan<strong>des</strong><br />

reiche Möglichkeiten <strong>zur</strong> Anlage von z.T. mächtigen Burgen und<br />

Befestigungen. Dementsprechend ist das Biosphärenreservat heute dicht gesät<br />

mit kulturhistorisch wertvollen Objekten. Das bekannteste von allen ist die<br />

wahrscheinlich vom <strong>ersten</strong> Salierkaiser Konrad II. erbaute Reichsburg Trifels,<br />

wo im 12. und 13. Jahrhundert die Reichsinsignien aufbewahrt wurden und die<br />

auch als Reichsgefängnis für z.B. den sizilianische Hochadel und den englischen<br />

König Richard Löwenherz diente.<br />

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Burgen und Burgruinen sowie<br />

Klosterruinen und Wehrkirchen. Besonders erwähnenswert ist das restaurierte<br />

und als Gedenkstätte der deutschen Geschichte hergerichtete Hambacher<br />

Schloss, wo sich im Jahr 1832 die als "Hambacher Fest" in die Geschichtsbücher<br />

eingegangene erste Massendemonstration für ein demokratisches<br />

Deutschland ereignete.<br />

V.3 Nutzung von Ressourcen durch die lokale Bevölkerung<br />

V.3.1 Nutzung oder Aktivitäten in den Kernzonen:<br />

Die Kernzonen sollen als natürliche Wildnisgebiete entwickelt werden.<br />

Für jede Kernzone wird eine differenzierte Waldentwicklungsplanung<br />

erstellt. Darin erfolgt eine Einschätzung der voraussichtlichen natürlichen<br />

Bestandsentwicklung und eine Prüfung, ob waldbauliche Maßnahmen<br />

überhaupt zwingend erforderlich sind. Dabei stehen möglichst<br />

geringe Eingriffe und ein frühzeitiger Rückzug aus den Flächen zugunsten<br />

der natürlichen Waldentwicklung im Vordergrund.<br />

Für eine Übergangszeit von maximal 35 Jahren werden je nach Aus-<br />

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