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Bericht zur ersten Überprüfung des Biosphärenreservats ...

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V.4 Tourismus<br />

schaftlicher Flächen. Neben den ungünstigen Voraussetzungen für die<br />

Landwirtschaft verdankt der Pfälzerwald auch den jagdlichen Interessen<br />

der Lan<strong>des</strong>herren und seiner Bedeutung als Rohstofflieferant für<br />

die benachbarten Gemeinden in der waldarmen Rheinebene, dass er<br />

von den großflächigen Rodungen <strong>des</strong> Mittelalters verschont blieb.<br />

Auch der Beginn <strong>des</strong> Industriezeitalters änderte nichts wesentliches an<br />

der dichten Bewaldung, da die rohstoffarme Buntsandsteinlandschaft<br />

wenig Anreiz für die Ansiedlung größerer Industriebetriebe lieferte, wodurch<br />

der innere Pfälzerwald heute immer noch ein Gebiet vorherrschender<br />

Forstwirtschaft mit sehr dünner Besiedelung ist. Auch verhinderten<br />

Kriege mit dem benachbarten Frankreich und die Nähe <strong>zur</strong><br />

deutsch-französischen Grenze eine stärkere Industrieansiedlung.<br />

So ist es auch historisch gesehen eine organische Weiterentwicklung,<br />

dass der eigentliche Pfälzerwald seinen Charakter als siedlungsarmes,<br />

natürliches Waldgebiet erhalten hat und heute einen Bewaldungsanteil<br />

von über 80% aufweist. Die Landwirtschaft ist lediglich im Dahner Felsenland<br />

von gewisser Bedeutung. Im gesamten Pfälzerwald nimmt sie<br />

heute nur noch rund 6% der Fläche ein. Die übrigen 12% entfallen auf<br />

Siedlungs- und Verkehrsflächen.<br />

An der Weinstraße nahm die Entwicklung der Landnutzung einen völlig<br />

anderen Gang: Der schon im Mittelalter intensiv betriebene Weinanbau<br />

bot einer schnell wachsenden Bevölkerung ausreichenden Lebensunterhalt.<br />

Nach großen Verlusten im Dreißigjährigen Krieg stieg die Bevölkerungszahl<br />

kontinuierlich an. Zu Beginn <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts war<br />

die tragfähige Bevölkerungsdichte <strong>des</strong> Naturraums erreicht. Die Weinstraße<br />

gehörte zu dieser Zeit zu den dichtest besiedelten Gebieten <strong>des</strong><br />

vorindustriellen Deutschlands und die Dörfer weisen noch heute verdichtete<br />

städtische Bauweisen auf. Der Weinanbau nimmt heute rund<br />

75% der Fläche ein, 20% sind Siedlungsgebiet, die restlichen 5% entfallen<br />

auf Verkehrsflächen und sonstige Flächen.<br />

Das Biosphärenreservat hat sowohl Ferienerholungsfunktion als auch Nahund<br />

Kurzzeiterholungsfunktionen. Entsprechend lassen sich die Erholungssuchenden<br />

in die Kategorien Naherholung (ohne Übernachtung) und Fremdenverkehr<br />

(Urlaubsgäste mit Übernachtung) unterteilen.<br />

Naherholung im Biosphärenreservat:<br />

Seit der Gründung <strong>des</strong> Naturparks Pfälzerwald im Jahr 1959 bis Beginn der<br />

90er Jahre ist eine stetige Zunahme der Zahl der Naherholungssuchenden zu<br />

verzeichnen. Seitdem stagniert die Zahl mit Tendenz zu leichter Abnahme.<br />

Während 1959 lediglich 16.000 Pfälzerwald-Besucher für das durchschnittliche<br />

Schönwetterwochenende geschätzt wurden, wurden für das Jahr 1988<br />

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