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und fuhrwesen im fürstentum liechtenstein - eLiechtensteinensia

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EINE BÄUERLICHE BEVÖLKERUNG -<br />

LIECHTENSTEIN IM SPÄTEN 18. JAHR­<br />

HUNDERT<br />

Die <strong>liechtenstein</strong>ische Bäuerin sowie der <strong>liechtenstein</strong>ische<br />

Bauer lebten noch um 1800 in einer<br />

sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Ordnung, deren<br />

Wurzeln weit ins Mittelalter zurückreichten. 198<br />

Der<br />

Herrschaftsgedanke prägte das menschliche Zusammenleben<br />

<strong>und</strong> manifestierte sich in den Formen<br />

von Gr<strong>und</strong>-, Haus-, Schutz-, Gerichts-, Leib<strong>und</strong><br />

Landesherrschaft. Die Gr<strong>und</strong>herrschaft best<strong>im</strong>mte<br />

weitgehend die Agrarverfassung. Sie beruhte<br />

auf dem landesherrlichen Besitzanspruch auf<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden. Das gr<strong>und</strong>herrliche Land, aber<br />

auch andere landesherrliche Besitztümer wie<br />

Mühlen, Tavernen <strong>und</strong> andere gewerbliche Betriebe<br />

wurden zur Bewirtschaftung verliehen. Als Gegenleistung<br />

erhielt der Gr<strong>und</strong>herr vom Lehensnehmer<br />

einen Anteil des Ertrags in Form von Abgaben<br />

oder verschiedenen Dienstleistungen (Fronen). Der<br />

unentgeltliche Strassenbau war - wie wir gesehen<br />

haben - ebenfalls eine solche Dienstleistung.<br />

DAS ROD- UND FUHRWESEN IM FÜRSTENTUM<br />

LIECHTENSTEIN / KLAUS BIEDERMANN<br />

Aus dem Liechtensteiner<br />

Unterland kommendes<br />

Pferdefuhrwerk. Im späten<br />

18. <strong>und</strong> frühen 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

war der Pferdebestand<br />

<strong>im</strong> Unterland stets<br />

grösser als <strong>im</strong> Oberland.<br />

Die ärmeren Oberländer<br />

Fuhrleute verwendeten oft<br />

Ochsen als Zugtiere.<br />

Die einzelnen Dörfer, meist «Nachbarschaften»<br />

genannt, waren traditionell genossenschaftlich<br />

organisiert. Jede Nachbarschaft hatte einen best<strong>im</strong>mten<br />

Anteil an Boden, der von den Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürgern gemeinsam genutzt wurde. Ab<br />

dem späten 18. Jahrh<strong>und</strong>ert wurde ein Teil dieses<br />

Bodens unter dem Eindruck einer steigenden Bevölkerungszahl<br />

aufgeteilt <strong>und</strong> ins Privateigentum<br />

einzelner Familien überführt. Daneben gab es aber<br />

192) Ebenda. Siehe auch: Caminada. Passstrassen, S. 29 <strong>und</strong> Vogt,<br />

Werdenberg-Liechtenstein, S. 157; an beiden Stellen wird darauf<br />

hingewiesen, dass die Tardisbrücke mehrmals von den Fluten<br />

weggerissen wurde.<br />

193) Donatsch, Malans, S. 63.<br />

194) Vogt, Werdenberg-Liechtenstein. S. 158.<br />

195) Ospelt. Wirtschaftsgeschichte. S. 341 f. <strong>und</strong> Vogt. Werdenberg-<br />

Liechtenstein, S. 158 f.<br />

196) Poeschel, Liechtenstein, S. 5.<br />

197) Ospelt. Wirtschaftsgeschichte. S. 341.<br />

198) Die folgenden Angaben stützen sich auf: Ospelt. Wirtschaftsgeschichte,<br />

S. 84 f.<br />

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