Teil 2 (1,4 MB) - Verpackungs-Rundschau
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INTERPACK<br />
„Maßgeschneiderte<br />
<strong>Verpackungs</strong>lösungen“<br />
Forum Wellpappe 1999 auf der interpack<br />
„Eine Schachtel aus Wellpappe ist so<br />
gut wie das Know-how, das in ihr<br />
steckt“ – mit dieser These eröffnete<br />
Klaus Rüger, Vorsitzender der Technischen<br />
Kommission des Verbandes<br />
der Wellpappen-Industrie (VDW), in<br />
Düsseldorf das diesjährige Forum. Auf<br />
Einladung des VDW referierten Vertreter<br />
aller Stationen der Lieferkette über<br />
die Anforderungen, die sie an Wellpappe<br />
stellen.<br />
Rüger betonte, daß eine Schachtel<br />
nur dann eine gute Verpackung<br />
sein kann, wenn sie auf das Produkt,<br />
die Befüllung, Lager- und Transportbeanspruchung,<br />
Handlingaspekte sowie<br />
die Entsorgung ausgelegt werde. „Dabei<br />
Dieter Kögler, Vorsitzender des Verbandes<br />
der Wellpappenindustrie e.V., begrüßt die<br />
Zuhörer<br />
Die Experten im Gespräch: Ingeborg Schmitz, Thomas Mehl, Moderator Rainer Witt, Frank Hassler,<br />
Dietrich Groth und Klaus Rüger (v. li.) in Düsseldorf Fotos: VDW<br />
ist der Preis einer Wellpappenverpackung<br />
eine wichtige Eintrittskarte”, sagte Dietrich<br />
Groth, Herlitz AG. Um Beschaffungsprozesse<br />
zu verschlanken und damit<br />
Gemeinkosten zu reduzieren, erwartet<br />
Herlitz von seinen Lieferanten nicht nur<br />
eine stabile, preiswerte, maschinell verarbeitbare<br />
und marketingfähige Verpackung,<br />
sondern auch die Übernahme<br />
der Materialwirtschaft.“ Bei einigen Produkten<br />
im Pfennigberich entfallen rund<br />
15 Prozent auf die Verpackung. „Dort<br />
müssen gemeinsam mit dem Lieferanten<br />
Einsparpotentiale erschlossen werden“,<br />
sagte Groth.<br />
Logistiker erwarten von Transportverpackungen,<br />
daß sie ausreichend tragfähig<br />
sind und maschinell verarbeitet<br />
werden können. „Primärverpackungen<br />
übernehmen in zunehmenden Maße<br />
nur noch unmittelbare Schutz- und Präsentationsfunktionen,<br />
während die Sekundärverpackung<br />
tragfähig sein muß“,<br />
sagte Frank Hassler, Leiter Logistik im<br />
Geschäftsbereich Consumer Products<br />
Deutschland der Beiersdorf AG. So<br />
habe die Nivea-Cremedose heute nur<br />
noch ein Zehntel ihres ursprünglichen<br />
Gewichts und benötige deshalb eine<br />
stabile Transportverpackung.<br />
Thomas Mehl, Bereichsleiter Umwelt<br />
der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft,<br />
erläuterte die Erwartungen des<br />
Handels an Wellpappenverpackungen.<br />
„Verpackungen mit Aufreißfaden oder<br />
Perforation sowie geschlossene Schachteln<br />
sind nicht mehr zu akzeptieren. Das<br />
Auspacken der Waren aus solchen Transportverpackungen<br />
dauert zu lange.“ Auch<br />
das Ladenbild werde durch Transportverpackungen<br />
beeinflußt. Mehl sprach sich<br />
deshalb für hochwertig bedruckte Verpackungen<br />
aus.<br />
„Bis zu 18mal sortiert ein Altpapierhändler<br />
seine eingesammelten Papierfraktionen,<br />
um reine Altpapierqualität<br />
zu erzielen“, sagte Ingeborg Schulz von<br />
der Vereinigung für Wertstoffrecycling<br />
GmbH (VfW). Besonders Wachs- und Ölpapiere<br />
sowie naßfest imprägnierte und<br />
geleimte Papiere stören den Recyclingkreislauf.<br />
❐<br />
Die über 300 <strong>Teil</strong>nehmer des Forums<br />
konnten ihre Meinung über<br />
ein elektronisches Befragungssystem<br />
äußern: Auf die Frage, was<br />
sie von ihrem Wellpapenlieferanten<br />
erwarten, entschieden sich die<br />
meisten Besucher für „eine maßgeschneiderte<br />
<strong>Verpackungs</strong>lösung“.<br />
Auch „umfassender Service“ und<br />
„Zuverlässigkeit und Termintreue“<br />
wurden wichtiger eingestuft als „ein<br />
guter Preis“ und „eine günstige<br />
Standardlösung“.<br />
24 <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/1999