Abschlussbericht Prof. Neubauer_Februar 2008 - BDPK
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Institut für Gesundheitsökonomik / Arbeitsgemeinschaft der Auftraggeber<br />
Entwicklung einer leistungsorientierten, fallgruppenspezifischen Vergütung in der Rehabilitation<br />
4.2 Patient Clinical Complexity Level als Kostenindikator<br />
Ein weiteres interessantes Differenzierungskriterium aus dem Akutbereich stellt der PCCL<br />
dar.<br />
Der PCCL setzt sich aus den jeweiligen behandlungsrelevanten Nebendiagnosen eines Patien-<br />
ten zusammen. Nebendiagnosen können in unterschiedlichen Basis-DRGs unterschiedliche<br />
CCL-Werte aufweisen und werden je nach Basis-DRG in die Kategorien keine, leichte, mäßig<br />
schwere, schwere bzw. äußerst schwere CC (Complications and Comorbidities) eingestuft.<br />
Der patientenbezogene Gesamtschweregrad wird letztendlich über eine Glättungsformel aus<br />
den CCL-Werten der dokumentierten Nebendiagnosen errechnet. 4 Der PCCL ist somit ein<br />
Indikator für den Grad der Multimorbidität eines Patienten und lässt so eine hohe Eignung für<br />
eine Schweregradbildung erwarten.<br />
Angaben zum PCCL je DRG ergeben sich aus den jährlichen Berechnungen des Instituts für<br />
das Entgeltsystem im Krankenghaus (InEK). Mit Hilfe der gemäß Kapitel 3.2 vollzogenen<br />
RBG-Zuordnung auf einzelne DRGs ließen sich auf diese Weise über den AOK-Datensatz die<br />
durchschnittlichen PCCL einzelner RBG ermitteln.<br />
Die PCCL, wie auch die Akutverweildauerwerte pro RBG, wurden letztendlich in Bewer-<br />
tungsrelationen mit einem Durchschnittswert in Höhe von 1,0 umgerechnet und gemäß Abbil-<br />
dungen 8 und 9 der Verteilung bedarfsabhängiger Rehabilitationsbehandlungskosten aus ei-<br />
nem vorangegangenen Forschungsprojekt der Universität der Bundeswehr München gegen-<br />
übergestellt. 5<br />
Abbildung 8 weist für die Indikation Orthopädie deutliche Parallelen zwischen der Vertei-<br />
lung der Behandlungskosten und dem PCCL auf. Angesichts der abweichenden Ergebnisse<br />
für die RBG Wirbelsäule/Bandscheibe ist letztere der Verwendung von Akutverweildauerwer-<br />
ten als Trennvariablen vorzuziehen.<br />
4 Siehe G-DRG German Diagnosis Related Groups Version 2006, Definitionshandbuch Kompaktversion Band 1<br />
(DRGs A01A-I97Z), Abschnitt 3.2 auf S. 5: Umgang mit Schweregraden, verfügbar unter http://www.g-drg.de,<br />
Download vom 02.12.2005<br />
5 Siehe <strong>Neubauer</strong> G., J. Ranneberg. Entwicklung von Rehabilitationsbehandlungsgruppen (RBG) für die Kardiologie<br />
und Orthopädie – Ergebnisse eines Forschungsprojekts. Rehabilitation 2005, 44 (1), S. 34-43.<br />
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