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Thema Bildungsstandards für die Bildnerische Erziehung - Mozarteum

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ekunden können sollten, dass erstmals der definitive (ex ante) Beweis hier<strong>für</strong> gelungen<br />

sei (vgl. Barakat et al. 2009, S.1 f.), wozu das Wiener Institut <strong>für</strong> Demographie (VID)<br />

und das International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) umfassende<br />

Zeitreihenanalysen durchgeführt hatten, 19 in Erprobung neuer, da auf der „Veränderung<br />

des Humankapitals nach Altersgruppen“ basierender Prognosemethoden (ebd.). Fazit:<br />

Es ist nunmehr müßig, darüber zu streiten, ob und wie Bildung das Wirtschafts-<br />

wachstum beeinflusst oder nicht. Ob es nun „wahrscheinlich“ ist, wie Ciccone & de la<br />

Fuente formulieren, „[...] dass <strong>die</strong> Qualität des Humankapitals [...] [da]<strong>für</strong> [...] entschei-<br />

dend ist“ und genau aus <strong>die</strong>sem Grunde „[d]ie Steigerung der Bildungsqualität [...] im<br />

Mittelpunkt jeder Humankapital-Politik stehen [sollte]“ (Ciccone/de la Fuente 2002,<br />

S. 52), oder ob jener Zusammenhang sogar, wie vom Generalsekretär der OECD 2008,<br />

als gesichert angenommen wird (vgl. Gurría 2008, S. 3) – <strong>die</strong> Frage, ob Bildungspolitik<br />

denn „Humankapitalpolitik“ sein soll, bleibt davon gänzlich unberührt.<br />

Denn wie Weinert klargestellt hat, ist es „der Faktor 'Humankapital'“, der <strong>für</strong> den<br />

Bildungsbegriff bestimmende Bedeutung gewonnen (Weinert 2001, S. 26) – und ein<br />

anderes, vormalig vorrangiges Kriterium abgelöst hat. Steiner-Khamsi weist dem-<br />

entsprechend darauf hin, dass sich das menschliche Bildungsbedürfnis nunmehr nach<br />

Effizienzkriterien auszurichten habe (Steiner-Khamsi 1998, S. 21). „Lebenslanges<br />

Lernen“ bedeutet mitnichten, sich ein Leben lang Zeit <strong>für</strong> ein Lernen in Muße nehmen<br />

zu können, es ist <strong>die</strong> Reaktionsschnelligkeit, <strong>die</strong> den Wissensvorsprung sichert, und das<br />

Produktionstempo, das zum Qualitätsmerkmal wird. Messners Misstrauen gegenüber<br />

„der Verlockung des kurzen Weges“ (Messner 2004, S. 712) schloss sich Kern an, der<br />

im Jahr 2004 davor warnte, „Speed kills [...] von anderen politischen Handlungsfeldern<br />

hierher [in den Bildungsbereich, Anm. d. Verf.] [zu] übertragen“ (Kern 2004, S. 559).<br />

Dessen ungeachtet war zur selben Zeit eine bildungspolitische „Beschleunigung“ der<br />

Implementierungsbestrebungen zu beobachten (vgl. Beranek/Weidinger 2004, S. 551).<br />

Worin könnten <strong>die</strong> Ursachen <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Eile liegen? Sertl weist auf den Zusammenhang<br />

des Legitimationsproblems „[...] bestimmter Qualifikationen und der letztentschei-<br />

denden Instanz [...]“ mit dem „[...] unüberwindbaren 'time lag' [hin], der <strong>die</strong> Schule<br />

hinter der technischen, wirtschaftlichen und sonstigen gesellschaftlichen Entwicklung<br />

nachhinken lässt“ (Sertl 1998, S. 44 f.; vgl. Haider et al. 2003, S. 5). Ungeachtet der<br />

19 VID und IIASA waren dabei aber auch auf gewisse Bedingungen gestoßen: Für <strong>die</strong> Bevölkerung<br />

armer Länder wäre nicht, wie es das „Milleniumsziel der UN“ vorsieht, bloß Volksschul-, sondern<br />

vielmehr allgemeine Sekundarbildung vonnöten, während es in den Industrieländern <strong>die</strong> Hochschulbildung<br />

sei, welcher <strong>die</strong> entscheidende Rolle zukäme (Barakat et al. 2009, S. 1 f.)<br />

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