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Thema Bildungsstandards für die Bildnerische Erziehung - Mozarteum

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Richtigkeit seine Kundgeberinnen und -geber sich nicht zuletzt durch <strong>die</strong> Setzung<br />

politischer Begleitmaßnahmen laufend selbst vergewissern würden (<strong>die</strong>s. a.a.O., S. 59).<br />

Die Anfänge <strong>die</strong>ses <strong>die</strong> Arbeitswelt wie das allgemeine Bildungswesen betreffenden<br />

Persuasionsprozesses liegen im hier wie dort erwachenden Interesse am Kompetenz-<br />

begriff der 1980er Jahre (Alaluf/Stroobants 1994a, S. 49), seine Schwachstelle (der<br />

Glaubensanteil) aber lässt sich bis in <strong>die</strong> 1960er rückdatieren und besteht nach Alaluf &<br />

Stroobants in der angenommenen Äquivalenz von Bildungs- und Beschäftigungssystem<br />

(vgl. <strong>die</strong>s. a.a.O., S. 51 ff. und 59). Damit ist gemeint, Kompetenzanforderungen von<br />

„neuen“ Unternehmensanforderungen herzuleiten, von Arbeitsinhalten und Stellen-<br />

profilen auf Bildungsinhalte zu schließen (Alaluf/Stroobants 1994a, S. 51 f.). Ein<br />

derartiger Versuch, Bildungsströme gemäß wirtschaftlichen Entwicklungsprognosen zu<br />

steuern, war beispielsweise <strong>die</strong> in den 1960er bis 80er Jahren durch <strong>die</strong> OECD<br />

propagierte Strategie der „Bildungsplanung“ (vgl. ebd.), <strong>die</strong> sich jedoch definitiv als<br />

„Sackgasse“ herausstellte (OECD 1992, S. 10; zit. n. Alaluf/Stroobants 1994a, S. 51).<br />

Als nicht valide, als sozial und institutionell unempfindlich hatte sich <strong>die</strong>se<br />

Vorgehensweise erwiesen, <strong>die</strong> Abkehr war unter der vorgeblichen Einsicht erfolgt,<br />

Unternehmen wären unmöglich in der Lage, heute ihren Personalbedarf von morgen zu<br />

definieren – quantitativ wie qualitativ (vgl. ebd.). Da im selben Atemzug allerdings<br />

wieder <strong>die</strong> „Nachfrage nach neuen Kompetenzen“ aus der Wirtschaft zur Begründung<br />

der Konzentration, <strong>die</strong>smal des Hochschulwesens, auf überfachliche „Grundfähig-<br />

keiten“ (OECD 1992, o. S.; zit. n. Alaluf/Stroobants 1994a, S. 52) verwendet wird,<br />

diagnostizieren Alaluf & Stroobants „Gedächtnisverlust“ (Alaluf/Stroobants a.a.O.,<br />

S. 49). In etwa zeitgleich soll der von selbigen deklarierte „theoretische Regress“ (ebd.)<br />

<strong>die</strong> Kommission der Europäischen Gemeinschaften überzogen haben, deren Task Force<br />

„Humanressourcen, allgemeine und berufliche Bildung, Jugend“ dahingehend forschte,<br />

entsprechend der Nachfrage der Wirtschaft den Bildungsinvestitionsbedarf zu ermitteln<br />

(vgl. Alaluf/Stroobants 1994a, S. 53; CCE 1992). Vergesslich gegenüber den schlechten<br />

Erfahrungen der Vergangenheit zeigt sich auch <strong>die</strong> EU-Agentur Cedefop (European<br />

Centre for the Development of Vocational Training/Europäische Stiftung <strong>für</strong> Berufs-<br />

bildung), Herausgeberin der „Europäischen Zeitschrift <strong>für</strong> Berufsbildung“, in welcher<br />

der zitierte Artikel von Alaluf & Stroobants erschienen ist: Sie hat jüngst selbst ihre<br />

erste eigene Stu<strong>die</strong> <strong>die</strong>ser Art: „Future skill needs in Europe. Medium-term forecast“<br />

(Cedefop 2008) veröffentlicht.<br />

Die auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Bildungsstandards</strong> grundlegende Überzeugung, dass „schlichte<br />

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