English - Global Balance
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Bericht der Theaterarbeit – Beit Jala / Jersualem Oktober 2010<br />
Nach einem halben Jahr Vorbereitung und Theaterarbeit in den Städten Bergisch Gladbach, Beit Jala und<br />
Jerusalem, ging die Reise endlich los. Mit elf erwartungsvollen Schauspielern und den Betreuern trafen wir<br />
uns am Montag, 19.10. auf dem Flughafen in Düsseldorf, um altbekannte und neue Freunde zu treffen und<br />
um gemeinsam mit ihnen Theater zu spielen.<br />
Fast wäre das Projekt in letzter Minute abgesagt worden, denn unsere Projektinitiatorin Hannelore wurde<br />
leider sehr krank. Ohne sie fortzufahren, fühlte sich nicht richtig an, und keiner der Beteiligten wusste so<br />
recht, was wir tun sollten. Aber auf der anderen Seite war da die Arbeit an dem Stück, die nicht länger<br />
warten konnte und drohte aus Motivationsmangel vielleicht einzuschlafen, und da waren die Jugendlichen.<br />
Vor allem die Teilnehmer auf palästinensischer Seite erwarteten sehnsüchtig unseren Gegenbesuch. Schon<br />
im Februar bei den ersten Proben für das neue Stück, fragte mich Ibrahim: „Wann kommen denn nun die<br />
deutschen Kinder?“ Als ich antwortete „im Oktober“, wiederholte er immer wieder: „Oh bitte, lass es morgen<br />
schon Oktober sein.“<br />
Mit diesen Gedanken im Kopf konnten wir unmöglich die Reise absagen. Schließlich war unser Besuch eine<br />
willkommene Abwechslung im Alltag der Jugendlichen in Beit Jala, die zum Teil in einem Kinderheim<br />
wohnen. Aber die Schwierigkeiten passten auch zum Thema des Projekts und des Theaterstückes, denn der<br />
Weg nach Jerusalem ist steinig und man muss Hürden überwinden, um dort anzugelangen. Wer aber sich<br />
aber trotzdem auf den Weg macht, den erwarten Menschen, um gemeinsam in Frieden und Gemeinschaft<br />
zu leben. So zumindest war der Inhalt des Stückes, das wir gemeinsam spielen wollten.<br />
Das Stück spielt allerdings in der Zukunft – genauer gesagt ist es eine Prophezeiung des Propheten<br />
Micha. Und Prophezeiungen werden hoffentlich irgendwann wahr. Als wir ankamen, waren sie allerdings<br />
noch keine Wahrheit. Wir fanden eine große Mauer und Checkpoints, die Beit Jala von Jerusalem trennen<br />
vor. Mit unserem Theaterprojekt über die Friedens-Prophezeiung wollten wir der Wahrheit auf die Sprünge<br />
helfen, denn das Ziel war: Jugendliche aus Israel, Palästina und Deutschland zusammenzubringen, die sich<br />
sonst niemals treffen würden und mit ihnen an einer gemeinsamen Sache zu arbeiten.<br />
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