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English - Global Balance

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Als wir kamen, waren natürlich alle in ihrem regulären (Schul-)Alltag eingespannt; die Organisation von<br />

gemeinsamen Probenzeiten stellte sich als äußert schwierig heraus. Das erste Mal trafen sich nur die<br />

israelischen und die deutschen Teilnehmer in einer israelischen Schule, um sich kennenzulernen. Auch eine<br />

Übernachtung bei den israelischen Familien war im Anschluss an die erste Probe möglich. Der Ort der<br />

zweiten Probe war für alle Teilnehmer eine große Überraschung. Denn die zweite Probe konnte in der<br />

Cinemathek in Jerusalem stattfinden. Gar nicht so einfach, denn für die Anreise zu diesem Probenort<br />

brauchten die palästinensischen Teilnehmer ein „Permit“ d.h. eine Bewilligung, um durch den Checkpoint auf<br />

die andere Seite nach Jerusalem zu gelangen.<br />

Bei dieser Probe formulierten wir auf Zetteln zunächst die Erwartungen und Wünsche für die gemeinsame<br />

Probenarbeit. Der Wunsch die Mauer abzuschaffen und gemeinsam in Frieden zu leben, stand auf allen<br />

(palästinensischen) Zetteln und der Workshop begann mit dem gemeinsamen Anzünden einer<br />

Friedenskerze in einem sehr bewegenden Moment mit Buma. Denn er hatte es tatsächlich geschafft, den<br />

palästinensischen Teilnehmern (Erwachsene und Kinder) ein „Permit“ nach Jerusalem zu besorgen.<br />

Dann spielten wir einander die Szenen vor, die in der Zeit vor unserem Zusammentreffen entstanden waren.<br />

Alle waren sehr begeistert. Von nun an hatten wir noch zwei weitere Treffen, um unser Theaterstück für<br />

unsere Präsentation in Beit Jala zu proben. Die Aufregung stieg. Viele Dinge, wie die Kürzung des Texts, die<br />

Organisation von Kostümen, Bussen und Probenzeiten waren neben den regulären Proben zu erledigen. Die<br />

folgenden Proben waren bunt, vielsprachig und munter. Ständig kam irgendwer zu spät oder gar nicht, ein<br />

Einsatz wurde vergessen oder irgendein Requisit fehlte. Das kleine Chaos war aber egal, denn dazwischen<br />

passierte etwas viel wichtigeres. Während die Erwachsenen noch bastelten, aufräumten und Programmhefte<br />

gestalteten, konnte man bemerken, wie sich - trotz drei verschiedener Sprachen - zwischen den<br />

Theaterteilnehmern Kommunikation und wahre Freundschaften entwickelten.<br />

Dalia mit ihrer Querflöte konnten wir für die musikalischen Passagen gewinnen, was dem Stück viel Struktur<br />

verpasste. Das erste Mal wurde das Stück schließlich in der Generalprobe einmal ganz durchgespielt,<br />

während die Zuschauer schon draußen warteten. Das Lampenfieber und die Konzentration, sowie der<br />

Zusammenhalt der Gruppe und die gute Zusammenarbeit des Organisatoren-Teams ließ die Präsentation<br />

reibungsloser ablaufen, als ich erwartet hatte. Erleichtert fielen sich danach alle in die Arme und probierten<br />

ihre Unterschriften auf den gemeinsamen, neuen T-Shirts aus.<br />

Für ca. 30 Menschen war die Prophezeiung des Propheten Micha ein kleines Stückchen näher in die<br />

Gegenwart gerückt.<br />

Christina Otto – Theaterpädagogin<br />

Summary and Translation of the report<br />

After half a year of preparation and theatre work in the cities of Bergisch Gladbach, Jerusalem and<br />

Beit Jala, we could finally start our trip to the Holy Land! Our group consisted of 11 young actors and<br />

several caregivers and we met at the Airport Düsseldorf on October 19 th , 2010<br />

The project was almost cancelled as our project initiator, Hannelore Shihadeh, was very ill. It did not<br />

feel right to continue without her but, on the other hand, we thought of the young people who had been<br />

looking forward to our visit, especially the young participants on the Palestinian side. Already in<br />

February, during the first preparations for the new play, Ibrahim had asked: „ When will the German<br />

children finally arrive? My answer “In October“, prompted him to say: „please let it be October already<br />

tomorrow!“<br />

Thinking of these words, we were unable to cancel this trip.<br />

The play is set in the future, more precisely: it is a prophecy of the prophet Micah. And<br />

prophecies will hopefully come true one day. When we arrived in Jerusalem they had, however, not yet<br />

come true: We had to face a huge wall and checkpoints, separating Beit Jala from Jerusalem. With our<br />

theatre project and the prophecies of freedom by Micah we wanted to give truth a helping hand, for the<br />

aim was: to bring young people from Israel, Palestine and Germany together and to work with them in<br />

a joint cause.<br />

At the beginning of the first rehearsal we formulated, on scraps of paper, our expectations and wishes<br />

concerning our common work. On all (Palestinian) scraps you could read the desire to abolish the wall<br />

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