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MENDELSSOHN - Bis

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CD 1 · Symphonien Nr. 1 & Nr. 4; ‘Ruy Blas’-Ouvertüre<br />

„No. XIII“ – diese imposante Zahl stand ursprünglich auf dem Auto graph von<br />

Felix Mendelssohn Bartholdys Symphonie Nr. 1 c-moll op. 11. Offenbar sah der<br />

15-jährige Komponist das 1824 komponierte Werk anfangs im Kontext jener<br />

zwölf Streichersymphonien, mit denen er in den Jahren 1821 bis 1823 die eher kon -<br />

trapunktische Tradition der Berliner Schule er kundet hatte. Die c-moll-Sympho -<br />

nie dagegen, das zeigten als bald nicht zuletzt Um fang und Besetzungs größe,<br />

spielte in einer anderen Liga: Ihr Bezugspunkt war die Wiener Klassik, waren<br />

Haydn, Mozart und insbe son dere Beethoven, dem Men delssohn mit der Wahl der<br />

geschichts trächti gen Tonart Reverenz erweist. Die in folge dessen ge änderte Zäh -<br />

lung, die Vergabe einer Opus zahl und die erstmals von Mendels sohn selber ini -<br />

tiierte Publikation ent sprechen dem qualitativen Sprung, den diese Sym phonie bei<br />

aller alters be dingten Abhängigkeit darstellt.<br />

Ein ungestümes Hauptthema eröffnet den Kopfsatz (Allegro di molto) und um -<br />

reißt die emotionale, trotz der Tonart c-moll nicht unbedingt düster-tragische<br />

Grund stimmung. Als Seitensatz gibt sich eine absteigende, allmählich be schleu -<br />

nigte Linie der Bläser zu erkennen, die in der Durchführung allerdings nur bei -<br />

läufig ver wendet wird. Der auch für den späteren Mendelssohn typischen ver -<br />

kürzten Reprise folgt eine bemerkenswert gewichtige, durchführungsartige Coda.<br />

Der zweite Satz (An dante) führt in eine Es-Dur-Idylle, die des zentralen, wenn -<br />

gleich oftmals variier ten Einleitungsthemas wegen Rondocharakter trägt. Mit<br />

deli katem Klang sinn wird ein versonnener Dialog von Streichern und Blä sern<br />

entfaltet. Das wuch tige c-moll-Menuett erinnert ein wenig an Mozarts Sym phonie<br />

Nr. 40 g-moll KV 550, während das bedächtig wiegende As-Dur-Trio in einer<br />

betont an Beethovens Fünfte an klingenden Weise (Pauke, chromatische Rückung<br />

in den tiefen Streichern) zum Menuett zurückführt. Das Finale (Alle gro con<br />

fuoco) knüpft in seinem feurig-for cierten Affekt an den ersten Satz an, wäh rend<br />

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