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MENDELSSOHN - Bis

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war, als sie im November 1832 drei Kompositionen in Auf trag gab. Mendelssohn<br />

willigte ein, und so kam es schließlich am 13. Mai 1833 zu der von ihm selbst ge -<br />

leiteten Urauf führung der Symphonie A-Dur in London. (Mendelssohn sprach<br />

nur in seinen Briefen von der „italienischen Sym phonie“ – weder im Autograph<br />

noch bei der Uraufführung hat er diese Be zeichnung verwendet.) Der Erfolg war<br />

überwältigend, das Publikum verlangte den zweiten Satz da capo und The Har -<br />

monicon schwärmte von „einer Kom po sition, die viele Generationen überdauern<br />

wird“.<br />

Mendelssohn aber war unzufrieden mit seiner Symphonie, verschob die Druck -<br />

legung und „knabberte“ (Mendelssohn 1835) eine Zeitlang an ihr – und ins be son -<br />

dere am ersten Satz – herum. Ignaz Moscheles, Dirigent der „Phil har monic So -<br />

ciety“ sowie Freund und einstiger Lehrer Mendelssohns, mahnte 1837: „Du hast<br />

uns Deine A-Dur-Symphonie in Deiner neuen Bearbeitung ver sprochen, und wir<br />

halten Dich beim Wort, nur bitte, lass uns nicht lange warten. Sie ist mein Lieb -<br />

ling und es kommt mir vor, als sollte ich einem schönen Mäd chen in einem neuen<br />

Kleide begegnen, und ich zweifelte, ob sie mir noch besser als früher gefallen<br />

könne.“ Das „neue Kleid“ indes verließ das Reißbrett nicht – Mendelssohn kam<br />

der Auffor de rung aus ungenannten Gründen nicht nach. Die „Italienische“, in<br />

gewissem Sinne also Mendelssohns „Unvollendete“, wurde zu Mendelssohns<br />

Leb zeiten anschei nend nochmals in London, aber nirgendwo sonst aufgeführt;<br />

erst 1851 erschien sie im Druck (auch jetzt noch ohne den erst später hinzu ge -<br />

fügten Zusatz „Italie ni sche“).<br />

Unbekümmert geht der erste Satz (Allegro vivace) in medias res: Mit forschen<br />

Terz- und Quintsprüngen durchmisst sein Hauptthema den A-Dur-Dreiklang und<br />

gibt den Blick frei auf einen azurnen Himmel, an dem alsbald ein be schwingt<br />

punk tiertes zweites Thema der Bläser vorüberzieht (Dies dürfte eines der Werke<br />

sein, derentwegen Friedrich Nietzsche, der nach der Zeit seiner Wagner-Ver -<br />

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