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MENDELSSOHN - Bis

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er regte, chromatische Streicherthematik die erhitzte Gefühlswelt des Ruy Blas<br />

an deu tet. Das mehrmals wiederkehrende Bläser-Motto markiert die formalen<br />

Schar nier stellen eines mitreißenden Sonatensatzes, der, anders als die Vorlage, in<br />

feierlich-opti mis tischem Dur endet.<br />

Trotz positiver Aufnahme haderte Mendelssohn auch mit diesem „flotten Or -<br />

chesterstück“ (so der ebenso beeindruckte wie verwunderte Schumann). Es ver -<br />

schwand schließlich in der Schublade und wurde, wie die „Italienische“, erst 1851,<br />

nach Mendelssohns Tod, veröffentlicht. Der immer noch gern weiter ge reichte<br />

My thos vom leichthin schaffenden, glückseligen Wunderkind Men dels sohn muss,<br />

ähn lich wie im Falle Mozarts, angesichts solch skrupulösen Schaf fens überdacht<br />

werden. Was freilich nichts daran ändert, dass – wie Schumann einmal bemerkt<br />

hat – in Mendelssohns Ouvertüren „der romantische Geist in solchem Maße<br />

schwebt, dass man die materiellen Mittel, die Werkzeuge, welche er braucht,<br />

gänzlich ver gisst.“<br />

© Horst A. Scholz 2009<br />

CD 2 · Symphonie Nr. 2 „Lobgesang“<br />

Wer es nicht weiß, wird schwerlich erraten, dass Felix Mendelssohn Bartholdys<br />

Symphonie Nr. 2 B-Dur mit dem Titel „Lobgesang“ zur Feier des 400. Jubiläums<br />

der Gutenbergschen Erfindung des Buchdrucks mit beweg lichen Lettern kompo -<br />

niert wurde. Nirgendwo ist darin vom Buchdruck oder gar von Gutenberg die<br />

Rede, viel aber von Licht und Erleuchtung. Und letztlich also doch vom Buch -<br />

druck – aber der Reihe nach …<br />

Mit seiner 1839/40 komponierten Zweiten Symphonie (in der Reihenfolge der<br />

Ent stehung handelt es sich eigentlich um die Vierte) entsprach Mendelssohn einer<br />

Anfrage, die das Leipziger „Comité zur Feier der Erfindung der Buchdrucker -<br />

kunst“ im Oktober 1839 an den Gewandhauskapellmeister gerichtet hatte. Aus<br />

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