CIDEON ONSITE
CIDEON ONSITE - CIDEON AG
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DB | QUANTENSPRUNG IN DER MATERIALWIRTSCHAFT<br />
Bevor überhaupt der Neubau einer Lagerhalle und der<br />
Umbau einer anderen beginnen konnten, standen mehrere<br />
Umzüge an. Bei der Organisation dieser Aufgabe<br />
unterschieden die Planer die Materialsorten nach „Langsam-“<br />
und „Schnelldrehern“. Es gibt Materialsorten, die<br />
auf Grund der Bauartenvielfalt nur selten benötigt werden<br />
– die Langsamdreher.<br />
Andere Materialsorten werden häufi g verwendet – die<br />
Schnelldreher. Letztere lagerten während der Baumaßnahmen<br />
in Ausweichkapazitäten innerhalb des Werkes,<br />
im Notfall auch in Zelten. Die Langsamdreher wurden zu<br />
einer Speditionsfi rma nach Eschwege und in das Werk<br />
Chemnitz ausgelagert. Das hieß, das gesamte Material<br />
komplett einmal zu bewegen. Allein im Kleinteilelager<br />
waren circa 15.000 Sichtstapelbehälter mit rund 14.000<br />
Materialpositionen auf Achse. Aus dem Palettenlager fanden<br />
etwa 4.000 Flach- und Gitterboxpaletten einen neuen<br />
Standort. Dazu kam eine Vielzahl von Radsätzen, Drehgestellen,<br />
Powerpacks und Großtauschteilen wie Fronthauben<br />
und Abgasanlagen. Oberste Prämisse war dabei,<br />
permanent die tägliche Versorgung der Werkstätten sicherzustellen.<br />
Eine Leistung, die umso mehr Beachtung<br />
verdient, da das Werk 2007 und 2008 die höchste Zahl<br />
an Fahrzeugen in seiner Geschichte ausstößt.<br />
Der Umbau der Lagerhalle 2 begann im Juni 2007 mit dem<br />
ersten Bauabschnitt, dem Hallenschiff 1. Hier entstanden<br />
ein automatisches Kleinteilelager (AKL), jeweils ein neuer<br />
Bereich für Wareneingang und Kommissionierung und die<br />
ersten beiden Regalzeilen eines neuen Schmalgang-Palettenlagers.<br />
Zuvor mussten die Baufi rmen das gesamte<br />
Hallenschiff 1 entkernen, den Fußboden neu betonieren<br />
und in der Halle die technische Gebäudeausrüstung erneuern.<br />
Das automatische Kleinteilelager ist in der Lage,<br />
20.000 Behälter in drei verschiedenen Größen aufzunehmen<br />
und lagert die Behälter vollautomatisch ein und aus.<br />
Es funktioniert nach chaotischer Lagerung. Die Inbetriebnahme<br />
erfolgte im Dezember 2007.<br />
Sofort im Anschluss zogen das alte Kleinteilelager aus<br />
dem Hallenschiff 2 und das restliche Palettenlager um.<br />
Mitarbeiter und zusätzliche Leiharbeitskräfte arbeiteten<br />
dabei in drei Schichten. Parallel erfolgte eine Inventur, da<br />
alle Teile aus den alten Behältern in neue Behälter mit Barcode<br />
umgepackt wurden. Der Umzug erfolgte nach einem<br />
engen Terminplan, so dass der zweite Bauabschnitt im<br />
Hallenschiff 2 Ende Februar 2008 beginnen konnte.<br />
Auch hier wurden der Fußboden und die technische Gebäudeausrüstung<br />
erneuert, anschließend neue Regal- und<br />
Bedientechnik installiert. Im Juni 2008 ging das Hallenschiff<br />
2, ausgerüstet mit neuem Schmalgangpalettenlager<br />
und Fördertechnik, in Betrieb.<br />
Bis Mai 2008 entstand gleichzeitig im alten Wareneingangsund<br />
Versandgebäude eine Schutzzeug- und Gerätestelle.<br />
Denn erst nachdem die Gerätestelle umgezogen war, konnten<br />
die Bauleute mit dem letzten Bauabschnitt des Projekts,<br />
dem Warenausgang, beginnen. Wenn er fertig gestellt ist<br />
und alle intern und extern gelagerten Paletten am vorgesehenen<br />
Platz stehen, verfügt das Werk Kassel über ein hochmodernes<br />
Lager mit einer Logistik, die allen Anforderungen<br />
an die moderne Lagerwirtschaft gerecht wird.<br />
Doch nicht genug mit dem Bauprojekt. Gleichzeitig führte<br />
das Werk Kassel als viertes der 15 Werke der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
GmbH ein Lagerverwaltungssystem<br />
ein. Zieltermin zur Scharfschaltung war der Zeitraum vom<br />
17. bis zum 23. September 2007. Dabei standen zahlreiche<br />
Vorarbeiten an. Die Mitarbeiter mussten die Materialstammdaten<br />
pfl egen, die Mindesthaltbarkeitsdaten