CIDEON ONSITE
CIDEON ONSITE - CIDEON AG
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SIEMENS | INTERVIEW<br />
E.R.: Sie waren im vergangenen Jahr zu Gast beim<br />
15-Jährigen Jubiläum der <strong>CIDEON</strong> Engineering. Welche<br />
Eindrücke hatten Sie von den im Rahmen der Vortragsreihe<br />
vorgestellten Lösungen?<br />
K.L.: Erst einmal, ich bin sehr gerne gekommen. Ich war<br />
überrascht von der ausgezeichneten Resonanz auf Ihre<br />
Veranstaltung und die Vorträge haben mich beeindruckt.<br />
Sonderfahrzeuge zu bauen wünscht sich jeder Konstrukteur<br />
und man merkte Ihren Ingenieuren den Stolz an.<br />
Und natürlich das Ambiente der Veranstaltung im Residenzschloss<br />
Dresden ganz nahe bei den Schätzen des<br />
Grünen Gewölbes war einfach toll.<br />
E.R.: Mit welchen Innovationen können die Kunden<br />
der Siemens AG in den kommenden Monaten am<br />
Markt rechnen?<br />
K.L.: Sicher forcieren wir das Thema Plattformen auch<br />
wenn es noch nicht kommuniziert ist. Alle weiteren Innovationen<br />
stellen wir zur InnoTrans im Herbst vor. Bis dahin<br />
müssen Sie sich gedulden.<br />
E.R.: Stichwort Plattformen – Sie entwickeln derzeit<br />
zwei Plattformen für Lokomotiven. Resultiert die<br />
Plattformentwicklung aus dem Kundeninteresse unterschiedlichste<br />
Anforderungen mit einer Lokomotive<br />
zu bedienen?<br />
E.R.: Wenn wir die Entwicklung der letzten 60 Jahre<br />
betrachten, hat sich der Anteil der Aufwendungen<br />
stark in Richtung Elektrotechnik, Elektronik und Sicherungstechnik<br />
gelegt. Der Mechanikteil rutscht<br />
doch etwas mehr auf die andere Seite?<br />
K.L.: Siemens ist und bleibt ein integrierter Technologiekonzern.<br />
Deshalb liegt die Antwort auf diese Frage im<br />
Wandel der Kundenanforderungen, die sich ständig geändert<br />
haben.<br />
Die Fokussierung auf deren Bedürfnisse und Erwartungen<br />
führt zu neuen Lösungen und Produkten, wie wir es berichten<br />
können. Funktionalität und Effi zienz moderner<br />
Schienenfahrzeuge kann nur durch enge Abstimmung der<br />
elektrischen und mechanischen Komponenten verbessert<br />
und optimiert werden.<br />
Die gewünschten Traktionseigenschaften werden durch<br />
den bedarfsgerechten Einsatz kompakter Leistungselektronik,<br />
innovativer Motorkonzepte und optimierter Mechanikkomponenten<br />
sowie modernster Mess- und Sensortechnik<br />
erzielt.<br />
Nur dort wo Elektrotechniker und Mechaniker integrativ<br />
zusammen arbeiten, werden Erfolgsgeschichten geschrieben.<br />
K.L.: Jeder Kunde wünscht sich ganz speziell immer „seine“<br />
Lokomotive. Bündelt man die unterschiedlichen Anforderungen<br />
eines Kunden, so entstehen Universal-Lokomotiven<br />
für den Güter- und Personenverkehr.<br />
Unter Plattformentwicklungen verstehen wir die Konzeption<br />
und Umsetzung von komplexen Anforderungen, wie<br />
z.B. die weltweite Interoperabilität durch Integration mehrerer<br />
Spurweiten, Streckenklassen, Spannungssystemen<br />
und Umgrenzungsprofi len. Eine besondere Herausforderung<br />
sind die über dreißig verschiedenen Zugsicherungssysteme,<br />
die mit der Fahrzeugsteuerung maßgeblich die<br />
Sicherheit auf den Bahnstrecken beeinfl ussen.<br />
Hierin begründet sich im Wesentlichen der Unterschied<br />
und unsere Kunden sollen weltweit davon profi tieren, in<br />
nur vielleicht einmal sechs Monaten eine maßgeschneiderte<br />
Lokomotive geliefert zu bekommen.<br />
E.R.: Welche Rolle wird der lokbespannte Zug gegenüber<br />
dem Triebzug in der Zukunft spielen?<br />
K.L.: Es wird weiterhin einen Wettbewerb beider Zug-<br />
Systeme geben. Die einzelnen Entwicklungen sind heute<br />
eher pragmatischer Art und nicht mehr so fundamental .