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Augsburg

Hüter des Volkes Gottes

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23./24. März 2013 / Nr. 12 DER NEUE PAPST<br />

Stationen in Deutschland<br />

Neuer Papst besuchte Bundesrepublik für Studien über Guardini<br />

FRANKFURT – Kaum war der<br />

Name des neuen Papstes bekannt,<br />

da war das Gerücht schon in der<br />

Welt. 1985 habe Pater Jorge Mario<br />

Bergoglio etliche Monate in<br />

Deutschland verbracht und an der<br />

Jesuitenhochschule Sankt Georgen<br />

in Frankfurt seine Promotion<br />

vollendet. So verkündeten es etliche<br />

Medien.<br />

„Davon kann keine Rede sein“,<br />

stellt Kollegsrektor Wendelin Köster<br />

klar. 1985 habe der heutige<br />

Papst rund drei Monate lang als<br />

Gast in Sankt Georgen gelebt, um<br />

in Deutschland seine – übrigens bis<br />

heute unvollendete – Promotion<br />

über Romano Guardini voranzubringen,<br />

berichtet der Jesuit, damals<br />

Rektor des Priesterseminars. Der Argentinier<br />

sei aber wenig vor Ort und<br />

viel unterwegs gewesen, habe verschiedene<br />

Forschungseinrichtungen<br />

in Deutschland besucht. Er habe<br />

Bergoglio in dieser Zeit gar nicht<br />

kennengelernt, sagt Köster.<br />

Der emeritierte Dogmatikprofessor<br />

Pater Erhard Kunz bestätigt, der<br />

ausländische Hochschulbesucher<br />

sei in St. Georgen „wenig präsent“<br />

gewesen. Man sei sich nur ein paar<br />

Mal flüchtig begegnet. Dennoch<br />

kann der Professor etwas über den<br />

neuen Papst berichten: Zehn Jahre<br />

vor seinem Forschungsaufenthalt in<br />

Deutschland hatte Kunz den damals<br />

knapp 40-jährigen Jesuitenpater bei<br />

der Generalkongregation seines Ordens<br />

in Rom kennengelernt. „Von<br />

den über 100 Teilnehmern ist ausgerechnet<br />

er mir in Erinnerung geblieben.“<br />

Ein „freundlicher, umgänglicher,<br />

unkomplizierter Mensch“ sei<br />

er gewesen, mit dem man sich gut<br />

unterhalten konnte. Andreas Laska<br />

Jorge<br />

Bergoglio.<br />

Fotos:<br />

KNA<br />

Kompakt<br />

„Gesellschaft Jesu“<br />

BONN (KNA) – Der neue Papst gehört<br />

dem Orden der Jesuiten an.<br />

Sie sind sind die größte männliche<br />

Ordensgemeinschaft der<br />

katholischen Kirche. Gründer der<br />

„Gesellschaft Jesu“, so die offizielle<br />

Bezeichnung in Anlehnung an<br />

den lateinischen Namen „Societas<br />

Jesu“ (SJ), ist der Spanier Ignatius<br />

von Loyola (1491 bis 1556).<br />

Um sich den jeweiligen Gegebenheiten<br />

vor Ort besser anpassen zu<br />

können, hatten die Jesuiten von Beginn<br />

an keine einheitliche Ordenskleidung.<br />

Neben Armut, Ehelosigkeit<br />

und Gehorsam verpflichten sie<br />

sich in einem vierten Gelübde zu<br />

besonderem Gehorsam gegenüber<br />

dem Papst. Zudem legen sie ein<br />

Zusatzversprechen ab, nicht nach<br />

kirchlichen Ämtern zu streben. An<br />

der Spitze der Gesellschaft Jesu, die<br />

in 125 Ländern vertreten ist, steht<br />

ein Ordensgeneral. Seit Januar 2008<br />

hat dieses Amt der Spanier Adolfo<br />

Nicolas inne. Er leitet von der römischen<br />

Jesuiten-Kurie aus derzeit<br />

weltweit knapp 19 000 Mitglieder,<br />

in Deutschland rund 400.<br />

Jorge Bergoglio als junger Priester<br />

(hinten Zweiter von links) im Kreis seiner<br />

Familie.<br />

Unten: Kardinal Jorge Bergoglio mit<br />

einem Wimpel des Clubs Atlético San<br />

Lorenzo de Almagro. Almagro ist ein<br />

Stadtteil der argentinischen Hauptstadt<br />

Buenos Aires, wo 1908 der Fußballklub<br />

gegründet wurde. San Lorenzo heißt der<br />

Verein zu Ehren des katholischen Priesters<br />

Lorenzo Massa, der den fußballbegeisterten<br />

Bewohnern des Viertels gestattete,<br />

Fußballspiele im Hinterhof der<br />

Kirche zu veranstalten.<br />

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