11.10.2015 Views

Die-Jahrhundertluege-V6

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Und trotzdem verschleiern Politiker und Parteien, mit scheinbar immerwährender tatkräftiger Hilfe der<br />

Medien, weiter ihren mehr und mehr schwindenden Rückhalt bei dem wahlberechtigten Volke mittels<br />

verfälschender Zahlenakrobatik bei Ermittlung der Wahlergebnisse. <strong>Die</strong>s führt auch dazu, dass Parteien<br />

für ihre Fehlleistungen de facto nicht mittels einer Wahlbeteiligung politisch ”bestraft” werden - stets<br />

findet sich, ist die auch noch falsch berechnete Fünf-Prozent-Hürde einmal übersprungen, für ihre<br />

Kandidaten ein sicheres Plätzchen im Parlament, zumal die Gesamtzahl der Sitze im Parlament<br />

praktisch unverändert bleibt.<br />

Betrachten wir uns dazu einmal ein Beispiel, wie die „Bundestagswahl“ 2005: Erwartungsgemäß war die<br />

Wahlbeteiligung wieder weiter gesunken, obwohl eine neue Partei, <strong>Die</strong> Linke, als Zusammenschluss der<br />

PDS und der neu gegründeten WASG (Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit) als neue Partei<br />

aufgetreten war.<br />

<strong>Die</strong> realen Zahlen aller gültigen Zweitstimmen, bei einer Wahlbeteiligung von 77,7 Prozent, wurden<br />

wiederum aus den Angaben des „Bundeswahlleiters“ vom 7. Oktober 2005 errechnet. Sonstige Parteien<br />

sind nachstehend nicht erwähnt. CDU und CSU wurden wie zuvor als Fraktion addiert (Zahlenangaben<br />

in Prozent):<br />

Partei irreal real<br />

SPD 34,2 26,57<br />

CDU/CSU 35,2 27,35<br />

Bü90/Grüne 8,1 6,29<br />

FDP 9,8 7,61<br />

<strong>Die</strong> Linke 8,7 6,76<br />

Auch bei Betrachtung der realen Zahlen zum 16. „Deutschen<br />

Bundestag“ fällt auf: ”große Volksparteien” sind nicht zu<br />

entdecken. Lediglich kann festgestellt werden, dass die<br />

Addition der realen Prozentsätze von CDU und SPD mehr als<br />

die Hälfte des Wählerwillens ausmacht und so der ”Großen<br />

Koalition” nicht der Makel der Verletzung des<br />

Mehrheitsprinzips vorgeworfen werden kann.<br />

<strong>Die</strong>s ist allerdings seit den Wahlen im Jahr 1982, als Helmut Kohl durch eine Koalition mit der<br />

FDP den „Wahlsieg“ für sich beanspruchte, das erste Mal, dass das Mehrheitsprinzip nicht<br />

verletzt wurde! Auch die rot-grüne Vorgängerregierung beachtete dieses nicht...<br />

Wohin der Trend der Wahlbeteiligung der Bürger gehen kann, das soll am Ergebnis einer<br />

„Landtagswahl“ gezeigt werden, welche auch die Folgen der irrealen Prozentrechnung deutlich macht.<br />

Es handelt sich hierbei um die „Landtagswahl“ in Rheinland-Pfalz im Frühjahr 2006. Nach dieser Wahl<br />

stellte der Landeswahlleiter am 6. April 2006 eine Wahlbeteiligung von 58,2 Prozent fest. Nachstehend<br />

wieder der Vergleich zwischen den irrealen Wünschen und den realen Fakten (nur die ersten sechs<br />

Parteien, Zahlenangaben in Prozent):<br />

Partei irreal real<br />

SPD 45,6 26,54<br />

CDU 32,8 19,09<br />

FDP 8 4,66<br />

Bü90/Grüne 4,6 2,68<br />

WASG 2,5 1,46<br />

REP 1,7 0,99<br />

<strong>Die</strong> SPD ”errang” mittels unzutreffender ”Prozent”-Rechnung<br />

von insgesamt 101 Sitzen im Landtag, 53 Sitze und sprach<br />

ungehemmt, weil gewohnt und offenbar ohne<br />

Unrechtsbewusstsein, von ”absoluter Mehrheit”, die sie noch<br />

nicht einmal gemäß ihrer irrealen, weil verfälschten<br />

Berechnung (45,6 Prozent), erreicht hatte.<br />

Richtig ist: Mit real 26,54 Prozent Stimmen der<br />

Wahlberechtigten ist eine Partei nicht von der Mehrheit der<br />

Wähler legitimiert!<br />

Auch hier muss darauf verwiesen werden, dass jene 41,8 Prozent der Wahlberechtigten, die keine der<br />

Parteien für wahlwürdig hielten, sich nicht ”ihrer Stimme enthalten” haben - sie haben durch ihre<br />

Ablehnung zu den Parteien ein lautes Nein gesagt, was auf dem Stimmzettel nicht wirksam möglich ist.<br />

Fazit:<br />

Eine Regierungsbildung durch eine 26,54-Prozent-Partei widerspricht dem demokratischen,<br />

unverzichtbaren Mehrheitsprinzip und entspricht damit nicht dem Volkswillen, von dem doch<br />

gemäß Art. 20 Abs. 2 „GG“ ”alle Staatsgewalt ausgeht”. Eine solche Landesregierung ist somit<br />

grundgesetzwidrig, also illegal! Hier zwingt eine Minderheit der Mehrheit ihren Willen auf: 73,46<br />

Prozent der Wahlberechtigten haben zur SPD Nein gesagt.<br />

Leider ist dies kein Einzelfall, sondern hat vielmehr Methode: Auch in anderen Bundesländern sind<br />

„Landesregierungen“ „entstanden“, die eindeutig illegal sind. Desgleichen in Sachsen-Anhalt...<br />

87

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!