Digitale Mehrwerte
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Nadja Gedlich<br />
Landesamt für Bürger- und<br />
Ordnungsangelegenheiten<br />
Nadja Gedlich ist Leiterin der Abteilung V - Zentrale Aufgaben - Koordination und<br />
Service - beim Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten des<br />
Landes Berlin.<br />
Bietet die voranschreitende Digitalisierung ein nachhaltiges<br />
Instrument, um Behörden einen großen Nutzen zu<br />
bringen?<br />
Ja. Bei Ämtern und Behörden besteht neben den bereits<br />
vorhandenen digitalen Möglichkeiten viel Potenzial zur Vereinfachung<br />
von Abläufen über Internetanwendungen.<br />
Welche Ziele sollen durch Digitalisierung erreicht werden?<br />
Es geht bei der Digitalisierung um die Zukunftsfähigkeit unserer<br />
Gesellschaft, diese gilt es zu sichern. Mit der „<strong>Digitale</strong>n<br />
Agenda“ hat das Bundeskabinett am 20. August 2014 einen<br />
wichtigen Baustein der Wirtschafts- und Innovationspolitik beschlossen.<br />
Dazu heißt es seitens des Bundesministeriums für<br />
Wirtschaft und Energie: „Unsere Welt ist zunehmend digital<br />
vernetzt. Das verändert unseren Alltag und das Zusammenleben:<br />
wie und wo wir arbeiten oder wie wir uns gesellschaftlich<br />
einbringen können. In diesen Veränderungen liegen große<br />
Chancen für den Wohlstand, die Lebensqualität und die Zukunftsfähigkeit<br />
in Deutschland“. Die Digitalisierung reicht in<br />
alle Bereiche des täglichen Lebens, damit auch in die Verwaltung.<br />
Wie stark wird die „<strong>Digitale</strong> Agenda“ dazu beitragen, das<br />
Thema E-Government zu fördern und die Umsetzung der<br />
digitalen Verwaltung zu beschleunigen?<br />
Mit der „<strong>Digitale</strong>n Agenda“ setzt sich die Bundesregierung<br />
für eine digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung<br />
ein. Die digitalen Dienstleistungsangebote der Verwaltung<br />
sollen einfacher, effektiver und dennoch sicher abrufbar sein.<br />
Gleichzeitig muss die Autonomie und Handlungsfähigkeit der<br />
IT des Staates bewahrt und sichere Regierungskommunikation<br />
gewährleistet werden.<br />
Ziel ist es, die Transparenz des Staates zu fördern und Daten<br />
einfach und verlässlich bereitzustellen. Dieses von der<br />
Bundesregierung definierte Ziel wird auch von der Berliner<br />
Verwaltung verfolgt.<br />
Empfehlen Sie diese Verfahren für weitere und auch kleinere<br />
„Behörden“ bzw. staatliche Einrichtungen?<br />
Ja. Unter den Finalisten des nationalen „eGovernment-<br />
Wettbewerb 2014“ befand sich zum Beispiel auch eine Präventions-App<br />
für den Stadtteil Neukölln und belegte in der Gesamtwertung<br />
übrigens den 2. Platz. Das dortige Bezirksamt<br />
versucht mit einer Anwendung für das Smartphone, verschiedene<br />
Hilfsangebote zentral und einfach für Bürgerinnen und<br />
Bürger verfügbar zu machen. Die App gibt einen Überblick<br />
über alle Angebote, etwa über Notfallnummern und Adressen<br />
von Ämtern. Die Nutzer können mehrsprachige Anwendungen<br />
unter dem Reiter „Geld“, Informationen zu „Kita-Gutschein“,<br />
„Unterhaltsvorschuss“, „Bildungs- und Teilhabepaket“ oder<br />
„Sicherung des Lebensunterhalts“ aufrufen.<br />
Nennen Sie bitte entscheidende Vorteile, warum die Digitalisierung<br />
von Verfahren und Prozessen ein Muss für<br />
jede Behörde ist.<br />
Innerhalb einer Behörde ist die Digitalisierung gar nicht<br />
mehr wegzudenken. Angefangen vom E-Mailaustausch, über<br />
das Koordinieren von Besprechungsterminen bis hin zur für<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Transparenz schaffenden<br />
Gruppenablage ist die digitale Arbeitsweise schon heute<br />
nicht mehr wegzudenken. Nächster Schritt soll die E-Akte<br />
sein, um Vorgänge noch schneller abschließen zu können.<br />
Wie sehen Sie das Verhältnis von Aufwand und Ertrag?<br />
Dieser Zusammenhang ist stets schwer zu greifen, wenn<br />
man es zu global betrachtet. Bleiben wir bei einem konkreten<br />
Beispiel: Die Präventions-App für Neukölln. Weil der Anteil der<br />
Kinder mit Sprach- und Bewegungsdefiziten, Entwicklungsverzögerungen<br />
und Übergewicht dort besonders hoch ist und<br />
die Chancen für eine Verbesserung der Defizite mit steigen-<br />
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