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Digitale Mehrwerte

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Besonderheiten digitaler Medien<br />

Auszug aus “Storytelling”, Prof. Dr. Dieter Georg Herbst, 3. Auflage (UVK Verlag)<br />

<strong>Digitale</strong> Medien sind nicht mit klassischen Medien wie etwa einer Broschüre oder<br />

einer Imageanzeige vergleichbar. Stattdessen bieten sie eine Plattform, auf der<br />

Sie Geschichten erzählen und hierfür vier Besonderheiten nutzen können. Diese<br />

vier Besonderheiten sind Integration, Vernetzung, Zugänglichkeit und vor allem<br />

Interaktivität.<br />

Im Folgenden möchte ich Ihnen diese Eigenschaften am Beispiel des World Wide<br />

Web beschreiben:<br />

Integration<br />

Integration: Das Internet ist eine Plattform, auf der Sie<br />

Geschichten über Ihr Unternehmen, aber auch dessen<br />

Produkte erzählen können. Integration bzw. Einbindung<br />

bedeutet, dass Sie neben dem WWW auch Dienste wie<br />

E-Mail, Newsgroups und Chat nutzen können. Zur Einbindung<br />

gehört auch die Multimedialität, also die Kombination<br />

von Texten, Fotos, Grafiken, Videos, Animationen<br />

und Tönen. Das Besondere im Internet: Die Besucher<br />

bestimmen, welche Angebote sie wählen und in welcher<br />

Reihenfolge (dies greife ich auch im Punkt »Technische<br />

Interaktivität« noch einmal auf): Möchten sie einen Text<br />

lesen? Oder ein Kurzvideo ansehen? – Der Besucher<br />

entscheidet. Durch diese Multimedialität können Sie Ihre<br />

Geschichten erlebnisreich inszenieren. Die Ansprache<br />

mehrerer Sinne hinterlässt tiefere Spuren im Gedächtnis<br />

Ihrer Bezugsgruppen als eine Anzeige oder eine Broschüre.<br />

Durch Multimedialität können Sie in einem Text<br />

vom neuen Herstellverfahren erzählen und diesen durch<br />

Fotos, Grafiken und einem Ablaufschema veranschaulichen.<br />

Die Rede Ihres Vorstandsvorsitzenden bieten Sie<br />

als Text, den Fotos, Schaubilder und eine Audio-Datei<br />

ergänzen. Ähnlich der realen Welt können Sie Ihr Unternehmen<br />

präsentieren, zum Beispiel durch klickbare Fotos<br />

und erläuternde Texte per Audio-File, die Ihren Besucher<br />

durch die Website führen. Die Geschichten sollten eine<br />

optimale Mischung aus Text, Bild und Ton ergeben. Virale<br />

Spots sind kleine Videosequenzen, die eine Geschichte<br />

erzählen und von den Internetnutzern in deren sozialen<br />

Netzwerken weitergegeben werden. Sie verbreiten sich<br />

epidemisch wie ein Virus. Sind sie gut gemacht, kann<br />

dies eine enorme Multiplikatorfunktion haben. Solche<br />

Videofilme finden Sie zum Beispiel auf BoreMe, YouTube<br />

oder MySpace. Das Internet ermöglicht zwar (noch) kein<br />

Riechen und Schmecken. Doch können Sinneseindrücke<br />

aus einer Quelle einen anderen Sinn aktivieren, wie im Fall<br />

des Bildes einer Rose, das zugleich auch die gespeicherten<br />

Geruchserlebnisse und den Tastsinn aktiviert (Imagery<br />

Transfer). Die Intensität dieser Sinneserfahrung erreicht<br />

zwar nur etwa 20 Prozent des Originals, doch die Botschaft<br />

lautet: In digitalen Medien können Sie Geschichten multisensorisch<br />

inszenieren und damit alle Sinne ansprechen.<br />

Verfügbarkeit<br />

Verfügbarkeit: Durch das Internet können Sie Menschen<br />

weltweit mit Ihren Geschichten erreichen – jederzeit und<br />

überall. Allerdings sind die Kulturunterschiede weiterhin<br />

weltweit derart groß, dass Sie genau prüfen sollten, wie Sie<br />

Ihr Storytelling im Internet in Form und Inhalt international<br />

ausrichten (Herbst 2008). Ständiger Zugriff auf Ihre Website<br />

bedeutet zudem auch, dass Sie die Inhalte aktualisieren<br />

und schnell auf Anfragen reagieren können – und müssen.<br />

Vernetzung<br />

Vernetzung: Im Internet können Sie Informationen miteinander<br />

verknüpfen, egal wo diese sich befinden (Hypermedialität).<br />

Der Nutzer springt durch Hyperlinks zu jenen Inhalten,<br />

die ihn interessieren: Er beginnt einen Text zu lesen,<br />

zwischendurch schaut er sich ein Foto an, hört gleichzeitig<br />

einer Audio-Datei zu und kehrt zum Text zurück. So beschreitet<br />

jeder Besucher seinen persönlichen Informationspfad<br />

– Springen und Navigieren ist Prinzip im Internet<br />

(mehr hierzu unter dem Punkt »Technische Interaktivität«).<br />

Nutzen Sie die Hypermedialität für Ihre Geschichten: Bauen<br />

Sie einen Hauptstrang, an dem entlang sich Ihre Internetbesucher<br />

die Geschichte erarbeiten können: Bieten Sie<br />

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