Digitale Mehrwerte
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Dabei geht es häufig weniger um die Ausstattung mit<br />
IT-Infrastruktur sondern leider oft um eine eher innovations-<br />
und digitalaverse Haltung auf Seiten vieler<br />
Lehrkräfte.<br />
realistische Lösung.<br />
Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Digitalisierung<br />
Deutschland als Leitmarkt für IT-Sicherheit?<br />
Grundvoraussetzung für eine aktive Nutzung der neuen<br />
Möglichkeiten ist unser Vertrauen in Datensicherheit.<br />
Die Schlagzeilen der letzten zwei Jahre zeigen,<br />
dass uns zunehmend klar wird, wie abhängig und<br />
verwundbar wir werden. In einer zunehmend vernetzten<br />
Welt werden Daten von vielen Geräten und Apps<br />
ganz nebenbei gesammelt, vielerorts findet Kommunikation<br />
statt (frictionless sharing), die dem Betroffenen<br />
in diesem Moment nicht bewusst und ggf. auch<br />
nicht recht ist. Medienkompetenz fängt dort an, zu<br />
sehen, welche Daten anfallen, wohin sie übermittelt<br />
werden sollen - und wie der Einzelne über ihre Verwendung<br />
selbst entscheiden kann. Das große Sicherheitsbedürfnis<br />
wäre eine exzellente Grundlage für einen<br />
Leitmarkt im Bereich IT-Sicherheit. Hierin liegen<br />
für Deutschland große Positionierungsmöglichkeiten<br />
und Marktpotenziale - die aber bisher nicht konsequent<br />
genutzt werden.<br />
Individualität versus Filter Bubble<br />
Soziale Filter sorgen für “soziale, personalisierte und<br />
bedarfsgerechte” Nachrichten und steigern deren<br />
Relevanz. “Artikel werden adaptiv” (Leonard Novy)<br />
und passen sich an Situation, Bedürfnisse, Vorwissen,<br />
Stimmung und Interessen an. Heuristiken und<br />
Algorithmen helfen immer besser, für uns relevante<br />
Informationen aus der zunehmenden Informationsflut<br />
herauszufilten. Und dem Einzelnen dabei immer<br />
individuellere, maßgeschneiderte Inhalte zu liefern.<br />
Speicher sind im Zeitalter der Digitalisierung günstig,<br />
gemäß des Prinzip des Long Tail (Malcom Gladwell)<br />
wird das digitale Angebot immer länger und vielfältiger<br />
und unterstützten damit Pluralismus und Individualismus.<br />
Aber die Frage nach Autonomie und Selbstbestimmung<br />
steht im Raum: Kontrollieren wir die Filter -<br />
oder kontrollieren die Filter uns? Sind wir gefangen<br />
in einer Filter Bubble - oder wählen wir bewusst<br />
aus? Wie transparent machen wir uns durch den<br />
Medienkonsum? Und wieviel Einfluss haben wir auf<br />
diese Entwicklungen? Denn nicht mitzumachen erscheint<br />
den meisten Menschen auf Dauer als keine<br />
Die Digitalisierung ermöglicht ganz neue Geschäftsmodelle<br />
für die Nutzung von Autos, Taxen, Wohnungen.<br />
Effekt dieser disruptiven Innovationen ist, dass<br />
die bisherigen Geschäftsmodelle vieler Branchen<br />
(Autovertrieb, Taxiunternehmen, Hotellerie) grundlegend<br />
in Fragen gestellt werden und diese zur Selbsterneuerung<br />
drängt. Die Digitalisierung führt in vielen<br />
Bereichen zu einer Effizienzsteigerung. “Geschäftsmodelle<br />
und Sektoren werden herausgefordert, transformiert<br />
und ggf. eliminiert” (Leonard Novy). Diese<br />
Veränderungen beinhalten “weitreichende Folgen für<br />
den Arbeitsmarkt”. Ein nationalstaatlicher Protektionismus<br />
kann aber keine wirksame Handhabe gegen<br />
digital induzierte Innovationen sein. Gesetze können<br />
Ideen, deren Zeit gekommen ist, nicht verhindern.<br />
Die Auswirkung des „Internet of Things“ und einer<br />
zunehmenden Automatisierung und Roboterisierung<br />
werden drastisch sein. Wissenschaftliche Prognosen<br />
gehen sehr weit auseinander: Während einige Wissenschaftler<br />
fürchten, dass bald eine große Zahl von<br />
Erwerbstätigen „überflüssig“ wird, weisen viele andere<br />
auf digitale Chancen hin, die in Deutschland auch<br />
in Zukunft Beschäftigung garantieren und viele neue<br />
Arbeitsplätze schaffen wird.<br />
Egal ob man optimistisch oder pessimistisch in die<br />
Zukunft schaut - aus der gesellschaftlichen Perspektive<br />
gesehen stellt sich die Frage: Wie richten wir unser<br />
Bildungssystem so aus, dass es mehr von dem<br />
vermittelt, was im Zeitalter der Digitalisierung wichtig<br />
wird? Wer motiviert für den digitalen Kulturwandel?<br />
Digitalisierung, eine kulturelle Herausforderung<br />
Es wird immer deutlicher sichtbar, dass es neben dem<br />
reinen „Wissen“ um Einstellungs- und Wertefragen<br />
geht: Um aus den technischen Möglichkeiten “<strong>Digitale</strong><br />
<strong>Mehrwerte</strong>” für Unternehmen und ihre Kunden<br />
zu generieren, braucht es Reflektion, Empathie und<br />
Überblick, um die immer verschachtelteren Zusammenhänge<br />
zu sehen, zu verstehen und in einen nachhaltigen<br />
Nutzen zu verwandeln. Dies setzt jedoch die<br />
generelle Offenheit voraus, die neuen Chancen zu<br />
verstehen und zu nutzen, bevor man sie grundsätzlich<br />
kritisiert oder ablehnt.<br />
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