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Das Erbe der Weltenspringer (Leseprobe 167 Seiten)

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ei den Garagen gestanden. Als ich das Tor von innen hochschob, kam<br />

ein Polizist auf mich zu, <strong>der</strong> gerade die Reihe <strong>der</strong> Garagen abgeschritten<br />

hatte. Sein Kollege saß im Auto.<br />

Was ich denn da drinnen gemacht hätte, fragte mich <strong>der</strong> Beamte. Ich<br />

sagte, ich hätte nur mal geschaut, ob hier alles in Ordnung sei, weil ich so<br />

einen lauten Knall gehört hätte. Innerlich war ich mächtig stolz auf<br />

meine so spontane und gute Ausrede. Auf seine Bitte ließ ich ihn in die<br />

Garage schauen. Er fragte noch nach meinen Personalien und wann ich<br />

denn den Knall gehört hätte. ›Vor ein paar Minuten‹, war meine Antwort,<br />

›und eben gerade noch einmal, als ich schon in <strong>der</strong> Garage war.‹ Dann<br />

wollte er noch wissen, warum ich denn überhaupt draußen gewesen<br />

wäre. Mit <strong>der</strong> Frage hatte ich nicht gerechnet. Also sagte ich einfach, ich<br />

wollte mir mal die Beine vertreten. Damit war er zufrieden und ließ mich<br />

gehen.<br />

Nun konnte ich nicht gleich nach Hause gehen, weil ich mir ja die<br />

Beine vertreten musste, wenn ich glaubwürdig sein wollte. Es passte mir<br />

gar nicht in den Kram, dass die mich nun doch gesehen hatten. Sie<br />

könnten mich mit dem Anruf in Verbindung bringen. Der Gurker hatte<br />

sowieso schon ein Auge auf mich geworfen und da es nun das Mädchen<br />

und den Mann gab, beide nackt, kam ich ihm bestimmt wie<strong>der</strong> in den<br />

Sinn. Wenn die auch noch aussagten, dass sie plötzlich ganz woan<strong>der</strong>s<br />

waren, und die Streifenpolizisten von explosionsartigen Geräuschen<br />

berichteten, dann stünde er wie<strong>der</strong> vor meiner Tür.<br />

Während meines Zwangsspaziergangs zog ich Resümee. Zu Hause war<br />

meine Wanne übergelaufen, das Badewasser kalt geworden, ich lief hier<br />

ziellos herum und Sandra hatte ich auch noch nicht angerufen. Ich hatte<br />

nicht geahnt, wie kompliziert so ein Heldenleben sein kann.«<br />

»Trotzdem würde ich das auch gerne können«, warf Majok ein. »Ich<br />

wäre auf <strong>der</strong> ganzen Welt zu Hause.«<br />

»Ich war ja auch glücklich, dass ich es konnte. Trotz des noch<br />

ungelösten Kleidungsproblems war ich im Laufe <strong>der</strong> Woche wie<strong>der</strong><br />

stundenweise zum Kurzurlaub in den warmen Regionen unseres wun<strong>der</strong>baren<br />

Planeten. Palmen, Sandstrände, glasklares Wasser, Delfine … Ach,<br />

wie schön das Leben doch war. Oft war ich auch mit Stefan unterwegs.<br />

Lieber hätte ich natürlich Sandra mitgenommen o<strong>der</strong> auch beide. Aber<br />

wenigstens hatte ich an diesem Sonntag wie<strong>der</strong> ein Date mit ihr. Wir<br />

wollten in den Zoo. Alleine wäre ich da eher nicht hingegangen, aber mit<br />

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