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Das Erbe der Weltenspringer (Leseprobe 167 Seiten)

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eagierte, musste es ein recht ordentlicher Knall sein. Wie sollte ich jetzt<br />

bloß weitermachen? Ich hatte so einen Tatendrang und war ganz<br />

kribbelig, und jetzt so was. Ich brauchte einen Ort, von dem aus ich<br />

ungestört agieren könnte. Ein Übungsgelände wäre nicht schlecht,<br />

irgendwo weit außerhalb und abgelegen, wo niemand hinkam. Aber halt,<br />

wie sollte ich dann hinkommen? Von hier aus springen hatte ich mir ja<br />

gerade verboten und an abgelegene Orte fährt auch keine Bahn. Ideal<br />

wäre ein geschützter Ort gleich hier in <strong>der</strong> Nähe meiner Wohnung. Ich<br />

wollte ja nicht immer erst eine Reise machen müssen, um dann<br />

teleportieren zu können, das wäre ja doof. Dann hatte ich eine<br />

Eingebung. Vielleicht könnte ich eine <strong>der</strong> Garagen gleich über die Straße<br />

mieten. Da wäre <strong>der</strong> Knall zwar auch zu hören, aber wer sollte den schon<br />

lokalisieren können, wenn nicht gerade jemand davor stünde? Ja, das<br />

wäre auf jeden Fall eine Notlösung. Ich zog mich an und beschloss, direkt<br />

ins Büro <strong>der</strong> Wohnungsbaugesellschaft zu gehen und zu fragen, ob eine<br />

frei ist.<br />

Durch die Tür hörte ich das zarte Stimmchen von Frau Riemenschnei<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> zierlichen Sekretärin, die mich auf mein Klopfen hin zum<br />

Eintreten auffor<strong>der</strong>te. Ich öffnete die Tür und blickte direkt in zwei mich<br />

feindselig anstarrende, hinterlistig funkelnde Augen. <strong>Das</strong> zugehörige<br />

schmale Geiergesicht befand sich zwischen einem Blaumann und einer<br />

leuchtend roten Basecap, von <strong>der</strong>en Stirnplatte mich <strong>der</strong> Schriftzug<br />

CHEF zu verhöhnen schien. Schra<strong>der</strong>! Was machte <strong>der</strong> denn ausgerechnet<br />

gerade jetzt hier?<br />

Schon fing er an, mich blöd anzumachen, ob ick Pfeife schon wie<strong>der</strong><br />

den Schlüssel verjessen hätte und dass er jedenfalls nicht schon wie<strong>der</strong><br />

mit mir rauf ginge und ob ick denn überhaupt schon die Treppe jeputzt<br />

hätte.<br />

Die blonde Schönheit hinter dem Schreibtisch fuchtelte entsetzt mit<br />

ihren schwarz-weiß lackierten Fingernägeln herum und blickte böse<br />

hinter ihrer schmalen Brille hervor, <strong>der</strong>en breite Bügel vom Design zu<br />

den Nägeln passten. ›Herr Schra<strong>der</strong>, das geht zu weit!‹, sagte sie pikiert.<br />

›Was ist das denn für ein Benehmen?‹<br />

Ich redete beschwichtigend auf sie ein, dass ich mich nicht provozieren<br />

ließe, jedenfalls nicht von ihm, wobei ich eine Kopfbewegung in<br />

Schra<strong>der</strong>s Richtung machte. <strong>Das</strong> Schild <strong>der</strong> roten Kappe richtete sich<br />

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