Das Erbe der Weltenspringer (Leseprobe 167 Seiten)
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Laptop hochkant zwischen den Gitterstäben und bat Frank, die Kamera<br />
ebenfalls dort abzulegen. Da wurde er richtig ungehalten: ›Was soll das?<br />
Wir kommen da nicht rein!‹ War es zu viel für ihn? Ich nahm ihm die<br />
Kamera aus <strong>der</strong> Hand und legte sie trotzig einen Gitterstab weiter neben<br />
den Computer. So ruhig wie möglich sprach ich zu ihm: ›Stefan. Jetzt<br />
benutze mal deinen scharfen Verstand, den du zweifelsfrei besitzt. Du<br />
weißt es doch schon längst. Du weißt es. Du hast es ja bei Toni schon<br />
selbst gesagt.‹<br />
Nach Worten suchend fuchtelten seine Arme übertrieben theatralisch<br />
herum. Dann brach es aus ihm heraus: ›<strong>Das</strong> ist doch Unsinn! Du kannst<br />
mir doch nicht so was erzählen! Mir doch nicht!‹ Unruhig wie ein Tiger<br />
im Käfig ging er mit schnellen, kurzen Schritten nur zwei Metern hin<br />
und her. Er kratzte sich am Kopf. ›Was mach ich hier überhaupt? Bin ich<br />
auch schon verrückt, dass ich mit dir hierher fahre?‹ Noch zweimal hin<br />
und her, dann stoppte er abrupt. ›Ich geh jetzt!‹, sagte er bestimmt. Er<br />
drehte sich um und ging mit bockig stampfenden Schritten einfach los.<br />
›Du kannst ja nach Hause teleportieren!‹, rief er, ohne sich umzudrehen.<br />
›Ich komm dann bei dir vorbei!‹<br />
Armer Stefan. Er konnte es nicht akzeptieren, aber da musste er jetzt<br />
durch. Es gab kein Zurück mehr.<br />
›Viertens, Stefan!‹, rief ich ihm nach und konzentrierte mich auf den<br />
Sprung. ›Viertens! – Jetzt!‹ Ich sprang. Höchsten fünf Meter vor ihm<br />
tauchte ich auf. Sein Schrei war nicht leiser als das Echo des Knalles, das<br />
von <strong>der</strong> zurückliegenden Mauer wi<strong>der</strong>hallte und so auch für mich hörbar<br />
war. Er hatte sich instinktiv geduckt und die Arme hochgerissen, um sein<br />
Gesicht zu schützen. Jetzt gingen die Arme wie<strong>der</strong> runter und er erblickte<br />
mich. Ein kurzer durchdringen<strong>der</strong> Quieklaut entwich Stefans Kehle.<br />
Zugleich machte er mit nach vorne fliegenden Armen einen Satz zurück,<br />
wobei er stolperte und rückwärts zu Boden stürzte. Ich sehe es noch<br />
genau vor mir, als wäre es erst gestern gewesen. Er stützte sich auf den<br />
linken Ellenbogen hoch. Seinen rechten Arm angewinkelt, mit <strong>der</strong> Hand<br />
vor dem Hals, den Kopf eingezogen und sich mit den Füßen weiter<br />
zurückschiebend, sah er mich mit Panik in den Augen aus angstverzerrtem<br />
Gesicht an. Ratlos und wirklich mitleidig konnte ich ihm nur<br />
untätig zusehen, sonst hätte ich alles noch schlimmer gemacht. Ich ließ<br />
ihm etwas Zeit, wie<strong>der</strong> zu sich zu kommen. – Langsam löste sich seine<br />
Anspannung, er setzte sich auf.<br />
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