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Das Erbe der Weltenspringer (Leseprobe 167 Seiten)

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eigentlich nicht sein könnte. Er müsste es nachvollziehen können, sagte<br />

er, und ein Beweis wäre nicht schlecht. ›Bei Gericht zählen Beweise,<br />

Angeklagter‹, sagte er grinsend. Ich sagte, dass ich ihm Viertens zeigen<br />

würde – morgen, falls er Zeit hätte und mit mir einen Ausflug nach<br />

Marienwer<strong>der</strong> machen würde. Warum ich es ihm nicht hier und jetzt<br />

sagen würde, wollte er wissen. ›Geht nicht‹, sagte ich. ›Bei Gericht zählen<br />

Beweise, Herr Anwalt.‹ Teleportation hatte er ja praktisch schon ausgeschlossen.<br />

Ich könnte ihn nur durch eine praktische Vorführung überzeugen,<br />

wusste ich. <strong>Das</strong> würde ein Schock für ihn. Stefan sagte, bei jedem<br />

an<strong>der</strong>en hätte er schon abgeblockt, aber bei mir hätte er so ein Bauchgefühl,<br />

dass er mit mir da hinfahren sollte. Er würde immer versuchen,<br />

auf sein Bauchgefühl zu hören, das hätte ihm schon oft geholfen. Wir<br />

verabredeten uns also für zehn Uhr und ich bat ihn, seine Videokamera<br />

mitzubringen.<br />

Nervös ging ich am nächsten Morgen kurz vor zehn bei den Garagen auf<br />

und ab. <strong>Das</strong> erste Mal würde jemand bei einem Sprung dabei sein, von<br />

dem Jäger mal abgesehen. Wie würde Stefan reagieren, wenn ihm nichts<br />

an<strong>der</strong>es mehr übrig bliebe, als die Teleportation zu glauben? Ich hoffte,<br />

dass er nicht völlig ausflippen würde. Wenn mir jemand beweisen würde,<br />

dass er Gedanken lesen kann, ohne dass ein Trick möglich wäre, würde<br />

mich das schon umhauen. Ich aber kann teleportieren! <strong>Das</strong> ist noch eine<br />

Kategorie fantastischer. Er muss ja ausflippen, dachte ich, und ich sollte<br />

recht behalten.<br />

Sein roter Opel GT tauchte in <strong>der</strong> Kurve auf. Es war einer <strong>der</strong> letzten<br />

aus <strong>der</strong> 73er-Baureihe, ein uraltes, aber sehr gut erhaltenes Gefährt,<br />

allerdings mit 85kW Austauschmotor aus einem Opel Omega, den ich<br />

mit Markus zusammen bei Pit-Stop eingebaut hatte. Nach Feierabend<br />

durfte ich ab und zu die Werkstatt nutzen, wenn <strong>der</strong> Meister sowieso<br />

noch da war und ebenfalls private Sachen machte. Ein wun<strong>der</strong>schönes<br />

Auto, aber natürlich nichts gegen einen Ferrari!<br />

Stefan war pünktlich. Daran würde ich mich erst gewöhnen müssen …<br />

Ich gab ihm meinen durch eine giftgrüne Neoprenhülle geschützten<br />

Laptop, bis ich umständlich in den extrem niedrig liegenden Schalensitz<br />

geklettert war, wobei meine Beine fast waagerecht ausgestreckt unter<br />

dem Armaturenbrett verschwanden.<br />

›Was willst du mit dem Notebook?‹, wollte er wissen.<br />

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