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Das Erbe der Weltenspringer (Leseprobe 167 Seiten)

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Berufung<br />

Der Ghostwriter betrat das Herrenzimmer am Mittwoch an <strong>der</strong> Seite von<br />

James zwei Minuten vor <strong>der</strong> Zeit. Durch das dreigeteilte Rundbogenfenster<br />

mit Sprossen im Bogenbereich fiel strahlen<strong>der</strong> Sonnenschein<br />

herein. Vereinzelte Schönwetterwolken schmückten den azurblauen<br />

Himmel. Majok ging auf Frank zu, <strong>der</strong> sich aus dem Sessel erhob, und<br />

begrüßte ihn mit Handschlag.<br />

»Ein wun<strong>der</strong>schöner Tag – hier drinnen. Wenn man bedenkt, dass es<br />

draußen regnet. Ich bin immer wie<strong>der</strong> verblüfft, wie echt das wirkt. Sogar<br />

die Schatten hier drinnen stimmen. In dieser Perfektion sehe ich das<br />

nicht oft.«<br />

<strong>Das</strong> Fenster war klar, wenn <strong>der</strong> Weatherscreen abgeschaltet war. Jetzt<br />

aber war er auf Sunshine geschaltet. Die Szene draußen wurde optisch<br />

erfasst und vom Computer aufbereitet so dargestellt, wie an einem<br />

sonnigen Sommertag zur tatsächlichen Uhrzeit. Bei guten Weatherscreens<br />

war nicht feststellbar, dass es sich um eine Projektion handelte.<br />

<strong>Das</strong> Bild wurde in Echtzeit dreidimensional perspektivisch korrekt dargestellt.<br />

Ein Weatherscreen – er wurde so genannt, weil er für Wettersimulationen<br />

entwickelt wurde – konnte auch als Monitor für jedwede<br />

bildgebende Anwendung genutzt werden.<br />

»Wie es draußen ist, wollte ich gar nicht wissen. Ich hatte es fast<br />

vergessen.«<br />

»Sorry. Ich wollte dich nicht desillusionieren.«<br />

»Schon gut. Was möchtest du trinken?«<br />

»Ein Glas Wasser wäre nett.«<br />

James, <strong>der</strong> in Erwartung dieser Frage neben <strong>der</strong> Tür stehen geblieben<br />

war, ging zum Sekretär. Er griff nach <strong>der</strong> linken mittleren Schublade und<br />

Majok beobachtete erstaunt, wie die ganze linke Front aufklappte und<br />

einen kleinen Kühlschrank enttarnte.<br />

»<strong>Das</strong> ist ja raffiniert! <strong>Das</strong> sind gar keine Schubladen.«<br />

»Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite schon«, erklärte Frank. Die linke Seite war<br />

wohl für Aktenordner gedacht. Ich ließ einen Kühlschrank installieren.<br />

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