Das Erbe der Weltenspringer (Leseprobe 167 Seiten)
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Grübchen im Kinn.‹ Ihre Fingerkuppen tasteten sich an meinen Hals<br />
hinunter, wobei ich meinen Kopf wohlig nach hinten streckte. ›Deine<br />
starke Brust … dein straffer flacher Bauch.‹ Sie war jetzt am Bund meiner<br />
dunkelblauen Shorts angekommen. Sie wird mich doch nicht verführen<br />
wollen, hier im Park, dachte ich und spürte, wie mich <strong>der</strong> Gedanke<br />
gleichsam erregte wie erschreckte.<br />
Dann hatte <strong>der</strong> Traum aber eine an<strong>der</strong>e Wendung genommen, was an<br />
<strong>der</strong> Kälte gelegen haben dürfte. Es begann, aus heiterem Himmel zu<br />
schneien. Schnell wurden die Flocken größer und dichter und schon<br />
nach wenigen Sekunden lagen wir auf einer verschneiten Wiese und<br />
froren. Aber was sollte <strong>der</strong> Kommissar denken, wenn ich das erzählte, wo<br />
ich ja gerade nackt im Park gewesen bin?<br />
›Nein, ich erinnere mich an keinen Traum‹, sagte ich deshalb.<br />
›Sie haben also gar keine Ahnung, wie Sie da hinkamen?‹<br />
›Nein!‹<br />
›Nun gut, an <strong>der</strong> Geschichte ist zwar was faul, aber ich nehme das jetzt<br />
so zu Protokoll.‹<br />
›Da ist gar nichts faul!‹, protestierte ich.<br />
›Doch‹, sagte Gurker. ›O<strong>der</strong> sind Sie in den Park gebeamt? Bei zwei<br />
Grad unter null kann man nicht unbekleidet so weit gehen, ohne<br />
unterkühlt zu sein, noch dazu barfuß und im Schlaf.‹<br />
Ich sagte nichts dazu. Ich konnte mir ja selbst nicht vorstellen, wie das<br />
gehen sollte.<br />
Der Kommissar tippte noch eine ganze Weile auf <strong>der</strong> Tastatur herum.<br />
Dann bat er mich, einen Moment zu warten, ging hinaus und kam schon<br />
bald mit dem ausgedruckten Protokoll zurück. ›Wenn das alles so richtig<br />
ist, dann unterschreiben Sie bitte hier.‹ Er machte ein Kreuz an <strong>der</strong> Stelle<br />
und legte das Dokument vor mir auf den Schreibtisch. Ich unterschrieb,<br />
ohne es zu lesen.<br />
›Ich empfehle Ihnen, mal einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie wirklich<br />
nicht wissen, wie Sie in den Park gelangten.‹<br />
Genervt fragte ich: ›Kann ich jetzt gehen?‹<br />
›Ja‹, sagte er knapp.<br />
Ich stand auf und wandte mich zum Gehen.<br />
›Aber wie kommen Sie denn in Ihre Wohnung?‹, fragte Gurker, als ich<br />
schon in <strong>der</strong> Tür stand. ›Sie haben doch keine Wohnungsschlüssel.‹<br />
Richtig. <strong>Das</strong> hatte ich schon wie<strong>der</strong> vergessen.<br />
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