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Das Erbe der Weltenspringer (Leseprobe 167 Seiten)

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»Wie das sein kann? Wie schon gesagt, ein an<strong>der</strong>es Leben … Du kommst<br />

sicher selbst dahinter, noch bevor ich es dir erzähle.«<br />

»Hm …«<br />

»Lass mich die Sache mit dem Jungen weiter erzählen.« Frank lümmelte<br />

sich quer in den bequemen Sessel und ließ die Beine über die<br />

rechte Armlehne baumeln. »Ich rematerialisierte mit dem Kind direkt<br />

hinter seiner Mutter. Gleichzeitig mit ihrem nun hörbar gewordenen<br />

Schrei stöhnte ich auf und krümmte mich unwillkürlich zusammen.<br />

Meine Hoden schmerzten fürchterlich. Der Junge hatte mir voll eine<br />

verpasst. Schnell flüchtete ich wie<strong>der</strong> in den körperlosen und damit auch<br />

schmerzfreien Zustand. Jetzt fielen mir mehrere Dinge zugleich auf. Vor<br />

dem Jungen hing ein weißer seidig schimmern<strong>der</strong> Stofffetzen in <strong>der</strong> Luft,<br />

mein Fahrrad war ein Stück ohne mich weitergefahren, meine Hose hing<br />

links und rechts von Sattel herab, <strong>der</strong> Rest lag zwei Meter dahinter.<br />

Allerdings sah ich nirgends mein nagelneues Seidenhemd.<br />

<strong>Das</strong> mit dem Stoffteil verstand ich nicht. Ich war sanft rematerialisiert.<br />

Ich konnte also keine nennenswerten Luftströmungen verursacht haben,<br />

die so einen Textilfetzen aufflattern lassen könnten. Vorher war die Stelle<br />

aber leer gewesen. Und wo mein Hemd hin war, verstand ich ebenso<br />

wenig. Die Jacke war offen und mein Hemd nicht drinnen, was nicht sein<br />

dürfte.<br />

Ich lenkte meinen Sprung schräg vor mein Rad und … beinahe hätte<br />

ich meine schmerzenden Weichteile vergessen. Ich bereitete mich<br />

mental auf den Schmerz vor, <strong>der</strong> mich gleich wie<strong>der</strong> überfallen würde.<br />

Trotzdem musste ich mein Rad abfangen und meine Sachen wie<strong>der</strong><br />

anziehen, und zwar möglichst schnell. <strong>Das</strong> Geschehen an <strong>der</strong> vermeintlichen<br />

Unfallstelle würde die Passanten ablenken, aber sicher bliebe ich<br />

nicht ganz unbemerkt. Doch was sollte ich machen? Ich konnte ja mein<br />

Rad und meine Kleidung inklusive Portemonnaie nicht einfach liegen<br />

lassen und nach Hause springen.<br />

Ich rematerialisierte und konnte nicht verhin<strong>der</strong>n, dass ich mich<br />

krümmte. In dieser Haltung ergriff ich den Lenker und führte das Rad<br />

schlingernd um mich herum, wo ich es zu Boden legte, was aber dann<br />

doch fast ein Fallen war. Mehrere weiße Stofffetzen, die von meinem<br />

Körper abglitten, hatten mich irritiert. Was war das jetzt wie<strong>der</strong>? Ich<br />

ignorierte das zunächst und zog schnell die Hose vom Rad und die<br />

Unterhose aus <strong>der</strong> Hose und setzte mich mit dem nackten Po auf den<br />

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