Furniture & Interior, Clocks , Sculpture & Works of Art
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104<br />
FRANCESCO FANELLI,<br />
1577 FLORENZ – UM 1657 PARIS, ZUG.<br />
HERKULESKNABE ALS SCHLANGENBEZWINGER<br />
Höhe: 23 cm.<br />
Breite: 13 cm.<br />
Gesamthöhe inkl. Holzsockel: 31 cm.<br />
Auf runder Plinthe.<br />
Bronzeguss, schwarz patiniert. Bronzefigur, die das<br />
antike Thema aufgreift, wonach der Halbgott Herkules,<br />
Sohn des Zeus und der Alkmene, bereits als Kind<br />
zwei Schlangen erwürgte, die von der eifersüchtigen<br />
Gattin des Zeus in seine Kinderstube schaffen ließ.<br />
Das mythologische Thema ist seit der Antike in zahllosen<br />
Werken aufgegriffen worden. So auch von dem<br />
Florentiner Bildhauer Fanelli, der in Italien, vor allem<br />
Genua, dann aber auch in London gewirkt hat, hoch<br />
geschätzt vom H<strong>of</strong> König Karls I.<br />
Als Sohn eines Bildhauers war er vor allem von Giambologna<br />
und dessen Schüler Pietro Francavilla und<br />
Pietro Tacca beeinflusst, sämtlich Vertreter des Manierismus.<br />
Giovanni Bandini bezeichnete Fanelli als<br />
seinen Assistenten bei der Schaffung einer Statue<br />
von Großherzog Ferdinand I 1599. Neben großen<br />
Aufträgen, wie etwa Brunnenfiguren im Hampton<br />
Court Palace, galt ein Großteil seines Wirkens den<br />
Sammlerbronzen.<br />
Zu der hier vorliegenden Bronze ist eine weitere,<br />
leicht abgewandelte Version bekannt, bei der Herkules<br />
direkt nach oben zum Kopf der Schlange blickt.<br />
Zweifellos hat bei der Gestaltung der Fund der antiken<br />
Marmorgruppe des Laokoon eine Rolle gespielt, der<br />
ebenfalls die Schlange hochhält. Die Zuweisung des<br />
Modells an Fanelli erfolgte zuerst in den 1980er-Jahren<br />
durch Charles Avery und Anthony Ratcliffe, nach<br />
dem Gussexemplar in der Sammlung Baron Hatvany.<br />
Dabei wurde ein Zusammenhang mit einer Zeichnung<br />
mit Darstellung eines Brunnens mit der Herkulesfigur<br />
gesehen, abgebildet in „Varie Architecture“ von 1661,<br />
in Bezug auf Königin Henrietta-Marias Palast in Wimbledon,<br />
begonnen 1639. Exemplare befinden sich im<br />
Kunsthistorischen Museum, Wien, im Louvre (Inv.Nr.<br />
33540); ein ähnliches im Ashmolean Museum, Oxford.<br />
A.R.<br />
FRANCESCO FANELLI,<br />
1577 FLORENCE – CA. 1663 PARIS, ATTRIBUTED<br />
THE INFANT HERCULES STRANGLING SERPENTS<br />
Bronze casting with black patina.<br />
Height: 23 cm.<br />
Width: 13 cm.<br />
Total height incl. wooden base: 31 cm.<br />
On round plinth.<br />
The discovery <strong>of</strong> the ancient marble group <strong>of</strong> Laocoon,<br />
which also holds up the serpent, undoubtedly<br />
inspired the present design. The model was first<br />
attributed to Fanelli by Charles Avery and Anthony<br />
Ratcliffe in the 1980s, based on the casting held at the<br />
Baron Hatvany collection. A connection was seen<br />
with a drawing depicting a fountain with the figure<br />
<strong>of</strong> Hercules, shown in Varie Architecture from 1661,<br />
in reference to Queen Henrietta-Maria´s palace in<br />
Wimbledon, commenced in 1639. Examples are held<br />
at the Kunsthistorisches Museum in Vienna, at the<br />
Louvre (inv. 33540) in Paris and a similar example at<br />
the Ashmolean Museum, Oxford.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BID<br />
Literatur:<br />
Varie Architekture, Francesco Fanelli, florentinischer<br />
Bildhauer des Königs von Großbritannien, ca. 1620-<br />
1665, mit einundzwanzig Tafeln gestochen von William<br />
Faithorne, in Paris 1661.<br />
Franca Franchini Guelfi, Fanelli Francesco, in:<br />
Dizionario Biografico degli Italiani, Bd. 44, 1994.<br />
(1391432) (11)<br />
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