Furniture & Interior, Clocks , Sculpture & Works of Art
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32<br />
VASENPENDULE<br />
66 x 34 x 25,5 cm.<br />
Gestempelt „Osmond“ für Robert Osmond<br />
(Canisy 1711-1789 Paris, Meister ab 1746).<br />
Paris, um 1760-1765.<br />
FUNKTIONEN: À jour gearbeitete vergoldete Zeiger<br />
für Stunden und Minuten, Schlag auf Glocke zur vollen<br />
und zur halben Stunde. Ein Pendel und ein Schlüssel<br />
vorhanden.<br />
GEHÄUSE: Bronze, gegossen, ziseliert und feuervergoldet.<br />
Der mehrstufige Sockel erhebt sich auf annähernd<br />
quadratischem Grundriss. An der Unterseite<br />
bildet er vier im Grundriss L-förmige Füße mit angedeutetem<br />
Mäandermotiv aus. Die darauf folgende<br />
hohlkelig eingezogene Zone weist allseitig eine oben<br />
halbkreisförmig eingeschnittene Rahmung mit fein<br />
punzierter Vierblatt-Füllung auf. An den drei Schauseiten<br />
sind üppige, plastisch ausgearbeitete Eichenlaubgirlanden<br />
mit Blättern und Früchten aufgehängt,<br />
welche in ihrem Ansatz Rosetten entspringen und<br />
U-förmig nach unten ausschwingen. Darüber erhebt<br />
sich eine glatte, zwei-stufige Sockelplatte, auf der die<br />
urnenförmige Vase steht. Deren unten von einem Lorbeertorus<br />
umsäumter Fuß ist stark eingezogen mit<br />
schräger Kannelierung und mündet in einem Schaftring.<br />
Robert Osmond (1711-1789) war ab 1735 als cieseleur-bronzier<br />
Lehrling in der Werkstatt von Louis<br />
Regnard. 1746 erhielt er seinen Meisterbrief und führte<br />
eine Werkstätte in der Rue des Canettes bei Saint<br />
Sulpice, bis er 1761 in die vornehmere Rue Macon<br />
umziehen konnte. Im Jahre 1766 unterzeichnete er<br />
die wichtige Erklärung der Pariser Maitres fondeurs<br />
über den Urheberschutz ihrer Modelle. Das Ende seiner<br />
beruflichen Tätigkeit ist wohl im Zeitraum zwischen<br />
1770 und 1775 festzusetzen. Sein Inventar wurde<br />
1789 nach seinem Tod erstellt. Ein dem hier angebotenen<br />
Exemplar nahestehendes Objekt wird im Musée<br />
Condé in Schloss Chantilly in der Nähe von Paris verwahrt.<br />
ZIFFERBLATT: Weiß emailliert mit römischen Stunden,<br />
arabischen Minuten, Aufzugslöchlein neben der III<br />
und der IX, schwarze Signatur „Ferdinand Berthoud“.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Roland de L´Espée. Die Osmond, ein Familienbetrieb<br />
und seine Produktion, in: Hans Ottomeyer<br />
und Peter Pröschel, Vergoldete Bronzen. Die Bronzearbeiten<br />
des Spätbarock und Klassizismus, München<br />
1986, Bd. 2, S. 539-547.<br />
Jean-Dominique Augarde, Les ouvriers du temps,<br />
Genf 1996, S. 255.<br />
Vgl. Svend Eriksen, Early Neo-Classicism in France,<br />
London 1874, Abb. 187.<br />
Pierre Kjellberg, Encyclopédie de la Pendule francaise<br />
du Moyen Age au XX Siècle, Paris 1997, S. 212f.<br />
Anmerkung:<br />
Vergleichbare Uhren befinden sich in: Cleveland,<br />
Museum <strong>of</strong> <strong>Art</strong>, Inv.Nr. 1985.11 (publiziert in:<br />
Jean-Dominique Augarde, Les ouvriers du temps,<br />
Genf 1996, S. 254f.<br />
Chantilly, Musée Condé (publiziert in: Hans Ottomeyer<br />
und Peter Pröschel, Vergoldete Bronzen. Die Bronzearbeiten<br />
des Spätbarock und Klassizismus, München<br />
1986, S. 155, Abb. 3.1.2.). (1390083) (13)<br />
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