Tassilo, Ausgabe Juli/August 2018 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
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vermittelt, was für <strong>die</strong> Förderung<br />
junger Spieler von extremer Bedeutung<br />
ist.<br />
Spaß, der jetzt in Zeiten des knallharten<br />
Profigeschäftes dann doch ein<br />
Stückweit abhanden gekommen ist?<br />
Jetzt ist es eine andere Form von<br />
Spaß. Mir macht es unglaublich viel<br />
Spaß, mich mit anderen zu messen.<br />
Ich versuche immer besser zu werden,<br />
mich immer weiter zu entwickeln.<br />
Darüber hinaus habe ich mit<br />
der Mannschaft in Berlin eine super<br />
Truppe erwischt, mit der man auf<br />
<strong>und</strong> neben der Eisfläche sehr viel<br />
Spaß haben kann.<br />
Gibt es Personen, denen Sie aus der<br />
Zeit in Peißenberg <strong>und</strong> Peiting besonders<br />
viel zu verdanken haben?<br />
Z<strong>um</strong> Eishockey bin ich über meinen<br />
Vater gekommen, der selbst<br />
gespielt hat, später Co-Trainer im<br />
Nachwuchs war <strong>und</strong> somit viel Ahnung<br />
von <strong>die</strong>ser Sportart hat. Er hat<br />
mich von Beginn an gepusht <strong>und</strong><br />
somit nach vorne gebracht. Überhaupt<br />
haben mich meine Eltern<br />
immer sehr unterstützt. Und dann<br />
natürlich Wolfgang Filser, mein<br />
persönlicher Fitnesstrainer für <strong>die</strong><br />
Sommerpause, der mir körperlich<br />
<strong>und</strong> mental vor allem dann weitergeholfen<br />
hat, als es in den Profibereich<br />
gegangen ist.<br />
Worauf kommt es im Profibereich<br />
an?<br />
So lange man jung ist, will man<br />
einfach nur Spaß haben an seinem<br />
Hobby. Im Profisport aber kommen<br />
viele andere wichtige Punkte<br />
dazu. Da ist es enorm wichtig, jemanden<br />
an der Seite zu haben mit<br />
viel Erfahrung – nicht nur was das<br />
Sportliche betrifft, sondern auch<br />
das Menschliche. Immer wenn ich<br />
körperliche, aber auch motivationstechnische<br />
Probleme hatte, war<br />
Wolfi für mich da. Die erste Zeit in<br />
Frankfurt beispielsweise verlief für<br />
mich in Sachen Fitness <strong>und</strong> Bewegung<br />
nicht so zufriedenstellend,<br />
weshalb ich im Sommer zurück zu<br />
Wolfgang bin, mit dem ich sehr detailliert<br />
an mir gearbeitet habe. <strong>Das</strong><br />
hat mir damals mental <strong>und</strong> körperlich<br />
viel gebracht.<br />
Gibt ein so großer Verein wie <strong>die</strong> Eisbären<br />
in Berlin nicht intern vor, wie<br />
<strong>und</strong> mit wem sich <strong>die</strong> Spieler fit zu<br />
halten haben?<br />
Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e ja. Wir haben in Berlin<br />
auch einen sehr guten Fitnesstrainer,<br />
mit dem mein Programm von<br />
Wolfgang natürlich abgestimmt<br />
ist. Die Kombination aus Sommertraining<br />
mit beiden ist im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
ideal.<br />
Weniger ideal ist <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />
im Eishockey meist nur Jahresverträge<br />
in Aussicht gestellt werden. Umso<br />
erstaunlicher, dass Sie nach Ihrem<br />
Engagement bei den Frankfurt Lions<br />
stolze sechs Jahre für <strong>die</strong> Hamburg<br />
Freezers spielten. Reiner Zufall?<br />
Unterschrieben habe ich damals für<br />
ein Jahr – <strong>und</strong> mich gleich richtig<br />
wohlgefühlt. Nachdem mir auch<br />
der Verein signalisiert hat, mit meiner<br />
Leistung zufrieden zu sein, habe<br />
ich verlängert. <strong>Das</strong> ging dann zwei,<br />
drei Mal so. In Hamburg hat es vor<br />
allem deshalb so gut gepasst, weil<br />
sie damals vom Zeitpunkt meiner<br />
Verpflichtung weg versucht haben,<br />
schrittweise eine immer stärkere<br />
Mannschaft aufzubauen, was mit<br />
einem vierten <strong>und</strong> fünften Platz in<br />
der DEL letztlich auch gelungen ist.<br />
Aber klar hatte ich im Nachhinein<br />
betrachtet auch großes Glück, als<br />
Eishockeyprofi so lange an einem<br />
Ort bleiben zu dürfen. Ich kenne<br />
viele Spieler, <strong>die</strong> jedes Jahr woanders<br />
hinwechseln müssen. <strong>Das</strong> ist<br />
purer Wahnsinn. Vor allem wenn<br />
du schon Familie hast, Frau <strong>und</strong><br />
Kind immer mit müssen. Auf Dauer<br />
kann man das seinen Liebsten nicht<br />
z<strong>um</strong>uten.<br />
2016 meldeten <strong>die</strong> Hamburger Insolvenz<br />
an. Und Sie unterschrieben<br />
– wieder langfristig – für fünf Jahre<br />
in Ingolstadt, was allerdings nur ein<br />
Jahr gehalten hatte. War<strong>um</strong>?<br />
Da hat einiges nicht gepasst, so dass<br />
sich unsere Wege nach nur einer<br />
Saison wieder getrennt haben. Wobei<br />
ich schon sagen muss, dass sich<br />
letztlich dann doch alle Beteiligten<br />
sehr professionell verhalten <strong>und</strong><br />
für beide Seiten eine gute Lösung<br />
gef<strong>und</strong>en haben. Ich war glücklich,<br />
nach Berlin wechseln zu dürfen.<br />
Und Ingolstadt hat an meiner Stelle<br />
einen Spieler bekommen, der eine<br />
richtig gute Saison gespielt hat.<br />
Sie fühlen sich also wohl in Berlin?<br />
Berliner sind sehr offen für alle<br />
Menschen. Außerdem spielen mit<br />
Buschi <strong>und</strong> Buchi, Florian Busch<br />
aus Tegernsee <strong>und</strong> Martin Buchwieser<br />
aus Miesbach, zwei weitere<br />
Oberbayern im Team. Da kann man<br />
sich nur wohlfühlen.<br />
juli / august <strong>2018</strong> | 11