Tassilo, Ausgabe Juli/August 2018 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
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Kakteenfre<strong>und</strong>e Oberland in Polling<br />
Zu Besuch bei den<br />
„Kaktus-Damischen“<br />
Polling | Der „Copiapoa senilis“<br />
wird gerne als Kaktus mit dem<br />
weißen Haar bezeichnet, weil er<br />
ein so greisenhaftes Aussehen hat.<br />
Der „Echinocactus crusonii“ heißt<br />
im Volksm<strong>und</strong> Schwiegermuttersitz,<br />
weil er gar so stachelig ist. Die<br />
Kakteenfre<strong>und</strong>e Oberland kennen<br />
sich aus mit verschiedensten Kakteengewächsen,<br />
schließlich haben<br />
sie selbst meist mehrere h<strong>und</strong>ert<br />
Pflanzen daheim <strong>und</strong> treffen sich<br />
einmal im Monat in Polling z<strong>um</strong><br />
Gedankenaustausch.<br />
Die Deutsche Kakteen-Gesellschaft<br />
wurde schon im Jahr 1892 in Berlin<br />
gegründet, ihr gehören über 40<br />
Ortsgruppen in der ganzen B<strong>und</strong>esrepublik<br />
an. Eine <strong>die</strong>ser Ortsgruppen<br />
nennt sich Oberland, <strong>die</strong><br />
Reinhard Geßlbauer aus Polling<br />
schon 1977 ins Leben rief. Er war<br />
damals bereits ein begeisterter<br />
Kakteensammler <strong>und</strong> kam durch<br />
seinen Beruf im technischen Außen<strong>die</strong>nst<br />
viel her<strong>um</strong>.<br />
Aberl nun seit 2013 <strong>die</strong> Ortsgruppe.<br />
Wie man zu dem Hobby Kakteen<br />
kommt, zeigt am besten das Beispiel<br />
der Kassierin Pauline Sänger.<br />
„Ich stand als Kind schon regelmäßig<br />
in unserer Gärtnerei vor den<br />
Kakteen“, sagt <strong>die</strong> Penzbergerin.<br />
Heute ist sie Fachfrau in allen Kategorien<br />
der Pflanzenart <strong>und</strong> führt<br />
seit über 20 Jahren <strong>die</strong> Kasse der<br />
Ortsgruppe.<br />
Kakteen sind<br />
pflegeleicht<br />
Der 72-jährige Vorsitzende Reinhard<br />
Aberl bezeichnet sich <strong>und</strong><br />
seine Mitstreiter gerne als „Kaktus-<br />
Damische“. Wer ihn auf seinem<br />
Anwesen in Steinebach besucht,<br />
kann dem gar nicht mehr unbedingt<br />
widersprechen. R<strong>und</strong> <strong>um</strong><br />
das Haus stehen unzählige Bl<strong>um</strong>entöpfe<br />
<strong>und</strong> -tröge mit Kakteen,<br />
im weitläufigen Garten hat er zwei<br />
Frühbeete, <strong>die</strong> voll sind mit kleinen<br />
Copiapoas, Ariocarpen oder Echinopsen.<br />
Besonders stolz ist Aberl<br />
auf seine drei großen Exemplare<br />
im Wintergarten, <strong>die</strong> mehr als 40<br />
Jahre alt sind <strong>und</strong> <strong>die</strong> Echinopsis<br />
gerade w<strong>und</strong>erschön blüht. „Beim<br />
Kaktus rührt sich wenig, da braucht<br />
man viel Geduld“, rät Reinhard<br />
Aberl jedem, der <strong>die</strong>se Pflanze<br />
züchten möchte. Dafür ist sie sehr<br />
pflegeleicht: in der vegetativen Zeit<br />
muss sie maximal einmal <strong>die</strong> Woche<br />
gegossen werden, im Winter<br />
gar nicht. <strong>Das</strong> kommt den Aberls<br />
Der Kaktus mit dem weißen Haar heißt eigentlich Copiapoa senilis.<br />
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Monatlicher Treff<br />
seit 40 Jahren<br />
Dabei traf er immer wieder auf<br />
Menschen, <strong>die</strong> sich ebenfalls an<br />
den dornigen Gewächsen erfreuten<br />
<strong>und</strong> gründete mit <strong>die</strong>sen Gleichgesinnten<br />
schließlich <strong>die</strong> Ortsgruppe.<br />
„Einer meinte, ich geb dir zwei Jahre<br />
mit dem Verein“, sagt Reinhard<br />
Geßlbauer heute. „Der lebt jetzt<br />
leider nimmer, aber unsere Kakteenfre<strong>und</strong>e<br />
gibts immer noch.“<br />
In den Anfangsjahren hatte Reinhard<br />
Geßlbauer den Vorsitz, nach<br />
ein paar Wechseln führt Reinhard<br />
Der Vorsitzende Reinhard dAberl von den Kakteenfre<strong>und</strong>en Oberland am<br />
Frühbeet mit zahlreichen Ariocarpen.