Fussball - Credit Suisse eMagazine - Deutschland
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Foto: Steve Taylor/The Image Bank<br />
Die Faszination Flachbildschirm-TV rührt<br />
nicht nur von der Raum sparenden Platzierungsfähigkeit<br />
innerhalb der eigenen vier<br />
Wände her. Auch die futuristische Ausstrahlung<br />
des Mediums fasziniert den Betrachter.<br />
Zudem sind die meisten Flachbildschirm-<br />
Fernseher auch schon für das zukunftsträchtige<br />
digitale Fernsehen gerüstet. Neben besserer<br />
Bildqualität bietet Letzteres auch neue<br />
Dienste an, wie zum Beispiel die Möglichkeit,<br />
zeitversetzt Fernsehprogramme abzurufen,<br />
«Video auf Bestellung» zu sehen oder im<br />
Internet zu surfen. Der Flachbildschirm kann<br />
somit auch als Sinnbild für die Konvergenz<br />
zwischen Heimcomputer und Fernseher verstanden<br />
werden. Daher ist neben dem reinen<br />
Ersatzbedarf des «alten» Röhrenfernsehers<br />
auch eine zusätzliche Nachfrage denkbar,<br />
die zum Beispiel durch die Schaffung von<br />
«multimedialen Heimnetzwerken» (in jedem<br />
Zimmer ein TV/PC-Bildschirm) erzeugt werden<br />
könnte.<br />
Das Fernsehgerät als Wachstumstreiber<br />
Die Konsumelektronikbranche rechnet deshalb<br />
mit einer steigenden Nachfrage vor<br />
allem bei den so genannten TFT/LCD-Bildschirmen,<br />
deren Technologie neben der alternativen<br />
Plasma-Technologie – die sich eher<br />
für Grossbildschirme eignet – den Markt<br />
dominieren dürfte. Es wird erwartet, dass<br />
der weltweite Markt für TFT/LCD-TV-Bildschirme<br />
bis ins Jahr 2007 im Durchschnitt<br />
um fast 50 Prozent pro Jahr wachsen wird<br />
(siehe Grafik Seite 58). Der TV-Gerätemarkt<br />
kann daher als Wachstumsmotor für den<br />
Flachbildschirm-Markt gesehen werden.<br />
Allerdings dürfte der Gesamtmarkt für Flachbildschirme<br />
schwächer wachsen als der für<br />
TV-Flachbildschirme. Denn für Notebooks<br />
wurden schon immer Flachbildschirme ver-<br />
wendet und die Marktdurchdringung von<br />
Flachbildschirmen für Desktop-PCs ist auch<br />
relativ weit fortgeschritten.<br />
Auch das Format legt zu<br />
Für die Hersteller von Flachbildschirmen ohne<br />
Gehäuse, den so genannten Panels, und<br />
insbesondere auch für die Zulieferindustrie<br />
sind aber nicht nur die Stückzahlen, sondern<br />
auch der Trend hin zu grösseren Bildschirmen<br />
(bei den Desktopmonitoren und Notebooks,<br />
weniger bei den TV-Geräten) von<br />
Bedeutung. Derzeit sind 17-Zoll-Monitore<br />
mit einem Marktanteil von 60 Prozent die<br />
beliebtesten LCD-Monitore für PCs. Die zu<br />
erwartende Konvergenz zwischen PC und TV<br />
könnte das beliebteste Flachbildschirm-Format<br />
aber auch auf 30 Zoll wachsen lassen.<br />
Dies würde der Zulieferindustrie – zum Beispiel<br />
den Herstellern von Flüssigkristallen, von<br />
Glassubstraten und von Farb- und Polarisationsfiltern<br />
– auf Grund des grösseren Materialeinsatzes<br />
pro Panel zusätzliches Wachstum<br />
bringen, den Panelherstellern trotz bereits<br />
WEALTH MANAGEMENT TOPICS<br />
Der Flachbildschirm auf Siegeszug<br />
Theoretisch ist der Flachbildschirm ein Ersatz der alten Bildröhre. In der Praxis ist er jedoch wohl mehr<br />
als das: Sinnbild für das Verschmelzen von Heimcomputer und Fernseher. Genau dies garantiert dieser<br />
Branche ein weiterhin starkes Wachstum. Von Ulrich Kaiser und Uwe Neumann, Equity Research<br />
vorgenommener Investitionen aber auch eine<br />
steigende Kapitalintensität abverlangen.<br />
Herstellungstechnik ist kritischer Faktor<br />
Wie immer bei Einführung eines neuen Produktes<br />
bestimmen Kosten und Verfügbarkeit<br />
den Preis. Ziel der Hersteller ist jedoch die<br />
Massenproduktion, um über Umsatzwachstum<br />
oder Marktanteilsgewinne die entsprechenden<br />
«economies of scale» zu erzielen.<br />
Diese werden von Produktivitätsgewinnen<br />
verstärkt, die durch technologische Weiterentwicklungen<br />
zustande kommen. Kritischer<br />
Faktor ist im Moment die Herstellungstechnik<br />
der Panels. Die einzelnen Scheiben<br />
werden aus Glasplatten geschnitten, deren<br />
Entwicklungsstand sich durch Grösse und<br />
Dicke definiert. Gegenwärtig ist die Industrie<br />
bei der fünften Generation dieser Glasplatten<br />
mit einer Fläche von 1100 mm x 1300 mm angelangt.<br />
Die sechste (1500 mm x 1800 mm)<br />
respektive die siebte Generation (1800 mm<br />
x 2200 mm) stehen aber bereits in den Startlöchern.<br />
Aus einer Scheibe der sechsten<br />
Wer profitiert vom Boom des Flachbildschirm-Marktes?<br />
Bei dieser Frage denkt man automatisch an die Monitor- und Fernsehgerätehersteller.<br />
Markenhersteller wie beispielsweise Philips, Sony oder NEC nehmen jedoch oft nur eine<br />
«Veredelung» der Produkte vor.<br />
Die eigentliche Wertschöpfung findet auf Stufe Panelherstellung statt. Die beiden Marktführer<br />
LG-Philips und Samsung Electronics (siehe Grafik Seite 60) produzieren Monitore<br />
mit eigenem sowie mit fremden Markennamen – allerdings ist der relative Beitrag des<br />
entsprechenden Geschäftsbereichs am Gesamtergebnis der beiden Konzerne nicht so<br />
substanziell. Anders sieht es bei den reinen Panelherstellern wie AUO, CMO und CPT und<br />
bei den Zulieferern aus. Gerade bei Letztgenannten dürften Kapazitätsengpässe und<br />
teilweise oligopolistische Marktstrukturen dazu führen, dass deren Margen nicht<br />
so schnell unter Druck kommen. Unternehmen wie die Merck AG (Hersteller von Flüssigkristallen),<br />
Toppan Printing (Marktführer bei den in Flachbildschirmen verwendeten<br />
Farbfiltern) oder Asahi Glass (Lieferant für Glassubstrate) dürften einer eher rosigen<br />
Zukunft entgegensehen.<br />
<strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Bulletin 2-04 59