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Fussball - Credit Suisse eMagazine - Deutschland

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Foto: Martin Stollenwerk<br />

Davon dürften rund 143 Milliarden als Dividende<br />

ausgeschüttet und weitere 73 Milliarden<br />

für organisches Wachstum verwendet<br />

werden. Was bleibt, sind die erwähnten<br />

84 Milliarden Euro Überschusskapital. Eine<br />

sinnvolle Verwendung dieses Kapitals dürfte<br />

je länger, je stärker den Aktienpreis beeinflussen.<br />

Angesichts der Grösse der Zahlen<br />

sind die Fantasien der Investoren mehr als<br />

verständlich. Zusätzlich dürfte die Einführung<br />

der neuen Eigenkapitalunterlegungsvorschriften<br />

(Basel II – siehe dazu auch<br />

Artikel Seite 56) vor allem für die Retailbanken<br />

geringere Kapitalerfordernisse bei<br />

der Unterlegung der Hypothekarkredite nach<br />

sich ziehen, was das Problem des Kapitaleinsatzes<br />

weiter verschärft.<br />

Doch was sind die Gründe für diese Anhäufung<br />

von Überschusskapital? Ein Abbau<br />

der Kreditportfolios (vor allem Unternehmenskredite)<br />

oder Devestitionen sind eine<br />

nicht immer positive, aber häufige Variante<br />

(zum Beispiel bei den deutschen Banken).<br />

Da wäre das Erwirtschaften durch Steigerung<br />

der Profitabilität (wie zum Beispiel die französischen<br />

Banken oder UBS dies machen)<br />

sicherlich die bevorzugte Variante. Andererseits<br />

impliziert sie auch limitierte organische<br />

Wachstumsmöglichkeiten.<br />

Für die Banken bestehen grundsätzlich<br />

drei Möglichkeiten, den positiven Free Cashflow<br />

zu nutzen: Zusammenschlüsse (Mergers)<br />

und Akquisitionen, Aktienrückkäufe zusätzlich<br />

zu den Dividendenausschüttungen und<br />

langsames, organisches Wachstum, zum<br />

Beispiel durch gesteigerte Kredittätigkeit<br />

oder erhöhte Risikolimiten im Investment<br />

Banking – der sinnvolle Einsatz entscheidet,<br />

ob die Unternehmung zu einer Prämie oder<br />

zu einem Diskont gehandelt wird. Die UBS<br />

nutzt zum Beispiel alle drei Schienen:<br />

p Steigerung der Dividende um 30 Prozent<br />

im Jahresvergleich (2003 vs. 2002) und Aktienrückkaufprogramm<br />

von maximal sechs<br />

Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2004.<br />

p Ergänzende Akquisitionen wie vor kurzem<br />

in England durch den Kauf von Laing &<br />

Cruickshank.<br />

p Steigerung der Risikolimiten (Value at Risk)<br />

im Investment Banking um maximal 33 Prozent<br />

im Jahresvergleich.<br />

Mehr M & A-Spekulationen als Deals<br />

Die abgeschlossenen Übernahmen im Sektor<br />

sind in den letzten Jahren sowohl vom<br />

Mergers & Acquisitions europäischer Banken<br />

In den letzten Jahren haben im Bankensektor sowohl die Anzahl Transaktionen wie auch das<br />

finanzielle Volumen der Mergers & Acquisitions markant nachgelassen. Längerfristig wird der<br />

Appetit der Banken auf Übernahmen wieder steigen – allerdings dürfte während der nächsten<br />

ein bis zwei Jahre zuerst eine Konsolidierung auf nationaler Ebene stattfinden. Quelle: SDC<br />

Mrd. USD Anzahl Deals<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Volumen als auch von der Anzahl Transaktionen<br />

her markant zurückgegangen (siehe<br />

Abbildung oben). Zwischen 1990 und Ende<br />

2003 wurden 70 grosse Transaktionen in Europa<br />

bekannt gegeben, von denen 18,5 Prozent<br />

mehrheitlich aus Wettbewerbsüberlegungen<br />

in England und den nordischen<br />

Ländern nicht zugelassen wurden. Wir erwarten<br />

eine sukzessive Wiederbelebung der<br />

Konsolidierung des Bankensektors. Der<br />

langfristige Übernahmeappetit der Banken<br />

steigt. Die 40 Übernahmen im Sektor zwischen<br />

1997 und 2001 mit einer Grösse von<br />

über vier Milliarden US-Dollar resultierten<br />

zwar in einer deutlichen Underperformance der<br />

Aktien der akquirierenden Unternehmen während<br />

der ersten zwölf Monate. Längerfristig<br />

lagen die Aktien jedoch mehrheitlich vorne.<br />

Grenzüberschreitende, transformierende<br />

Akquisitionen dürften in den nächsten ein bis<br />

zwei Jahren allen Spekulationen zum Trotz<br />

aber die Ausnahme bleiben. Zu hoch sind<br />

nach wie vor die rechtlichen, politischen,<br />

WEALTH MANAGEMENT TOPICS<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

aber auch die kulturellen Hürden. Dagegen<br />

sind das Geschäftsfeld erweiternde Übernahmen<br />

im grösseren Stil zu erwarten: spanische<br />

Banken in Lateinamerika; Erste Bank,<br />

Société Générale und Hypovereinsbank in<br />

Osteuropa; Royal Bank of Scotland, BNP<br />

Paribas und ABN Amro in den USA wären<br />

einige mögliche Beispiele.<br />

Weiter ist in Italien und <strong>Deutschland</strong> unter<br />

den lokalen Marktteilnehmern der verschiedenen<br />

Subsektoren, wie Sparkassen/Popolari,<br />

Landesbanken und Geschäftsbanken, mit<br />

einem langsam, aber stetig fortschreitenden<br />

Konsolidierungsprozess zu rechnen. Erst<br />

wenn ein nationaler Champion gekürt ist, der<br />

über die notwendige Grösse im internationalen<br />

Wettbewerb verfügt, dürften in einem<br />

zweiten Schritt ausländische Banken als<br />

Akquirierer zugelassen werden. Im Bankenbereich<br />

bevorzugt die <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Aktien von<br />

UBS, Erste Bank, Royal Bank of Scotland.<br />

Christine Schmid<br />

Tel. 01 334 56 43, christine.schmid@credit-suisse.com<br />

50<br />

<strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> Bulletin 2-04 63<br />

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