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Anlagentechnik für die EnEV

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Monatsbilanzverfahren<br />

Das Monatsbilanzverfahren ist <strong>für</strong><br />

alle Gebäude anwendbar und liefert<br />

<strong>die</strong> genauesten Ergebnisse. Beispielsweise<br />

kann der Einfluss von<br />

Heizungsunterbrechungen während<br />

der Sommermonate berücksichtigt<br />

werden. Klimadaten werden dabei<br />

monatsweise einbezogen. Daraus<br />

ergibt sich eine standort- und klimabezogene<br />

Ermittlung der Heiztageanzahl.<br />

Wird das Monatsbilanzverfahren<br />

angewendet, so muss <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Anlagentechnik</strong> eine ausführliche<br />

Berechnung nach Abschnitt 5 der<br />

DIN V 4701 T 10 durchgeführt<br />

werden. Eine Anwendung des Diagramm-<br />

oder Tabellenverfahrens ist<br />

dann unzulässig.<br />

Heizperiodenbilanzverfahren<br />

(vereinfachtes Verfahren)<br />

Beim Heizperiodenbilanzverfahren<br />

wird mit einer festgelegten Heiztageanzahl<br />

von 185 Tagen gerechnet.<br />

Dieses vereinfachte Verfahren ist nur<br />

<strong>für</strong> Gebäude zulässig, <strong>die</strong> überwiegend<br />

zu Wohnzwecken genutzt<br />

werden. Eine Berücksichtigung von<br />

standort- oder klimabezogenen<br />

Daten ist nicht möglich. Wichtig ist,<br />

dass bei Anwendung des vereinfachten<br />

Verfahrens grundsätzlich der Einfluss<br />

von Wärmebrücken mit dem<br />

Faktor 0,05 berücksichtig wird. Ein<br />

pauschaler Ansatz mit dem Faktor<br />

0,1 ohne Verwendung des Wärmebrückenkataloges<br />

nach DIN 4108<br />

Blatt 2 ist beim vereinfachten Verfahren<br />

nicht zulässig (siehe auch<br />

Kapitel 4.12).<br />

2.3.2 Anlagenaufwandszahl e P<br />

gemäß DIN V 4701 T 10<br />

Die primärenergetische Anlagenaufwandskennzahl<br />

e p setzt sich vereinfacht<br />

dargestellt zusammen aus der<br />

Aufwandszahl <strong>für</strong> den Wärmeerzeuger<br />

(Umwandlung von Endenergie in<br />

Wärme) e g und dem Primärenergiefaktor<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> verwendete Energieart<br />

(Umwandlung der Primärenergie in<br />

Endenergie) f P . Zusätzlich gehen <strong>die</strong><br />

Verluste der Wärmeübertragungs-<br />

10<br />

Grundlagen<br />

q TW,P<br />

q H,P<br />

q L,P<br />

Primärenergie<br />

Trinkwassererwärmung<br />

Gebäudeheizung<br />

Lüftung<br />

Erzeugungsverluste<br />

(Förderung,<br />

Raffinerie,<br />

Transport)<br />

Endenergie<br />

q TW<br />

q H<br />

q L<br />

Anlagenverluste<br />

Nutzwärme<br />

Bild 11: Umwandlungsketten <strong>für</strong> Lüftung, Trinkwassererwärmung und Heizung<br />

kette (Speicherverluste, Leitungsverluste,<br />

Übergabeverluste) sowie <strong>die</strong><br />

notwendigen Hilfsenergien (Strom<br />

zum Betrieb von Pumpen, Brenner,<br />

Regelungen) in <strong>die</strong> Anlagenaufwandszahl<br />

ein.<br />

Der Berechnungsgang <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Anlagentechnik</strong><br />

ergibt sich aus DIN V<br />

4701 Teil 10. Ziel aller Rechnungen<br />

ist es, am Ende <strong>für</strong> eine definierte<br />

Anlage und ein vorher bestimmtes<br />

Gebäude eine Anlagenaufwandszahl<br />

e P zu ermitteln, <strong>die</strong> das Verhältnis<br />

von aufgenommener Primärenergie<br />

zu abgegebener Nutzwärme beschreibt.<br />

Damit ergibt sich eine<br />

Kennzahl e P , <strong>die</strong> den Vergleich unterschiedlicher<br />

<strong>Anlagentechnik</strong>en miteinander<br />

ermöglicht.<br />

Getrennte Betrachtung <strong>für</strong> Heizung,<br />

Trinkwassererwärmung und Lüftung<br />

Die Anlagenaufwandszahl e P bezieht<br />

sich allerdings nicht nur auf <strong>die</strong> Gebäudebeheizung,<br />

sondern auch auf<br />

Trinkwassererwärmung und Lüftung.<br />

q tw<br />

q h<br />

qh,TW Anlagenverluste bei<br />

der Trinkwassererwärmung,<br />

<strong>die</strong> als<br />

Heizwärmegewinn<br />

genutzt werden (z.B.<br />

Wärmeabstrahlung<br />

der innerhalb der<br />

beheizten Gebäudehülle<br />

verlegten Rohre).<br />

q h,L<br />

Heizwärmebeitrag der<br />

Wohnungslüftung<br />

Die Bereiche „Lüftung” und „Trinkwassererwärmung“<br />

werden deshalb<br />

analog betrachtet.<br />

Nutzung von Verlusten bei der Trinkwassererwärmung<br />

<strong>für</strong> Heizzwecke<br />

Beachtet werden muss, dass Wärmeverluste,<br />

<strong>die</strong> bei der Trinkwassererwärmung<br />

und der Lüftung auftreten,<br />

teilweise der Heizwärme zugute<br />

kommen. Deshalb wird bei den Berechnungen<br />

grundsätzlich mit der<br />

Trinkwassererwärmung und, soweit<br />

vorhanden, mit der Lüftung begonnen,<br />

um <strong>die</strong> entsprechenden Wärmegutschriften<br />

bei der abschließenden<br />

Berechnung der Heizung zu kennen<br />

(Bild 11).<br />

Auf <strong>die</strong> Berechnungsverfahren wird<br />

im Kapitel 2.4 im Detail eingegangen.

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