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Anlagentechnik für die EnEV

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4.13 Die <strong>EnEV</strong> im Gebäudebestand<br />

Damit <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong> ihr Ziel erreicht,<br />

spürbare Reduzierungen des Primärenergieverbrauchs<br />

und der CO 2 -<br />

Emissionen zu bewirken, müssen<br />

auch Maßnahmen im Gebäudebestand<br />

durchgesetzt werden. Eine<br />

Auswertung der Schornsteinfeger<br />

zeigt, dass von den rund 15 Millionen<br />

Heizungsanlagen in Deutschland<br />

4,4 Millionen – das ist fast ein Drittel<br />

aller Anlagen – älter als 15 Jahre ist.<br />

2,4 Millionen – mehr als 16% – sind<br />

sogar älter als 19 Jahre. Ein Großteil<br />

<strong>die</strong>ser Anlagen entspricht nicht mehr<br />

dem Stand der Technik und ist dringend<br />

modernisierungsbedürftig.<br />

Dieser Umstand ist in der <strong>EnEV</strong><br />

grundsätzlich berücksichtigt worden,<br />

denn es wurden auch Vorgaben <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Modernisierung von Gebäude-<br />

Wärmedämmung und <strong>Anlagentechnik</strong><br />

im Bestand erlassen.<br />

4.13.1 Der Bestand:<br />

Das größte Energieeinsparpotenzial<br />

Würden alle von der <strong>EnEV</strong> betroffenen<br />

Altanlagen modernisiert, so<br />

könnte der CO 2 -Ausstoß der privaten<br />

Haushalten nachhaltig gesenkt werden.<br />

Der Neubau allerdings, auf den<br />

<strong>die</strong> <strong>EnEV</strong> im Wesentlichen zielt, trägt<br />

zu einer nachhaltigen CO 2 -Reduktion<br />

kurzfristig nichts bei. Jeder Quadratmeter<br />

Wohnfläche mehr in Deutschland<br />

steigert den Energieverbrauch.<br />

Die <strong>EnEV</strong> sorgt lediglich da<strong>für</strong>, dass<br />

<strong>die</strong>ser Anstieg etwas abgeschwächt<br />

wird.<br />

Das Potenzial wird in den Bildern 82<br />

und 83 verdeutlicht: Der Jahres-<br />

Heizwärmebedarf der Gebäude ist<br />

erst bei den Neubauten der letzten<br />

Jahren deutlich zurückgegangen.<br />

Im Bestand, der vor 1985 erstellt<br />

wurde, beträgt der Jahres-Heizwärmebedarf<br />

durchschnittlich 135<br />

bis 240 kWh/(m 2 ·a) (Bild 82).<br />

<strong>Anlagentechnik</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong><br />

Jahres-Heizwärmebedarf [kWh/(m 2 · a)]<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

240<br />

vor<br />

1918<br />

190<br />

1919 -<br />

1948<br />

220<br />

1949 -<br />

1957<br />

162<br />

1958 -<br />

1968<br />

140<br />

1969 -<br />

1977<br />

135<br />

120<br />

90<br />

70 70<br />

1. 2. WSchV NEH NEH<br />

15<br />

Passiv-<br />

WSchV WSchV 95<br />

haus<br />

heute<br />

Bild 82: Typischer Jahres-Heizwärmebedarf nach Baujahr geordnet (nach GRE)<br />

3,0%<br />

3,0%<br />

3,0%<br />

3,0%<br />

18,0%<br />

Flächenanteile im Jahr 2010<br />

10,0%<br />

vor 1918<br />

1919 bis 1948<br />

1949 bis 1957<br />

1958 bis 1968<br />

1969 bis 1977<br />

20,0%<br />

16,0%<br />

11,0%<br />

13,0%<br />

15,9%<br />

21,2%<br />

1978 bis 1985 (1. WSchV)<br />

1986 bis 1994 (2. WSchV)<br />

1995 bis 1999 (3. WSchV 95)<br />

2000 bis 2003 (NEH)<br />

zukünftig bis 2010 NEH + PH<br />

Anteil am Heizenergieverbrauch im Jahr 2010<br />

1,6% 0,7%<br />

2,1% 1,3%<br />

2,3%<br />

15,0%<br />

24,6%<br />

Bild 83: Altersstruktur der Gebäude im Jahr 2010 im Vergleich zur Struktur des Heizenergieverbrauchs<br />

im Jahr 2010 nach Baujahr<br />

Bild 83 zeigt <strong>die</strong> Altersstruktur der<br />

Wohngebäude in Deutschland im<br />

Jahr 2010. Deutlich wird, dass der<br />

Anteil von neuem Wohnraum, der<br />

nach der <strong>EnEV</strong> gebaut wird, dann nur<br />

etwa 10% betragen wird. Entsprechend<br />

gering fällt deren Anteil am<br />

Gesamt-Heizenergieverbrauch in<br />

Deutschland aus. Die nach <strong>EnEV</strong><br />

15,4%<br />

gebauten Häuser weisen nur einen<br />

Anteil von etwas über einem Prozent<br />

aus. Nahezu 99% des Heizenergieverbrauchs<br />

wird im Jahr 2010 durch<br />

Gebäude, <strong>die</strong> vor 2003 erstellt wurde,<br />

verursacht. Die Modernisierung <strong>die</strong>ses<br />

Bestandes bietet damit das<br />

wesentlich größere Potenzial zur<br />

Energieeinsparung als der Neubau.<br />

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