Anlagentechnik für die EnEV
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Anlagentechnik für die EnEV
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4.4 Wärmepumpen ohne Primärenergienachweis<br />
Aufgrund des steigenden Umweltbewusstseins<br />
gewinnt <strong>die</strong> Nutzung<br />
regenerativer Energien zunehmend<br />
an Bedeutung. Im Rahmen <strong>die</strong>ser<br />
Entwicklung erlebt <strong>die</strong> Wärmepumpe<br />
eine Renaissance. Die technischen<br />
Unzulänglichkeiten, <strong>die</strong> den ersten<br />
Boom Anfang der 80er Jahre schnell<br />
wieder abflauen ließen, sind behoben.<br />
Heute stellt <strong>die</strong> Wärmepumpe<br />
ein zuverlässiges, kostensparendes<br />
und zukunftssicheres Heizsystem<br />
dar, das zudem besonders umweltschonend<br />
arbeitet.<br />
Die Wirkungsweise einer Wärmepumpe<br />
beruht darauf, der Umgebung<br />
(Grundwasser, Erdreich, Luft)<br />
Wärme zu entziehen und <strong>die</strong>se auf<br />
ein höheres Temperaturniveau anzuheben,<br />
so dass sie zur Wohnungsheizung<br />
und Warmwasserbereitung<br />
genutzt werden kann. Wegen der<br />
Nutzung der Umweltenergie liegen<br />
<strong>die</strong> Erzeugeraufwandszahlen deutlich<br />
unter 1.<br />
Im Vergleich zur Niedertemperaturoder<br />
Brennwerttechnik werden erheblich<br />
günstigere Aufwandszahlen<br />
erreicht. Beispielsweise werden im<br />
Einfamilienwohnhaus gegenüber<br />
einem Niedertemperatur-Heizkessel<br />
mehr als 50 kWh/(m 2 ·a) eingespart<br />
(Bild 45).<br />
Energetisch weisen Wärmepumpen<br />
(Bild 46) in der Regel so große Vorteile<br />
auf, dass <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong> auf <strong>die</strong><br />
Berechnung des realen Primärenergiebedarfes<br />
verzichtet. Im Energiebedarfsausweis<br />
ist ein entsprechender<br />
Vermerk vorgesehen (siehe Kapitel<br />
5.1). Diese Regelung greift, wenn<br />
mindestens 70% der Jahreswärme<br />
durch erneuerbare Energien gedeckt<br />
wird, was bedeutet, dass <strong>die</strong> Stromaufnahme<br />
höchstens 30% der<br />
Wärmeabgabe der Wärmepumpe<br />
betragen darf (<strong>EnEV</strong> § 3, Absatz 3,<br />
Satz 2). Daraus ergibt sich eine Mindest-Jahresarbeitszahl<br />
β von 3,33,<br />
<strong>die</strong> erreicht werden muss, um auf<br />
den Primärenergienachweis verzichten<br />
zu können.<br />
<strong>Anlagentechnik</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong><br />
2 K<br />
BW<br />
Alle Vitocal Wärmepumpen des<br />
Vitotec Programms erfüllen <strong>die</strong>ses<br />
Kriterium. Allerdings ist es ratsam,<br />
den Energiebedarfsausweis mit<br />
Basisdaten auch zum Primärenergiebedarf<br />
von Wärmepumpen aufzunehmen,<br />
um <strong>die</strong> energetische<br />
Qualität <strong>für</strong> <strong>die</strong>se hochwertige<br />
Technik zu dokumentieren.<br />
Der Nachweis der Einhaltung des<br />
Transmissionswärmeverlustes H T `<br />
ist in jedem Fall zu führen.<br />
Fußbodenheizung<br />
Erdreich<br />
ep = 1,68<br />
qp = 138,4 kWh/(m2 · a)<br />
ep = 1,04<br />
qp = 85,8 kWh/(m2 Niedertemperatur-Heizkessel Sole/Wasser-Wärmepumpe<br />
· a)<br />
Δ 52,6 kWh/(m 2 · a)<br />
A/V e = 0,9; A N = 200 m 2 ; q h = 70 kWh/(m 2 · a); q pzul. = 127,4 kWh/(m 2 · a)<br />
Bild 45: Primärenergetischer Vorteil von Wärmepumpen<br />
WP<br />
Bild 46: Wärmepumpe Vitocal 300<br />
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