Anlagentechnik für die EnEV
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Für Wohngebäude mit zentraler<br />
Trinkwassererwärmung gilt:<br />
q P,zul = 50,94 + 75,29 · A/V e +<br />
2600/ (100 + A N )<br />
[kWh/(m 2 ·a)] (2)<br />
Für <strong>die</strong> Ermittlung des tatsächlichen<br />
Primärenergiebedarfs <strong>die</strong>nen <strong>die</strong><br />
DIN V 4701 Teil 10 und <strong>die</strong> DIN 4108<br />
Teil 6. Es können verschiedene<br />
Berechnungsverfahren eingesetzt<br />
werden:<br />
– Für vorgegebene Anlagenschemata<br />
bietet <strong>die</strong> Norm in Abhängigkeit<br />
von der Nutzfläche A N und dem<br />
spezifischen Heizwärmebedarf q h<br />
(ermittelt nach DIN V 4108 Teil 6)<br />
Diagramme, aus denen <strong>die</strong> Aufwandszahlen<br />
abgeleitet werden<br />
können (siehe Kapitel 2.4.1).<br />
– Die Norm gibt Standardwerte vor,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> verschiedene Wärmeerzeuger<br />
und andere Komponenten den<br />
jeweils unteren Marktdurchschnitt<br />
darstellen. Die Werte sind in Abhängigkeit<br />
von der Nutzfläche A N<br />
angegeben. Mit Hilfe von Tabellen<br />
werden so <strong>für</strong> alle Anlagenkomponenten<br />
(Wärmeerzeuger, Verteilsystem,<br />
Wärmeabgabe, Trinkwassererwärmung,<br />
Zirkulation, Hilfsenergien<br />
usw.) Aufwandszahlen<br />
abgelesen und in einem Formblatt<br />
verknüpft. Dieses Verfahren wird<br />
in Kapitel 2.4.2 <strong>für</strong> eine Beispielrechnung<br />
genutzt.<br />
– Soweit vorhanden können auch<br />
herstellerbezogene Produktkennwerte<br />
genutzt werden. Dies erfordert<br />
dann eine detaillierte Berechnung.<br />
Allerdings können dadurch<br />
beim Einsatz entsprechender Anlagenkomponenten<br />
günstigere<br />
Anlagen-Aufwandszahlen erreicht<br />
werden (siehe Kapitel 2.4.3).<br />
Grundlagen<br />
Zulässiger Primärenergiebedarf<br />
qp,zul [kWh/(m2 · a)]<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
Heizen und überwiegend<br />
elektrische<br />
Warmwasserbereitung<br />
88<br />
66<br />
40<br />
0 0,4 0,8 1,0 1,2<br />
Kompaktheitsgrad A/Ve [1/m]<br />
Bild 6: Anforderungsniveau an den Primärenergiebedarf <strong>für</strong> Wohngebäude<br />
Ausnahme <strong>für</strong> <strong>die</strong> elektrische Trinkwassererwärmung<br />
Strom wird bei seiner Erzeugung aus<br />
Primärenergie (im Kraftwerk) seitens<br />
der <strong>EnEV</strong> mit dem Primärenergie-<br />
Umwandlungsfaktor 3 belegt, was<br />
dem durchschnittlichen Kraftwerks-<br />
Wirkungsgrad von 34% entspricht.<br />
Im Vergleich dazu werden Erdgas<br />
und Erdöl mit 1,1 bewertet. Dadurch<br />
schlägt <strong>die</strong> Verwendung der Endenergie<br />
„Strom” primärenergetisch<br />
sehr stark zu Buche, was Wettbewerbsnachteile<br />
<strong>für</strong> elektrische Heißwassergeräte<br />
bedeutet hätte.<br />
Auf Betreiben der Elektroindustrie<br />
wurde deshalb der zulässige Primärenergiebedarf<br />
gegenüber der nichtelektrischen<br />
Trinkwassererwärmung<br />
angehoben, um Nachteile <strong>für</strong> den<br />
„Brennstoff” Strom auszugleichen.<br />
Für Wohngebäude mit überwiegend<br />
elektrischer Trinkwassererwärmung<br />
wurde dazu eine zusätzliche Berechnungsformel<br />
in <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong> aufgenommen<br />
(3).<br />
Für Wohngebäude mit überwiegend<br />
elektrischer Trinkwassererwärmung<br />
gilt:<br />
q P,zul = 72,94 + 75,29 · A/V e<br />
152<br />
143<br />
Heizen und zentrale<br />
Warmwasserbereitung<br />
[kWh/(m 2 ·a)] (3)<br />
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