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Anlagentechnik für die EnEV

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2.5 Der Berechnungsweg <strong>für</strong> den<br />

Primärenergienachweis –<br />

6 Schritte zum Ergebnis (Bild 23)<br />

1. A/V e -Verhältnis<br />

Für ein vorgegebenes Wohngebäude<br />

wird das Verhältnis der äußeren Umhüllungsfläche<br />

A zum eingeschlossenen<br />

Volumen V e gebildet. Typische<br />

Werte sind in Bild 8 angegeben. Für<br />

<strong>die</strong> nachfolgende Beispielrechnung<br />

wird ein 10-Familienwohnhaus angenommen,<br />

jede Wohnung soll eine<br />

Nutzfläche von 100 m 2 besitzen, <strong>für</strong><br />

das Gesamtgebäude ergibt sich damit<br />

eine Nutzfläche A N von 1000 m 2 .<br />

Das A/V e -Verhältnis wird aufgrund<br />

des Architektenentwurfs berechnet<br />

und beträgt <strong>für</strong> das Beispiel 0,5 m -1 .<br />

2 Maximal zulässiger Primärenergiebedarf<br />

q P,zul<br />

Für den maximal zulässigen Primärenergiebedarf<br />

gibt <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong> <strong>für</strong><br />

Wohngebäude zwei Berechnungsformeln<br />

vor, <strong>die</strong> sich am A/V e -Verhältnis<br />

sowie an der Art der Trinkwassererwärmung<br />

orientieren und<br />

zwei Varianten <strong>für</strong> zentrale bzw. überwiegend<br />

elektrische Trinkwassererwärmung<br />

beinhalten (siehe Formel<br />

[2] und [3]).<br />

q P,zul = 50,94 + 75,29 · A/V e +<br />

2600 / (100 + A N )<br />

Für das beschriebene Gebäudebeispiel<br />

ergibt sich ein q P,zul von<br />

90,95 kWh/(m 2 ·a). Dieser Wert darf<br />

nicht überschritten werden und stellt<br />

somit <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit des<br />

Planers und des Architekten dar.<br />

Ihnen ist es jetzt überlassen, durch<br />

Kombination bauphysikalischer und<br />

heiztechnischer Maßnahmen eine<br />

Bauausführung zu erarbeiten, deren<br />

Primärenergiebedarf <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wärmeerzeugung<br />

unter <strong>die</strong>sem Grenzwert<br />

zu bleiben. Dabei gibt es kaum weitere<br />

Einschränkungen, lediglich der<br />

maximale spezifische Transmissions-<br />

18<br />

Grundlagen<br />

Berechnungsschritte<br />

1. Ermittlung des A/V e -Verhältnisses<br />

2. Berechnung des maximal zulässigen Primärenergiebedarfs q P,zul<br />

3. Berechnung des Jahres-Heizwärmebedarfs nach DIN 4108 Teil 6 <strong>für</strong> den<br />

ausgewählten Wärmedämmstandard q h<br />

4. Berücksichtigung der Warmwasserbereitung bei Wohngebäuden,<br />

Festwert q tw = 12,5 kWh/(m 2 ·a) übernehmen<br />

5. Ermittlung der anlagenspezifischen Aufwandszahl e p nach DIN 4701 Teil 10<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> ausgewählte Heizsystemtechnik<br />

6. Überprüfung, ob <strong>die</strong> notwendige Primärenergie geringer ist als <strong>die</strong> zulässige<br />

gemäß Schritt 2. Wenn nein:<br />

– Verbesserung des Wärmedämmstandards und damit Senkung des<br />

Jahres-Heizwärmebedarfs<br />

oder<br />

– Auswahl einer Heizungsanlagen-Systemtechnik mit geringer Aufwandszahl<br />

Bild 23: Die Berechnungsschritte<br />

wärmeverlust über <strong>die</strong> Gebäudehülle<br />

(H T ´) ist durch <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong> noch geregelt<br />

(Formel [4]).<br />

H T ´ = 0,3 + 0,15 · V e /A<br />

Als nächstes soll jetzt der Jahres-<br />

Heizwärmebedarf ermittelt werden.<br />

3 Spezifischer Jahres-Heizwärmebedarf<br />

q h<br />

Aufgrund des zunächst vorgesehenen<br />

Wärmedämmstandards wird <strong>für</strong><br />

das Gebäude ein Heizwärmebedarf<br />

q h von 70 kWh/(m 2 ·a) angenommen.<br />

Details können in Abhängigkeit der<br />

gewählten Bauausführung nach<br />

DIN V 4108 Teil 6 ermittelt werden.<br />

4 Wärmebedarf zur Trinkwassererwärmung<br />

q tw<br />

Zur Ermittlung des Wärmebedarfs<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Trinkwassererwärmung q tw<br />

gibt <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong> einen Wert von<br />

12,5 kWh/(m 2 ·a) vor.<br />

5 Ermittlung der anlagenspezifischen<br />

Aufwandszahl e P<br />

Abhängig von der ausgewählten<br />

<strong>Anlagentechnik</strong> ergibt sich eine<br />

anlagenspezifische Aufwandszahl<br />

e p,vorhanden , <strong>die</strong> den Primärenergieaufwand<br />

in Bezug auf <strong>die</strong> erzeugte<br />

Nutzwärme beschreibt.<br />

e p,vorhanden = Q P / (Q h + Q t )<br />

= q P / (q h + q t )<br />

Hier kann sowohl mit absoluten als<br />

auch mit spezifischen Größen (bezogen<br />

auf <strong>die</strong> Nutzfläche) gerechnet<br />

werden.<br />

Entsprechend <strong>die</strong>sem Rechengang<br />

kann auch ein Vergleich eines zentralen<br />

und eines dezentralen Systems<br />

erfolgen.<br />

– Variante 1:<br />

Zentrale Wärmeerzeugung <strong>für</strong><br />

Heizung und Trinkwassererwärmung<br />

mit Gas-Brennwertkessel<br />

(55/45°C), Speicher-Wassererwärmer<br />

mit Zirkulationsleitungen<br />

und Radiatoren-Heizkörpern.

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