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Anlagentechnik für die EnEV

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Es zeigt sich im Vergleich der Varianten,<br />

dass bei prinzipiell vergleichbarer<br />

Technik (Gas-Brennwerttechnik,<br />

Trinkwassererwärmung über Speicher-Wassererwärmer)<br />

<strong>die</strong> zentrale<br />

Wärmeerzeugung primärenergetisch<br />

Vorteile aufweist.<br />

Der erhöhte Verbrauch der dezentralen<br />

Lösung ergibt sich durch<br />

– höhere Speicherverluste bei der<br />

Trinkwassererwärmung, da <strong>die</strong><br />

Summe aller Speicherinhalte bei<br />

dezentralen Systemen höher ist,<br />

– größere Aufwandszahlen der<br />

Wärmeerzeuger <strong>für</strong> <strong>die</strong> Trinkwassererwärmung<br />

bei dezentralen<br />

Systemen,<br />

– einen höheren spezifischen Hilfsenergiebedarf<br />

(Bild 25).<br />

6 Überprüfung<br />

Die Berechnung kann nun dazu genutzt<br />

werden, <strong>die</strong> zentrale Anforderung<br />

der <strong>EnEV</strong> zu überprüfen. Es<br />

muss gelten:<br />

qP, vorhanden ≤ qP,zul Für das beschriebene Gebäudebeispiel<br />

ergibt sich ein q P,zul von<br />

90,95 kWh/(m 2 ·a). Mit dem gewählten<br />

Wärmedämmstandard von<br />

70 kWh/(m 2 ·a) liegen alle Ergebnisse<br />

über dem zulässigen Wert. Es muss<br />

also entweder <strong>die</strong> Bauausführung<br />

hinsichtlich der Wärmedämmung<br />

verbessert werden oder eine <strong>Anlagentechnik</strong><br />

gewählt werden, <strong>die</strong> eine<br />

geringere Anlagenaufwandszahl besitzt.<br />

Natürlich können auch beide<br />

Maßnahmen kombiniert werden.<br />

Durch Einsetzen eines geringeren<br />

Heizwärmebedarfes – also eines verbesserten<br />

Wärmedämmstandards –<br />

in Zeile 14 der Tabelle 1 kann man<br />

sich jetzt an den zulässigen Wert<br />

„herantasten”.<br />

Die gewählten Anlagenvarianten<br />

(Gas-Brennwerttechnik) wären zulässig<br />

bei einem Heizwärmebedarf<br />

(Zeile 14) von:<br />

Variante 1a 1b 2<br />

q h,zul [kWh/(m 2 ·a)] 57 54 51<br />

Grundlagen<br />

Primärenergie [kWh/(m 2 · a)]<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Variante: 1a 1b 2<br />

Hilfsenergie Heizung Wärmeerzeugung Heizung<br />

Hilfsenergie Trinkwasser Wärmeerzeugung Trinkwasser<br />

Bild 25: Vergleich des Primärenergiebedarfs<br />

Entsprechend müsste <strong>die</strong> Wärmedämmung<br />

verbessert werden. Am<br />

Wärmebedarf <strong>für</strong> <strong>die</strong> Trinkwassererwärmung<br />

besteht kein Verbesserungspotenzial<br />

(Vorgabe der <strong>EnEV</strong>).<br />

Andererseits könnte der Wärmedämmstandard<br />

bestehen bleiben,<br />

wenn <strong>die</strong> primärenergetische Bewertung<br />

der <strong>Anlagentechnik</strong> verbessert<br />

würde. Zur Erfüllung der Anforderung<br />

müsste <strong>für</strong> alle Varianten ein<br />

eP, zul von höchstens 1,1 erreicht<br />

werden:<br />

qP,zul = 90,95 kWh/(m2 ·a);<br />

qh + qtw = 82,5 kWh/(m2 ·a)<br />

-> eP,zul = qP,zul / (qh + qtw )<br />

= 90,95 / 82,5<br />

= 1,1024<br />

Dies kann z. B. durch <strong>die</strong> zusätzliche<br />

Einbindung von Solarenergie, <strong>die</strong> als<br />

Gewinn gutgeschrieben wird, oder<br />

durch <strong>die</strong> Wahl einer anderen <strong>Anlagentechnik</strong><br />

erfolgen. Bei der dezentralen<br />

Lösung ist <strong>die</strong> Einbindung von<br />

Solarenergie allerdings kaum möglich.<br />

Generell kann auch <strong>die</strong> Verwendung<br />

herstellerspezifischer Produktkennwerte<br />

eine deutliche Reduzierung<br />

des Primärenergiebedarfes mit sich<br />

bringen (Tab. 2) (siehe auch Kapitel<br />

4.10).<br />

Variante 1a 1b 2<br />

q P,vorhanden [kWh/(m 2 ·a)] Normwerte 104,73 107,90 112,38<br />

q P,vorhanden [kWh/(m 2 ·a)] Vitocrossal 300 99,37 101,57 –––<br />

(32 kW)<br />

q P,vorhanden [kWh/(m 2 ·a)] Vitodens 300 ––– ––– 106,38<br />

(13 kW)<br />

Reduzierung [kWh/(m 2 ·a)] 5,36 6,33 6,00<br />

Tab. 2: Reduzierung des Primärenergiebedarfs durch produktspezifische Kennwerte<br />

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