Anlagentechnik für die EnEV
Anlagentechnik für die EnEV
Anlagentechnik für die EnEV
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Damit muss jede dezentrale <strong>Anlagentechnik</strong><br />
<strong>die</strong> Anlagenaufwandszahl<br />
erreichen, <strong>die</strong> auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> zentrale<br />
Anlage gilt.<br />
Die Berechnung <strong>für</strong> das System mit<br />
Zirkulationsleitungen erfolgt so, als<br />
wäre <strong>die</strong> einzelne Wohnung ein eigenständiges<br />
Gebäude mit entsprechender<br />
Nutzfläche A N . Dieser Fall ist<br />
allerdings ungewöhnlich, da in <strong>die</strong>sen<br />
Wohnungen kaum Zirkulationsleitungen<br />
vorgesehen werden.<br />
Die DIN V 4701 Teil 10 hat <strong>die</strong>sem<br />
Umstand Rechnung getragen und <strong>für</strong><br />
wohnungszentral mit Warmwasser<br />
versorgte Wohnungen eine Sonderregelung<br />
vorgesehen. Aufgrund der<br />
kurzen Verteilwege des Warmwassers<br />
wird <strong>die</strong> Hilfsenergie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verteilung<br />
vernachlässigt (DIN V 4701<br />
Teil 10, C 1.2.2.).<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass alle<br />
betrachteten dezentralen Lösungen<br />
energetische Nachteile gegenüber<br />
der zentralen Wärmeerzeugung aufweisen.<br />
Den geringsten primärenergetischen<br />
Aufwand verursacht das Brennwert-<br />
Kombigerät, bei dem das Trinkwasser<br />
im Durchlauf erwärmt wird. Hier<br />
müssen allerdings Komforteinbußen<br />
in Kauf genommen werden, da abhängig<br />
von den Zapfraten Temperaturschwankungen<br />
entstehen können.<br />
Argumente <strong>für</strong> eine dezentrale <strong>Anlagentechnik</strong><br />
liegen vor allem in der<br />
verursachergemäßen Zuordnung der<br />
Betriebskosten. Für <strong>die</strong>sen Vorteil ist<br />
aber – zumindest nach <strong>EnEV</strong>-Berechnung<br />
– ein Mehraufwand an Energie<br />
in Kauf zu nehmen. Um <strong>EnEV</strong>-gerechte<br />
Mehrfamilienwohnhäuser<br />
mit dezentraler <strong>Anlagentechnik</strong> zu<br />
errichten, muss ein erhöhter Aufwand<br />
seitens der Bauphysik (Wärmedämmung)<br />
getrieben werden.<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang muss<br />
darauf hingewiesen werden, dass<br />
<strong>die</strong> Heizwärmeeinsparung, <strong>die</strong> durch<br />
eine Verbesserung der Wärmedäm-<br />
<strong>Anlagentechnik</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>EnEV</strong><br />
Wohnung mit 100 m 2 Wohnfläche im MFH mit 2500 m 2 :<br />
2 K<br />
2 K<br />
2 K<br />
BW<br />
BW<br />
BW-Kombi<br />
q h = 40 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,73<br />
q p = 90,9 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,51<br />
q p = 79,1 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,47<br />
q p = 77,4 kWh/(m 2 ·a)<br />
q h = 60 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,55<br />
q p = 112,2 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,39<br />
q p = 100,5 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,36<br />
q p = 98,8 kWh/(m 2 ·a)<br />
q h = 80 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,44<br />
q p = 133,6 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,32<br />
q p = 121,8 kWh/(m 2 ·a)<br />
e p = 1,30<br />
q p = 120,1 kWh/(m 2 ·a)<br />
Bild 65: Trinkwassererwärmung mit Brennwerttechnik in einer Etagenwohnung – mit steigendem q h<br />
sinkt e p<br />
mung erreicht werden kann, immer<br />
zu einer Erhöhung der Anlagenaufwandszahl<br />
e P führt. Bild 65 verdeutlicht<br />
<strong>die</strong>s.<br />
Die Ursache liegt in der Abhängigkeit<br />
der Anlagenaufwandszahl von der<br />
Auslastung der Anlage und damit<br />
vom Jahres-Heizwärmebedarf. Wird<br />
weniger Wärme benötigt, so sinkt <strong>die</strong><br />
Auslastung des Heizkessels. Damit<br />
wird der Nutzungsgrad schlechter,<br />
denn das Verhältnis von Nutzen zu<br />
Verlust des Heizkessels sinkt.<br />
Wird also zur Einhaltung der <strong>EnEV</strong>-<br />
Grenzwerte der Jahres-Heizwärmebedarf<br />
durch eine verbesserte Wärmedämmung<br />
verringert, so erfordert<br />
<strong>die</strong>s eine erneute Berechnung der<br />
Anlagenaufwandszahl e P . Der ursprünglich<br />
ermittelte Wert kann nicht<br />
übernommen werden.<br />
Dies gilt im Übrigen auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Ausstellung des Energiebedarfsausweises.<br />
Wird während der Bauphase<br />
<strong>die</strong> Wärmedämmung verbessert, so<br />
ist mit einer Verschlechterung der<br />
Anlagenaufwandszahl e P zu rechnen.<br />
Dieses erfordert eine Neuberechnung,<br />
um nicht in der Fachunternehmererklärung<br />
(siehe Kapitel 5.1) ein<br />
e P zu bestätigen, das aufgrund der<br />
optimierten Wärmedämmung nicht<br />
mehr erreicht werden kann.<br />
Davon unabhängig wird der Primärenergiebedarf<br />
mit besserer Wärmedämmung<br />
natürlich geringer.<br />
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