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Diagnostik und Förderung Mathematischer Basiskompetenzen im ...

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Teil I 2. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.2.1 Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung<br />

Als Zielgruppe der vorliegenden Arbeit wurde die Schülerschaft <strong>im</strong> Förderschwerpunkt<br />

geistige Entwicklung ausgewählt. Im Folgenden wird zunächst versucht, wesentliche<br />

Merkmale dieser sehr heterogenen Lerngruppe zu beschreiben <strong>und</strong> sich dem Phänomen<br />

geistige Behinderung aus pädagogischer Sicht zu nähern. Besonderes Interesse liegt dabei<br />

auf den didaktisch-methodischen Folgerungen für die mathematische <strong>Förderung</strong> dieser<br />

Zielgruppe <strong>im</strong> Rahmen des pädagogischen Handlungsfeldes Schule.<br />

2.2.2 Geistige Beeinträchtigung<br />

Das Phänomen geistige Beeinträchtigung – bzw. geistige Behinderung, wie es in der Fach-<br />

literatur <strong>im</strong>mer noch überwiegend benannt wird – lässt sich aus verschiedenen Perspektiven<br />

betrachten <strong>und</strong> wird seit der neuesten ICF Erklärung (2001, dt. 2005) insbesondere hinsicht-<br />

lich ihrer Forderung nach einer erweiterten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben be-<br />

schrieben. Die WHO berücksichtigt die Perspektiven Medizin, Psychologie, Soziologie <strong>und</strong><br />

Pädagogik <strong>und</strong> betont neben der Beeinträchtigung des Individuums das Wechselspiel<br />

zwischen Individuum <strong>und</strong> Umwelt (vgl. Fornefeld 2004, 48, 72). Der Bildungsanspruch von<br />

Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen wird vorrangig in Sondereinrichtungen wie<br />

Förderschulen mit entsprechendem Schwerpunkt oder teilweise auch in sogenannten<br />

Tagesbildungsstätten in kirchlicher oder freier Trägerschaft umgesetzt (Bsp. Niedersachsen).<br />

Integrative <strong>und</strong> kooperative Beschulungsformen sind selten <strong>und</strong> hängen in hohem Maß von<br />

den beteiligten Lehrkräften <strong>und</strong> Institutionen ab <strong>und</strong> haben meist Modellcharakter. Der Trend<br />

zur Inklusion in Anlehnung an die neueste UN-Konvention findet nur schleppend Einzug in<br />

die Bildungspolitik. Die pädagogische Sichtweise befasst sich schwerpunktmäßig mit den<br />

besonderen Lernbedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe <strong>und</strong> versucht diesen durch ent-<br />

sprechende (sonder-)pädagogische Maßnahmen gerecht zu werden (vgl. Speck 1999, Mühl<br />

2000, Fornefeld 2004).<br />

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK-Empfehlungen 1998, 3) beschreibt wesent-<br />

liche Merkmale <strong>und</strong> Förderbedarf wie folgt <strong>und</strong> fordert: „Sonderpädagogische <strong>Förderung</strong><br />

muß deshalb an der individuellen Ausgangslage des einzelnen Kindes <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

anknüpfen <strong>und</strong> den persönlichen Entwicklungsgegebenheiten entsprechen. Beein-<br />

trächtigungen <strong>im</strong> Bereich der geistigen Entwicklung haben insbesondere Auswirkungen auf:<br />

� das situations-, sach- <strong>und</strong> sinnbezogene Lernen,<br />

� die selbständige Aufgabengliederung, die Planungsfähigkeit <strong>und</strong> den Handlungsvoll-<br />

zug,<br />

� das persönliche Lerntempo sowie die Durchhaltefähigkeit <strong>im</strong> Lernprozeß,<br />

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