Eidesstaatliche Erklärung Prof. Wilhelm Wagner (KV-Verf., P.L. 170) 370 VffG · 1<strong>99</strong>9 · 3. Jahrgang · Heft 4
Die Verpflegung In der Verpflegung waren die Fremdarbeiter grundsätzlich den deutschen Arbeitern gleichgestellt, was zu Neid unter der deutschen Bevölkerung in vielen Fällen Anlaß gegeben hat, da der deutsche Normalverbraucher eben nicht die Zuschläge bekam, welche aufgrund des besonderen Arbeitseinsatzes den Fremdarbeitern zugeteilt wurden. Dementsprechend verwundert es nicht, wenn der deutschen Bevölkerung das gute Aussehen der ausländischen Arbeiter, die länger in Deutschland tätig waren, auffiel, eine Tatsache, die auch dem Feind über seine Spionage gut bekannt gewesen sein mußte. Die Firmen versuchten, ihren Arbeitern zusätzliche Verpflegung zukommen zu lassen, was in beträchtlichem Umfang trotz der staatlichen Einschränkungen gelang. Naturgemäß besonders gut war die Lage der Fremdarbeiter auf diesem Gebiet in ländlichen Gegenden, wenn sie Gütern oder Bauernhöfen zugeteilt waren, wo sie als Selbstversorger eingestuft wurden, d.h. beträchtlich besser als Normalverbraucher verpflegt wurden. Gerade auf dem Lande trieb das Bemühen um eine gute Versorgung der Fremdarbeiter gelegentlich seltsame Blüten, wenn Bauern den Ehrgeiz darein setzten, daß es „ihren“ Fremdarbeitern im Dorf am besten erging. Entgegen den Behauptungen von Prof. Herbert kamen die Ostarbeiter meist in einem erbärmlich schlechten Zustand an, abgerissen, zerlumpt und schlecht genährt, wie in den Aussagen immer wieder berichtet wird, und sie mußten erst einige Wochen aufgepäppelt werden, ehe an einen vernünftigen Arbeitseinsatz gedacht werden konnte. Der Werkführer Wolf aus dem Kreis Hammelburg schildert die Veränderungen: »[…] so war das in kurzer Zeit ein ganz anderes Bild. Alles gab Kleider und Schuhe – auch ich – und bald waren diese Burschen und Mädchen von der Dorfjugend nicht mehr zu unterscheiden. Die Mädchen ließen sich Bubiköpfe schneiden und ihre Haare ondulieren.« (P.L.174 Arb. 1015) Die unzureichende Kleidung, besonders der Ostarbeiter und Polen, wurde durch Spinnstoffsammlungen der Ortsgruppen, Firmen und Privatleute ergänzt. Dies bestätigt u.a. der Bürgermeister Slanina aus Rothenburg über eine niederschlesische Kleinstadt: »[…] Auch als Leiter des Kreiswirtschaftsamtes des Kreises Rothenburg bestätige ich, daß große Mengen von Bekleidungsstücken und Wäschestücken aus Sammlungen herstammend, an die eingesetzten ausländischen Arbeiter abgegeben worden sind.« (P.L. 17o Arb. 1017) Die Entlohnung Die Fremdarbeiter erhielten für ihren Arbeitseinsatz den gleichen Lohn wie ihre deutschen Kollegen einschließlich aller Zulagen wie Trennungszulage und Weiterzahlung sowie Erstattung der Fahrtkosten für einen Reiseweg während des Urlaubs. War in Einzelfällen in der Landwirtschaft der Lohn etwas niedriger, wurde dies durch Zusatzleistungen wie Geschenke ausgeglichen. Gerade auf dem Lande ließen sich die anfangs bestehenden Lohnabschläge für Polen und Ostarbeiter nicht durchsetzen, so wie auch in Fabriken nach dem Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit verfahren wurde. Tatsächlich verdienten zahlreiche Fremdarbeiter im Akkord dadurch mehr als deutsche Arbeiter. Dabei hielt man sich peinlich genau an die Vereinbarungen des Anwerbevertrags. So bekamen z.B. dadurch in einem Fall holländische Arbeiter höhere Löhne als die Deutschen, wie Diplomingenieur Paul- Hans Bonhagen schildert: »Die Holländer waren ursprünglich nach Wilhelmshaven verpflichtet, wo ein höherer Tarif gezahlt wurde. Als sie dann außerhalb eingesetzt waren, behielten sie diese Bezahlung, zu der sie verpflichtet waren.« (P.L. 174 Arb. 11<strong>99</strong>) Ein Großteil der Fremdarbeiter überwies den Lohn ganz oder teilweise an die Familie im Ausland. Der Rechtsberater Friedrich Gössel führte dazu aus: »Es wurde von seiten der DAF auch ständig dafür gesorgt, daß die Fremdarbeiter laufend Geldbeträge in bestimmter Höhe an ihre Familien in der Heimat überweisen […] Polnische Arbeiter kamen regelmäßig sonntags aus Stadt und Kreis Hersfeld in großer Zahl mit Eisenbahn, Fahrrad oder zu Fuß nach Hersfeld zum Besuch des Gottesdienstes, ohne daran gehindert zu werden.« (P.L. 170 Arb. 6) Wie musterhaft die Behandlung und Betreuung der Fremarbeiter im Reich tatsächlich war, geht nicht nur aus der Fülle der vorhandenen Aussagen, Dokumente und Fotos hervor, sondern ist noch mehr der Tatsache zu entnehmen, daß in den wenigen Fällen von aufgetretenen Mißständen stets klar dargelegt wird, wie diese Mängel unverzüglich abgestellt wurden. Das Hauptverdienst an dieser bewundernswerten Leistung kommt der DAF zu, die mit großem Einsatz und aufgrund ihrer in den Friedensjahren gewonnenen Erfahrungen diese Riesenaufgabe insgesamt vorbildlich meisterte. In den vorhandenen Belegen findet sich keine Spur jenes nach dem Kriege von den Siegern behaupteten angeblichen Herrenmenschendenkens, sondern das soziale Empfinden, diesem Personenkreis eine Eingewöhnung in die neuen Lebensverhältnisse zu erleichtern. Wie diese Tatsachen stärker sind als das politische Propagandabild der Sieger zeigt sich auch heute noch bei Besuchen ehemaliger Fremdarbeiter oder bei Zufallsgesprächen im Ausland. So berichtete ein Apotheker aus Aalen dem Verfasser, wie er 1<strong>99</strong>8 in Taganrog plötzlich von einem Unbekannten angesprochen wurde, der ihn aufgrund eines mitgehörten Gespräches als Deutschen erkannt hatte, und begeistert von seiner Zeit als Fremdarbeiter in Aachen im Krieg schwärmte. Urlaub, Gesundheitsvorsorge, Freizeitaktivitäten Der Postverkehr mit der Heimat, die Urlaubsfahrten und nicht zuletzt der in der Heimat stolz präsentierte ansehnliche Besitz brachten es mit sich, daß in den besetzten Gebieten der gegenteiligen Propaganda der Widerstandskreise nicht geglaubt wurde, unabhängig vom Osten, wo die Bevölkerung das Ausmaß der sowjetischen Falschmeldungen ohnehin richtig einschätzte. Der Aushang der Sonderzüge für ausländische Urlauber bei den Dienststellen der DAF war bis Kriegsende überzeugender als die Feindpropaganda. Wenn der jüdische Professor Fritz Stern jetzt über »beinahe 6 Millionen ermordete Zwangsarbeiter« ohne Beweise phantasiert (Deutsche National-Zeitung, 7.5.1<strong>99</strong>9), dann hat dies nichts mit der Wirklichkeit zu tun. In zahlreichen Aussagen wird berichtet, mit welch harten Strafen auf Übergriffe gegen Fremdarbeiter von staatlicher Seite reagiert wurde. Über einen solchen Fall berichtet z.B. der kaufmännische Angestellte Gehlen bei der Fa. Rheinmetall in Sömmerda, wo ein Lagerführer und ein Betriebsobmann, die trotz strengen Verbots Ausländer geschlagen hatten, am 17.3.1943 mit 5 bzw. 2 1/2 Jahren Zuchthaus sowie Ehrverlust und Ausschluß aus der NSDAP bestraft wurden. Die unterdurchschnittlich geringen Todeszahlen bei Fremdarbeitern sind im Regelfall auf Luftangriffe, Unfälle oder schwere Krankheiten zurückzuführen. VffG · 1<strong>99</strong>9 · 3. Jahrgang · Heft 4 371
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Massentötungen schreibt, der erste
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