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4_99 c20040129 [122].pdf 7377KB Aug 21 2007

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Die Sitecah haben nicht allzu viel hinterlassen.<br />

Als das archäologische Establishment sich<br />

weigerte, die Beweise für ihre Existenz zur<br />

Kenntnis zu nehmen, sprangen einige kleine,<br />

private Museen in die Bresche. In einem davon<br />

brach eine Feuersbrunst aus und vernichtete eine<br />

unersetzliche Sammlung von Knochen,<br />

mumifizierten Überresten, mit Federn versehenen<br />

Gebrauchsgegenständen sowie Muschelschalen,<br />

auf denen rätselhafte Symbole eingekerbt<br />

waren. Heute gibt es in Lovelock ein<br />

Museum, in welchem in den Höhlen vorgefundene<br />

Objekte abgebildet und beschrieben sind,<br />

doch fehlt jeder Hinweis darauf, daß es sich bei<br />

den Sitecah nicht um Indianer gehandelt hat.<br />

Die Nevada State Historical Society hat einige<br />

Gebrauchsgegenstände aus der Höhle, doch<br />

meidet auch sie das heiße Thema.<br />

Wo einst der See lockte, erstreckt sich heute<br />

eine trockene, staubige Wüste, und Wasser findet<br />

sich meist nur in einigen Alkalipfützen.<br />

Auch die fasrigen Tule-Wasserpflanzen sind<br />

den Weg alles Irdischen gegangen, genau wie<br />

das Volk, das sie weiland verspeiste und auf Flößen über den<br />

See trieb, die aus ihren Stengeln gefertigt waren.<br />

Diese bemerkenswert gut erhaltenen Lockenten, aus Tule-<br />

Binsen hergestellt und oft mit gefiederter Entenhaut überzogen,<br />

hat man unweit der Lovelock-Höhle in Nordnevada gefunden.<br />

Dort sollen die letzten Sitecah, anscheinend ein präkolumbianischer<br />

Stamm weißer Rasse, niedergemetzelt worden<br />

sein. Nach der letzten amerikanischen Eiszeit sind viele<br />

gigantische Seen, die sich aus geschmolzenem Eis gebildet<br />

hatten, allmählich ausgetrocknet. In den betreffenden Gebieten<br />

siedelten sich Jäger- und Sammlerhorden an; nach Ansicht<br />

mancher Fachleute geschah dies vor etwa 10.000 Jahren.<br />

In der Lovelock-Höhle gefundene Pfeile und Bogen<br />

stammen Datierungen zufolge aus der Zeit um 500 v. Chr.<br />

Hugh Thomas hat in seinem 1<strong>99</strong>6 wiederaufgelegten Buch<br />

World History – The Story of Mankind from Prehistory to the<br />

Present (HarperCollins, New York) hervorgehoben, daß »Pfeil<br />

und Bogen etwa 15.000 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung<br />

in Zentralamerika erfunden wurden.« Er schreibt auch:<br />

»Die meisten nordamerikanischen Indianer, die heute seßhaft<br />

oder ausgestorben sind, lebten im 15. Jahrhundert n. Chr. unter<br />

ganz ähnlichen Verhältnissen wie ihre Vorfahren 10.000 v.<br />

Chr.« Die in Lovelock gemachten Entdeckungen lassen die<br />

Möglichkeit offen, daß die Sitecah – und andere prähistorische<br />

weiße Einwanderer in verschiedenen nord- und südamerikanischen<br />

Gebieten – jene Pfeile und Bogen eingeführt haben, die<br />

man heute automatisch mit den Indianern in Verbindung<br />

bringt.<br />

Bei diesem alten, aus Peru stammenden<br />

Gefäß in Form eines<br />

menschlichen Portraits scheint es<br />

sich um die originalgetreue Darstellung<br />

eines nordischen Mannes<br />

zu handeln. Solche beweiskräftigen<br />

archäologischen Funde in<br />

Südamerika liefern einen Hinweis<br />

darauf, wie umfangreich die Siedlungstätigkeit<br />

weißer Völker in der<br />

westlichen Hemisphere gewesen<br />

sein muß, auch wenn sie oft nicht<br />

von langer Dauer war Alexander<br />

von Wuthenau, ein Professor für<br />

Kunstgeschichte, der 1935 in Mexiko<br />

mit seiner Forschertätigkeit<br />

begann, schrieb in seinem 1975<br />

erschienenen Werk Unexpected<br />

Faces in Ancient America: 1 »Die<br />

„weißen Exemplare“ aus Peru gehören<br />

zu den künstlerisch höchststehenden<br />

im präkolumbianischen<br />

Amerika.«<br />

Doch die Höhle ist immer noch da. Sie ragt dunkel über der<br />

Wüste und ist über einen schmalen, gewundenen Pfad zu erreichen.<br />

Somit ist sie leicht zu verteidigen; wenn die Paiute<br />

die Sitecah von dieser Seite angriffen, mußten sie fraglos<br />

empfindliche Verluste in Kauf nehmen. Am Tage unseres<br />

Besuchs waren keine Paiute zu sehen und auch keine Touristen,<br />

keine Metallschürfer, überhaupt niemand. Unsere <strong>Aug</strong>en<br />

gewöhnten sich rasch an die Finsternis, und binnen einigen<br />

Minuten hatten wir jenen Teil, der von dem schützenden<br />

Felsen überdacht wird, erkundet. Ich stieß auf einen Nebeneingang,<br />

ein Loch von einigen Yard Durchmesser in einer<br />

Seitenwand. Nachdem ich einige <strong>Aug</strong>enblicke inne gehalten<br />

hatte, um die Aussicht auf die Wüste zu genießen, kehrte ich<br />

zum Haupteingang zurück. Hier, fern jeder Wasserquelle,<br />

fiel mein <strong>Aug</strong>e auf einen Strick, der aus zwei Schlingen einer<br />

fasrigen Wasserpflanze geknüpft war – Tule.<br />

Er war nicht vergraben gewesen; keine Erdklumpen hafteten<br />

daran. Es machte den Eindruck, als habe ihn eben erst jemand<br />

dorthin gelegt. Hatte er sich schon dort befunden, als<br />

wir die Grotte betraten? Nun, ich hatte nichts dergleichen<br />

bemerkt, auch wenn meine Aufmerksamkeit naturgemäß der<br />

Höhle selbst galt.<br />

Wer waren also die Sitecah? Vielleicht werden wir es nie erfahren.<br />

Den Tagebüchern John Reids ist zu entnehmen, daß<br />

er nach Beweisen für das Vorhandensein anderer „weißer<br />

Stämme“ auf dem Territorium der heutigen USA gesucht<br />

hat. Es gibt Berichte über keltische Siedlungen aus der Zeit<br />

vor Kolumbus, doch lagen diese mit größter Wahrscheinlichkeit<br />

im Osten des nordamerikanischen Kontinents, und<br />

man kann sich nur schwer vorstellen, wie sie es hätten schaffen<br />

können, sich bis Nevada durchzuschlagen. Oder wäre es<br />

denkbar, daß Sippen weißer Menschen gleichzeitig mit den<br />

Ahnen der Indianer über die Beringstraße gewandert sind?<br />

Die Existenz eines prähistorischen, früher unbekannten<br />

Stammes kaukasischer Rasse in Nevada und Kalifornien liefert<br />

einen Hinweis darauf, daß die weißen Wurzeln in jenen<br />

Gegenden weit tiefer sein mögen, als sich unsere Schulweisheit<br />

träumen läßt.<br />

1 Vgl. dt.: Alexander von Wuthenau, Altamerikanische Tonplastik. Das<br />

Menschenbild der Neuen Welt, Holle, Baden-Baden 1980.<br />

392 VffG · 1<strong>99</strong>9 · 3. Jahrgang · Heft 4

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