4_99 c20040129 [122].pdf 7377KB Aug 21 2007
4_99 c20040129 [122].pdf 7377KB Aug 21 2007
4_99 c20040129 [122].pdf 7377KB Aug 21 2007
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Früher bewohnten die Ainu fast ganz<br />
Japan, doch heutzutage leben sie nur<br />
noch in Nordhokkaido sowie auf einigen<br />
anderen, nicht zu Japan gehörenden<br />
Inseln und Halbinseln. Auf der<br />
Südinsel Kyushu wurden sie einst von<br />
den Japanern als »Kuma-so« (anscheinend<br />
der Name zweier Ainu-<br />
Stämme) oder auch als »Erdspinnen«<br />
(d.h. Höhlenbewohner) bezeichnet.<br />
Im Nordosten der Hauptinsel Honshu<br />
nannten die Invasoren die dortigen<br />
Greiser Ainu<br />
Ainu »Yemishi«. Manchen Forschern<br />
zufolge sollen auch die Ureinwohner<br />
Okinawas, die Uchinanchu, dem Volk der Ainu angehört haben.<br />
Nach vielen Jahrhunderten Krieg ereilte die Ainu schließlich<br />
ein düsteres Schicksal. Diejenigen, die überlebten (als Mischlinge,<br />
die ihre eigene Sprache weitgehend zugunsten des Japanischen<br />
aufgegeben hatten), unterstanden dem furchtbaren<br />
Befehl, ihren Nacken zur Enthauptung zu entblößen, wenn<br />
immer ein Samurai durch die Straßen ihrer elenden Dörfer<br />
stolzierte. Ihre Unterwerfung war in psychologischer wie<br />
auch in genetischer Hinsicht vollkommen. Heute hausen sie<br />
am nördlichen Rand Japans und werden, genau wie die Ureinwohner<br />
Australiens, von Touristenhorden als Attraktion<br />
begafft.<br />
Doch leben ihre Gene weiter, und man rühmt jene, die Ainublut<br />
in ihren Adern haben, ob ihrer Schönheit. Die nordwestjapanische<br />
Küstenstadt Akita (die im Westen vor allem durch<br />
ihre den Huskies ähnlichen Hunde bekannt ist) ist in Japan<br />
dank ihren gutaussehenden Männern und hübschen Frauen<br />
berühmt. »Ihre Haut ist sooo weiß«, seufzte ein japanischer<br />
Mann im Gespräch mit dem Verfasser dieser Zeilen sehnsüchtig.<br />
Einer der Studenten des Verfassers kam aus Akita<br />
und besaß eine weißere Haut als letzterer (dessen Ahnen aus<br />
England und Deutschland stammen) sowie eine gutgeformte,<br />
große Nase des „französischen Typs“. Er war, wie die Japaner<br />
sagen, eine »Akita Bijin« (Schönheit aus Akita).<br />
John Nugent ist ein freiberuflicher Schriftsteller, der häufig für die Barnes<br />
Review zur Feder greift. Er ist zudem als Grundstücksplaner und Linguist tätig.<br />
Übersetzt von Jürgen Graf.<br />
Anmerkungen<br />
1 Sendung vom 25. Oktober 1<strong>99</strong>8.<br />
2 Ausgabe vom 8. Januar 1<strong>99</strong>9.<br />
3 Die am häufigsten geschneiderte Uniform in der Armee der Unabhängigkeitskämpfer<br />
war auf einen fünf Fuss und sieben Inch hohen Mann zugeschnitten.<br />
4 Sterwart ist Mitglied der Royal Shakespeare Company. In einer seiner<br />
bekanntesten Rollen spielt er "Jean-Luc Picard", den Kapitän des Raumschiffs<br />
Enterprise in der siebenjährigen Serie Star Trek: The Next Generation.<br />
5 Der Native American Graves Protection and Repatriation Act.<br />
6 Der Film kann für 35 Dollar bei CBS erworben werden.<br />
7 Vgl. dazu John Tiffany, »The Ainu – Japan’s Mysterious and Near-<br />
Extinct People«,The Barnes Review, Nr. 11, <strong>Aug</strong>ust 1<strong>99</strong>5, S. 25-27.<br />
Indianische Folklore vermittelt Aufschlüsse über einen<br />
verschwundenen Stamm kaukasischer Rasse in Nordamerika<br />
Von Steve McNallen<br />
Im Jahre 1971 gründete Steve McNallen in Wichita Falls, Texas, die Wiking Brotherhood (Wikingbrüderschaft)<br />
und lancierte ein hektographiertes Mitteilungsblatt namens The Runestone. Während der folgenden fünf Jahre diente<br />
die Wiking Brotherhood als Sprachrohr für eine kleine, aber stetig wachsende Schar von Menschen, welche eine<br />
Wiederbelebung der alten, einst unter dem Namen Asatru (Asenglauben) bekannten nordischen Religion anstreben.<br />
1980 beschloß die Asatru Free Assembly die alljährliche Durchführung eines „Althing“, zu dem sich Neuheiden<br />
aus ganz Amerika, aber auch aus Übersee einfanden. 1987 stellte die Organisation ihre Aktivitäten ein. An ihre<br />
Stelle trat die Asatru Alliance, die den größten Teil des von ihrer Vorgängergruppierung publizierten Materials<br />
weiter vertreibt. 1<strong>99</strong>2 nahm McNallen seine Tätigkeit wieder auf, und The Runestone erschien von neuem. Zwei<br />
Jahre später rief er die Asatru Folk Assembly ins Leben, die in die Fußstapfen der Pionierbewegung trat.<br />
Den folgenden Beitrag schrieb Steve McNallen einige Monate vor der Entdeckung des Kennewick Man, welche die<br />
Kontroverse um die Existenz eines kaukasischstämmigen Volkes in Nordamerika bis zum Siedepunkt erhitzte.<br />
Rückwirkend betrachtet mutet der Artikel geradezu beklemmend prophetisch an.<br />
Die Geschichte der europäischen Völker in dem Gebiet, das<br />
wir Kalifornien nennen, begann nach gängiger Auffassung im<br />
16. Jahrhundert mit dem Eintreffen der Spanier, denen später<br />
die Engländer unter Sir Francis Drake und die Russen folgten.<br />
In unseren Geschichtsbüchern können wir alle Einzelheiten<br />
dieser Entdeckungen erfahren, und jeder gebildete Kalifornier<br />
europäischer Herkunft sollte über diese Epochen in<br />
der Geschichte seiner Altvorderen Bescheid wissen. Doch<br />
werden Sie in den Büchern nichts darüber lesen, daß in manchen<br />
Indianerlegenden von kaukasischstämmigen Menschen<br />
im prähistorischen Westen Amerikas die Rede ist.<br />
Lovelock, Nevada, liegt ca. 80 Meilen nördlich von Remo.<br />
Hier fanden Bergleute im Jahre 1911 Mumien, Knochen und<br />
Gebrauchsgegenstände, die unter einer 1,20 m dicken Schicht<br />
von Fledermausexkrementen begraben lagen. Die ausgetrockneten<br />
Leichen gehörten einem großgewachsenen, rothaarigen<br />
Volke an – beide Eigenschaften treffen auf Indianer<br />
gemeinhin nicht zu. Tatsächlich erzählten die örtlichen Paiute-Indianer<br />
Legenden über diese riesenhaften Störenfriede,<br />
die sie »Sitecah« nannten. Diesen Legenden zufolge waren<br />
die Rothaarigen ein wehrhaftes Volk, und viele indianische<br />
Stämme schlossen sich zu einem langen Krieg gegen sie zusammen.<br />
Schließlich gelang es den Paiute und ihren Verbündeten,<br />
die Sitecah in die Felder ihrer Heimat nahe dem Mount<br />
Shasta in Kalifornien zurückzutreiben.<br />
John T. Reid, ein Bergbauingenieur und Amateur-Archäolo-<br />
390 VffG · 1<strong>99</strong>9 · 3. Jahrgang · Heft 4