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) Es wurden keinerlei konkrete Maßnahmen ergriffen, um<br />

den Judendeportationen oder den angeblichen Geschehnisse<br />

in den Lagern Einhalt zu gebieten.<br />

c) Konkrete Aussagen führender Regierungsmitglieder belegen,<br />

daß sie den Behauptungen keinen Glauben schenkten.<br />

Von den einschlägigen Erklärungen der alliierten Regierungen<br />

ist jene vom 17. Dezember 1942 vielleicht die bekannteste.<br />

Sie war zwar in äußerst scharfem Tone abgefaßt, doch<br />

inhaltlich höchst verschwommen und wurde zu einem befremdlich<br />

späten Zeitpunkt abgegeben. Der Ausrottungslegende<br />

zufolge war die Massenvernichtung damals außerhalb<br />

der Sowjetunion schon seit einem vollen Jahr im Gang. Auch<br />

seitens der Sowjets stellte die alliierte Erklärung den ersten<br />

unzweideutigen Ausrottungsvorwurf dar, obgleich die Massenmorde<br />

auf dem Territorium der UdSSR doch unmittelbar<br />

nach dem deutschen Einmarsch im Juni 1941 eingesetzt haben<br />

sollen. Dadurch wird die verspätete sowjetische Erklärung<br />

ganz besonders unglaubhaft, zumal »alle Ursache zur<br />

Annahme besteht, daß die Sowjetbehörden von Anfang an<br />

über alle wichtigen Geschehnisse in den besetzten Gebieten<br />

auf dem laufenden waren.« 32<br />

Anderseits wurden die Juden in der am 1. November 1943<br />

abgegebenen alliierten Erklärung über „Kriegsverbrechen“, in<br />

der deutsche „Greueltaten“ gegeißelt wurden, überhaupt nicht<br />

der Erwähnung für wert befunden! Beim Entwurf dieser Erklärung<br />

hatte das britische Außenministerium Hinweise auf Gaskammern<br />

getilgt, »weil die Beweise nicht stichhaltig waren.«33<br />

Im Zusammenhang mit Auschwitz wurde den Deutschen in<br />

einer am 10. Oktober 1944 von London und Washington ausgestrahlten<br />

Radiosendung angelastet, sie hegten Pläne »zur<br />

Massentötung der Menschen in den Konzentrationslagern<br />

Auschwitz und Birkenau«. Der deutsche telegraphische<br />

Dienst erwiderte umgehend, diese Berichte seien »von A bis<br />

Z falsch«. 34 Seitens prominenter alliierter Stellen wurde Auschwitz<br />

erstmals gegen Ende November 1944 im Zusammenhang<br />

mit Ausrottungsmaßnahmen erwähnt, also zu einem<br />

Zeitpunkt, wo der heutigen Version zufolge die Massenmorde<br />

bereits eingestellt worden waren. Dies geschah in der<br />

Form jenes Dokuments, das ich als »WRB Report« bezeichnet<br />

habe, da es vom WRB (War Refugee Board) erstellt worden<br />

war. 35 Die Sowjets nahmen Auschwitz am 27. Januar 1945<br />

ein und ließen keine ausländischen Beobachter zu, auch<br />

nicht, nachdem solche ihr Interesse angemeldet hatten, und<br />

auch nicht nach den marktschreierischen Berichten über die<br />

Befreiung von Bergen-Belsen und Buchenwald. Sowjetischerseits<br />

begnügte man sich Ende April 1945 mit der Behauptung,<br />

in Auschwitz seien vier Millionen Menschen ermordet<br />

worden, und am 7. Mai desselben Jahres veröffentlichten<br />

die Sowjets einen ausführlicheren »Rapport«. 36<br />

Daß die Alliierten keine konkreten Maßnahmen zur Errettung<br />

des europäischen Judentums oder zur Verhinderung der Deportationen<br />

bzw. der angeblichen Vorgänge in den Lagern<br />

ergriffen haben, ist allgemein bekannt. Der schlagendste Beweis<br />

dafür ist die kurze und weitgehend vertrauliche Kontroverse<br />

darüber, ob man Auschwitz bombardieren solle, um die<br />

dortigen Massenmorde zu stoppen. Chaim Weizmann hatte<br />

diesen Schritt im Sommer 1944 (wenn auch anscheinend nur<br />

halbherzig) angeregt. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren,<br />

daß die Briten und Amerikaner nur pro forma so taten,<br />

als erwögen sie Weizmanns Vorschlag ernstlich. Am 7.<br />

Juli 1944 erkundigte sich Außenminister Anthony Eden beim<br />

Luftfahrtministerium, ob eine solche Operation durchführbar<br />

sei. Es dauerte eine ganze Weile, ehe Weizmann eine Ant-<br />

wort erhielt. Am 1. September 1944 schrieb ihm Richard Law<br />

vom Außenministerium, angesichts der großen technischen<br />

Schwierigkeiten gebe es »keine andere Wahl, als von der<br />

Durchführung des Vorschlags unter den gegenwärtigen Umständen<br />

abzusehen«. Diese Antwort erfolgte ungeachtet der<br />

Tatsache, daß zur Zeit, wo Weizmanns Anregung angeblich<br />

diskutiert wurde, die alliierten Luftstreitkräfte die Bombardierung<br />

von Auschwitz vorbereiteten; wie viele andere Orte<br />

galt dieses wegen seiner Ölraffinerien als Angriffsobjekt, und<br />

am 20. <strong>Aug</strong>ust 1944 wurde es zum ersten Mal bombardiert<br />

(es folgten noch mehrere weitere Angriffe). Ganz offensichtlich<br />

nahm man die Geschichten über eine Massenausrottung<br />

in Auschwitz nicht ernst. Dies geht auch daraus hervor, daß<br />

die angeblich entscheidenden „Informationen“, die später im<br />

WRB Report publiziert wurden, im Juli 1944 in London und<br />

Washington eintrafen, aber von beiden Regierungen seelenruhig<br />

abgelegt und »erst dreieinhalb Monate später wieder<br />

aus der Versenkung geholt« wurden. 37<br />

Zahlreiche Aussagen führender Mitglieder der alliierten Regierungen<br />

beweisen, daß diese den Ausrottungsgerüchten<br />

keinen Glauben schenkten. Die engen Beziehungen zwischen<br />

der jüdischen Gemeinschaft und der Roosevelt-Regierung<br />

sind wohlbekannt. Im September 1942 38<br />

»zögerte diese Regierung, die Berichte über Tötungszentren<br />

zu akzeptieren und an einen organisierten Versuch zur<br />

Liquidierung der Juden zu glauben. Roosevelt teilte [dem<br />

jüdischen Mitglied des obersten US-Gerichts Felix] Frankfurter<br />

mit, welchen Zweck die Deportationen seiner Meinung<br />

nach verfolgten: Die Juden wurden an der sowjetischen<br />

Grenze schlicht und einfach zum Bau von Befestigungsanlagen<br />

eingesetzt.«<br />

Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß Roosevelts<br />

Erklärungen gegenüber Frankfurter auf den vom US-<br />

Geheimdienst gesammelten Informationen beruhten. Frankfurter<br />

ließ sich allem Anschein nach überzeugen, denn als Jan<br />

Karski später nach Washington kam, um seine Gruselgeschichten<br />

feilzubieten, sagte ihm Frankfurter: 39<br />

»Ich kann Ihnen nicht glauben.«<br />

Als die Hiobsbotschaften über Auschwitz Washington erreichten,<br />

kommentierten Beamte des Außenministeriums sie<br />

privat so: 40<br />

»Solches Zeug hören wir aus Bern schon seit 1942 […]<br />

Vergeßt nicht, daß wir es mit einem Juden zu tun haben,<br />

der von Juden spricht. […] Das ist nur eine Kampagne dieses<br />

Juden Morgenthau und seiner jüdischen Helfer.«<br />

In England war die Lage ganz ähnlich. Im September 1942<br />

verurteilte Churchill in einer Rede vor dem Unterhaus »die<br />

Massendeportation von Juden aus Frankreich, bei der ganze<br />

Familien unter schrecklichen Folgen gezielt und endgültig<br />

auseinandergerissen werden«. Von einer „Ausrottung“ wußte<br />

Churchill nichts zu berichten. Im Außenministerium stießen<br />

die Mordgeschichten allgemein auf Unglauben, und ein<br />

Funktionär des Kolonialamtes tat sie als »weinerliches Geplärre<br />

der Jewish Agency« ab. 41<br />

Im November 1942 schrieb Eduard Beneš, der im Londoner<br />

Exil lebende frühere Präsident der Tschechoslowakei, welcher<br />

über die Ereignisse in seiner Heimat gut unterrichtet<br />

war, an den WJC, die von Riegner in der Schweiz verbreiteten<br />

Behauptungen seien falsch, und die Deutschen hätten keine<br />

Pläne zur Ausrottung der Juden. 42 Die Schweizer Regierung<br />

betrachtete die Alliierte Erklärung vom 17. Dezember<br />

1942 als »von ausländischen Kreisen betriebene Gerüchtekrämerei<br />

übelster Art.« 43<br />

404 VffG · 1<strong>99</strong>9 · 3. Jahrgang · Heft 4

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