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Das Fach Arbeitslehre - Schule Tegelweg

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<strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong><br />

<strong>Arbeitslehre</strong><br />

Schulinternes<br />

Curriculum<br />

Teil I<br />

1. Aufgabe des <strong>Fach</strong>es<br />

2. Grundkurse<br />

3. Aufbaukurse<br />

Mitarbeiter/innen:<br />

Monika Arnolds<br />

Ulla Finke<br />

Karin Vierhuff<br />

Gerhard Martens<br />

Jürgen Münster<br />

Sabine Pietsch


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFGABE DES FACHES<br />

1 AUFGABE DES FACHES<br />

ARBEITSLEHRE<br />

Zu den übergeordneten Aufgabenstellungen der <strong>Schule</strong> für Körperbehinderte (SfK)<br />

gehört es unter anderem, den Schülern die Eingliederung in das gesellschaftliche<br />

Leben zu erleichtern. Sowohl die Vorbereitung auf die Arbeitswelt als auch die<br />

Befähigung zu einem möglichst selbständigen Leben sind eine wichtige Voraussetzung<br />

zu einer sozialen Integration.<br />

Der <strong>Arbeitslehre</strong>unterricht an der SfK orientiert sich an der Lebenswirklichkeit ihrer<br />

Schüler. Der Unterricht bereitet die Schüler auf eine berufliche Tätigkeit vor. Er soll den<br />

Schülern wichtige Qualifikationen dafür vermitteln und damit die Eingewöhnung ins<br />

Arbeitsleben erleichtern sowie im Idealfall die beruflichen Chancen erhöhen. Er muss<br />

jedoch auch die Möglichkeit einer Nicht-Erwerbstätigkeit in Betracht ziehen. Über den<br />

beruflichen Bereich hinaus hat der <strong>Arbeitslehre</strong>unterricht zum Ziel, den Schülern<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die ihnen allgemein bei der Bewältigung<br />

ihres Lebens helfen, ihre Selbständigkeit fördern und den Aufbau eines<br />

Selbstwertgefühls ermöglichen. Der Unterricht versucht, die eigene Lebensperspektive<br />

bewusst zu machen und die Auseinandersetzung damit anzuregen. Er stellt dabei nicht<br />

die vorhandenen Defizite in den Vordergrund, sondern ist darauf gerichtet vorhandene<br />

Potenziale zu fördern. Die Schüler sollen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen<br />

Fähigkeiten selbstkritisch zu beurteilen. Der Prozess der Selbsteinschätzung sollte<br />

behutsam und langfristig angelegt werden, um Enttäuschungen vorzubeugen. Daher<br />

wird bereits zu einem möglichst frühen Zeitpunkt die Auseinandersetzung mit<br />

Berufsfeldern und grundsätzlichen Prinzipien der Arbeitswelt angestrebt. Da sowohl die<br />

berufliche als auch die private Lebenswirklichkeit von Technik geprägt ist, gehört auch<br />

eine technische Grundbildung in unser <strong>Arbeitslehre</strong>-Konzept.<br />

● Vorbereitung auf eine Berufstätigkeit:<br />

Unsere Schülerschaft ist nicht nur hinsichtlich der Behinderungen sehr heterogen,<br />

sondern auch bezüglich der beruflichen Aussichten. Unsere Erfahrung zeigt, dass<br />

nur wenige unserer Schüler in der Lage sind, einen Hauptschulabschluss zu<br />

erwerben. Diese Schüler setzen den Schulbesuch in der Regel auf der<br />

Berufsvorbereitungsschule fort. Ein Großteil unserer Schüler arbeitet nach dem<br />

Ende der Schulpflicht in der Werkstatt für behinderte Menschen(WfbM) oder besucht<br />

eine Tagesförderstätte.<br />

Die WfbM erwartet von ihren Beschäftigten ein bestimmtes Maß an Selbständigkeit<br />

in lebenspraktischen Verrichtungen, z.B. in der Körperpflege, Hygiene und<br />

Nahrungsaufnahme sowie ein angepasstes Sozialverhalten. Die Tätigkeiten<br />

geschehen überwiegend im arbeitsteiligen Verfahren innerhalb einer Arbeitsgruppe<br />

und setzen ein bestimmtes Maß an Fingerfertigkeit und räumlicher<br />

Orientierungsfähigkeit voraus. Eine gute Feinmotorik im Sinne von Greifen-,<br />

Einpacken-, Schrauben-, Aufkleben-, Montieren-, Auflegen- (oder Abzählen-) und<br />

Weitergeben-Können ist von Vorteil. Die Frustrationstoleranz soll so beschaffen<br />

sein, dass akustische Eindrücke die Arbeitshaltung nicht deutlich negativ<br />

1


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFGABE DES FACHES<br />

beeinflussen, dass ein bestimmtes Maß an Zeitvorgabe eingehalten und Kritik an<br />

der Arbeitsqualität ausgehalten wird.<br />

Kennzeichnend für unsere Schüler sind Einschränkungen der Motorik. Gleichzeitig<br />

ist jedoch in der Regel eine Beeinträchtigung der Lernfähigkeit festzustellen. Diese<br />

Tatsachen führen im Ergebnis dazu, dass unsere Schüler nach der <strong>Schule</strong> trotz ihrer<br />

motorischen Behinderung meist eine praktische Tätigkeit ausführen müssen.<br />

Anzustreben ist daher, dass die Schüler vielfältige praktische Erfahrungen mit<br />

verschiedenen Materialien und Werkzeugen machen können, insbesondere in<br />

Bereichen, die auch in der WfbM angeboten werden. Dabei sollte nach<br />

Möglichkeiten gesucht werden, motorische Einschränkungen soweit es möglich ist<br />

durch technische Hilfsmittel oder Vorrichtungen zu kompensieren.<br />

Aufgrund der genannten Einschränkungen sind sogenannte Schlüsselqualifikationen,<br />

die für die Regelschule gefordert werden, bei uns oft nur sehr eingeschränkt zu<br />

vermitteln. Dennoch bleiben Qualifikationen wie Selbständigkeit, Teamfähigkeit,<br />

Flexibilität und Kreativität wichtige Ziele. Die Chance unserer Schüler auf dem<br />

Arbeitsmarkt liegt nicht zuletzt in einer guten Arbeitshaltung. Die Vermittlung von<br />

„Arbeitstugenden“ spielt daher in unserem Konzept eine wesentliche Rolle.<br />

● Vorbereitung auf das Leben nach der <strong>Schule</strong><br />

Nach der Schulzeit beginnt für den Großteil körperbehinderter Jugendlicher der<br />

Prozess der allmählichen Ablösung vom Elternhaus und schließlich der Einzug in<br />

eine betreute Wohngruppe. Auch gibt es Schüler, die - zumindest auf längere Sicht -<br />

in der Lage sein werden, in einer eigenen Wohnung zu leben und sich selbst zu<br />

versorgen. <strong>Das</strong> Ende der schulischen Betreuung in Ganztagsform und der Auszug<br />

aus dem Elternhaus bringen auch mit sich, dass die Jugendlichen mehr selbst zu<br />

gestaltende Freizeit haben als vorher. Dies gilt besonders für ambulante<br />

Wohnformen und die Wochenenden in betreuten Wohngruppen.<br />

Die langfristigen Aussichten gerade der Leistungsstärkeren unter unseren<br />

Schulabgängern auf dem Arbeitsmarkt sind nicht günstig, da sie sich in Konkurrenz<br />

zu nichtbehinderten Menschen behaupten müssen. Daher muss gerade diese<br />

Gruppe damit rechnen, ein Leben ohne Erwerbstätigkeit zu führen.<br />

Der <strong>Arbeitslehre</strong>unterricht trägt - zusammen mit anderen Fächern - dazu bei, die<br />

Schüler auf ihr späteres Leben vorzubereiten. Die Inhalte des <strong>Fach</strong>es <strong>Arbeitslehre</strong><br />

zielen daher auch darauf ab, den Schülern Kenntnisse und Fertigkeiten für eine<br />

größtmögliche Selbständigkeit sowie eine interessante und sinnvolle<br />

Freizeitgestaltung zu vermitteln. Dazu gehören die Führung eines Haushaltes, die<br />

Zubereitung von Speisen und Backwaren, die Bewältigung leichter alltagsbezogener<br />

handwerklicher Tätigkeiten (reparieren, im Garten arbeiten) sowie die Ausführung<br />

von Bastelarbeiten aus Holz oder Textil. Auch innerhalb einer Wohngruppe stärkt<br />

jede erfolgreich ausgeführte Tätigkeit dieser Art das Selbstwertgefühl des<br />

Behinderten und macht ihn ein wenig unabhängiger von den Hilfen des<br />

Betreuungspersonals.<br />

<strong>Das</strong> Erlernen praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten wird ergänzt durch<br />

Reflexionen und Gespräche über die mögliche Lebensgestaltung.<br />

2


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFGABE DES FACHES<br />

● Unterrichtsbereiche<br />

Der <strong>Arbeitslehre</strong>unterricht erfolgt möglichst handlungsorientiert und verbindet<br />

Theorie und praktische Anwendung. Der Unterricht sollte zumindest zum Teil in<br />

projektorientierter Form verlaufen, da auf diese Weise Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

in einem Sinnzusammenhang erlernt werden können. Erfahrungen in<br />

außerschulischen Lernorten (z.B. im Rahmen von Betriebserkundungen und<br />

Betriebspraktika) unterstützen den Lern- und Entwicklungsprozess.<br />

Der Unterricht gliedert sich in folgende Bereiche:<br />

● Grundkurse Hauswirtschaft, Werken, Technik, Textiles Werken (Klassenstufen 6<br />

und 7)<br />

● Aufbaukurse Hauswirtschaft, Werken, Technik, Textiles Werken (Klassenstufe<br />

8)<br />

● Leben und Arbeit (Klassenstufen 8 bis 10). Im Rahmen dieses<br />

Unterrichtsbereiches erfolgt auch die Vorbereitung und Durchführung von<br />

Betriebserkundungen und Betriebspraktika.<br />

● Wahlpflichtunterricht (Klassenstufen 9 und 10)<br />

● Schülerfirma (Klassenstufe 9)<br />

● Kurs Hauswirtschaft (Klassenstufen 10)<br />

3


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2 GRUNDKURSE<br />

2.1 BEREICHSÜBERGREIFENDE AUFGABE DER GRUNDKURSE<br />

In den Klassenstufen 6 und 7 werden die Grundkurse Holz, Textiles Werken,<br />

Hauswirtschaft und Technik angeboten. Die Kurse sind dreistündig, zuzüglich<br />

der Mittagspause für den Hauswirtschaftsunterricht. Sie finden in<br />

halbjährlichem Wechsel statt. In der Regel durchläuft jeder Schüler jeden der<br />

angebotenen Kurse.<br />

Die Grundkurse vermitteln Grundwissen, Grundfertigkeiten und<br />

Arbeitstugenden, auf die in den nachfolgenden Unterrichtsbereichen aufgebaut<br />

werden kann. Der Unterricht erfolgt handlungsorientiert und verbindet Theorie<br />

und Praxis. Im Verlauf der praktischen Tätigkeit können individuell auf die<br />

motorischen und kognitiven Fähigkeiten der Schüler abgestimmte Hilfsmittel,<br />

Vorrichtungen und/oder Arbeitstechniken angepasst und erprobt werden.<br />

Gegebenenfalls werden dazu die Therapeuten zu Rate gezogen.<br />

Durch die Schaffung selbst hergestellter Produkte entwickeln die Schüler<br />

Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Den Pädagogen eröffnet sich die<br />

Möglichkeit zu beobachten und auszuprobieren, auf welche jeweiligen<br />

Kompetenzen der Schüler später aufgebaut werden kann.<br />

2.2 BEREICHSÜBERGREIFENDE LERNZIELE DER GRUNDKURSE<br />

2.2.1 Materialerfahrung<br />

Die Schüler sollen verschiedene Materialien kennen lernen und ihre<br />

Eigenschaften erfahren<br />

2.2.2 Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />

Die Schüler sollen zur Bearbeitung des jeweiligen Materials geeignete<br />

Werkzeuge und Arbeitsgeräte kennen und gebrauchen können<br />

2.2.3 Arbeitstechniken<br />

Die Schüler sollen verschiedene Arbeitstechniken kennen lernen und<br />

anwenden können<br />

2.2.4 Einsicht in technische Zusammenhänge<br />

Die Schüler sollen wichtige technische Zusammenhänge erkennen<br />

1


2.2.5 Arbeitstugenden<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2.2.5.1 Die Schüler sollen lernen sorgfältig und genau zu arbeiten<br />

2.2.5.2 Die Schüler sollen ein Bewusstsein für Arbeitszeit entwickeln (pünktlich<br />

zum Unterricht erscheinen, Arbeiten in einem angemessenen Tempo erledigen)<br />

2.2.5.3 Die Schüler sollen lernen, ausdauernd zu arbeiten<br />

2.2.5.4 Die Schüler sollen lernen, Ordnung an ihrem Arbeitsplatz und im<br />

<strong>Fach</strong>raum zu halten<br />

2.2.5.5 Die Schüler sollen soziale Fähigkeiten erlernen (Rücksichtnahme,<br />

Kooperationsbereitschaft)<br />

2.2.6 Sicherheit / Gesunheit<br />

2.2.6.1 Die Schüler sollen Regeln und Einrichtungen für sicheres Arbeiten kennen<br />

lernen und anwenden können<br />

2.2.6.2 Die Schüler sollen lernen, gesundheitsbewusst zu arbeiten<br />

2.2.7 Ästhetik und Qualität<br />

2.2.7.1 Die Schüler sollen ästhetische Aspekte bei ihrer Arbeit und bei der<br />

Beurteilung ihrer Ergebnisse berücksichtigen<br />

2.2.7.2 Die Schüler sollen lernen, ihre Arbeit und deren Ergebnisse selbstkritisch<br />

einzuschätzen<br />

2


A. Hauswirtschaft<br />

1 Inhalte:<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

Im Mittelpunkt des Grundkurses Hauswirtschaft steht die Nahrungsmittelzubereitung. Die<br />

Schüler sollen durch praktisches Tun an kleinen, überschaubaren Aufgaben erste<br />

elementare hauswirtschaftliche Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben. Die enge<br />

Verknüpfung von Theorie und Praxis am konkreten Objekt soll dem behinderten Kind<br />

Einsichten in Zusammenhänge ermöglichen.<br />

In begrenztem Umfang wird auf Ernährungs- und Essgewohnheiten eingegangen.<br />

Themen wie Ökologie, Ökonomie, Lebensmittelkonservierung oder Wohn- und<br />

Lebensformen stehen in dieser Altersstufe nicht im Vordergrund.<br />

Zur Nahrungsmittelzubereitung:<br />

Um die Selbsttätigkeit und größtmögliche Selbstständigkeit jedes einzelnen intensiv<br />

fördern zu können, sollen die Schüler die Nahrungsmittelzubereitung - und damit<br />

verbundene grundlegende Arbeitstechniken – möglichst in Einzelarbeit erlernen. Jeder<br />

Schüler sollte möglichst alle Handlungsschritte selbst ausführen (ggf. mit Hilfe der<br />

Erzieherin).<br />

<strong>Das</strong> heißt, jeder einzelne<br />

• wählt seine Arbeitsgeräte aus<br />

• stellt nach Rezept die Zutaten für ein Ein-Personen- Gericht zusammen<br />

• richtet seinen Arbeitsplatz ein<br />

• führt selbstständig alle Tätigkeiten aus<br />

• stellt sein Produkt vor<br />

• vergleicht es mit den Ergebnissen der anderen<br />

• nimmt Unterschiede wahr und sucht nach Erklärungen<br />

• erkennt Lösungswege<br />

Auf diese Weise kann jeder Schüler in zunehmendem Maße einen individuellen Lernstil<br />

ausbilden. Auf ihn abgestimmte Arbeitstechniken ( z.B. Technik zum einhändigen<br />

Schneiden) und die dazu erforderlichen technischen Hilfsmöglichkeiten (z.B. Bretter mit<br />

Haltespieß, hochgestellte Sparschäler mit Saugnäpfen) helfen, vorhandene motorische<br />

Einschränkungen zu kompensieren. Zudem ermöglicht die Einzelarbeit Selbstkontrolle zu<br />

lernen und am Ausgleich individueller Schwächen zu arbeiten. Für alle Schüler, auch für<br />

geistig schwächere, wird letztlich über den Verzehr der selbst zubereiteten Mahlzeit die<br />

eigene erbrachte Leistung deutlich. Durch die Möglichkeit, mit der Auswahl von einfachen,<br />

aber sehr effektiven Mitteln, ein positives Ergebnis zu erreichen (wie z.B. eine appetitlich<br />

dekorierte, leckere Brötchenhälfte, bunter Obstsalat oder einfache Aufläufe), kann ein so<br />

konzipierter Unterricht den Schülern Sicherheit und Selbstvertrauen für das eigene<br />

Handeln/Tun vermitteln und sie für die Bewältigung neuer, höherer Anforderungen<br />

motivieren.<br />

Ist Einzelarbeit nicht möglich, arbeiten die Schüler in einem Zweier- oder Gruppenteam.<br />

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CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

Die unter Punkt 2 aufgeführten Lernziele sind eine Orientierungshilfe. Jeder Lehrer wählt<br />

die für seine Schülergruppe relevanten Lerninhalte aus.<br />

2 Lernziele<br />

2.1 Nahrungsmittelkunde<br />

2.1.1 Die Die Schüler lernen verschiedene Nahrungsmittel kennen. Die Schüler<br />

sollen eine Auswahl von Nahrungsmitteln den genannten Gruppen zuordnen<br />

können und sie für ausgewählte Mahlzeiten entsprechend verarbeiten können:<br />

2.1.1.1 Getreide, Brot, Kartoffeln<br />

2.1.1.2 Gemüse / Salat<br />

2.1.1.3 Obst / Nüsse<br />

2.1.1.4 Milch / Milchprodukte<br />

2.1.1.5 Fleisch / Fisch / Ei<br />

2.2 Arbeitsgeräte und deren Anwendung<br />

Individuell benötigte Hilfsmittel (z.B. Sparschäler, Bretter, Schalter) sollen<br />

gegebenenfalls mit Unterstützung der Ergotherapie ausgesucht und erprobt<br />

werden<br />

2.2.1 Die Schüler lernen Arbeitsgeräte zur Verarbeitung und Herstellung von<br />

Speisen kennen, zu benennen und zu benutzen<br />

2.2.1.1 Messer – kleines Küchenmesser, Sparschäler, Tomatenmesser<br />

2.2.1.2 Hobel, Raspel<br />

2.2.1.3 Rührschüssel, Kochlöffel, Schneebesen, Topf, Pfanne<br />

2.2.1.4 Elektrische Geräte – Mixer, Elektroherd mit Backofen, elektrischer<br />

Dosenöffner<br />

2.2.2 Die Die Schüler lernen Arbeitsgeräte zum Abmessen von Nahrungsmitteln<br />

kennen, zu benennen und zu benutzen (Küchenwaage, Messbecher)<br />

2.2.3 Die Schüler lernen Reinigungsmittel und -gegenstände zur Reinigung der<br />

Arbeitsgeräte und Arbeitsflächen kennen, zu benennen und zu benutzen<br />

2.2.3.1 Reinigungsmittel – Geschirrspülmittel, Topfreiniger (Scheuermilch)<br />

2.2.3.2 Reinigungsgegenstände – Spülbürste, Spülschwamm mit weicher und<br />

rauer Seite (Wischtuch, Topfschwamm)<br />

4


2.3 Arbeitstechniken<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2.3.1 Die Schüler lernen und üben den Umgang mit Rezepten (Bildrezepte, Wort-<br />

/Bildrezepte und Wortrezepte)<br />

2.3.2 Die Schüler lernen die Gartechniken „Kochen“, „Backen“ und evtl. „Braten“<br />

kennen<br />

2.3.3 Arbeitsplatzorganisation<br />

2.3.3.1 Der Arbeitsplatz soll mit allen benötigten Arbeitsgeräten und Zutaten<br />

eingerichtet werden, bevor mit der Herstellung eines Rezeptes begonnen wird<br />

2.3.3.2 Der Arbeitsplatz soll nach der Arbeit aufgeräumt werden<br />

2.3.4 Die Die Schüler lernen grundlegende hygienische Aspekte kennen und sollen<br />

diese anwenden<br />

2.3.4.1 Zum Probieren hergestellter Speisen ist ein Probierlöffel zu benutzen<br />

2.3.4.2 Arbeitsgeräte sind sauber abzuwaschen und trocken in den Schrank zu<br />

stellen<br />

2.3.4.3 Arbeitsflächen und Esstische sind sauber abzuwischen<br />

2.4 Einsicht in technische und wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

2.4.1 Die Schüler sollen erfahren, dass bei Einschalten des Herdes die Herdplatte<br />

heiß wird und dass auch nach Abschalten eines Elektroherdes noch Restwärme<br />

verbleibt. Vergleichendes gilt für die Nutzung des Backofens<br />

2.4.2 Die Schüler lernen, dass alle Nahrungsmittel einen Wert haben und etwas<br />

kosten<br />

2.5 Arbeitstugenden<br />

2.5.1 Die Schüler sollen alle ihren Möglichkeiten entsprechenden Ämter<br />

übernehmen<br />

2.5.2 Die Schüler sollen sich gegenseitig Hilfestellung geben, wenn dieses<br />

notwendig und möglich ist<br />

2.5.3 Die Schüler sollen sauber, zügig und ordentlich arbeiten<br />

2.5.4 Die Schüler sollen sorgsam und vorsichtig mit den Arbeitsgeräten umgehen<br />

2.5.5 Die Schüler lernen Tischregeln kennen und sollen diese einhalten<br />

2.6 Sicherheit und Unfallverhütung<br />

2.6.1 Die Schüler müssen um die Notwendigkeit wissen, lange Haare<br />

zusammenzunehmen und keine Halstücher oder Schals zu tragen<br />

2.6.2 Die Schüler sollen Heruntergefallenes (z.B. Obst- / Gemüseschalen) sowie<br />

Flüssigkeiten auf dem Boden sofort aufheben bzw. -wischen.<br />

2.6.3 Die Schüler sollen wissen, wo sich in der Schulküche für den Notfall der<br />

Notausschalter befindet<br />

2.6.4 Die Schüler lernen, dass<br />

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CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2.6.4.1 Pfannenstiele nicht über den Herd heraus stehen dürfen<br />

2.6.4.2 sie beim Abnehmen von Topfdeckeln vorsichtig sein müssen, wenn sich<br />

darin dampfendes Gargut befindet<br />

2.6.4.3 Fett nicht unbeaufsichtigt erhitzt werden darf, weil Brandgefahr besteht<br />

2.6.4.4 brennendes Fett nicht mit Wasser gelöscht werden darf, sondern die<br />

Flammen mit einem Deckel oder einem Handtuch zu ersticken sind<br />

2.6.4.5 elektrische Geräte nur am Stecker aus der Steckdose gezogen werden<br />

dürfen<br />

2.6.4.6 bei elektrischen Geräten der Stecker nur im ausgeschalteten Zustand<br />

eingesteckt werden darf<br />

2.6.4.7 Elektrogeräte nicht ins Wasser eingetaucht werden, sondern nur mit<br />

feuchtem Lappen abgewischt werden dürfen<br />

2.6.4.8 die Backofentür während des Betriebes heiß ist, dass sie auch nach dem<br />

Ausschalten eine Zeitlang heiß bleibt und dass beim Öffnen der Tür heiße Luft<br />

entgegenschlägt<br />

2.7 Ästhetik / Hygiene<br />

2.7.1 Die Schüler müssen sich vor Arbeitsbeginn die Hände waschen und dies<br />

gegebenenfalls zwischendurch wiederholen<br />

2.7.2 Die Schüler lernen das saubere Abwaschen und sollen es entsprechend ihrer<br />

Fähigkeiten ausführen<br />

2.7.3 Die Schüler sollen das richtige Tischdecken lernen<br />

6


B. Werken<br />

1 Inhalte:<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

Die Schüler erwerben im Grundkurs Grundwissen und Fertigkeiten vor allem im<br />

Zusammenhang mit dem Werkstoff Holz. Holz lässt sich vergleichsweise leicht bearbeiten<br />

und ist daher gut geeignet, exemplarische Einsichten zu vermitteln. Holz ist zudem ein<br />

Werkstoff, der auch in Werkstätten für Behinderte in hohem Maße Anwendung findet.<br />

Die Schüler stellen im Unterricht nützliche und qualitativ hochwertige Produkte her. Die<br />

Schüler erfahren, dass dies trotz ihrer Behinderung gelingen kann. Im Vordergrund steht<br />

nicht die selbstständige Planung von Produkten und Arbeitsabläufen, sondern die<br />

Umsetzung vorgegebener Planungen. Dies entspricht am ehesten der zukünftigen<br />

Lebenswirklichkeit unserer Schüler sowie ihren Fähigkeiten. Qualifizierung erhält somit<br />

Vorrang vor Kreativität.<br />

In der Unterrichtspraxis werden Theorie und Praxis miteinander verbunden.<br />

Die Lernziele sind hierarchisch angeordnet. Die Lehrkraft entscheidet, welche Lernziele<br />

für jeden einzelnen Schüler zu erreichen sind.<br />

Bei der Auswahl der herzustellenden Produkte werden die behinderungsspezifischen<br />

Möglichkeiten der jeweiligen Schüler berücksichtigt. Nach Möglichkeit arbeiten die Schüler<br />

in dieser Altersstufe noch arbeitsgleich. Wenn dies nicht möglich ist, arbeiten zwei Schüler<br />

als Partner zusammen. Ist auch das nicht möglich, werden arbeitsteilige Verfahren<br />

eingesetzt.<br />

2 Lernziele<br />

2.1 Materialkenntnis und -erfahrung<br />

2.1.1 Die Schüler unterscheiden die Begriffe Material, Werkzeug und Produkt<br />

2.1.2 Die Schüler lernen, Holz von verschiedenen anderen Werkstoffen ( Metall,<br />

Kunststoff, Stoff, Stein, Glas) zu unterscheiden<br />

2.1.3 Die Schüler lernen verschiedene Materialeigenschaften von Holz kennen:<br />

2.1.3.1 Holz lässt sich spanabhebend bearbeiten<br />

2.1.3.2 Holz lässt sich sägen<br />

2.1.3.3 Holz lässt sich zusammenfügen (verbinden)<br />

2.1.3.4 Holz benötigt zum Schutz und aus ästhetischen Gründen eine<br />

Oberflächenbehandlung<br />

2.1.3.5 Holz lässt sich bohren<br />

2.1.3.6 Holz lässt sich spalten<br />

2.1.3.7 Holz besteht aus einzelnen Fasern<br />

2.1.3.8 DieJahresringe eines Baumes geben uns verschiedene Informationen<br />

2.1.4 Die Schüler lernen beispielhaft, welche Produkte aus Holz hergestellt werden<br />

können<br />

2.1.5 Die Schüler erkennen, dass Rohholz der Ausgangsstoff für andere Werkstoffe<br />

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CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

sein kann (z.B. Leimholz, Spanplatten, Sperrholz, MDF-Platten)<br />

2.2 Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />

2.2.1 Die Schüler lernen verschiedene Werkzeuge kennen und benutzen<br />

2.2.1.1 Maßstab und ggf. Winkel<br />

2.2.1.2 Feinsäge und Schneidlade bzw. Gehrungssäge<br />

2.2.1.3 Holzleim<br />

2.2.1.4 Vorrichtungen zum Leimen<br />

2.2.1.4.1 Montageplatte<br />

2.2.1.4.2 Hilfsklotz<br />

2.2.1.5 Zwinge (verschiedene Arten)<br />

2.2.1.6 Schleifpapier (grob, fein, mittel)<br />

2.2.1.6.1 Schleifleiste<br />

2.2.1.6.2 Schleifplatte<br />

2.2.1.7 Raspel<br />

2.2.2 Die Schüler lernen die elektrische Bohrmaschine zu bedienen<br />

2.3 Arbeitstechniken<br />

2.3.1 spanabhebende Verfahren (schleifen, raspeln)<br />

2.3.2 Trennen (sägen)<br />

2.3.3 Verbinden (leimen, montieren)<br />

2.3.4 Oberflächenbehandlung (Leinöl)<br />

2.3.5 Bohren<br />

2.3.6 Messen und anzeichnen<br />

2.3.6.1 mit Schablone bzw. Anschlag am Maßstab<br />

2.3.6.2 mit Maßstab und Winkel<br />

2.3.7 Verstehen einfacher technischer Zeichnungen<br />

2.3.8 Verstehen und ggf. erstellen einfacher Stücklisten<br />

2.3.9 Verstehen und Umsetzen einfacher Arbeitsanleitungen (Schrift und Bild)<br />

2.4 Einsicht in technische und wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

2.4.1 Die Schüler lernen des Weg des Holzes vom Wald in unseren Werkraum<br />

kennen<br />

2.4.1.1 Holz stammt von Bäumen<br />

2.4.1.2 Die Bäume werden im Sägewerk bearbeitet<br />

2.4.1.3 Baumstämme lassen sich auf verschiedene Arten zuschneiden<br />

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CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2.4.1.4 Die Schüler erkennen den Nutzen von Vorrichtungen<br />

2.4.1.5 Die Schüler erkennen, dass Holz Geld kostet (Zahlung i.d.R. aus der<br />

Klassenkasse)<br />

2.5 Arbeitstugenden<br />

2.5.1 Die Schüler lernen es, ihren Arbeitsplatz selbst auf- und abzubauen<br />

2.5.2 Die Schüler halten Ordnung am Arbeitsplatz und im Werkraum<br />

2.5.3 Die Schüler lernen sorgfältig zu arbeiten<br />

2.5.4 Schüler lernen genau zu arbeiten<br />

2.5.5 Die Schüler lernen ausdauernd zu arbeiten<br />

2.5.6 Die Schüler lernen in angemessenem Tempo zu arbeiten<br />

2.5.7 Die Schüler lernen möglichst selbstständig zu arbeiten<br />

2.6 Sicherheit<br />

2.6.1 Die Schüler erwerben ein Bewusstsein für sicheres Arbeiten<br />

2.6.2 Sicheres Verhalten im Werkraum<br />

2.6.3 Sichere Handhabung der Werkzeuge<br />

2.6.4 Gebrauch des Staubsaugers zur Vermeidung der Gefährdung durch Staub<br />

2.6.5 Sicheres Arbeiten an der Bohrmaschine<br />

2.7 Ästhetik und Qualität<br />

2.7.1 Die Die Schüler erwerben Kriterien, nach denen die Qualität von Produkten<br />

aus Holz beurteilt werden kann und beurteilen danach ihre Produkte<br />

2.8 Unterrichtsbeispiele<br />

2.8.1 aus Bauteilen: Kleiner Bilderrahmen, Steckdeckelkasten, Container<br />

2.8.2 mit Messen und Anzeichnen: Frühstücksbrett, Griffelkasten<br />

2.8.3 mit Bohren: Flaschenöffner, Kartenhalter, Blumenhocker, Fensterbaum,<br />

Kleines 6-Gewinnt-Spiel, Minibüro, Zauberkreuz<br />

9


C.Technik<br />

1 Inhalte<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

Technik ist ein Bereich, der immer stärker die konkrete Umwelt des Menschen (z.B.<br />

Fahrzeuge, Kommunikationsmedien, Haushaltsgeräte, Zahlungsverkehr) prägt und in dem<br />

eine Vielzahl von Menschen ihre berufliche Tätigkeit und ihren Lebensunterhalt finden.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen ein Grundwissen an technischen Einsichten<br />

erwerben und es an einigen Produkten erproben, um technische Erscheinungen ihrer<br />

Umwelt verstehen und bedienen zu können.<br />

Die Entdeckung der Elektrizität und ihre vielfältige Nutzung in Maschinen und Geräten hat<br />

die Lebensqualität des Menschen entscheidend verändert, indem die von der Natur<br />

vorgegebene nächtliche Dunkelheit und die Grenze der menschlichen Muskelkraft besiegt<br />

wurde.<br />

Die Ausdehnung (bzw. Zusammenziehung) von Metallen ist ebenfalls ein wichtiges<br />

Grundphänomen, dessen Auswirkung bei vielen Geräten des täglichen Lebens<br />

berücksichtigt werden muss und im Unterricht immer wieder Thema ist (Beispiele:<br />

Stahlbrücken auf Rollen, Bimetallschalter).<br />

In der Unterrichtspraxis werden Theorie und Praxis miteinander verbunden und stehen in<br />

steter Wechselbeziehung, indem theoretische Vermutungen oder Einsichten sofort mit<br />

Hilfe des Versuchsmaterials im Schülerexperiment überprüft werden.<br />

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten allein oder zu zweit am Gruppentisch, wobei die<br />

gegenseitige Hilfestellung und Ergänzung das Kriterium der Paarbildung ist.<br />

2 Lernziele<br />

2.1 Materialkenntnis und –erfahrung<br />

2.1.1 Die Schüler sollen verschiedene Metalle und Nichtmetalle kennen lernen und<br />

die Zuordnung zu der jeweiligen Gruppe beherrschen<br />

2.1.2 Die Schüler sollen erkennen, dass verschiedene Materialien nach ihrem<br />

Verhalten gegenüber dem elektrischen Strom der Gruppe der Leiter bzw.<br />

Nichtleiter zugeordnet werden können<br />

2.1.3 Die Schüler sollen lernen, dass Metalle sich bei der Zufuhr von Wärme so<br />

verändern, dass sie mehr Raum (Volumen) benötigen<br />

2.2 Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />

2.2.1 Die Schüler sollen Versuchsanordnungen kennen lernen, mit denen<br />

Erkenntnisse gewonnen werden können<br />

2.2.2 Die Schüler sollen Versuchsmaterialien und Messgeräte kennen lernen, mit<br />

ihnen praktisch umgehen und Schülerexperimente durchführen<br />

2.2.3 Die Schüler sollen geeignete Materialien und Werkzeuge kennen lernen, um<br />

gebrauchsfähige technische Geräte herstellen zu können. (Spiele „Ruhige Hand I“<br />

und „Ruhige Hand II“)<br />

10


2.3 Arbeitstechniken<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2.3.1 Die Schüler sollen die Methoden und Techniken kennen und anwenden<br />

lernen, die für das Lernen von physikalisch-technischen Erkenntnissen notwendig<br />

sind:<br />

2.3.1.1 Beobachten<br />

2.3.1.2 Beschreiben<br />

2.3.1.3 Vermuten<br />

2.3.1.4 Experimentieren<br />

2.3.1.5 Darstellen, Ordnen, Interpretieren und Formulieren von Ergebnissen<br />

2.3.1.6 Anwenden der Erkenntnisse beim Bau von technischem Spielzeug<br />

2.4 Einsicht in technische und wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

2.4.1 Die Schüler sollen ein Grundwissen über physikalische Begriffe, Größen,<br />

Maßeinheiten, Vorgänge, Zusammenhänge, Gesetzmäßigkeiten und<br />

Erklärungsmodelle erwerben<br />

2.4.2 Die Schüler sollen verstehen, dass technische Anwendungen die<br />

Lebensbedingungen des Menschen verbessern, aber auch seine Umwelt<br />

nachhaltig schädigen können<br />

2.4.3 Die Schüler sollen beim Thema „Stromkreis“ lernen:<br />

2.4.3.1 Der elektrische Strom muss zur Stromquelle zurück fließen können, damit<br />

er zu fließen beginnt. (Geschlossener Stromkreis)<br />

2.4.3.2 Alle Metalle und Kohle leiten den Strom. Alle Nichtmetalle (außer Kohle)<br />

isolieren den Strom. (Die Messung von Widerstandswerten ist hier kein<br />

Thema!)<br />

2.4.3.3 Ein Schalter schließt den Stromkreis oder unterbricht ihn<br />

2.4.3.4 Eine Glühlampe mit Schraubsockel besteht aus 7 Bauteilen<br />

2.4.3.5 Bei einer Reihenschaltung von Glühlampen ist nur ein Stromkreis<br />

vorhanden. Jede Glühlampe leuchtet schwach und ist von den anderen<br />

abhängig<br />

2.4.3.6 Bei einer Parallelschaltung hat jede Glühlampe einen eigenen Stromkreis.<br />

Jede Glühlampe ist von den anderen unabhängig und leuchtet hell<br />

2.4.3.7 Mit Schaltzeichen ist es einfach und schnell möglich, einen oder mehrere<br />

Stromkreise und ihre Verbraucher zu zeichnen und zu überprüfen<br />

2.4.4 Die Die Schüler sollen beim Thema „Ausdehnung“ lernen:<br />

2.4.4.1 Metalle brauchen mehr Raum, wenn sie erwärmt werden bzw. weniger<br />

Volumen, wenn sie abgekühlt werden. Sie dehnen sich aus bzw. ziehen sich<br />

zusammen. (Stahlbrücken werden deshalb auf Rollen gelagert.)<br />

2.4.4.2 Bei der Ausdehnung und Zusammenziehung von Metallen entstehen<br />

große Kräfte, die nicht unterdrückt werden können und bei technischen<br />

11


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

Bauwerken berücksichtigt werden müssen. (s.o.; Versuch: „Bolzenbrecher“)<br />

2.4.4.3 Der Bimetallstreifen besteht aus zwei verschiedenen Metallen und biegt<br />

sich bei Erwärmung nach oben oder nach unten<br />

2.4.4.4 Bimetallschalter kommen in vielen Haushaltsgeräten vor<br />

2.5 Arbeitstugenden<br />

2.5.1 Die Schüler sollen lernen, das Versuchsmaterial für die Experimente<br />

selbstständig zum Gruppentisch zu holen und zur Aufbewahrung zurück zu<br />

bringen<br />

2.5.2 Die Schüler sollen mit dem Versuchsmaterial pfleglich umgehen<br />

2.5.3 Die Schüler sollen ihren Gruppentisch ordentlich und übersichtlich gestalten<br />

2.5.4 Die Schüler sollen sorgfältig und genau arbeiten<br />

2.5.5 Die Schüler sollen zusammen arbeiten und sich gegenseitig helfen<br />

2.6 Sicherheit<br />

2.6.1 Die Schüler sollen ein Bewusstsein für sicheres Arbeiten entwickeln<br />

2.6.2 Sie ziehen ein Stromkabel nur am Stecker aus der Steckdose<br />

2.6.3 Sie bewegen sich langsam und vorsichtig und halten Abstand, wenn ein<br />

Bunsenbrenner auf dem Gruppentisch in Gebrauch ist<br />

2.6.4 Sie legen das Versuchsmaterial und die Messgeräte so auf den Tisch, dass<br />

sie nicht rollen oder fallen können<br />

2.7 Ästhetik, Qualität und Funktion<br />

2.7.1 Die Schüler überprüfen selbst, ob ihre Versuchsanordnung den gestellten<br />

Anforderungen entspricht<br />

2.7.2 Die Schüler beurteilen ihre Produkte in Hinsicht auf die Funktion, das<br />

Aussehen, den Spielwert und die Preiswürdigkeit<br />

2.8 Anwendungsbeispiele<br />

2.8.1 zu „ Stromkreis“: Hebelschalter, Taster, Geschicklichkeitsspiel „Die ruhige<br />

Hand“ (Wellenreiten), Spiel „Die ruhige Hand II“ (Geschicklichkeitsspiel mit<br />

Ringösen in Parallelschaltung), Beleuchtung eines Hauses aus Pappe<br />

2.8.2 zu „Ausdehnung“: Bimetallschalter<br />

12


D.Textiles Werken<br />

1 Inhalte:<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

Textilien sind ein wichtiger Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Insbesondere in den<br />

Bereichen Kleiden und Wohnen hat das Wissen um wirtschaftliche, gesellschaftliche,<br />

ästhetische und kulturelle Aspekte von Textilien deshalb eine hohe lebenspraktische<br />

Bedeutung für die Schüler.<br />

Da viele Werkstätten auch Arbeitsplätze im Textilen Bereich anbieten, sind die Inhalte des<br />

<strong>Fach</strong>es von hoher Bedeutung für die berufsvorbereitende Praxis an der <strong>Schule</strong> für<br />

Körperbehinderte.<br />

Innerhalb des Grundkurses sollen die Schüler neben der mehrsinnigen Materialerfahrung<br />

zunächst im gestalterischen Umgang mit diversen textilen Materialien Grundfertigkeiten<br />

einzelner textiler Techniken erlernen und anwenden. Sie sollen dabei ihre motorischen<br />

Handlungsmöglichkeiten erweitern, Hilfsmittel kennen lernen, die ihnen das Arbeiten<br />

erleichtern bzw. ermöglichen, aber auch behinderungsbedingte Grenzen erkennen und<br />

akzeptieren lernen.<br />

Anhand eines Materials (Wolle ist hier empfehlenswert) sollen außerdem erste Einblicke<br />

bezüglich der Rohstoffgewinnung, der Materialherstellung, der Materialbearbeitung sowie<br />

der Materialpflege vermittelt werden.<br />

Die nachfolgend aufgeführten <strong>Fach</strong>lernziele dürfen nicht als verbindliche Ziele für alle<br />

Schüler verstanden werden. Die Lehrkraft sollte ausgehend von den motorischen sowie<br />

kognitiven Möglichkeiten jedes einzelnen Schülers entscheiden, welche <strong>Fach</strong>ziele erreicht<br />

werden können.<br />

2 Lernziele:<br />

2.1 Materialkenntnis und –erfahrung<br />

2.1.1 Die Schüler sollen verschiedene textile Rohstoffe (z.B. Schafwolle,<br />

Baumwollpflanze, ...) kennen lernen<br />

2.1.2 Die Schüler sollen verschiedene Materialien (z.B. Gewebe aus Natur- und<br />

Synthetikfasern, Maschenware, Verbundstoffe...) kennen lernen<br />

2.1.3 Die Schüler sollen diese Materialien unterscheiden und benennen lernen<br />

2.1.4 Die Schüler sollen diese Materialien taktil, visuell und olfaktorisch<br />

wahrnehmen<br />

2.1.5 Die Schüler sollen diese Materialien gestalterisch und themenbezogen<br />

anwenden<br />

2.2 Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />

2.2.1 Die Schüler sollen verschiedene Nadeln kennen und benutzen lernen<br />

2.2.2 Die Schüler sollen verschiedene Scheren kennen und benutzen lernen<br />

2.2.3 Die Schüler sollen verschiedene Schablonen und Schnittmuster kennen und<br />

13


enutzen lernen<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2.2.4 Die Schüler sollen verschiedene Klebstoffe kennen und benutzen lernen<br />

2.2.5 Die Schüler sollen den sicheren Umgang mit einem Bügeleisen erlernen<br />

2.3 Arbeitstechniken<br />

2.3.1 flächenbildende Techniken<br />

2.3.1.1 Die Schüler sollen verschiedene flächenbildende Techniken (z.B. Weben,<br />

Filzen, Stricken...) kennen lernen<br />

2.3.1.2 Die Schüler sollen mindestens eine flächenbildende Technik erlernen<br />

2.3.2 verarbeitende Techniken<br />

2.3.2.1 Nähen<br />

2.3.2.1.1 Die Schüler sollen verschiedene einfache Nähstiche zum Verbinden<br />

zweier Stoffe kennen lernen und erproben<br />

2.3.2.1.2 Die Schüler sollen Dinge (z.B. Perlen, Pailletten und Knöpfe) mittels<br />

Nähen befestigen<br />

2.3.2.2 Färben<br />

2.3.2.2.1 Die Schüler sollen natürliche und/oder synthetische Farben kennen<br />

lernen<br />

2.3.2.2.2 Die Schüler sollen verschiedenen Materialien färben<br />

2.3.2.2.3 Die Schüler sollen die Anwendung gängiger Färbemittel erlernen<br />

2.3.2.3 Reißen<br />

2.3.2.3.1 Die Schüler sollen die Reißrichtung von Stoffen erkennen lernen<br />

2.3.2.3.2 Die Schüler sollen Stoffe zielgerichtet reißen lernen<br />

2.3.2.4 Schneiden<br />

2.3.2.4.1 Die Schüler sollen Stoffe formgebend schneiden<br />

2.3.3 Ziertechniken<br />

2.3.3.1 Applizieren<br />

2.3.3.1.1 Die Schüler sollen das Applizieren mittels Kleben erlernen<br />

2.3.3.1.2 Die Schüler sollen das Applizieren mittels Nähen erlernen<br />

2.3.3.1.3 Die Schüler sollen das Applizieren mittels Bügeln erlernen<br />

2.3.3.2 mustergebendes Färben<br />

2.3.3.2.1 Die Schüler sollen verschiedene Batiktechniken (z.B. Abbinde-,<br />

Einbinde-, und Wachstechnik) kennen und anwenden lernen<br />

2.3.3.2.2 Die Schüler sollen verschiedene Druck- und Gestaltungstechniken<br />

(z.B. Stempel-, Frottage- und Zufallstechniken) kennen lernen<br />

14


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

2.4 Einsicht in technische Zusammenhänge<br />

2.4.1 Die Schüler sollen Einblicke in die Gewinnung eines textilen Rohstoffes sowie<br />

dessen Verarbeitung erhalten z.B.<br />

• Vom Schaf zur Wolle<br />

• Von der Baumwollpflanze zum Stoff<br />

• Von der Raupe zur Seide<br />

• Vom Raps zum Flachs<br />

• Vom Erdöl zur Kunstfaser<br />

2.5 Arbeitstugenden<br />

2.5.1 Die Schüler sollen einen ökonomischen Umgang mit allen Materialien erlernen<br />

2.5.2 Die Schüler sollen ihren Arbeitsplatz einrichten und aufräumen lernen<br />

2.5.3 Die Schüler sollen das kooperative Arbeiten an Gemeinschaftsprojekten<br />

erlernen<br />

2.5.4 Die Schüler sollen das ihren Fertigkeiten angemessene Arbeitstempo<br />

einschätzen und beachten lernen<br />

2.6 Sicherheit<br />

2.6.1 Die Schüler sollen lernen, mit scharfen und spitzen Gegenständen vorsichtig<br />

umzugehen<br />

2.6.2 Die Schüler sollen lernen, Farben und Klebstoffe angemessen zu nutzen<br />

2.6.3 Die Schüler sollen die Gefahren kennen lernen, die mit der Nutzung von<br />

elektrischen Geräten (z.B. Wasserkocher, Bügeleisen,...) verbunden sind<br />

2.7 Ästhetik und Einschätzung<br />

2.7.1 Die Schüler sollen eigene ästhetische Vorlieben erkennen<br />

2.7.2 Die Schüler sollen lernen, eigenständige Entscheidungen bezüglich ihrer<br />

Gestaltungsarbeiten zu treffen (z.B. Farb-, Material- oder Technikwahl)<br />

2.7.3 Die Schüler sollen lernen, ihre eigenen Entscheidungen zu vertreten<br />

2.7.4 Die Schüler sollen lernen, ihre eigenen Produkte kritisch zu bewerten<br />

2.7.5 Die Schüler sollen lernen, eigene Leistungen nicht an anderen, sondern an<br />

den eigenen Möglichkeiten zu messen<br />

2.7.6 Die Schüler sollen lernen, ästhetische Entscheidungen anderer zu<br />

respektieren und deren Produkten eine angemessene Wertschätzung entgegen<br />

zu bringen<br />

2.8 Unterrichtsbeispiele<br />

Thema: Indianer<br />

• Sorgenpüppchen (Wickeln, Schneiden, Nähen)<br />

15


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / GRUNDKURSE<br />

• Traumfänger (Knoten, Schneiden, Wickeln)<br />

• Mokassins (Schneiden, Nähen)<br />

Thema: Geschichten (alle Techniken einsetzbar)<br />

• Gestalten einer Unterwasserwelt (z.B. „Der Kleine Wassermann“)<br />

• Gestalten eines Urwaldes (z.B. „<strong>Das</strong> Dschungelbuch“)<br />

•<br />

Thema: Spiele<br />

• Jonglierbälle (Nähen, Schneiden)<br />

• Taschenspiele z.B. Mühle (Nähen, Färben, Schneiden)<br />

Thema: Kleidung und Mode (alle Techniken einsetzbar)<br />

• Gestaltung eines Schuhs<br />

• Gestaltung eines Hutes<br />

• Gestaltung eines Kostüms<br />

• Kleidungsstücke aus anderen Kulturen gestalten<br />

• Kleidungsstücke aus einer anderen Zeit gestalten<br />

Technik: Filzen<br />

• Bälle<br />

• „Filzstifte“<br />

• Spiegelei-Topflappen<br />

• Weihnachtsstiefel (Nähen, Schneiden, Färben<br />

• Bilder<br />

Technik: Batik<br />

• T-Shirt<br />

• Kissenbezug<br />

• Patchwork-Decke<br />

Technik: Applizieren<br />

• Bilderrahmen (Applizieren mittels Kleben)<br />

• Schatzkiste (Applizieren mittels Kleben)<br />

• Buchhüllen (Applizieren mittels Nähen)<br />

• Collagen zu div. Themen (Applizieren mittels Kleben oder Nähen)<br />

16


<strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong><br />

<strong>Arbeitslehre</strong><br />

Schulinternes<br />

Curriculum<br />

Teil II<br />

4. Wahlpflichtangebot<br />

5 . Projekt „Schülerfirma“<br />

6. Kurs „Hauswirtschaft“<br />

7. Leben und Arbeit<br />

Mitarbeiter/innen:<br />

Monika Arnolds<br />

Ulla Finke<br />

Karin Heyland<br />

Gerhard Martens<br />

Jürgen Münster<br />

Sabine Pietsch


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

3 AUFBAUKURSE<br />

3.1 BEREICHSÜBERGREIFENDE AUFGABE DER AUFBAUKURSE<br />

In der Klassenstufe 8 werden die Aufbaukurse Holz, Textiles Werken,<br />

Hauswirtschaft und Technik angeboten. Die Kurse in den Bereichen Holz und<br />

Hauswirtschaft sind jeweils dreistündig ( zuzüglich der Mittagspause für den<br />

Hauswirtschaftsunterricht), in den Bereichen Textiles Werken und Technik<br />

jeweils zweistündig. Die Gruppen wechseln halbjährlich. In der Regel durchläuft<br />

jeder Schüler jeden der angebotenen Kurse.<br />

Die Aufbaukurse erweitern und vertiefen die in den Grundkursen erworbenen<br />

Kenntnisse und Grundfertigkeiten. Arbeitstugenden werden weiterhin trainiert.<br />

Durch Partnerarbeit oder arbeitsteiliges Vorgehen werden Sozialkompetenzen<br />

gefördert. Verstärkt wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, Probleme<br />

selbstständig zu lösen.<br />

Der Unterricht erfolgt weiterhin handlungsorientiert und verbindet Theorie und<br />

Praxis.<br />

Die Schüler stellen selbst oder im arbeitsteiligen Verfahren Produkte her, soweit<br />

dies möglich . Sie entwickeln damit Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.<br />

Den Pädagogen eröffnet sich die Möglichkeit zu beobachten und<br />

auszuprobieren, auf welche jeweiligen Kompetenzen der Schüler später<br />

aufgebaut werden kann.<br />

3.2 BEREICHSÜBERGREIFENDE LERNZIELE DER AUFBAUKURSE<br />

3.2.1 Materialerfahrung<br />

Die Schüler sollen verschiedene Materialien kennen lernen und ihre<br />

Eigenschaften erfahren<br />

3.2.2 Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />

Die Schüler sollen zur Bearbeitung des jeweiligen Materials geeignete<br />

Werkzeuge und Arbeitsgeräte kennen und gebrauchen können<br />

3.2.3 Arbeitstechniken<br />

Die Schüler sollen verschiedene Arbeitstechniken kennen lernen und<br />

anwenden können<br />

3.2.4 Einsicht in technische Zusammenhänge<br />

Die Schüler sollen wichtige technische Zusammenhänge erkennen<br />

1


3.2.5 Arbeitstugenden<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

3.2.5.1 Die Schüler sollen lernen sorgfältig und genau zu arbeiten<br />

3.2.5.2 Die Schüler sollen ein Bewusstsein für Arbeitszeit entwickeln (pünktlich<br />

zum Unterricht erscheinen, Arbeiten in einem angemessenen Tempo erledigen)<br />

3.2.5.3 Die Schüler sollen lernen, ausdauernd zu arbeiten<br />

3.2.5.4 Die Schüler sollen lernen, Ordnung an ihrem Arbeitsplatz und im<br />

<strong>Fach</strong>raum zu halten<br />

3.2.5.5 Die Schüler sollen soziale Fähigkeiten erlernen (Rücksichtnahme,<br />

Kooperationsbereitschaft)<br />

3.2.6 Sicherheit / Gesundheit<br />

3.2.6.1 Die Schüler sollen Regeln und Einrichtungen für sicheres Arbeiten kennen<br />

lernen und anwenden können<br />

3.2.6.2 Die Schüler sollen lernen, gesundheitsbewusst zu arbeiten<br />

3.2.7 Ästhetik und Qualität<br />

3.2.7.1 Die Schüler sollen ästhetische Aspekte bei ihrer Arbeit und bei der<br />

Beurteilung ihrer Ergebnisse berücksichtigen<br />

3.2.7.2 Die Schüler sollen lernen, ihre Arbeit und deren Ergebnisse selbstkritisch<br />

einzuschätzen<br />

2


A. Hauswirtschaft<br />

1 Inhalte<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

Die im Grundkurs erworbenen Grundfertigkeiten sollen weiter eingeübt und vertieft<br />

werden, so dass die Schüler in ihren Sach-, Entscheidungs- und Handlungskompetenzen<br />

weitergehende Erfahrungen machen können.<br />

In den Aufbaukursen können neben der Nahrungsmittelzubereitung die Themen<br />

Ernährungserziehung, Nahrungsmittelkunde und die Verbrauchererziehung einfließen. Die<br />

Fähigkeiten und Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe berücksichtigend, sollte zumindest<br />

ein Schwerpunkt aus einem dieser Bereiche ausgewählt werden.<br />

Die Unterrichtseinheit Ernährungserziehung soll in einem sozialen,<br />

verhaltensbezogenem Kontext stehen und affektives Erleben mit einschließen. Es sollen<br />

ernährungsbezogene Kenntnisse vermittelt werden, um fehlerhafte Verhaltensweisen<br />

bewusst machen zu können.<br />

In der Unterrichtseinheit Verbrauchererziehung zum Einkauf von Nahrungsmitteln<br />

sollen die Schüler in diesem lebenspraktischen Bereich gefördert werden, indem ihnen<br />

wichtige Erfahrungsmöglichkeiten in einem außerschulischem Lernbereich eröffnet<br />

werden.<br />

Die Nahrungsmittelkunde versteht sich nicht als eine extra Unterrichtseinheit. Sie soll<br />

sinnvoll in die bereits genannten Themenbereiche einfließen und stets im unmittelbaren<br />

Zusammenhang zur Nahrungsmittelzubereitung stehen. Berücksichtigt werden sollen vor<br />

allem die Grundnahrungsmittel (z.B. Kartoffel) und die für eine gesunde Ernährung<br />

relevanten Nahrungsmittelgruppen.<br />

Die Inhalte der Nahrungsmittelzubereitung orientieren sich möglichst an den genannten<br />

Unterrichtseinheiten. Zudem soll die Thematik Nahrungszubereitung unter Verwendung<br />

vorgefertigter Produkte mit einfließen. So sollen mit den Schülern bedeutende Hilfen zur<br />

Selbstversorgung erarbeitet werden, um sie, falls möglich, von fremder Hilfe unabhängiger<br />

zu machen.<br />

Die im Grundkurs aufgeführten Lernziele der Bereiche Arbeitsgeräte und deren<br />

Anwendung, Arbeitstechniken, Arbeitstugenden, Sicherheit und Ästhetik gelten im<br />

gleichen Umfang für den Aufbaukurs ( siehe Lernziele Grundkurs, A.2.).<br />

Bereits Gelerntes soll gefestigt und vertieft werden und den Möglichkeiten der Schüler<br />

entsprechend erweitert werden.<br />

Weiterhin gilt der Grundsatz Theorie und Praxis so miteinander zu verknüpfen, dass sie<br />

im wechselseitigen Bezug zu einander stehen. Aus zeitlichen Gründen wird dies nicht<br />

immer in einem Dreistundenblock erfolgen können. Beispielsweise erfordern<br />

Erkundungsgänge im Supermarkt so viel Zeit, dass sich eine anschließende<br />

Nahrungsmittelzubereitung ausschließt. Es muss dann auf das reguläre <strong>Schule</strong>ssen<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Wie auch beim Grundkurs sind die im folgenden aufgeführten Lernziele als Orientierung<br />

zu verstehen und auf die entsprechende Lerngruppe abzustimmen bzw. auszuwählen.<br />

3


2 Lernziele<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

2.1 Zur Ernährungserziehung:<br />

Die Schüler sollen langfristig zu einem gesundheitsbewussteren<br />

Ernährungsverhalten befähigt werden. Sie sollen wissen, dass bei einer<br />

vollwertigen gesundheitsfördernden Ernährung alle Nährstoffe ausgewogen<br />

zusammengesetzt sind<br />

Die Schüler sollen<br />

2.1.1 den Ernährungskreis kennen und wissen, dass er sich aus sieben<br />

Nahrungsmittelgruppen zusammensetzt<br />

2.1.2 für eine Woche ein Ernährungsprotokoll führen<br />

2.1.3 wissen, dass zum Nahrungsmittelkreis nur gesunde Lebensmittel gehören<br />

2.1.4 erkennen, dass die unterschiedlichen Segmentgrößen des Kreises dem<br />

unterschiedlichen Mengenbedarf der jeweiligen Gruppe entsprechen<br />

2.1.5 lernen ,dass wir täglich aus 6-7 Nahrungsmittelgruppen essen sollen, um<br />

gesund zu bleiben<br />

2.1.6 sich über bisherige Essgewohnheiten bewusst werden und das zu Beginn<br />

geführte Ernährungsprotokoll auswerten<br />

2.1.7 Rezepte und zuzubereitende Mahlzeiten nach ihrer Vollwertigkeit überprüfen<br />

und ggf. ergänzen können<br />

2.1.8 lernen, Fertigprodukte durch eigenes Zutun aufzuwerten<br />

<strong>Fach</strong>übergreifend können im Biologieunterricht weitere Lerninhalte zum Thema Ernährung vermittelt<br />

werden, wie z.B.:<br />

• Energieverbrauch, Kilo – Joule, Körpergewicht<br />

• Nährstoffe: Vorkommen in Nahrungsmitteln (Versuche zu Stärke-, Fruchtzucker-, Eiweiß-, und<br />

Fettnachweis in Nahrungsmitteln); Funktionen der einzelnen Nährstoffe und der Ballststoffe für den<br />

menschlichen Organismus<br />

• Ernährungsbedingte Erkrankungen<br />

• Essstörungen: Bulämie, Adipositas und Magersucht<br />

2.2 Zur Verbrauchererziehung zum Einkauf von Nahrungsmitteln<br />

Durch wiederkehrende Übungen im außerschulischen Bereich Einkauf sollen den<br />

Schülern Erfahrungen vermittelt werden, sich besser in diesem wichtigen<br />

Teilbereich des Alltags zurechtzufinden. Es sollen grundlegende Haltungen wie<br />

Zuverlässigkeit, Sparsamkeit und Verantwortungsbewusstsein angebahnt oder<br />

weiterentwickelt werden. In der UE geht es vor allem um die folgenden vier<br />

Schwerpunkte und den Einkauf. Sie sind eng miteinander verknüpft und nehmen<br />

ständig aufeinander Bezug:<br />

• Unterschiede der Vertriebsformen des Einzelhandels<br />

• Orientierung im Supermarkt<br />

• Käuferfallen im Supermarkt<br />

• Lebensmittelkennzeichnung<br />

4


Die Schüler sollen<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

2.2.1 als Realbegegnung ein <strong>Fach</strong>geschäft, einen Supermarkt und einen<br />

Dicountladen kennen lernen und die unterschiedlichen Merkmale erfassen und<br />

vergleichen<br />

2.2.2 lernen, die Vertriebsformen für ihre eigenen Bedürfnisse zu beurteilen: Wo<br />

kaufe ich günstig? Wo werde ich beraten? Wo spare ich unnütze Einkaufswege?<br />

Wo kann ich als Rollifahrer am besten einkaufen?<br />

2.2.3 herausfinden, dass sich der Supermarkt zum Einkauf von Nahrungsmitteln für<br />

die Lehrküche besonders eignet<br />

2.2.4 lernen sich in einem Supermarkt zu orientieren und erfahren, wie die Waren<br />

angeordnet sind<br />

2.2.5 erkunden, wie einzelne Regale bestückt sind<br />

2.2.6 wissen, dass teure Produkte in der Sicht- und Greifzone eingeordnet werden,<br />

billige Produkte dagegen in der Bück- und Streckzone<br />

2.2.7 die Anordnung als Verbraucherfalle erkennen<br />

2.2.8 erkunden, welche Produkte im Kassenbereich präsentiert werden<br />

2.2.9 wissen, dass die Genussmittel und Kleinwaren in Kassennähe platziert<br />

werden, um den Käufer in der Wartezeit zu Impulskäufen zu verleiten<br />

2.2.10 die fünf gesetzlich vorgeschriebenen Angaben auf verpackten Lebensmitteln<br />

entdecken und wissen, dass die Vorschrift dem Schutze des Verbrauchers dient<br />

2.2.11 den Begriff Mindesthaltbarkeitsdatum erklären können<br />

2.2.12 wissen, dass das Haltbarkeitsdatum nur gilt, wenn die Nahrungsmittel<br />

sachgerecht gelagert wurden und die Lebensmittelpackungen ungeöffnet sind<br />

2.2.13 Gründe kennen, warum Händler Lebensmittel mit überschrittenem<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum häufig als Sonderangebot verkaufen<br />

2.2.14 Vorteile derartiger Sonderangebote für den Verbraucher erkennen<br />

2.2.15 die Bedeutung der Mengenangabe erkennen und sie für<br />

Kaufentscheidungen nutzen können<br />

2.2.16 die Bedeutung von Mengenangaben in Bezug auf den Schutz vor<br />

Täuschung erkennen und Preisunterschiede feststellen können<br />

2.2.17 den Begriff Abtropfgewicht erfassen und erklären<br />

2.2.18 die Zutatenliste bei der Beurteilung eines Nahrungsmittels nutzen lernen<br />

(z.B.: Vergleich von Orangensaft, -nektar und – fruchtsaftgetränk oder klären,<br />

was wirklich hinter der vielversprechenden Aufschrift einer Nesquik Packung<br />

Weil`s prima schmeckt und Kräfte weckt, steckt)<br />

2.2.19 wissen, dass die Angabe von Namen und Adresse des Herstellers dem<br />

Verbraucher ermöglicht, nicht einwandfrei Ware zu reklamieren<br />

2.2.20 die unterschiedlichen Verpackungsformen von Nahrungsmittel kennen und<br />

beurteilen lernen<br />

2.2.21 lernen, dass erworbene Wissen auf den Einkauf zu übertragen und<br />

möglichst verbraucherbewusst und kostengünstig einzukaufen.<br />

5


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

2.2.22 nach Rezept Einkaufslisten erstellen<br />

2.3 Nahrungsmittelzubereitung<br />

Die Schüler bereiten – falls möglich – weiterhin Gerichte für ein bis zwei<br />

Personen in Einzelarbeit zu<br />

Die Schüler sollen<br />

2.3.1 vollwertige Gerichte zubereiten und sie als gesund einstufen können<br />

2.3.2 exemplarisch an ausgewählten Grundnahrungsmitteln z.B. der Kartoffel,<br />

verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten kennen lernen (Salz-, Pell-<br />

Bratkartoffeln, Kartoffelsalat, Kartoffelauflauf, Kartoffelpuffer etc.)<br />

2.3.3 die unterschiedlichen Formen vorgefertigter Produkte kennen lernen:<br />

küchenfertige Produkte, garfertige Produkte, Fertiggerichte und verzehrfertige<br />

Produkte<br />

2.3.4 lernen, vorgefertigte Produkte nach Packungsanweisung zuzubereiten<br />

2.3.5 exemplarisch an einem Beispiel (wie Tomatensuppe) die unter-schiedlichen<br />

Formen eines vorgefertigten Produktes kennen lernen (Suppe aus Dosentomaten,<br />

Tütensuppe, Dosensuppe mit Wasserzugabe, fertige Dosensuppe, tiefgefrorene<br />

Suppe)<br />

2.3.6 die Fertigprodukte untereinander und mit einer selbst zubereiteten<br />

Tomatensuppe nach den Kriterien Zeit, Preis, Zubereitungsschweregrad und<br />

Gesundheitswert vergleichen<br />

2.3.7 die Vor- und Nachteile von Fertigprodukten erkennen<br />

2.3.8 die Fertigprodukte zu einer vollwertigen Mahlzeit aufwerten können<br />

6


B. Werken<br />

1 Inhalte:<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

Die Schüler wiederholen und vertiefen ihre in den Grundkursen erworbenen<br />

Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bezüglich des Materials Holz.<br />

Zum Vergleich der Materialeigenschaften können auch die Materialien Kunststoff,<br />

Metall und Papier eingesetzt werden. Im Bereich Kunststoff eignet sich aufgrund seiner<br />

Bearbeitungseigenschaften und seiner hohen Qualität insbesondere Acrylglas. Im<br />

Bereich Metall können z.B. Stahl, Aluminium, Weißblech oder Draht zum Einsatz<br />

kommen. Möglich ist auch die Herstellung von Produkten, in denen Holz mit einem<br />

anderen Material kombiniert ist. Die Schüler beteiligen sich an der Auswahl der<br />

herzustellenden Produkte.<br />

Die Schüler erfahren den Ablauf des gesamten Arbeitsprozesses. Wenn es möglich ist,<br />

erarbeiten sie Teile der Planung selbst. Sie setzen Werkzeuge, Vorrichtungen und<br />

Maschinen überlegt und unter Beachtung von Sicherheitsregeln ein. Die Schüler<br />

beachten bei der Herstellung ihrer Produkte bestimmte Qualitätskriterien. Sie<br />

beurteilen am Ende des Produktionsprozesses die Qualität der Produkte.<br />

Je nach Zusammensetzung und Leistungsfähigkeit der Lerngruppe kann<br />

schwerpunktmäßig arbeitsgleich oder arbeitsteilig gearbeitet werden. <strong>Das</strong> arbeitsteilige<br />

Verfahren sollte an mindestens einem Produkt erprobt werden. Vor- und Nachteile<br />

dieses Verfahren werden problematisiert:<br />

Beim arbeitsteiligen Verfahren wird der Arbeitsprozess in einzelne Arbeitsschritte<br />

zerlegt, die jeweils von „Spezialisten“ ausgeführt werden. Der gemeinsame Erfolg kann<br />

nur durch das Zusammenwirken der einzelnen, an sich unselbstständigen Arbeiten<br />

erzielt werden. Dieses Verfahren ist eine gängige Methode in der industriellen und<br />

handwerklichen Fertigung und findet insbesondere auch in der Werkstatt für Behinderte<br />

Anwendung. Vorteil dieses Verfahrens ist zum einen eine höhere Produktivität und<br />

Qualität, da die Arbeitskraft besser ausgenützt wird - beispielsweise aufgrund höherer<br />

Geschicklichkeit einzelner Schüler. Zum anderen können die Schüler so im<br />

Produktionsprozess eingesetzt werden, dass ihre speziellen Fähigkeiten am besten<br />

ausgeschöpft werden. Auf diese Weise kann auch leistungsschwächeren oder stärker<br />

behinderten Schülern eine produktive Arbeit angeboten werden. Ein Nachteil dieses<br />

Verfahrens ist jedoch, dass der einzelne Schüler nun nicht mehr den ganzen Ablauf<br />

des Produktionsprozesses durch eigene Handlung erfährt. Indem über eine längere<br />

Zeit immer dieselbe Arbeit verrichtet werden muss, wird die Arbeit eintöniger und es<br />

können sich Ermüdungseffekte einstellen. Die Steigerung des Selbstwertgefühls<br />

gerade der leistungsschwächeren Schüler, die dadurch entsteht, dass sie mit ihrer<br />

eigenen, selbstständig ausgeführten Arbeitsleistung zum Gelingen eines qualitativ<br />

hochwertigen Produktes beigetragen haben, gleicht diesen Nachteil jedoch aus.<br />

Im folgenden Lernzielkatalog sind jeweils nur die Lernziele angegeben, die gegenüber<br />

den Lernzielen der Grundkurse neu sind. Die Auswahl der Lernziele erfolgt nach<br />

Einschätzung der Ausgangslage der jeweiligen Lerngruppe.<br />

Die Inhalte des Aufbaukurses nehmen Bezug auf den Rahmenplan <strong>Arbeitslehre</strong>,<br />

Absatz 7.2 „Produzieren in <strong>Schule</strong> und Betrieb“. Aufgrund der besonderen<br />

Bedingungen der Körperbehindertenschule erfolgt jedoch eine Auswahl aus den<br />

7


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

verbindlichen Unterrichtsinhalten.<br />

2 Lernziele:<br />

2.1 Materialkenntnis und -Erfahrung:<br />

2.1.1 Die Schüler wiederholen ihre in den Grundkursen erworbenen Kenntnisse<br />

bezüglich der Materialeigenschaften von Holz<br />

2.1.2 Die Schüler erwerben ggf. die in den Grundkursen aus Zeitgründen nicht<br />

behandelten Kenntnisse<br />

2.1.3 Die Schüler erwerben neue Kenntnisse und machen neue Erfahrungen:<br />

2.1.3.1 Holz lässt sich außer mit Leim auch durch Schrauben, Dübel oder Nägel<br />

verbinden<br />

2.1.3.2 Mit dem Stecheisen lassen sich Vertiefungen ausstechen<br />

2.1.3.3 Mit der Laubsäge (bzw. Dekupiersäge) lassen sich auch runde Formen<br />

aus Holzplatten aussägen<br />

2.1.4 Die Schüler vergleichen die Materialeigenschaften von Holz mit denen von<br />

Kunststoff am Beispiel von Acrylglas<br />

2.1.4.1 Acrylglas ist spröde und man kann es brechen<br />

2.1.4.2 Acrylglas lässt sich auch sägen, erfordert jedoch feiner gezahnte<br />

Sägeblätter<br />

2.1.4.3 Acrylglas lässt sich wie Holz spanabhebend bearbeiten, erfordert jedoch<br />

besonders feine Schleifmittel, um eine glänzende Oberfläche zu bekommen<br />

2.1.4.4 Acrylglas lässt sich ebenfalls bohren<br />

2.1.4.5 Acrylglas lässt sich mit Wärme verformen<br />

2.1.4.6 Acrylglas lässt sich nur mit Spezialklebern zusammenfügen<br />

2.1.4.7 Acrylglas ist empfindlich gegen Kratzer und muss daher mit besonderer<br />

Vorsicht bearbeitet werden<br />

2.1.5 Die Schüler vergleichen die Materialeigenschaften von Holz mit denen von<br />

Metall<br />

2.1.5.1 Metall lässt sich biegen (Draht) oder abkanten (Bleche)<br />

2.1.5.2 Metall lässt sich trennen durch Sägen mit speziellen Sägeblättern bzw.<br />

durch Schneiden mit der Blechschere (Bleche)<br />

2.1.5.3 Metall wird mit der Feile bearbeitet (die Raspel eignet sich nicht)<br />

2.1.5.4 Metall lässt sich bohren bzw. stanzen (Bleche)<br />

2.1.5.5 Metalle können durch Schrauben, Nieten oder Löten verbunden werden<br />

2.2 Werkzeuge und Arbeitsgeräte:<br />

2.2.1 Die Schüler lernen weitere Werkzeuge und Arbeitsgeräte kennen.<br />

8


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

2.2.1.1 zur Bearbeitung von Holz: z.B. Schraubendreher, Laubsäge, Stecheisen,<br />

Hammer, Kneifzange<br />

2.2.1.2 zur Bearbeitung von Acrylglas: z.B. Ziehklinge, besonders feine<br />

Schleifmittel, Biegegerät, Spezialkleber<br />

2.2.1.3 zur Bearbeitung von Metall, z.B. Reißnadel und Körner, Blechschere bzw.<br />

Metallsäge Feile, HSS-Bohrer, Stanze, Lötkolben<br />

2.2.2 Die Schüler lernen, weitere Maschinen zu bedienen<br />

2.2.2.1 Dekupiersäge oder Stichsäge<br />

2.2.2.2 Akku-Schraubendreher<br />

2.2.2.3 Schwingschleifer<br />

2.3 Arbeitstechniken:<br />

2.3.1 Die Schüler lernen weitere Arbeitstechniken kennen zur Bearbeitung von Holz:<br />

2.3.1.1 Verbindungen durch Schrauben, Dübeln, Nageln<br />

2.3.1.2 Sägen mit der Laubsäge<br />

2.3.1.3 ausstemmen<br />

2.3.2 zur Bearbeitung von Kunststoff, zum Beispiel:<br />

2.3.2.1 Oberflächen mit der Ziehklinge glätten<br />

2.3.2.2 schleifen und polieren<br />

2.3.2.3 zusammenfügen mit Spezialklebern<br />

2.3.3 zur Bearbeitung von Metall, zum Beispiel:<br />

2.3.3.1 schneiden mit der Blechschere bzw. sägen mit der Metallsäge<br />

2.3.3.2 feilen<br />

2.3.3.3 abkanten<br />

2.3.3.4 bohren<br />

2.3.3.5 stanzen<br />

2.3.3.6 löten<br />

2.3.4 Die Schüler erstellen Stücklisten<br />

2.3.5 Die Schüler planen die einzelnen Ablaufschritte eines Arbeitsverfahrens<br />

2.3.6 Die Schüler benutzen angemessene grafische Darstellungen als<br />

Planungsmittel<br />

2.4 Einsicht in technische und wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

2.4.1 Die Schüler unterscheiden arbeitsgleiches und arbeitsteiliges Verfahren und<br />

reflektieren Vor- und Nachteile<br />

2.4.2 Die Schüler erkennen, dass Material Geld kostet<br />

2.4.3 Die Schüler berechnen die Kosten ihres Produktes<br />

9


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

2.4.4 Die Schüler kaufen Material selbst ein<br />

2.5 Arbeitstugenden:<br />

2.5.1 Die Schüler bauen ihren Arbeitsplatz selbst auf und ab<br />

2.5.2 Die Schüler halten Ordnung am Arbeitsplatz und im Werkraum<br />

2.5.3 Die Schüler arbeiten sorgfältig<br />

2.5.4 Die Schüler arbeiten genau<br />

2.5.5 Die Schüler arbeiten ausdauernd<br />

2.5.6 Die Schüler arbeiten in angemessenem Tempo<br />

2.6 Sicherheit:<br />

2.6.1 Die Schüler lernen, dass Kunststoff und Metall bei der Bearbeitung besondere<br />

Vorsichtsmaßnahmen erfordern (z. B. Gefahr durch Splitter)<br />

2.6.2 Die Schüler lernen, dass bestimmte Klebstoffe besondere<br />

Vorsichtsmaßnahmen erfordern<br />

2.7 Ästhetik und Qualität<br />

2.7.1 Die Schüler erwerben beispielhaft Kriterien, nach denen die Qualität von<br />

Produkten aus Holz, Kunststoff und Metall beurteilt werden kann<br />

2.8 Unterrichtsbeispiele:<br />

2.8.1 Holz:<br />

2.8.1.1 CD-Ständer<br />

2.8.1.2 Blumenhocker (Benutzung des Stecheisens)<br />

2.8.1.3 Klemmbrett (Nieten)<br />

2.8.1.4 Nistkasten (Nageln oder Schrauben)<br />

2.8.2 Metall:<br />

2.8.2.1 Stern aus Weißblech (Benutzung der Blechschere, Löten)<br />

2.8.3 Acrylglas:<br />

2.8.3.1 Stifteständer aus Acrylglas (mit Verklebung)<br />

2.8.3.2 Schlüsselanhänger (Aussägen)<br />

2.8.3.3 Serviettenhalter (mit Verformung)<br />

2.8.4 Materialkombinationen:<br />

2.8.4.1 Flaschenöffner aus Holz und Stahl<br />

2.8.4.2 Stövchen mit Lochblech (Abkanten)<br />

2.8.4.3 Stövchen mit Aluminiumdraht (Benutzung des Stecheisens, Schrauben)<br />

10


C. Technik<br />

1 Inhalte<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

Im Grundkurs lag der Schwerpunkt der Lernziele auf dem Bau von Stromkreisen und dem<br />

Verständnis der Bedingungen, die für das Fließen des elektrischen Stroms erfüllt sein<br />

müssen.<br />

Im Aufbaukurs geht es darum, auf der Grundlage des Grundkurses dieses Wissen zu<br />

vertiefen und zu erweitern, indem erstmalig nach Erklärungen gesucht wird für die früher<br />

beobachteten Phänomene, indem Messungen angestellt werden und indem weitere<br />

Phänomene der unbelebten Natur beobachtet, beschrieben und im Schülerversuch<br />

dargestellt werden, die in der täglich erlebten Umwelt und insbesondere bei technischen<br />

Bauten von Bedeutung sind.<br />

Diese Messungen und Beobachtung weiterer Phänomene haben eine hohe Relevanz für<br />

das Verständnis physikalisch-technischer Vorgänge, bieten einen hohen Bezug zur<br />

Lebenspraxis, überfordern nicht die Lernfähigkeiten und das Abstraktionsvermögen<br />

unserer Schülerinnen und Schüler und sind für verschiedene Lernniveaus darstellbar. Sie<br />

sind überwiegend im Schülerversuch praktisch nachvollziehbar und üben immer wieder<br />

Fertigkeiten ein, die auch in anderen Lebenszusammenhängen von Bedeutung sind.<br />

Die Themen des Aufbaukurses werden in exemplarischer Form dem neuen „Rahmenplan<br />

Naturwissenschaften/Technik, Kl. 5 und 6 der Haupt- und Realschule“ und dem<br />

„Rahmenplan Physik für Haupt- und Realschulen“ (Dezember 2003) entnommen, da für<br />

die Klassen 5/6 und 7/8 jeweils der Bereich Elektrik als verbindlich gilt und die Themen<br />

genannt werden: „Phänomene in der Elektrik und in der Wärmelehre“ bzw. „Spannung,<br />

Stromstärke und Widerstand“.<br />

A) Messung der Ströme bei Reihen- und Parallelschaltungen<br />

Im Grundkurs konnte beobachtet werden, dass bei einer Reihenschaltung mehrere<br />

Glühlampen nur schwach leuchten, während bei der Parallelschaltung jede Glühlampe<br />

hell strahlte. Durch die Messung der Ströme bei beiden Schaltungen wird die Vermutung<br />

verifiziert, dass bei einer Reihenschaltung immer weniger Strom fließt, je mehr<br />

Glühlampen im Stromkreis sind und bei der Parallelschaltung die Stromstärke mit der<br />

Anzahl der Stromkreise ansteigt.<br />

Die Reflexion über und der Nachbau beider grundlegender Schaltungen führt zu<br />

folgenden Erkenntnissen:<br />

• Im Haushalt kommen fast nur Parallelschaltungen vor, da jeder Stromverbraucher<br />

einen eigenen Stromkreis hat.<br />

• Bei der weihnachtlichen Tannenbaumbeleuchtung oder einer „Weihnachtstreppe“<br />

liegt eine Reihenschaltung vor. Wird eine Glühlampe locker gedreht, leuchtet keine<br />

Glühlampe mehr, weil der einzige Stromkreis unterbrochen ist.<br />

• Ein Handmixer kann aus Gründen der bequemen Bedienung zwei Schalter in<br />

paralleler Anordnung haben. Von jedem Schalter aus kann der Elektromotor ein-<br />

und ausgeschaltet werden.<br />

• Einige Haushaltsmaschinen (Geschirrspüler, Waschmaschine, Heckenschere)<br />

besitzen eine Sicherheitsschaltung, indem zwei Schalter in Reihe angeordnet sind.<br />

11


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

Beide Schalter müssen nacheinander (oder gleichzeitig mit beiden Händen) betätigt<br />

werden, bevor der Stromkreis geschlossen wird und der Elektromotor arbeitet.<br />

• Bei der siebenstufigen Kochplatte werden die verschiedenen Temperaturen<br />

dadurch erreicht, dass der spezielle Drehschalter die Heizdrähte der Platte in<br />

mehrere Reihen- und Parallelschaltungen aufteilt (Ergänzungs-Thema für<br />

leistungsstarke Schüler).<br />

Der Aufbau von Stromkreisen mit dem Einbau des Strommessgeräts erweitert die<br />

bisherigen Fertigkeiten und bringt einen Lernzuwachs bei den Ableseübungen mit Skala<br />

und Zeiger.<br />

Gerade von lernschwächeren Schülern können hier grundlegende Erkenntnisse im<br />

Umgang mit Skalen, die überall im täglichen Leben vorkommen, gemacht werden.<br />

Beispiele: Analoge Uhr, Flüssigkeits- und Bimetall-Thermometer, Tachometer,<br />

(Automatik-)Kochplatte.<br />

B) Ausdehnung von Wasser und Luft<br />

Im Grundkurs konnten die gewaltigen Kräfte bei der Ausdehnung von Metallen erlebt<br />

werden (Kugel mit Ring, Bolzenbrecher). Die Demonstrationen und Versuche zur<br />

Ausdehnung von Wasser und Luft knüpfen an diese Lernergebnisse an und zeigen, dass<br />

auch flüssige und gasförmige Körper ihr Volumen bei Wärmezufuhr verändern. Die<br />

Schüler sollen für ihre Lebenspraxis lernen, dass Luftballons bei großer Hitze platzen<br />

können, dass Heißluftballons sich nach der Erwärmung und Ausdehnung der Luft in die<br />

Höhe erheben, dass der Luftdruck von Autoreifen nach längerer Fahrt mit großem Tempo<br />

zu hoch gemessen wird, dass eine auf dem Sandstrand liegende Luftmatratze sehr prall<br />

werden kann und dass eine Mineralwasserflasche im Gefrierschrank platzt, weil das<br />

Wasser sich beim Gefrieren schlagartig ausgedehnt hat.<br />

<strong>Das</strong> Gespräch über die erlebten Phänomene bringt lebenspraktische Erkenntnisse mit<br />

sich, die den richtigen Umgang mit den Dingen, bei denen die Ausdehnung zum Tragen<br />

kommt, mit sich bringt.<br />

Methodisch ist es günstiger, wenn mit dem Phänomen der Ausdehnung von Wasser<br />

begonnen wird, weil dieses Verständnis notwendig ist für den Umgang mit dem<br />

Flüssigkeits-Thermometer. Daher sollte die Ausdehnung der Luft erst behandelt werden,<br />

wenn die Messungen mit dem Thermometer abgeschlossen werden konnten und noch<br />

Zeit im Halbjahres-Kurs bleibt.<br />

C) Flüssigkeitsthermometer<br />

Nachdem gelernt wurde, dass Flüssigkeiten sich bei Erwärmung ausdehnen, wird diese<br />

Erscheinung beim Thermometer dazu benutzt, ein Maß für die Temperatur eines<br />

Gegenstandes zu gewinnen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass die Temperatur<br />

der Außenluft wichtig ist für die Wahl der angemessenen Kleidung. Die Körper-<br />

Innentemperatur kann einen Hinweis auf Gesundheit oder Krankheit eines Menschen<br />

geben und variiert kaum. Die Temperatur der Außenhaut ist dagegen stets niedriger und<br />

variiert erheblich von Mensch zu Mensch. Die richtige Temperatur des Badewassers ist<br />

besonders für Babys wichtig, damit ihre Haut nicht verbrüht wird. Im Kühlschrank und<br />

Gefrierschrank müssen bestimmte Temperaturbereiche eingehalten werden, damit<br />

Lebensmittel nicht verderben. Wasser gefriert bei 0° C und siedet bei (etwa) 100° C .<br />

12


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

Beim Kuchenbacken muss der Backofen auf etwa 200° C eingestellt werden.<br />

Die Grenzwerte der Celsiusskala bei 0° C und 100° C werden als verschiedene Zustände<br />

von Wasser in Form von Eis bzw. Wasserdampf erlebt. Wenn das Verständnis und die<br />

Rechenfertigkeit der Schülerinnen und Schüler es erlauben, wird eine Celsiusskala mit<br />

Hilfe der festgestellten Fixpunkte zwischen 0° C und 100° C selbst gezeichnet. Da gelernt<br />

wurde, dass Wasser sich beim Gefrieren ausdehnt und zerstörerische Kräfte entwickeln<br />

kann, wird richtig vermutet, dass es sich als Thermometerflüssigkeit nicht eignet.<br />

2 Lernziele<br />

2.1 Die Schüler sollen beim Thema „Messung von Strömen“ lernen:<br />

2.1.1 Die Stärke des elektrischen Stroms kann gemessen werden<br />

2.1.2 Bei der Reihenschaltung fließt immer weniger Strom, je mehr Verbraucher in<br />

dem einen Stromkreis sind<br />

2.1.3 Bei der Parallelschaltung fließt immer mehr Strom, je mehr Verbraucher einen<br />

eigenen Stromkreis haben<br />

2.1.4 Im Haushalt kommen überwiegend Parallelschaltungen vor<br />

2.1.5 Bei der Tannenbaumbeleuchtung handelt es sich um eine Reihenschaltung<br />

2.1.6 Bei der Geschirrspül- und Waschmaschine sind zwei Schalter in Reihe<br />

eingebaut, die beide geschlossen sein müssen, bevor die Maschine arbeiten kann<br />

2.1.7 Beim Handmixer gibt es zwei parallele Schalter, die wahlweise benutzt<br />

werden können<br />

2.1.8 Bei der siebenstufigen Kochplatte kommen Reihen- und Parallelschaltung<br />

zugleich vor<br />

2.2 Die Schüler sollen beim Thema „Ausdehnung von Wasser und Luft“ lernen:<br />

2.2.1 Wasser und Luft brauchen mehr Raum, wenn sie erwärmt werden bzw.<br />

weniger Volumen, wenn sie abgekühlt werden. Sie dehnen sich aus bzw. ziehen<br />

sich zusammen<br />

2.2.2 Bei der Ausdehnung und Zusammenziehung entstehen Kräfte, die nicht<br />

unterdrückt werden können und im Alltag berücksichtigt werden müssen<br />

2.2.3 Luftballons und Luftmatratzen können platzen, wenn sie stark erwärmt<br />

werden<br />

2.2.4 Wenn Luft erwärmt wird, dehnt sie sich aus und steigt auf. Sie kann dadurch<br />

andere Körper in Bewegung setzen (Weihnachtspyramide, Heißluftballon)<br />

2.2.5 Wasser dehnt sich schlagartig aus, wenn es zu Eis gefriert. Dadurch können<br />

Schäden an Wasserleitungen und am Straßenbelag entstehen<br />

2.3 Die Schüler sollen beim Thema „Flüssigkeitsthermometer“ lernen:<br />

2.3.1 Mit dem Flüssigkeitsthermometer werden Temperaturen gemessen<br />

2.3.2 <strong>Das</strong> Thermometer besteht aus einer Glasröhre, die mit einer Flüssigkeit<br />

gefüllt ist, die sich gleichmäßig ausdehnt und zusammen zieht. Außerdem hat das<br />

Thermometer eine Celsius-Skala<br />

2.3.3 Temperaturen müssen berücksichtigt werden beim Badewasser, bei der<br />

13


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

Auswahl der Kleidung, beim Bügeln und bei der Lagerung von Lebensmitteln im<br />

Kühl- und Gefrierschrank<br />

2.3.4 Die innere Körpertemperatur beim gesunden Erwachsenen beträgt etwa<br />

37°C; die Temperatur der Haut ist niedriger und von Mensch zu Mensch<br />

verschieden<br />

2.3.5 Die Celsius-Skala hat zwei Fixpunkte: Bei 0° C gefriert Wasser zu Eis und bei<br />

100° C verwandelt sich Wasser in Wasserdampf<br />

14


D. Textiles Werken<br />

1. Inhalte<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

Wenn die Eigenart der Behinderung dies nicht ausschließt, sollte im Aufbaukurs allen<br />

Schülern ermöglicht werden, sich im Umgang mit der Nähmaschine zu erproben, um sich<br />

so auf ein weiteres Arbeitsfeld in der WfB bestmöglich vorzubereiten.<br />

Des Weiteren kann die gekonnte Bedienung einer Nähmaschine im Alltag der Schüler<br />

einen wichtigen Beitrag zur Selbstständigkeit leisten, wenn beispielsweise Kleidung<br />

geändert bzw. repariert werden muss oder Einrichtungsgegenstände wie z.B.<br />

Kissenbezüge eigenständig hergestellt werden können.<br />

Der Lehrgang an der Nähmaschine sollte so aufgebaut sein, dass er die Schüler zuerst<br />

mit einer handelsüblichen Nähmaschine vertraut macht. Die Schüler sollen wichtige<br />

Begrifflichkeiten sowie die praktische Handhabung der Maschine kennen lernen.<br />

Weiterhin sollen sie Einblick in einfache technische Zusammenhänge erhalten. Regeln,<br />

die dem sicheren Umgang mit der Nähmaschine dienen, sollen ihnen vertraut gemacht<br />

und verlässlich von ihnen eingehalten werden.<br />

Im weiteren Verlauf sollen die Schüler die einzelnen Schritte, die zur Anfertigung eines<br />

einfachen textilen Produktes notwendig sind theoretisch und handelnd nachvollziehen.<br />

Im Aufbaukurs Textil können alternativ erneut Inhalte des Grundkurses vermittelt werden.<br />

Dies sollte jedoch nicht in Form von Lehrgängen, sondern eingebettet in Rahmenthemen<br />

erfolgen. Die textilen Fertigkeiten, die im Grundkurs erworben wurden sollen dazu<br />

angewendet, vertieft und ggf. ergänzt werden. <strong>Das</strong> bietet sich besonders dann an, wenn<br />

man eine Gruppe von Schülern unterrichtet, für die das Nähen mit der Maschine nicht als<br />

sinnvoll erachtet wird. Die Lernziele des Grundkurses gelten entsprechend.<br />

Als Rahmenhema mit hoher lebensrelevanter Bedeutung eignet sich für die Erarbeitung<br />

besonders die Thematik „Kleidung“. Im folgenden wird hierzu eine Auswahl an Inhalten<br />

kurz dargestellt, die im Unterricht theoretisch und praktisch erarbeitet werden können.<br />

Funktion von Kleidung: Die Schüler erhalten einen Einblick in die verschiedenen<br />

Funktionen von Kleidung (z.B. Sport-, Arbeits-, Regen-, Festtags- oder Alltagskleidung)<br />

und erlernen sich unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte wie z.B. Wetter oder<br />

Anlass richtig zu kleiden.<br />

Kleidung und Mode: Unter verschiedenen Gesichtspunkten werden vergangene und<br />

gegenwärtige Modetrends erarbeitet und ggf. kritisch hinterfragt, um so das eigene<br />

Modeverhalten reflektieren zu können.<br />

Kleidung und Pflege: Hier stehen Reinigung, Instandsetzung sowie –haltung im<br />

Mittelpunkt, um die Schüler auf eine eigenständige Pflege ihrer Kleidung vorzubereiten.<br />

2 Lernziele<br />

2.1 Arbeitsgeräte<br />

2.1.1 Die Schüler sollen die Nähmaschine als Arbeitsgerät kennen lernen. Sie<br />

sollen<br />

15


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

2.1.1.1 eine Nähmaschine bewusst starten und stoppen können<br />

2.1.1.2 Grundfunktionen der Maschine kennen lernen und ordnungsgemäß<br />

anwenden<br />

2.1.1.3 wichtige Teile einer Nähmaschine benennen und wiedererkennen<br />

können<br />

2.1.1.4 den Oberfaden selbstständig in eine Nähmaschine einfädeln können<br />

2.1.1.5 die Spule mit dem Unterfaden selbstständig in eine Nähmaschine<br />

einsetzen können<br />

2.2 Arbeitstechniken<br />

2.2.1 Die Schüler sollen das Nähen mit der Maschine erlernen. Sie sollen<br />

2.2.1.1 eine gerade Naht nähen können<br />

2.2.1.2 bewusst Anfang und Ende einer Naht einhalten können<br />

2.2.1.3 Papier bzw. Stoff kontrolliert führen können<br />

2.2.1.4 am Nahtanfang und –ende vorwärts und rückwärts nähen können<br />

2.2.1.5 Nähte mit Richtungswechsel eigenständig bewältigen<br />

2.2.1.6 das Nähgut aus der Nähmaschine lösen<br />

2.2.1.7 die Fäden am Ende einer Naht ordentlich abschneiden können<br />

2.2.1.8 eine Stoffkante mittels Zickzackstich versäubern können<br />

2.2.1.9 eine Spule mit Garn bespulen können<br />

2.2.2 Die Schüler sollen Stoff zuschneiden. Sie sollen<br />

2.2.2.1 ein Schnittmuster mit Stoffkreide auf den Stoff übertragen können<br />

2.2.2.2 beim Übertragen des Schnittmusters ökonomisch mit dem Stoff umgehen<br />

2.2.2.3 den aufgemalten Schnitt ordentlich ausschneiden<br />

2.2.3 Die Schüler sollen den Nähvorgang vorbereiten. Sie sollen<br />

2.2.3.1 Stoffe bügeln können<br />

2.2.3.2 einen Saum mit Hilfsmittel einbügeln können<br />

2.2.3.3 einen Saum bzw. eine Naht mit Stecknadeln abstecken können<br />

2.2.3.4 einen abgesteckten Saum bzw. eine abgesteckte Naht reihen können<br />

2.3 Sicherheit<br />

2.3.1 Die Schüler sollen Sicherheitsregeln einhalten. Sie sollen<br />

2.3.1.1 den Arbeitsplatz so einrichten, dass Kabel nicht im Weg sind<br />

2.3.1.2 die Nähmaschine immer ausschalten, wenn der Arbeitsplatz verlassen<br />

wird<br />

2.3.1.3 die Nadelspitze immer in die Nähmaschine einfahren, wenn der<br />

Arbeitsplatz verlassen wird<br />

16


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / AUFBAUKURSE<br />

2.3.1.4 die Nähmaschine immer ausschalten, wenn der Spulenkasten geöffnet<br />

wird<br />

2.3.1.5 niemals Metallgegenstände (Nadel, Schere) in die<br />

Nähmaschinenöffnungen einführen<br />

2.3.1.6 Stecknadeln immer sorgfältig aufbewahren<br />

2.3.1.7 das heiße Bügeleisen nur am Griff anfassen<br />

2.3.1.8 das Bügelbrett so aufstellen, dass niemand gefährdet wird<br />

2.4 Ästhetik und Qualität<br />

2.4.1 Die Schüler sollen ihre Arbeiten ästhetisch und qualitativ bewerten. Sie sollen<br />

2.4.1.1 jede Naht auf vollständige Geschlossenheit überprüfen<br />

2.4.1.2 überprüfen, ob eine Naht gerade geworden ist<br />

2.4.1.3 Nähgarn farblich auf den Stoff abstimmen<br />

2.4.1.4 Stoffe nach Muster, Farbe oder Material auswählen<br />

2.4.1.5 Fehler erkennen und korrigieren<br />

2.5 Unterrichtsbeispiele<br />

2.5.1 Kissenbezug<br />

2.5.2 Einkaufstasche<br />

2.5.3 Turnbeutel<br />

2.5.4 Rucksack<br />

2.5.5 Kochschürze<br />

2.5.6 Hose mit Gummizug<br />

2.5.7 Buchhüllen<br />

2.5.8 Brustbeutel<br />

17


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

4 WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

4.1 Aufgabe<br />

In den Klassen 9 und 10 gibt es ein klassenübergreifendes Wahlpflichtangebot mit zwei<br />

Wochenstunden. Die Schüler/innen wählen am Ende des vorherigen Schuljahres<br />

interessengeleitet aus mehreren Angeboten aus. Die Gruppen wechseln nach einem<br />

halben Jahr.<br />

Die Angebote geben die Möglichkeit, in den Grund- und Aufbaukursen erworbene<br />

Kenntnisse, Fertigkeiten und Arbeitstugenden zu wiederholen, auszubauen oder zu<br />

trainieren und neue zu erwerben.<br />

Die Angebote sollten mögliche spätere beruflichen Möglichkeiten unserer<br />

Schüler/innen widerspiegeln. Mögliche Angebote können sein: Schulzeitung<br />

(Büroarbeit), Fahrradwerkstatt (Montage), Pflanzen- und Tierwerkstatt (Gartenarbeit,<br />

Tierpflege), Holzwerkstatt, Textilwerkstatt, Kochwerkstatt. Die Angebote können<br />

fächerübergreifend angelegt sein. <strong>Das</strong> Kursangebot wechselt jährlich, so dass ein<br />

möglichst breites Spektrum abgedeckt wird.<br />

Die Schüler/innen nehmen in zwei Schuljahren nach Möglichkeit vier verschiedene<br />

Angebote wahr. In Ausnahmefällen besteht auch die Möglichkeit, Schwerpunkte auf<br />

bestimmte Angebote zu setzen.<br />

Die Gruppen arbeiten projektorientiert in Zielrichtung auf praktische Ergebnisse. Sie<br />

machen dadurch realitätsnahe, prozessorientierte Arbeitserfahrungen. Wenn es<br />

möglich ist, werden Produkte oder Dienstleistungen gegen Entgelt angeboten.<br />

Am Ende eines Halbjahres reflektieren die Schüler/innen ihre Ergebnisse und ihre<br />

Arbeitsleistung, um eine realistischen Einschätzung ihrer Möglichkeiten zu<br />

unterstützen.<br />

Auf die Möglickeiten schwerer behinderter Schüler/innen wird durch arbeitsteiliges<br />

Vorgehen und/oder Partnerarbeit eingegangen.<br />

4.2 Lernziele<br />

4.2.1 Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />

Die Schüler sollen zur Erreichung der Arbeitsergebnisse geeignete Werkzeuge und<br />

Arbeitsgeräte kennen und gebrauchen können<br />

4.2.2 Arbeitstechniken<br />

Die Schüler sollen zur Erreichung der Arbeitsergebnisse geeignete<br />

Arbeitstechniken kennen lernen und anwenden können<br />

4.2.3 Einsicht in Zusammenhänge<br />

4.2.3.1 Die Schüler sollen erkennen, dass der Kunde vom Produzenten gute<br />

Qualität erwartet<br />

1


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

4.2.3.2 Die Schüler sollen erkennen, dass zur Erzielung qualitativ guter<br />

Ergebnisse sorgfältige Überlegungen erforderlich sind<br />

4.2.4 Arbeitstugenden<br />

4.2.4.1 Die Schüler sollen lernen sorgfältig und genau zu arbeiten<br />

4.2.4.2 Die Schüler sollen ein Bewusstsein für Arbeitszeit entwickeln (pünktlich<br />

zum Unterricht erscheinen, Arbeiten in einem angemessenen Tempo erledigen)<br />

4.2.4.3 Die Schüler sollen lernen, ausdauernd zu arbeiten<br />

4.2.4.4 Die Schüler sollen lernen, Ordnung an ihrem Arbeitsplatz und im<br />

<strong>Fach</strong>raum zu halten<br />

4.2.4.5 Die Schüler sollen soziale Fähigkeiten erlernen (Rücksichtnahme,<br />

Kooperationsbereitschaft)<br />

4.2.5 Sicherheit<br />

4.2.5.1 Die Schüler sollen Regeln und Einrichtungen für sicheres Arbeiten<br />

kennen lernen und anwenden können<br />

4.2.5.2 Die Schüler sollen gesundheitsbewusst arbeiten<br />

4.2.6 Ästhetik und Qualität<br />

4.2.6.1 Die Schüler sollen ästhetische Aspekte bei ihrer Arbeit und bei der<br />

Beurteilung ihrer Ergebnisse berücksichtigen<br />

4.2.6.2 Die Schüler sollen lernen, ihre Arbeit und deren Ergebnisse selbstkritisch<br />

einzuschätzen<br />

4.3 Fahrradwerkstatt<br />

4.3.1 Aufgabe:<br />

<strong>Das</strong> Fahrrad ist eine den Schülern gut bekannte, relativ leicht verständliche<br />

Maschine, die viele Schüler in Form eines Zwei- oder Dreirades besitzen und z.T.<br />

auch in der <strong>Schule</strong> benutzen. Meist sind ihnen jedoch der Aufbau, das<br />

Zusammenwirken der Einzelteile in Baugruppen und die Wirkungsweise von<br />

Antrieb, Bremsen und Lichtanlage nicht bekannt. Die Beschäftigung mit Themen<br />

rund um das Fahrrad besitzt eine hohe Motivation, da die Schüler gut zur Sache<br />

sprechen können und mit neuwertigen Teilen ein komplettes Vorderrad mit<br />

funktionstüchtiger Felgenbremse und vollständiger Lichtanlage montieren.<br />

Der Wahlpflichtkurs „Fahrradwerkstatt“ lehnt sich an den „Rahmenplan<br />

Naturwissenschaften/Technik für die Hauptschule“ an, wenn es dort für die<br />

Klassen 5 und 6 unter „Themen aus der Technik / Verkehr“ heißt:<br />

● den Aufbau eines Fahrrads unter Beachtung der Verkehrssicherheit<br />

beschreiben können<br />

● mindestens zwei Fahrradtypen im Zusammenhang mit ihrem<br />

Verwendungszweck kennen, unterscheiden und im Hinblick auf ihre<br />

Verkehrssicherheit bewerten können,ausgewählte Reparaturen am Fahrrad<br />

durchführen können: Reifen flicken, Lichtanlage instandsetzen.<br />

2


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

Der Halbjahreskurs kann nicht alle im Rahmenplan genannten Themen<br />

abarbeiten; er nimmt aber weitere Themen auf, z.B. aus dem Rahmenplan Physik<br />

der Hauptschule, Klasse 9, wenn es um die Erzeugung von Wechselstrom durch<br />

den Fahrraddynamo geht.<br />

4.3.2 Inhalte:<br />

● Typen von Fahrrädern<br />

● Baugruppen und Einzelteile<br />

● Bestandteile eines vorderen Laufrads und ihre Montage und Demontage<br />

● Funktion, Demontage und Montage einer Fahrradglocke<br />

● Funktion und Montage einer Cantilever – Vorderrad-Felgenbremse<br />

● Montage von Scheinwerfer, Rücklicht und Dynamo sowie Herstellung von zwei<br />

Stromkreisen<br />

● Entstehung von Wechselstrom durch die Einwirkung von Magnetfeldern auf<br />

eine Spule<br />

● Wirkungsweise eines Kugelventils und der Luftpumpe<br />

● Abdichtung eines kleinen Lochs im Schlauch durch die Aufbringung eines<br />

Gummiflickens mit Vulkanisierflüssigkeit<br />

● Bauteile am Fahrrad, die zu seiner Verkehrssicherheit beitragen<br />

4.3.3 Lernziele:<br />

4.3.3.1 Die Schüler sollen die folgenden Typen benennen und unterscheiden<br />

können:<br />

● Herrenrad<br />

● Damenrad<br />

● Kinderrad<br />

● Mountainbike<br />

● Rennrad<br />

● Behinderten-Fahrrad<br />

4.3.3.2 Die Schüler sollen die folgenden Baugruppen am Fahrrad zeigen und<br />

benennen können:<br />

● Rahmen<br />

● Laufräder<br />

● Lenkung<br />

● Getriebe<br />

● Bremsen<br />

● Beleuchtungsanlage<br />

3


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

● Sicherheitseinrichtungen<br />

● Zusatzeinrichtungen<br />

4.3.3.3 Die Schüler können die Teile des vorderen Laufrades zeigen und<br />

benennen:<br />

● Nabe<br />

● Speichen<br />

● Nippel<br />

● Felge<br />

● Reifen<br />

● Schlauch<br />

● Ventilkörper<br />

● Felgenband<br />

4.3.3.3.1 Die Schüler können – evtl. mit Hilfe – ein Vorderrad komplett<br />

montieren:<br />

● Waagerechtes Einspannen des Laufrades in die Werkbank<br />

● Einlegen des Felgenbandes unter Zuhilfenahme eines Ventilkörpers<br />

● Einseitiges Einlegen des Reifens in die Felge<br />

● Einbringen des Schlauchs in den Reifen und des Ventilkörpers durch das<br />

Felgenloch<br />

● Einlegen der zweiten Reifenseite in die Felge durch das<br />

Zusammendrücken und Stoßen des Reifens auf einer Seite in den<br />

Felgengrund, während er gegenüber nach außen gezogen wird<br />

● Ventil fest schrauben, Reifen leicht aufpumpen und klopfen, danach voll<br />

aufpumpen und auf zentrierten Lauf kontrollieren, ggf. frühere<br />

Arbeitsschritte wiederholen, bis keine Unwucht mehr auftritt<br />

4.3.3.4 Die Schüler...<br />

4.3.3.4.1 ... können die Einzelteile einer Fahrradglocke den entsprechenden<br />

Abbildungen zuordnen und verstehen ihre Funktion<br />

4.3.3.4.2 ... demontieren die Glocke und bauen sie funktionsgerecht wieder<br />

zusammen<br />

4.3.3.5 Die Schüler ...<br />

4.3.3.5.1 ... montieren die Vorderradgabel senkrecht mit Hilfe der<br />

Klemmvorrichtung an der Werkbank<br />

4.3.3.5.2 ... können die Teile der Felgenbremse zeigen und benennen:<br />

● (Hand-)Bremshebel,<br />

● Bremsarme,<br />

● Bremsklötze,<br />

4


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

● Bowdenzug<br />

4.3.3.5.3 ... können – mit Hilfe – die Teile der Felgenbremse funktionsgerecht<br />

montieren und einstellen<br />

4.3.3.6 Die Schüler...<br />

4.3.3.6.1 ... können – mit Hilfe – den Scheinwerfer, das Rücklicht und den<br />

Dynamo an der Vorderradgabel montieren<br />

4.3.3.6.2 ... schließen die Kabel an und verstehen, dass sie zwei parallele<br />

Stromkreise bauen müssen<br />

4.3.3.7 Die Schüler...<br />

4.3.3.7.1 ....sehen am Messgerät, dass ein Strom entsteht, der immer dann die<br />

Richtung wechselt, wenn der Dauermagnet zur Spule hin bzw. von ihr weg<br />

bewegt wird<br />

4.3.3.7.2 .... verstehen, dass die Stärke dieses Wechselstroms und die<br />

Häufigkeit des Richtungswechsels davon abhängt, wie schnell Dauermagnet<br />

und Spule aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegt werden. Je<br />

schneller sich das Rad des Dynamos dreht, desto mehr Strom wird erzeugt<br />

und desto heller leuchten die Glühlampen von Scheinwerfer und Rücklicht<br />

4.3.3.8 Die Schüler lernen:<br />

4.3.3.8.1 Ein Kugel- oder Kegelventil lässt die Luft nur in einer Richtung<br />

einströmen. Durch den entstehenden Überdruck im Schlauch schließt das<br />

Ventil und verhindert das Ausströmen der Luft<br />

4.3.3.8.2 Der Kolben der Luftpumpe wirkt wie ein Ventil. Wird die<br />

Kolbenstange in den Zylinder hinein geschoben, dichtet das weiche<br />

Kolbengummi gegen die Zylinderwände ab und schiebt die Luft in Richtung<br />

Fahrradventil. Wird die Kolbenstange herausgezogen, füllt sich der<br />

Zylinderraum wieder mit Luft, indem der Luftdruck von hinten das weiche<br />

Kolbengummi zur Seite drückt und in den Zylinderraum strömt<br />

4.3.3.9 Die Schüler lernen die Arbeitsschritte beim Flicken des Schlauchs kennen<br />

und können sie – mit Hilfe – selbst ausführen:<br />

● Loch im Schlauch suchen und kennzeichnen<br />

● Umgebung des Loches mit Schleifpapier aufrauen<br />

● Vulkanisierflüssigkeit in Größe des Flickens dünn auf den Schlauch<br />

auftragen<br />

● mindestens 5 Minuten warten und die Vulkanisierflüssigkeit ablüften<br />

lassen<br />

● Schutzfolie vom Flicken abziehen und diese Seite auf die<br />

Vulkanisierflüssigkeit legen und nach allen Seiten fest andrücken<br />

● Schlauch aufpumpen und auf Dichtigkeit überprüfen<br />

4.3.3.10 Die Schüler können die Teile zeigen und benennen, die die<br />

Verkehrssicherheit gewährleisten:<br />

● helltönende Glocke<br />

5


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

● zwei voneinander unabhängige Bremsen<br />

● funktionstüchtige Lichtanlage, bestehend aus Scheinwerfer, Rücklicht,<br />

Kabeln und Dynamo oder Batterie/Akku<br />

● Reflektoren an den Speichen oder den Reifen, an den Pedalen, am<br />

Lenkkopf bzw. im Scheinwerfer integriert, Zusatzreflektor zum Rücklicht<br />

● Kettenschutz<br />

● Für den Fahrer empfohlen: Schutzhelm<br />

4.4 Schulzeitung<br />

4.4.1 Aufgabe:<br />

Die Schüler beteiligen sich projektorientiert an der Herstellung der Schulzeitung<br />

TEGELKISTE. Sie erproben sich in Tätigkeiten, die an einem Arbeitsplatz im<br />

Bürobereich erwartet werden und erwerben, so weit möglich, grundlegende<br />

Kompetenzen.<br />

Zu Beginn des Projektes reflektieren die Schüler darüber, welche möglichen<br />

Inhalte die Zeitung haben könnte und machen Vorschläge. Sie werben Beiträge<br />

von Klassen und Mitarbeiter/innen ein und bearbeiten diese. Die Schüler<br />

schreiben auch selber Artikel. Mögliche Textsorten sind Nachricht, Reportage,<br />

Interview, Kommentar („Meine Meinung“) und Rezension (Buchbesprechung,<br />

Theaterkritik usw.). Die Schüler sammeln Witze und Rätsel und suchen geeignete<br />

aus bzw. entwickeln selber Rätsel. Sie illustrieren die Textbeiträge mit Bildern<br />

(Fotos oder Clip arts).<br />

Die Schüler gestalten die Seiten der Zeitung unter Beachtung des vorgegebenen<br />

Layouts. Sie beachten dabei von den Kunden erwartete Qualitätskriterien wie<br />

Übersichtlichkeit, Verständlichkeit und Beachtung der Rechtschreibung in<br />

Zielrichtung auf die Zielgruppe (Schüler, Mitarbeiter und Eltern unserer <strong>Schule</strong>).<br />

Die Schüler beteiligen sich an der Endfertigung der Zeitung (fotokopieren, heften,<br />

falten), werben für ihr Produkt und verkaufen es gegen Entgelt.<br />

Anhand einzelner fertiger Seiten und schließlich der fertigen Zeitung reflektieren<br />

die Schüler ihre Arbeitsergebnisse.<br />

<strong>Das</strong> Wahlpflichtangebot vermittelt grundlegende Kenntnisse im Umgang mit dem<br />

Computer (Textverarbeitung, Bildbearbeitung) und Peripheriegeräten (Scanner,<br />

Digitalkamera, Cassettenrekorder). Im Umgang mit Interviewpartnern,<br />

Textlieferanten und Kunden üben die Schüler ihre soziale und kommunikative<br />

Kompetenz.<br />

Der Projektcharakter des Angebotes eröffnet Differenzierungsmöglichkeiten.<br />

Leistungsstärkere Schüler können weitgehend selbstständig schreiben und<br />

gestalten. Mögliche Aufgaben für leistungsschwächere Schüler sind z. B. das<br />

Abschreiben von Texten, das Fotografieren und die Auswahl bzw. Bearbeitung<br />

von Fotos. Möglich ist auch die Zusammenarbeit von zwei Schülern mit<br />

unterschiedlichen Kompetenzen.<br />

6


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

Fächerübergreifend werden Inhalte aus dem Deutschunterricht, dem<br />

Mathematikunterricht (Umgang mit Geld) und dem Aufgabengebiet<br />

Medienerziehung aufgegriffen.<br />

Die folgenden Lernziele sind potenzielle Ziele, die die Schüler entsprechend ihrer<br />

Leistungsfähigkeit erreichen können.<br />

4.4.2 Lernziele<br />

4.4.2.1 Arbeitsmittel<br />

4.4.2.1.1 Die Schüler lernen, wichtige Funktionen eines<br />

Textverarbeitungsprogramm anzuwenden<br />

4.4.2.1.2 Die Schüler lernen, wichtige Funktionen eines<br />

Bildbearbeitungsprogramms anzuwenden<br />

4.4.2.1.3 Die Schüler lernen, mit der Digitalkamera für den Druck geeignete<br />

Bilder herzustellen<br />

4.4.2.1.4 Die Schüler lernen, den Scanner zu bedienen<br />

4.4.2.1.5 Die Schüler lernen, mit Cassettenrekorder und Mikrofon<br />

Informationen zu sichern<br />

4.4.2.2 Arbeitstechniken<br />

4.4.2.2.1 Die Schüler wählen geeignete Texte und Bilder aus<br />

4.4.2.2.2 Die Schüler schreiben Texte fehlerfrei ab<br />

4.4.2.2.3 Die Schüler schreiben selber Texte unter Beachtung entsprechender<br />

Kriterien für bestimmte Textsorten<br />

4.4.2.2.4 Die Schüler überarbeiten eigene und fremdeTexte<br />

4.4.2.2.5 Die Schüler gestalten eine Seite unter Beachtung des vorgegebenen<br />

Layouts<br />

4.4.2.3 Einsicht in Zusammenhänge<br />

4.4.2.3.1 Die Schüler lernen, dass für die Herstellung einer Zeitung gründliche<br />

Vorüberlegungen nötig sind<br />

4.4.2.3.2 Die Schüler lernen, dass die Leser einer Zeitung eine bestimmte<br />

Qualität erwarten (keine Rechtschreibfehler, übersichtliche Gestaltung,<br />

Lesbarkeit, Verständlichkeit)<br />

4.4.2.4 Arbeitstugenden<br />

4.4.2.4.1 Die Schüler arbeiten möglichst selbstständig<br />

4.4.2.4.2 Die Schüler arbeiten sorgfältig<br />

4.4.2.4.3 Die Schüler arbeiten in einem angemessenen Tempo<br />

4.4.2.4.4 Die Schüler arbeiten ausdauernd<br />

4.4.2.4.5 Die Schüler halten sich an Ordnungsregeln im PC-Raum<br />

4.4.2.4.6 Die Schüler üben soziale und kommunikative Kompetenzen<br />

(Zusammenarbeit mit einem Partner, Umgang mit Textlieferanten und<br />

7


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

Kunden)<br />

4.4.2.5 Sicherheit<br />

4.4.2.5.1 Die Schüler beachten Regeln an Bildschirmarbeitsplätzen<br />

4.4.2.6 Ästhetik und Qualität<br />

4.4.2.6.1 Die Schüler beurteilen die Qualität ihrer eigenen Arbeitsergebnisse<br />

4.4.2.6.2 Die Schüler beurteilen die Qualität der Gestaltung der Zeitung als<br />

Ganzes<br />

4.5 Textilwerkstatt<br />

4.5.1 Aufgabe<br />

Die Schüler haben bereits im Grund- und Aufbaukurs verschiedene Erfahrungen<br />

mit textilen Materialien und Techniken gemacht. Diese Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten sollen im Wahlpflichtfach vertieft und erweitert werden.<br />

Dabei soll den Schülern die Möglichkeit geboten werden, im Hinblick auf ein<br />

mögliches zukünftiges Arbeitsfeld, auf ihre Freizeitgestaltung sowie auf ihre Die<br />

Selbständigkeit im Alltag, ihre persönlichen Neigungen zu entfalten und ihre<br />

Eignungen festzustellen.<br />

Die Schüler stellen textile Produkte her. Sie erproben dabei eine bestimmte<br />

Technik intensiver, sie können erfahren, dass zur Herstellung und Gestaltung<br />

eines textilen Gegenstandes verschiedene Materialien und Techniken zum<br />

Einsatz kommen können oder es kann ein lebenspraktisch orientiertes Thema in<br />

den Mittelpunkt gestellt werden.<br />

Welcher Schwerpunkt gewählt wird, hängt von den Möglichkeiten der Schüler ab<br />

und wird vom Kursleiter bestimmt.<br />

Abhängig vom Thema und je nach Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen die Schüler<br />

verstärkt in die selbständige Planung (Auswahl, Beschaffung von Materialien) und<br />

Umsetzung der Arbeitsabläufe einbezogen werden.<br />

Die hergestellten Produkte können zum Verkauf angeboten werden. In diesem<br />

Fall sollen die Schüler in notwendige Maßnahmen wie Werbung und Verkauf mit<br />

eingebunden werden.<br />

Die nachfolgend aufgeführten Lernziele sind nicht für jede Lerngruppe und für<br />

jeden Schüler verbindlich. Durch die gewählten Arbeitsschwerpunkte und<br />

Aufgabenstellungen können die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und<br />

Arbeitsmöglichkeiten jedes einzelnen berücksichtigt werden. Es muss jeweils<br />

entschieden werden, welche Lernziele der einzelne Schüler erreichen kann.<br />

4.5.2 Lernziele (s. auch Grund- und Aufbaukurs)<br />

4.5.2.1 Die Schüler lernen, sich gedanklich darüber auseinander zu setzen,<br />

welche verschiedenen Möglichkeiten (Einsatz verschiedener Materialien,<br />

Techniken) es gibt, einen bestimmten Gegenstand herzustellen und zu<br />

gestalten.<br />

4.5.2.2 Die Schüler lernen, sich an der Materialbeschaffung und Planung der<br />

Arbeitsschritte zu beteiligen.<br />

8


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

4.5.2.3 Die Schüler lernen, Aufgaben möglichst selbständig auszuführen.<br />

4.5.2.4 Die Schüler sollen befähigt werden, Probleme zu lösen, neue<br />

Lösungsalternativen zu finden und Entscheidungen eigenständig zu treffen.<br />

4.5.2.5 Die Schüler lernen, während des gesamten Arbeitsprozesses ihre Arbeit<br />

auf Richtigkeit und Ordentlichkeit zu kontrollieren und ggf. Fehler zu korrigieren.<br />

4.5.2.6 Die Schüler lernen, ihren eigenen Arbeitsprozess (Selbständigkeit,<br />

Kooperations- und Hilfsbereitschaft, Ausdauer und Zielstrebigkeit, Eingehen auf<br />

Rückmeldungen) zu bewerten.<br />

4.5.2.7 Die Schüler lernen, ihre eigenen Arbeitsergebnisse (Funktionalität,<br />

Maßgenauigkeit und Ästhetik von Gegenständen) entsprechend ihrer<br />

persönlichen Möglichkeiten kritisch zu bewerten.<br />

4.5.2.8 Die Schüler lernen, ihre individuellen Stärken und ggf. Schwächen<br />

realistisch einzuschätzen.<br />

4.5.3 Unterrichtsbeispiele<br />

4.5.3.1 Textile Techniken (s. auch Grundkurs bzw. Aufbaukurs)<br />

● Flächenbildende Techniken (Weben, Filzen, Häkeln, Stricken ...)<br />

● Verarbeitende Techniken (Nähen, Färben ....)<br />

● Ziertechniken (Applizieren, Batik, Drucken ...)<br />

4.5.3.2 Produkte<br />

4.5.3.2.1 Taschen<br />

•Taschen herstellen: Filzen, Nähen, Häkeln<br />

•Taschen gestalten: Stoffmalerei, Applikation, Stickerei ..<br />

4.5.3.2.2 Spiele (verschiedene Techniken)<br />

● Memory<br />

● Tastdomino<br />

● „Brettspiele!<br />

● „Spielewandbehang“<br />

4.5.3.3 Lebenspraktische Themen<br />

● Kaputte Stellen an Kleidungsstücken erkennen und reparieren<br />

● Kennzeichnung an Textilien finden und interpretieren: Waschbarkeit,<br />

Stoffzusammensetzung<br />

● Textilien pflegen: rechtzeitig in die Wäsche geben; Wasch- und<br />

Bügelsymbole kennen lernen Textilien entsprechend der<br />

Pflegekennzeichnung behandeln; Wäsche zusammenlegen<br />

● Projekte zur Wohnraumgestaltung planen und durchführen: Stoffe<br />

auswählen und z. B. Kissen, Vorhänge, Wandbehänge nähen<br />

● Mode (Herstellung eines Kleidungsstückes, Kostüms ...)<br />

● Schüler fertigen Gegenstände für Ostern, Weihnachten, Basar usw. an<br />

und verkaufen diese<br />

9


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

4.6 Pflanzen- und Tierwerkstatt (Schulgarten)<br />

4.6.1 Aufgabe:<br />

Die SchülerInnen sollen im Rahmen dieses Wahlpflichtangebots<br />

Grunderfahrungen mit der Natur machen, mit allen Sinnen draußen sein und<br />

insbesondere in der gärtnerischen Bodenbearbeitung Erfahrungen sammeln.<br />

Die Werkstatt bietet ihnen die Möglichkeit, Vorgänge in der Natur und speziell<br />

Wachstumsvorgänge zu beobachten und Kenntnisse über Pflanzen und Tiere in<br />

der näheren Umwelt zu erwerben und zu erweitern. Indem sich die SchülerInnen<br />

mit den Lebensbedingungen von heimischen Pflanzen und Tieren beschäftigen,<br />

soll in ihnen die Bereitschaft gefestigt werden, Verantwortung für die Natur zu<br />

übernehmen. Dazu steht auf dem Schulgelände ein ca. 2 x 4 Meter großer<br />

Schulgarten zur Verfügung. Die Erfahrungen in der Gartenarbeit sollen den<br />

SchülerInnen die Gelegenheit geben, diesen Bereich als späteres Berufsziel für<br />

sich zu testen. <strong>Das</strong> Arbeitsfeld Schulgarten macht eine Beteiligung gemäß der<br />

individuellen Möglichkeiten der SchülerInnen möglich. Einige Aufgaben erfordern<br />

feinmotorische Geschicklichkeit, andere sind körperlich anstrengend und wieder<br />

andere können nur mit Geduld erledigt werden. Da die <strong>Schule</strong> über kein Hochbeet<br />

verfügt, ist es notwendig, dass auch SchülerInnen, die einen Rollstuhl benötigen,<br />

sich auf dem Boden bewegen. Die Inhalte des ersten Halbjahres unterscheiden<br />

sich zwangsläufig von denen des zweiten Halbjahres, da die Arbeit im Schulgarten<br />

jahreszeitlich gebunden ist.<br />

4.6.2 Lernziele:<br />

Die Lernziele sind individuell gemäß der Möglichkeiten der SchülerInnen<br />

festzulegen. Des Weiteren sind sie an die jahreszeitlichen Aufgaben gebunden.<br />

4.6.2.1 Materialkenntnis und –erfahrung<br />

Die SchülerInnen sollen...<br />

● ...verschiedene heimische Pflanzen kennen lernen<br />

● ...erfahren, dass Pflanzen unterschiedliche Bedürfnisse haben<br />

● ...verschiedene Erden und ihre Funktion kennen lernen (Anzuchterde,<br />

Blumenerde, Komposterde, Mutterboden)<br />

● ...einige Nützlinge und Schädlinge kennen lernen und wissen, wie man<br />

deren Lebensraum verbessert bzw. welche Gegenmaßnahmen man<br />

treffen kann<br />

● ...die Lebensbedingungen einiger heimischer Tiere untersuchen und ggf.<br />

Hilfsangebote erstellen<br />

4.6.2.2 Werkzeuge und Arbeitsgeräte<br />

Die SchülerInnen sollen verschiedene Gartengeräte sowie deren Funktion<br />

kennen und mit ihnen sachgerecht umgehen können:<br />

● Spaten, Schaufel, Grubber, Harken (Holz und Metall, verschiedene<br />

Größen, Rosenschere, Rasenschere, Gießkanne, Eimer und<br />

Handschuhe<br />

● des weiteren: Blumentopf /-kasten, Gewächshaus, (Anzucht-)Dünger,<br />

Torftöpfe<br />

10


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

4.6.2.3 Arbeitstechniken:<br />

Die SchülerInnen sollen säen, pflanzen, (um-)graben, Erde lockern, schneiden,<br />

Unkraut jäten, gießen, aufbinden, ernten und Rasenkanten stechen<br />

4.6.2.4 Arbeitstugenden und Sicherheit:<br />

Die SchülerInnen sollen...<br />

● Verantwortung für die Pflanzen im Schulgarten übernehmen<br />

● die Pflanzen sorgfältig und behutsam pflegen<br />

● die Beetaufteilung kennen und nutzen: Blumenbeete (davon ist ein<br />

Bereich ein Frühlingsbeet ), Gemüsebeet, Kräuterbeet)<br />

● sich auf dem Gelände auskennen, einschließlich des Weges zum<br />

Geräteschuppen und Kompost<br />

● sich im Geräteschuppen zurechtfinden<br />

● Ausdauer auch bei mühsamer und körperlich anstrengender Arbeit und<br />

bei jeder Witterung entwickeln<br />

● lernen, rückenschonend zu arbeiten<br />

● mit den Arbeitsgeräten sorgsam umgehen und lernen, mögliche<br />

Gefahren zu erkennen und zu meiden<br />

● mit Freude und Genuss draußen sein<br />

4.6.3 Unterrichtsinhalte:<br />

4.6.3.1 Frühling<br />

● Geräteschuppen ausfegen<br />

● Garten umgraben und glatt harken sowie Wege neu trampeln<br />

● Aussaat (im Gewächshaus, in Töpfen im Klassenzimmer)<br />

● verschiedene Frühlingsblumen anpflanzen<br />

● Unkraut jäten<br />

4.6.3.2 Sommer<br />

● Aussaat<br />

● selber gezogene Pflanzen aussetzen, Kartoffeln/ Zwiebeln/Knoblauch<br />

setzen<br />

● Unkraut jäten, Erde lockern<br />

● Garten instand halten (Rasenkanten stechen, Brombeeren<br />

zurückschneiden)<br />

● Pflanzen pflegen (gießen, hochbinden, Verblühtes abschneiden, düngen)<br />

● Früchte und Kräuter ernten und genießen<br />

4.6.3.3 Herbst<br />

● Pflanzen pflegen (gießen, hochbinden, Verblühtes abschneiden, Wuchs<br />

zurückschneiden)<br />

11


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

● Unkraut jäten, Erde lockern<br />

● Früchte und Kräuter ernten und genießen<br />

● Garten instand halten (Rasenkanten stechen, Brombeeren<br />

zurückschneiden)<br />

● Regenwurm (theoretisches Wissen und Versuche)<br />

● Funktion und Nutzen des Kompost<br />

● Blumenzwiebeln setzen<br />

● Garten winterfest machen (umgraben, Gründüngung säen)<br />

● Gartengeräte reinigen<br />

4.6.3.4 Winter<br />

● theoretisches Wissen über Kartoffeln und Frühblüher<br />

● Formen der Überwinterung heimischer Tiere: Winterruher,<br />

Winterschläfer, Winterstarre (theoretisches Wissen und<br />

Versuche)Lebensräume für heimische Tiere verbessern: Ohrkneiferhaus,<br />

Solitärbienenhaus, Vogelfutterglocke u.ä. theoretisches Wissen über<br />

Kartoffeln und Frühblüher<br />

● Formen der Überwinterung heimischer Tiere: Winterruher,<br />

Winterschläfer, Winterstarre (theoretisches Wissen und<br />

Versuche)Lebensräume für heimische Tiere verbessern: Ohrkneiferhaus,<br />

Solitärbienenhaus, Vogelfutterglocke u.ä.<br />

4.7 Die Tegelwerker<br />

4.7.1 Aufgabe<br />

Im Wahlpflichtkurs wird projektorientiert an der Herstellung von Produkten aus<br />

Holz (ggf. auch Metall oder Kunststoff) gearbeitet mit dem Ziel, diese Produkte zu<br />

verkaufen (innerhalb der <strong>Schule</strong>, ggf. auch außerhalb). Die Schüler erproben<br />

sich in Tätigkeiten, die an einem Arbeitsplatz in einem produzierenden Betrieb<br />

erwartet werden und festigen die Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie in den<br />

Grundkursen erworben haben.<br />

Zu Beginn des Projektes reflektieren die Schüler darüber, welche Produkte sich<br />

zum Verkauf eignen würden. Mit den ausgewählten Produkten betreiben sie zur<br />

Absicherung ihrer Entscheidung Marktforschung und werten diese aus.<br />

Es besteht auch die Möglichkeit, Aufträge zu sammeln und diese auszuführen.<br />

Ist die Entscheidung über ein oder mehrere herzustellende Produkte gefallen,<br />

stellen die Schüler Überlegungen zu deren Konstruktion an. Sie kalkulieren den<br />

Materialbedarf und kaufen Teile des Materials selbst ein.<br />

Die Produktion erfolgt arbeitsteilig entsprechend der Fähigkeiten der Schüler. Die<br />

Schüler beteiligen sich an der Verteilung der anfallenden Aufgaben.<br />

Im Verlauf des Produktionsprozesses kommen verstärkt auch Maschinen zum<br />

Einsatz (Ständerbohrmaschine, Schwingschleifer, Bandschleifmaschine). Für das<br />

Marketing, die Lagerhaltung und die Buchführung werden digitale Medien genutzt<br />

(PC, Digitalkamera). Es können Fragebögen entworfen werden, Werbezettel oder<br />

12


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

Kataloge hergestellt, Bestandlisten geführt und Rechnungen geschrieben werden.<br />

Abschließend kontrollieren die Schüler die Qualität der fertigen Produkte,<br />

kalkulieren einen Verkaufspreis und verkaufen sie (Verkaufsstand gegen bar oder<br />

Lieferung gegen Rechnung).<br />

<strong>Das</strong> Wahlpflichtangebot vermittelt grundlegende Kenntnisse im Marketing, im<br />

Umgang mit Werkzeugen und im Verkauf.<br />

Der Projektcharakter des Angebotes eröffnet vielfältige<br />

Differenzierungsmöglichkeiten. Leistungsstärkere Schüler übernehmen Marketing,<br />

Planungs- und Kontrollaufgaben. Leistungsschwächere Schüler arbeiten<br />

vornehmlich in der Produktion.<br />

Fächerübergreifend werden Inhalte aus dem Deutschunterricht, dem<br />

Mathematikunterricht (Umgang mit Geld) und dem Aufgabengebiet<br />

Medienerziehung aufgegriffen.<br />

Die folgenden Lernziele sind mögliche Ziele, die die Schüler entsprechend ihrer<br />

Leistungsfähigkeit erreichen können.<br />

4.7.2 Lernziele:<br />

4.7.2.1 Arbeitsmittel:<br />

4.7.2.1.1 Die Schüler lernen und üben den Umgang mit Werkzeugen und<br />

Maschinen für die Holz-, Metall und/oder Kunststoffbearbeitung<br />

4.7.2.1.2 Die Schüler lernen und üben den Umgang mit Office-Programmen<br />

(Word, Star office, Excel, Publisher)<br />

4.7.2.1.3 Arbeitstechniken:<br />

4.7.2.1.4 Die Schüler reflektieren den Bedarf herzustellender Produkte<br />

4.7.2.1.5 Die Schüler betreiben Marktforschung<br />

4.7.2.1.6 Die Schüler kalkulieren den Materalbedarf<br />

4.7.2.1.7 Die Schüler kaufen Material ein<br />

4.7.2.1.8 Die Schüler stellen Überlegungen zur Konstruktion an<br />

4.7.2.1.9 Die Schüler setzen erlernte handwerkliche Fertigkeiten entsprechend<br />

ihren Fähigkeiten ein.<br />

4.7.2.1.10 Die Schüler erarbeiten Qualitätskriterien<br />

4.7.2.1.11 Die Schüler kontrollieren die Qualität ihrer Produkte<br />

4.7.2.1.12 Die Schüler verkaufen ihre Produkte<br />

4.7.2.2 Einsicht in Zusammenhänge:<br />

4.7.2.2.1 Die Schüler lernen, dass für die Herstellung von verkaufsfähigen<br />

Produkten gründliche Vorüberlegungen nötig sind<br />

4.7.2.2.2 Die Schüler lernen, dass die Käufer eines Produktes eine bestimmte<br />

Qualität erwarten<br />

4.7.2.3 Arbeitstugenden:<br />

4.7.2.3.1 Die Schüler arbeiten möglichst selbstständig<br />

4.7.2.3.2 Die Schüler arbeiten sorgfältig<br />

13


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / WAHLPFLICHTANGEBOTE<br />

4.7.2.3.3 Die Schüler arbeiten in einem angemessenen Tempo<br />

4.7.2.3.4 Die Schüler arbeiten ausdauernd<br />

4.7.2.3.5 Die Schüler halten sich an Ordnungsregeln im Werkraum<br />

4.7.2.3.6 Die Schüler üben soziale und kommunikative Kompetenzen<br />

(Zusammenarbeit mit einem Partner bzw. im Team, Umgang mit<br />

Auftraggebern und Kunden)<br />

4.7.2.4 Sicherheit:<br />

4.7.2.4.1 Die Schüler beachten Sicherheitsregeln im Umgang mit Werkzeugen,<br />

Maschinen und Material<br />

4.7.2.5 Ästhetik und Qualität<br />

4.7.2.5.1 Die Schüler beurteilen die Qualität ihrer Produkte unter dem<br />

besonderen Aspekt der Verkaufsfähigkeit<br />

14


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / PROJEKT „SCHÜLERFIRMA“<br />

5 PROJEKT<br />

„SCHÜLERFIRMA“<br />

4.1 Inhalte<br />

Die Schülerfirma ist ein pädagogisches Schulprojekt, das sich an wirklichen Firmen<br />

orientiert. Die Schüler erwirtschaften dabei einen Gewinn (maximal 3835 € im<br />

Jahr). <strong>Das</strong> Projekt umfasst 3 Wochenstunden als Block.<br />

Ausgehend von der Geschäftsidee kann die Schülerfirma Produkte herstellen oder<br />

eine Dienstleistung erbringen. In den Grund- und Aufbaukursen erworbene<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten werden eingesetzt und gefestigt. Über die Einnahmen<br />

und Ausgaben wird Buch geführt. Der Erfolg der Firma wird durch<br />

Marketingmaßnahmen unterstützt.<br />

Die Arbeit in der Schülerfirma verbindet Theorie und Praxis und ermöglicht<br />

handlungs- und erfahrungsorientiertes Lernen. Sie ermöglicht die Arbeit als Partner<br />

oder in kleinen Gruppen und fördert so die Kooperations- und Teamfähigkeit.<br />

In den verschiedenen Abteilungen ergeben sich vielfältige<br />

Differenzierungsmöglichkeiten, so dass vorhandene Potentiale optimal genutzt und<br />

gefördert werden können.<br />

Um die Kunden zufriedenzustellen sind Arbeitstugenden wie Zuverlässigkeit,<br />

Ausdauer und verantwortliches Handeln notwendig.<br />

Bei der Arbeit ergeben sich auch komplexere Handlungsräume mit<br />

unvorhergesehenen Problemsituationen, für die Lösungen gefunden werden<br />

müssen.<br />

Für Aufgaben im kaufmännischen Bereich und im Bereich des Marketings ergibt<br />

sich die Notwendigkeit der Mediennutzung (Computer, Digitalkamera). Die<br />

Schülerfirma integriert damit Inhalte der informationstechnischen Grundbildung.<br />

Die Schüler erwerben elementares Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge.<br />

Für ihre Produkte oder Dienstleistungen erhaltenn sie reales Geld. Dabei müssen<br />

gewisse Qualitätsstandards erfüllt werden, damit die Firma Erfolg hat. Bevor<br />

verkauft werden kann, braucht die Firma ein Grundkapital, das durch den Verkauf<br />

von Anteilscheinen („Aktien“) oder Kreditaufnahme erworben werden kann.<br />

4.2 Lernziele<br />

4.2.1 Einsicht in wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

4.2.1.1 Die Schüler erwerben elementares Wissen über grundlegende<br />

Abläufe des Wirtschaftslebens: kaufen/ verkaufen, Marketing/Werbung,<br />

Marktanalyse.<br />

1


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / PROJEKT „SCHÜLERFIRMA“<br />

4.2.2 Arbeitstechniken<br />

4.2.2.1 Die Schüler erwerben Kenntnisse am Computer (Textverarbeitung,<br />

Tabellenkalkulation, Publishing- und Bildbearbeitungsprogramme<br />

4.2.3 Arbeitstugenden<br />

4.2.3.1 Die Schüler lernen sorgfältig zu arbeiten<br />

4.2.3.2 Schüler lernen ausdauernd zu arbeiten<br />

4.2.3.3 Schüler lernen in angemessenem Tempo zu arbeiten<br />

4.2.3.4 Die Schüler lernen möglichst selbstständig zu arbeiten<br />

4.2.3.5 Die Schüler lernen, Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen.<br />

4.2.4 Sicherheit<br />

4.2.4.1 Die Schüler beachten die Unfallverhütungsvorschriften<br />

4.2.5 Ästhetik und Qualität<br />

4.2.5.1 Die Schüler lernen, dass für den Erfolg der Firma die Erfüllung<br />

gewisser Standards hinsichtlich Qualität und Ästhetik erforderlich sind.<br />

2


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / KURS „HAUSWIRTSCHAFT“<br />

6 KURS<br />

„HAUSWIRTSCHAFT“<br />

6.1 Aufgabe:<br />

Die im Grund- und Aufbaukurs erworbenen Fertigkeiten sollen unter besonderer<br />

Berücksichtigung der für jeden einzelnen Schüler zu erwartenden späteren<br />

Lebenswirklichkeit weiter vertieft und gefestigt werden (s. Lernziele Grund- und<br />

Aufbaukurs).<br />

Im Mittelpunkt stehen Tätigkeiten, die die Schüler auch in ihre nachschulische Wohn-<br />

und Lebenssituation 1 übernehmen können. Wie viel Selbstständigkeit bzw. Hilfe wird<br />

dem Einzelnen später zur Verfügung stehen können? Wer wird sich später selbst<br />

oder mit anderen etwas zu Essen zubereiten können? Wer kann sich zumindest am<br />

Tischdecken beteiligen oder die Aufgabe des Teekochens übernehmen?<br />

Ein überschaubares Repertoire einfacher, alltagstauglicher Rezepte soll eingeübt<br />

werden. Unverzichtbar sind dabei Fertigprodukte, die nach Wunsch mit wenigen<br />

Zutaten aufgewertet werden.<br />

Je nach Möglichkeiten der Lerngruppe kann Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit<br />

angewendet werden. Der Einkauf, die Planung und der Umgang mit Geld ist sehr<br />

zeitaufwändig. Hier ist zu überlegen, ob fächerübergreifend oder arbeitsteilig<br />

verfahren werden kann.<br />

Am Anfang des Kurses sollte die Erhebung der individuellen Möglichkeiten und<br />

Fertigkeiten jedes einzelnen Schülers stehen und sollten realistische Förderziele<br />

formuliert werden. Am Ende des Kurses könnte ein ‚Kochduell’, d.h. Kochen für<br />

geladene Gäste, stattfinden.<br />

6.2 Lernziele:<br />

6.2.1 übergeordnete Lernziele:<br />

6.2.1.1 Die Schülerinnen und Schüler sollen nach ihren Möglichkeiten ...<br />

6.2.1.1.1 auf Hygiene und Sauberkeit achten<br />

6.2.1.1.2 Abfall erkennen und beseitigen<br />

6.2.1.1.3 Sicherheitsregeln beachten<br />

6.2.1.1.4 Tischgemeinschaft erleben: z.B. die anderen wahrnehmen,<br />

sich gegenseitig Essen anreichen<br />

6.2.1.1.5 Essgewohnheiten erkennen, beurteilen und ggf. korrigieren:<br />

z.B. bei der Essenentnahme die richtige Menge wählen,<br />

Umgangsformen beachten<br />

1 z.B. eigenständiges Wohnen, betreutes Wohnen, Wohngruppe<br />

1


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / KURS „HAUSWIRTSCHAFT“<br />

6.2.2 Die weiteren Lernziele sind nach Schwierigkeitsgrad in drei Stufen<br />

geordnet.<br />

6.2.2.1 Stufe 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen<br />

6.2.2.1.1 am gemeinsamen Essen teilnehmen<br />

6.2.2.1.2 den <strong>Fach</strong>raum ‚Lehrküche’ erleben<br />

6.2.2.1.3 den / die <strong>Fach</strong>lehrerIn erleben<br />

6.2.2.1.4 die Nahrungsmittelzubereitung miterleben<br />

6.2.2.1.5 mit allen Sinnen dabei sein: riechen, schmecken, sehen,<br />

tasten, hören<br />

6.2.2.2 Stufe 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen<br />

6.2.2.2.1 eigenständig, mit wenig Unterstützung oder mit Hilfe Getränke<br />

zubereiten und eingießen: z.B. Tee kochen, Kakao anrühren,<br />

Apfelschorle mischen<br />

6.2.2.2.2 eigenständig, mit wenig Unterstützung oder mit Hilfe<br />

Abendessen und Frühstück zubereiten: z.B. Brote bestreichen, Obst<br />

und Rohkost waschen und schneiden, Verpackungen (Jogurt) öffnen<br />

6.2.2.2.3 eigenständig, mit wenig Unterstützung oder mit Hilfe<br />

Fertigprodukte zubereiten: z.B. Dose öffnen und Inhalt erwärmen,<br />

Mix-Salat mit Dressing vermengen<br />

6.2.2.2.4 eigenständig oder mit wenig Unterstützung Nahrungsmittel<br />

sachgerecht aufbewahren und verdorbene Lebensmittel erkennen<br />

6.2.2.2.5 eigenständig, mit wenig Unterstützung oder mit Hilfe<br />

Arbeitsgeräte sachgerecht benutzen<br />

6.2.2.2.6 eigenständig oder mit wenig Unterstützung abwaschen und<br />

abtrocknen<br />

6.2.2.2.7 eigenständig, mit wenig Unterstützung oder mit Hilfe Geschirr<br />

in die Geschirrspülmaschine ein- und aus dieser ausräumen und die<br />

Maschine fachgerecht bedienen<br />

6.2.2.2.8 eigenständig, mit wenig Unterstützung oder mit Hilfe den Tisch<br />

decken, abdecken und abwischen<br />

6.2.2.2.9 eigenständig oder mit Unterstützung fegen<br />

6.2.2.2.10 eigenständig, mit Unterstützung oder mit Hilfe Geschirr<br />

wegräumen, in Schränke einordnen und Geschirr und Besteck<br />

sortieren: z.B. tiefe und flache Teller, Schüsseln<br />

6.2.2.2.11 eigenständig, mit Unterstützung oder mit Hilfe Tische<br />

dekorieren (Servietten)<br />

6.2.2.3 Stufe 3: Die Schülerinnen und Schüler sollen eigenständig oder mit<br />

wenig Unterstützung ...<br />

6.2.2.3.1 Teilbereiche einer Mahlzeit nach Rezept zubereiten können:<br />

z.B. Schneiden, Rühren, die richtige Auswahl von Arbeitsgeräten<br />

treffen können<br />

6.2.2.3.2 eine Mahlzeit nach Rezept zubereiten können<br />

2


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / KURS „HAUSWIRTSCHAFT“<br />

6.2.2.3.3 nach Rezept 1 bestimmen können, welche Zutaten notwendig<br />

sind, einen Einkaufszettel erstellen, einkaufen und die Mahlzeit<br />

zubereiten können<br />

6.2.2.3.4 ein Rezept auswählen, in etwa die ernährungsphysiologische<br />

Wertigkeit (gesund – ungesund) bestimmen und Kosten realistisch<br />

einschätzen können (günstig – erschwinglich – zu teuer)<br />

1 Rezepte können bestehen aus: a) nur Schrift, b) Schrift und Bild oder c) nur Bild.<br />

Rezepte, die nur aus Schrift bestehen, können gestaffelt sein in: a) vereinfachte Schulrezepte, b) Rezepte aus<br />

Kochbüchern und c) Verpackungsbeschreibungen.<br />

3


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / LEBEN & ARBEIT<br />

7 LEBEN UND ARBEIT<br />

7.1 Aufgabe:<br />

<strong>Das</strong> <strong>Fach</strong> „Leben und Arbeit“ wird in den Klassen 8, 9 und 10 von der<br />

Klassenlehrerin in einem Umfang von 2 Wochenstunden erteilt. Es setzt die<br />

Anforderungen des Schulgesetzes (§ 2,3) hinsichtlich einer Einführung in die<br />

Arbeits- und Berufswelt so um, dass die Schüler der <strong>Schule</strong> für<br />

Körperbehinderte mit ihren besonderen Ansprüchen und Förderbedarfen im<br />

Mittelpunkt stehen und ernst genommen werden (vgl. auch den Rahmenplan<br />

Aufgabengebiete / Aufgabengebiet Berufsorientierung).<br />

<strong>Das</strong> <strong>Fach</strong> „Leben und Arbeit“ integriert Vorbereitung, Durchführung und<br />

Nachbereitung der Betriebspraktika und die Berufsberatung. Die<br />

Zusammenarbeit mit Firmen und Institutionen der Arbeitswelt sowie mit den<br />

Eltern ist vorzusehen.<br />

Inhaltlich stehen Reflexion, soziale Erfahrung und Wissenserwerb im<br />

Vordergrund, wobei stets der Aspekt der Behinderung zu berücksichtigen ist.<br />

Nicht alle Lernziele sind für alle Schüler gleichermaßen relevant und erreichbar.<br />

Sie werden dennoch in dieser Ausführlichkeit dargestellt, damit jedes<br />

Klassenteam für die jeweilige Lerngruppe bzw. jeden einzelnen Schüler<br />

auswählen kann, welche individuellen Lernziele und<br />

Differenzierungsmaßnahmen sinnvoll sind.<br />

<strong>Das</strong> gegenwärtige Leben wird u.a. dadurch gekennzeichnet, dass es eine große<br />

Pluralität von Werthaltungen und Lebensformen sowie eine dauernde<br />

Veränderung von Denk-, Rollen- und Verhaltensmustern, von Technologien und<br />

Medien, von der Arbeitsorganisation und –entlohnung usw. gibt. Der Zwang zum<br />

lebenslangen Lernen und zum flexiblen Reagieren auf neue Anforderungen<br />

nimmt zu und erfordert eine selbstbewusste Persönlichkeit, die dem Druck des<br />

Marktes bzw. Arbeitgebers standzuhalten vermag.<br />

Diesen neuen Anforderungen zu entsprechen, fällt behinderten Menschen<br />

besonders schwer. Daher drohen in diesem globalen Prozess Menschen mit<br />

Behinderung immer mehr an den Rand der Gesellschaft zu geraten und von der<br />

Arbeitswelt ausgegrenzt zu werden. Der allgemeine Arbeitsmarkt ist immer<br />

weniger in der Lage, Menschen mit Beeinträchtigungen einen Arbeitsplatz zu<br />

bieten. Ihre Wahlfreiheit ist stark eingeschränkt mit der Folge, dass sie in<br />

steigendem Maß auf Werkstätten für behinderte Menschen bzw.<br />

Tagesförderstätten angewiesen sind, um einen gewissen Verdienst zu erzielen<br />

oder wenigstens einen sinnvoll strukturierten Tagesablauf zu erleben.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Fach</strong> „Leben und Arbeit“ gliedert sich inhaltlich in die Bereiche:<br />

1. Individuelle Orientierung<br />

2. Berufliche Orientierung<br />

3. Lebenspraktisches Orientierungswissen


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / LEBEN & ARBEIT<br />

Zu 1) Die Schüler sollen vor allem zu sich selbst finden und ihre individuellen<br />

Vorlieben und Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, Wünsche und<br />

Zukunftsperspektiven hinsichtlich ihrer Arbeitstätigkeit und Wohnsituation<br />

aussprechen und im Lichte ihrer Behinderung selbstkritisch beurteilen<br />

können.<br />

Indem sie die Übereinstimmungen bzw. Abweichungen zwischen dem<br />

Selbstbild und dem Fremdbild erkennen, gewinnen sie an Sicherheit und<br />

Orientierung, um sich den Fragen nach ihrer realen Berufsrolle und<br />

Lebensgestaltung zu stellen (Eigenkompetenz). Die erarbeiteten<br />

Informationen werden in Zusammenhang mit eigenen Wünschen und<br />

Vorstellungen gebracht sowie auf die Realisierbarkeit geprüft. In diesen<br />

Prozess werden auch die Eltern einbezogen.<br />

Zu 2) Im Bereich der Beruflichen Orientierung sollen die Schüler<br />

verschiedene Berufstätigkeiten, Berufsfelder, Ausbildungsmöglichkeiten und<br />

Arbeitsplatzanforderungen kennen lernen und die Arbeitswelt bei<br />

Betriebserkundungen und –praktika erleben. Die Schüler sollen durch die<br />

gewonnenen Informationen mit mehr Sicherheit und erwartender Freude in<br />

die Phase nach der Schulzeit gehen können.<br />

Zu 3) Körperbehinderte Menschen sind in höherem Maße als<br />

Nichtbehinderte auf den Schutz und die Unterstützung durch die<br />

Gesellschaft angewiesen. Sehr häufig beziehen sich ihre Arbeits- und<br />

Wohnformen auf Bestimmungen des Sozialrechts, und ihre Lebensexistenz<br />

wird meist finanziert durch den örtlichen Sozialhilfeträger. Im Bereich der<br />

lebenspraktischen Orientierung sollen die Schüler daher über die Wohn- und<br />

Freizeitmöglichkeiten für Behinderte, die Lebenshaltungskosten und<br />

Verdienstmöglichkeiten, die Absicherung gegenüber Armut, Krankheit und<br />

Arbeitslosigkeit sowie über ihre Rechte und Interessenvertretungen<br />

informiert werden.<br />

Da die Inhalte des <strong>Fach</strong>es „Leben und Arbeit“ Teil der Allgemeinbildung<br />

sind, fließen sie selbstverständlich auch in andere Unterrichtsfächer und<br />

Projekte ein.<br />

7.2 Lernziele<br />

7.2.1 Individuelle Orientierung<br />

7.2.1.1 Die Schüler sollen lernen, dass Arbeit nicht nur der Bestreitung des<br />

Lebensunterhaltes dient, sondern darüber hinaus Lebensqualität<br />

bedeuten, das Selbstwertgefühl steigern, soziale Kontakte schaffen und<br />

dem Leben Sinn geben kann.<br />

7.2.1.2 Die Schüler sollen ihr eigenes Potenzial erkennen und ein<br />

realistisches Selbstkonzept entwickeln.<br />

7.2.1.2.1 Die Schüler sollen sich reflexiv auseinander setzen mit ihren<br />

Zielen, Wünschen und Vorstellungen von einem Beruf („Traumberuf“)<br />

und ihrem künftigen Leben („erwachsen sein“).


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / LEBEN & ARBEIT<br />

7.2.1.2.2 Die Schüler sollen sich reflexiv auseinander setzen mit ihrer<br />

eigenen Persönlichkeit (ihren Interessen und Hobbies, ihren<br />

Vorlieben, ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten, ihrer Behinderung).<br />

7.2.1.2.3 Die Schüler sollen sich reflexiv auseinander setzen mit ihrer<br />

Rolle als Junge oder Mädchen, ihrer späteren Rolle als Mann oder<br />

Frau sowie ihrer möglichen Rolle als Partner oder Partnerin und Vater<br />

oder Mutter.<br />

7.2.1.3 Die Schüler sollen erfahren, wie andere Menschen sie hinsichtlich<br />

ihrer Stärken und Schwächen, Fähigkeiten und Fertigkeiten einschätzen<br />

(Lehrer, Erzieher, Therapeuten; Eltern, Anleiter im Betrieb,<br />

Berufsberater).<br />

7.2.2 Berufliche Orientierung<br />

7.2.2.1 Die Schüler sollen verschiedene Berufe bzw. Berufstätigkeiten<br />

kennen lernen.<br />

7.2.2.2 Die Schüler sollen Berufe/Berufstätigkeiten nach verschiedenen<br />

Kriterien orden können (Dienstleistung/Produktion, Arbeitsmittel,<br />

Arbeitsort, Material, Tätigkeitsbereiche...)<br />

7.2.2.3 Die Schüler sollen lernen, dass im Arbeitsleben soziale Fertigkeiten<br />

und Arbeitstugenden gefordert werden und dass bestimmte Regeln<br />

gelten. (soziales Verhalten, Rücksichtnahme...).<br />

7.2.2.4 Die Schüler sollen lernen, welche Möglichkeiten der beruflichen<br />

Ausbildung es für sie als Körperbehinderte gibt (Berufsvorbereitungsjahr,<br />

Ausbildung in der WfB, BBW).<br />

7.2.2.5 Die Schüler sollen verschiedene Betriebe erkunden und miteinander<br />

vergleichen (WfB / evtl. Tagesförderstätte, freie Wirtschaft).<br />

7.2.2.6 Die Schüler sollen lernen, eine Bewerbung zu schreiben und ein<br />

Bewerbungsgespräch zu führen.<br />

7.2.2.7 Die Schüler sollen in den Klassen 8 und 9 an je einem<br />

Betriebspraktikum teilnehmen (ggf. auch schon in Kl. 7).<br />

7.2.2.8 Die Schüler sollen sich unter dem Aspekt ihrer Behinderung<br />

informieren über wichtige wirtschaftliche und sozialpolitische Aspekte im<br />

Zusammenhang mit ihrer Berufstätigkeit.<br />

7.2.2.8.1 Die Schüler sollen lernen, dass ihr Verdienst entscheidend von<br />

der Art des Arbeitsplatzes abhängt.<br />

7.2.2.8.2 Die Schüler sollen lernen, dass ihr Verdienst andererseits<br />

durch Kostenübernahme des Sozialhilfeträgers gestützt werden kann.<br />

7.2.2.8.3 Die Schüler sollen lernen, welche Abgaben ihren<br />

Bruttoverdienst mindern können (Steuern,<br />

Sozialversicherungsbeiträge ...).<br />

7.2.2.8.4 Die Schüler sollen lernen, welche Möglichkeiten der Vertretung<br />

ihrer Arbeitnehmerinteressen am Arbeitsplatz bestehen<br />

7.2.2.8.5 Die Schüler sollen lernen, welche wirtschaftlichen und<br />

psychischen Folgen Arbeitslosigkeit für den Betroffenen haben kann.


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / LEBEN & ARBEIT<br />

7.2.3 Lebenspraktische Orientierung<br />

7.2.3.1 Die Schüler sollen dazu befähigt werden, sich im öffentlichen Raum<br />

möglichst selbständig zu bewegen.<br />

7.2.3.1.1 Die Schüler sollen dazu befähigt werden, Wege möglichst<br />

selbständig zu bewältigen:<br />

7.2.3.1.1.1 Fußwege in und außerhalb von Gebäuden (einschließlich<br />

der Benutzung von Fahrstühlen, bei stark motorisch behinderten<br />

Schülern der Bedienung des elektrischen Rollstuhls bzw. des<br />

Selbstfahrstuhl-Rollstuhls)<br />

7.2.3.1.1.2 mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

7.2.3.1.2 Die Schüler sollen Schilder, Symbole und Piktogramme kennen<br />

lernen, die für alle Verkehrsteilnehmer und Benutzer öffentlicher<br />

Wege und Gebäude von Bedeutung sind.<br />

7.2.3.2 Die Schüler sollen wichtige Aspekte eines sicheren Arbeitsplatzes<br />

und Haushaltes kennen lernen.<br />

7.2.3.2.1 Die Schüler sollen lernen, wie Brände vermieden werden<br />

können und welche Maßnahmen im Falle eines Brandes zu ergreifen<br />

sind (Brandschutz).<br />

7.2.3.2.2 Die Schüler sollen die wichtigsten Sicherheits- und<br />

Gesundheitsschutzkennzeichen am Arbeitsplatz und im<br />

Lebensumfeld kennen lernen.<br />

7.2.3.3 Die Schüler sollen wichtige Gesetze kennen lernen:<br />

7.2.3.3.1 Die Schüler sollen Bestimmungen des<br />

Jugendarbeitsschutzgesetz hinsichtlich Arbeitszeit, Arbeitsbelastung,<br />

Pausen und Urlaubszeiten kennen lernen.<br />

7.2.3.3.2 Die Schüler sollen die für sie relevanten Aspekte des<br />

Jugendschutzgesetzes kennen lernen.<br />

7.2.3.3.3 Die Schüler sollen für sie relevante Aspekte des Strafrechts<br />

kennen lernen.<br />

7.2.3.4 Die Schüler sollen sich unter dem Aspekt ihrer Behinderung<br />

informieren über wichtige wirtschaftliche und sozialpolitische Aspekte im<br />

Zusammenhang mit möglichst eigenständiger Lebensführung und als<br />

Verbraucher.<br />

7.2.3.4.1 Die Schüler sollen über die verschiedenen Wohnformen für<br />

Behinderte (Wohnheim, Wohngruppe, eigene Wohnung ggf. mit<br />

Betreuung) informiert werden.<br />

7.2.3.4.2 Die Schüler sollen lernen, dass Netto-Verdienst bzw.<br />

Taschengeld so verwaltet werden müssen, dass die individuell<br />

wichtigsten Aufgaben getätigt werden können, ohne dass Schulden<br />

entstehen.<br />

7.2.3.4.3 Die Schüler sollen lernen, dass die Führung eines<br />

Haushaltsbuches einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben<br />

verschaffen kann.<br />

7.2.3.4.4 Die Schüler sollen lernen, wie sie für die Verwaltung ihres


Anhang: Material<br />

CURRICULUM ARBEITSLEHRE / LEBEN & ARBEIT<br />

Einkommens ein Girokonto (ein Sparbuch) eröffnen und welche<br />

Bedeutung bestimmte Formulare und die eigene Unterschrift haben.<br />

7.2.3.4.5 Die Schüler sollen darüber informiert werden, welche<br />

Absicherung gegen Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Altersarmut in<br />

der Sozialversicherung vorgesehen sind und welche private Vorsorge<br />

sinnvoll ist (Haftpflicht-, Unfall-, Hausratversicherung u.ä.).<br />

7.2.3.4.6 Die Schüler sollen lernen, dass es mehrere Gruppen von<br />

Lebenshaltungskosten gibt (Kosten der Wohnung incl. Energie und<br />

Versorgung, Lebensmittel, Genussmittel, Kleidung/Schuhe,<br />

Körperpflege, Freizeit und Verkehr, Versicherungen...).<br />

7.2.3.4.7 Die Schüler sollen über die Bestimmungen, Hilfen und<br />

Unterstützungsmöglichkeiten informiert werden, die ihnen die<br />

Teilhabe am gesellschaftlich-kulturellen Leben ermöglichen<br />

(Diskriminierungsverbot, rechtliche Gleichstellung, Maßnahmen der<br />

Eingliederung vom Sozialamt, Beratung und Freizeitangebote durch<br />

Vereine für Behinderte, rollstuhlgerechte Unterkunft über das<br />

Wohnungsamt, Möglichkeit eines gesetzlichen Betreuers zur<br />

persönlichen Unterstützung, Vorhandensein des<br />

Behindertenbeauftragten, Selbsthilfegruppen).<br />

7.2.3.4.8 Die Schüler sollen verschiedene Möglichkeiten der<br />

Freizeitgestaltung, die ihnen als Behinderten offen stehen, kennen<br />

lernen.<br />

• siehe Ordner im Mitarbeiterzimmer


CURRICULUM ARBEITSLEHRE / LEBEN & ARBEIT


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