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Aufgabengebiet „Stärkung der personalen ... - Schule Tegelweg

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schuleigenes Curriculum<br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong><br />

<strong>Schule</strong> für Körperbehin<strong>der</strong>te<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong><br />

<strong>„Stärkung</strong> <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität“<br />

Hamburg, 30. Juni 2010<br />

Autoren:<br />

Nicole Hillig<br />

Isabel Kaumann<br />

Ulla Finke<br />

Jürgen Münster<br />

Marie Opitz<br />

Sabine Pietsch<br />

Hildegard Prado<br />

Ilona Reichenbach<br />

Silja Rustedt<br />

Birte Zillessen<br />

Koordination: Hildegard Prado


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Inhalt:<br />

Vorbemerkung............................................................................................................................3<br />

1. Zur Bedeutung des <strong>Aufgabengebiet</strong>es für unsere Schülerinnen und Schüler.................4<br />

Körper.............................................................................................................................4<br />

Gefühle............................................................................................................................5<br />

Wünsche und Bedürfnisse................................................................................................5<br />

Selbstwertgefühl...............................................................................................................6<br />

Persönliche Merkmale.....................................................................................................7<br />

Lebensgeschichte............................................................................................................7<br />

Lebenshaltungen..............................................................................................................8<br />

2. Zur Verankerung im Bildungs- und Erziehungsauftrag <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>................................9<br />

3. Kompetenzbeschreibungen und Anwendung................................................................10<br />

Allgemeine Erläuterungen.............................................................................................10<br />

Einteilung in entwicklungsspezifische Phasen.............................................................10<br />

Einteilung in Bereiche <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität............................................................10<br />

Einteilung in Spalten.....................................................................................................11<br />

3. 2 Konkretisierung gemäß <strong>der</strong> Bildungsbereiche..............................................................12<br />

3.2.1. Basale Bildung..............................................................................................................12<br />

3.2.2. Elementare und primare Bildung..................................................................................24<br />

3.2.3. Vorberufliche Bildung..................................................................................................37<br />

Literaturverzeichnis..................................................................................................................52<br />

2


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Vorbemerkung<br />

Identität entsteht einerseits durch Gruppenzugehörigkeit und soziale Rollen - dem<br />

‚Wir’-, an<strong>der</strong>erseits dadurch, dass eine Person sich als an<strong>der</strong>s als an<strong>der</strong>e erlebt - dem<br />

‚Ich’ -. Schülerinnen und Schüler entwickeln so im Laufe des Lebens ihre eigene<br />

psychische und geistige Welt mit eigenen Gefühlen und Wünschen, eigenen<br />

Gedanken, Interessen und Haltungen. Sie erfahren sich als eigenständige<br />

Persönlichkeit und entwickeln Identität. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

eigenen Person kann sich Selbstbewusstsein, ein positives Selbstwertgefühl – <strong>der</strong><br />

emotionale Anteil <strong>der</strong> Identität -, das Selbstbild und ein Selbstkonzept – <strong>der</strong> kognitive<br />

Anteil <strong>der</strong> Identität – entwickeln. 1<br />

Personales Werden ist dabei grundsätzlich von sozialen Beziehungen und<br />

sinngeben<strong>der</strong> Kommunikation abhängig. Bezugspersonen sichern körperliches<br />

Wohlbefinden, interpretieren Verhalten und geben Antwort auf Bedürfnisse durch<br />

Zuwendung, Anerkennung, Sicherheit und Orientierung. Individuation und<br />

Sozialisation bedingen sich gegenseitig. 2<br />

Identität wird dabei nicht als im Endeffekt starres, in sich geschlossenes Konzept <strong>der</strong><br />

eigenen Person verstanden son<strong>der</strong>n als Prozess 3 ; dies gilt auch in Bezug auf die<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> eigenen Einschränkung o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung. 4<br />

Das vorliegende schulspezifische Curriculum zum <strong>Aufgabengebiet</strong> <strong>„Stärkung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>personalen</strong> Identität“ legt den Bildungsschwerpunkt auf die eigene Person unserer<br />

Schülerinnen und Schüler, auf ihr ‚Selbst’, auch als ‚Ich’ bzw. ‚Mich’ bezeichnet. 5<br />

Das Curriculum hat dabei nicht den Anspruch, den Begriff ‚personale Identität’<br />

umfassend zu erläutern. Vielmehr möchte es die Entwicklung ‚personaler Identität’<br />

möglichst direkt auf unsere Schülerschaft beziehen. Der abstrakte Begriff soll für den<br />

1 vgl. auch Wikipedia: „Identität“, 18.02.2010<br />

vgl. Persönlichkeit und Soziale Beziehungen. In: Lehrpläne För<strong>der</strong>schwerpunkt Geistige Entwicklung –<br />

Grund und Hauptschulstufe, hrsg. v. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, München, gültig<br />

seit dem 08.07.2003, S. 36, im Folgenden zitiert als Persönlichkeit und Soziale Beziehungen - G. u. H.<br />

2 vgl. ebenda<br />

vgl. dazu auch Verständnisse, die die Bedeutung <strong>der</strong> Interaktion und <strong>der</strong> Sprache für den Aufbau <strong>der</strong> Identität<br />

herausstellen: Nach L.Krappmann ist Identität „damit nicht mit einem starren Selbstbild, das ein Individuum<br />

von sich selbst entworfen hat, zu verwechseln; vielmehr stellt sie eine immer wie<strong>der</strong> neue Verknüpfung<br />

früherer und an<strong>der</strong>er Interaktionsbeteiligungen des Individuums mit den Erwartungen und<br />

Bedürfnissen, die in <strong>der</strong> aktuellen Situation auftreten, dar.“ Krappmann, L.: Soziologische Dimensionen <strong>der</strong><br />

Identität, Stuttgar 1975, S.9<br />

3 Bis Ende <strong>der</strong> 60-iger Jahre war die traditionelle Selbstkonzeptforschung in <strong>der</strong> Psychologie in erster Linie<br />

persönlichkeitspsychologisch orientiert. Es wurde die Vorstellung einer stabilen und in sich geschlossenen<br />

Identität vertreten (vgl. Rogers 1959, Erikson, 1968). (vgl. dazu Fischer, L, Wiswede, G: Grundlagen <strong>der</strong><br />

Sozialpsychologie, München Wien, 2002, S. 351ff, im Folgenden zitiert als Fischer L.,<br />

Wiswede, G.)<br />

4 „So ist auch Coping, Auseinan<strong>der</strong>setzung, Bewältigung stets ein Versuch, kein Ergebnis, stets Prozess und nie<br />

Ende. Copingprozesse sind immer ein Werden und in <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung: ein lebenslanger Prozess ...“<br />

Leyendecker, Ch.: „Normalerweise bin ich nicht behin<strong>der</strong>t?!“. Entwicklung des Selbstkonzepts und Coping-<br />

Prozesse im Leben mit einer körperlichen Schädigung. In: Die eigene Behin<strong>der</strong>ung im Fokus.<br />

Theoretische Fundierung und Wege <strong>der</strong> inhaltlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung, hrsg. v. Barbara Ortland, Bad<br />

Heilbronn 2006, S. 28, im Folgen zitiert als Leyendecker, Ch.<br />

5 Im Rahmen dieses Curriculums soll im Weiteren nicht genau zwischen ‚Ich’ und ‚Mich’ unterschieden<br />

werden. L. Fischer und G. Wiswede führen in Anlehnung an Greenwald & Praktikanis (1984) aus, dass das<br />

Selbst als „umfassenden Begriff personaler Identität“ aus zweierlei besteht, dem „Ich“ – d.h. dem<br />

Wahrnehmenden und Wissenden – und dem „Mich“ - d.h. dem Wahrgenommen und dem Gewussten.<br />

(vgl. auch Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S. 353)<br />

3


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Schulalltag durch Kompetenzbeschreibungen und beobachtbare Beispiele definiert<br />

und konkretisiert werden. Die Kompetenzbeschreibungen werden wesentlichen<br />

Bereichen - wie z.B. Körper, Gefühle, Merkmale etc. (vgl. Punkt 1) - zugeordnet,<br />

welche die Einmaligkeit <strong>der</strong> Person unserer Schülerinnen und Schüler kennzeichnen. 1<br />

Die Bedeutsamkeit des vorliegenden <strong>Aufgabengebiet</strong>es begründet sich durch seine<br />

Lebensbedeutsamkeit für unsere spezielle Schülerschaft. Diese weisen Beein-<br />

trächtigungen in den Bereichen körperliche und geistige Entwicklung auf sowie in den<br />

Bereichen Lernen, Sprache und Verhalten.<br />

Verankert ist das Curriculum in den Hamburger Bildungsplänen.<br />

1. Zur Bedeutung des <strong>Aufgabengebiet</strong>es für unsere Schülerinnen und Schüler<br />

1.1. Körper<br />

„Die frühste Form des Selbsterlebens stellt das leibliche Erleben dar.“ 2 Über die<br />

eigene Körpererfahrung ist es möglich, dass die eigene Person abgehoben von <strong>der</strong><br />

Umwelt erkannt wird. Das ist Voraussetzung für den Aufbau eines Selbstkonzeptes.<br />

Das Empfinden für die eigene Körperlichkeit wird durch propriozeptive und taktilkinästhetische<br />

Erfahrungen gesichert. 3<br />

Das leibliche Erleben entwickelt sich dabei durch Organisation und Integration von<br />

Erfahrungen im physischen und psychischen Kontakt mit an<strong>der</strong>en. Für die positive<br />

Erfahrung und Bewertung des eigenen Körpers ist ein gelungener Beziehungsprozess<br />

von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. 4<br />

Der Bereich ‚Körper’ begründet sich für unsere Schülerinnen und Schüler im Weiteren<br />

in <strong>der</strong> zentralen Bedeutung von Körpererfahrung, Körperkontakt<br />

- z.B. somatischer Dialog - und Bewegungserfahrung für die gesamte geistige<br />

Entwicklung.<br />

in <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Wahrnehmung und Kenntnis des eigenen Körpers als<br />

Basis für die Entwicklung von Selbstständigkeit im Bereich <strong>der</strong> Sorge für die<br />

eigene Sicherheit und Gesundheit.<br />

in <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Wahrnehmung des eigenen Körpers für einen positiven<br />

zukünftigen partnerschaftlichen Beziehungsaufbau und in <strong>der</strong> Prävention von<br />

möglichem Missbrauch.<br />

In Folge <strong>der</strong> Beeinträchtigungen in den Bereichen Bewegung und Wahrnehmung sind<br />

unsere Schülerinnen und Schüler in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, Erfahrungen<br />

mit dem eigenen Körper zu sammeln und ein Selbstbild des eigenen Körpers<br />

(Körperschema) aufzubauen.<br />

Aufgrund ihrer motorischen Einschränkungen und/o<strong>der</strong> aufgrund ihrer verzögerten<br />

motorischen Entwicklung ist es vielen Kin<strong>der</strong>n zudem erschwert, sich aus <strong>der</strong><br />

1<br />

Das vorliegende Curriculum übernimmt damit die Oberbegriffe <strong>der</strong> Bayrischen Lehrpläne im<br />

För<strong>der</strong>schwerpunkt Geistige Entwicklung im Lernbereich „Persönlichkeit und Soziale<br />

Beziehungen“, Bereich „Personale Identität“ (vgl. Persönlichkeit und Soziale Beziehungen - G. u. H, a.a.O.,<br />

S.37-46)<br />

2<br />

Persönlichkeit und Soziale Beziehungen - G. u. H., a.a.O., S. 37<br />

3<br />

vgl. ebenda<br />

vgl. Leyendecker, Ch., S. 15<br />

Ch. Leyendecker zitiert in diesem Zusammenhang S. Freud und G.W. Allport: „Das Ich ist vor allem ein<br />

körperliches“ (Freud, 1976,8),“Das Körperselbst ist ein Leben lang <strong>der</strong> Ankergrund unseres<br />

Selbstbewusstseins“ (Allport, 1970)<br />

4<br />

vgl. Persönlichkeit und Soziale Beziehungen - G. u. H, a.a.O., S. 37<br />

4


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

frühkindlichen Symbiose – z.B. durch Abstemmen, Wegkrabbeln, Weglaufen etc. zu<br />

lösen und auf diese Weise eine deutlich abgegrenzte Identität, das ‚Ich’ und ‚an<strong>der</strong>e’<br />

zu erleben. 1<br />

Auch beeinträchtigen die äußere Erscheinung und enttäuschte Erwartungen oftmals<br />

den Beziehungsaufbau zu den für das Kind wichtigen Bezugspersonen. Dieses<br />

belastet in Wechselwirkung den Beziehungsaufbau des Kindes bzw. Jugendlichen zum<br />

eigenen Körper.<br />

Unter dem Oberbegriff ‚Körper’ gesammelte Kompetenzbeschreibungen und<br />

Anwendungsvorschläge lenken so Inhalte und pädagogische Haltungen auf diesen<br />

zentralen Bildungsbereich.<br />

1.2. Gefühle 2<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Entwicklung werden unterschiedliche Gefühle – wie Freude, Zorn,<br />

Interesse etc. 3 zunehmend unterschieden, bewusst wahrgenommen und ausgedrückt.<br />

Bedürfnisse und Emotionen sind dabei eng miteinan<strong>der</strong> verknüpft.<br />

Unsere Schülerinnen und Schüler haben in Folge ihrer Bewegungsbeeinträchtigungen<br />

und/o<strong>der</strong> in Folge geistiger Beeinträchtigungen eingeschränkte Möglichkeiten über<br />

Gestik und Mimik, Gefühle in <strong>der</strong> in unserer Kultur üblichen Weise auszudrücken.<br />

Spracharmut, schwer verständliche Sprache und fehlende Lautsprache können<br />

ebenfalls eine differenzierte Vermittlung <strong>der</strong> eigenen Gefühle erschweren.<br />

Die speziellen Ausdrucksformen unserer Schülerinnen und Schüler zu verstehen und<br />

einen zuverlässigen Dialog auf diesem Gebiet aufzubauen, erfor<strong>der</strong>t die beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Pädagoginnen und Pädagogen. Sie haben die Aufgabe, durch auf<br />

die jeweilige Schülerin bzw. den jeweiligen Schüler abgestimmte kommunikative<br />

Angebote (Objekte, Bil<strong>der</strong>, Symbole, Gebärden, Sprache, Schrift), den Ausdruck <strong>der</strong><br />

Gefühle und damit auch die Entwicklung eines differenzierten Gefühlslebens zu<br />

unterstützen sowie in Unterricht und Schulleben freudvolles emotionales Erleben zu<br />

ermöglichen.<br />

1.3. Wünsche und Bedürfnisse<br />

Etwas zu wollen und das Angestrebte zu erreichen, etwas zu wünschen und unter<br />

verschiedenen Möglichkeiten auswählen zu können o<strong>der</strong> Angebotenes ablehnen zu<br />

können, all dies sind Erfahrungen, die die eigene Person für das Kind/den<br />

Jugendendlichen spür- und erfahrbar machen; sie unterstützen die Bildung einer<br />

eigenen Identität und die Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit.<br />

Die Bewegungsbeeinträchtigungen unserer Schülerinnen und Schüler erschweren<br />

vielmals ihre Möglichkeiten, eigene Wünsche und Bedürfnisse erfolgreich zu erfüllen.<br />

Die speziellen kommunikativen Ausdrucksformen können zudem die Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Wünsche und ihre Erfüllung durch an<strong>der</strong>e beeinträchtigen.<br />

Für Schülerinnen und Schüler mit leichteren Beeinträchtigungen können die<br />

Sensibilität und Bewusstheit für die eigenen Bedürfnisse verloren gehen, da <strong>der</strong><br />

1 vgl. Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 15<br />

2 „Viele Definitionen (........) stimmen darin überein, dass Emotionen als zeitlich begrenzte Zustände eines<br />

Individuums beschrieben werden können, die sich durch Art ihrer Bewertung (z.B. Freude, Ärger) und die<br />

Intensität <strong>der</strong> Erregung unterscheiden lassen.“ (Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S. 110)<br />

3 Izard (1981) geht von neutralen Basisemotionen aus, die auf einer Naturgrundlage beruhen und unterscheidet<br />

dabei zehn unterschiedliche Gefühle: Freude, Interesse, Überraschung, Kummer, Schmerz, Zorn, Ekel,<br />

Geringschätzung, Furcht, Scham und Schuldgefühl. (vgl. Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S. 112)<br />

5


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Anpassungsdruck an gesellschaftliche Entwürfe von ‚Normalität’ als beson<strong>der</strong>s hoch<br />

erlebt wird. 1<br />

Pädagogische Aufgabe in Schullalltag und Unterricht ist es, die Schülerinnen und<br />

Schüler bei <strong>der</strong> Wahrnehmung eigener Wünsche und <strong>der</strong> Mitteilung eigener Wünsche<br />

und Bedürfnisse zu unterstützen sowie Lernsituationen zu schaffen, in denen ein<br />

ermuntern<strong>der</strong> und auch realistischer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und<br />

Wünschen erlernt werden kann.<br />

1.4. Selbstwertgefühl<br />

Ein positives Selbstwertgefühl ist dafür entscheidend, auf welche Weise unsere<br />

Schülerinnen und Schüler auch nach Beendigung <strong>der</strong> Schulzeit den Erfor<strong>der</strong>nissen und<br />

Ereignissen des Lebens begegnen können. 2<br />

Das mögliche Erleben von Abwehr und Enttäuschung bei wichtigen Bezugspersonen<br />

<strong>der</strong> Kindheit, das Erleben stigmatisieren<strong>der</strong> Zuschreibungen in <strong>der</strong> Gesellschaft sowie<br />

das Erleben eigener Misserfolge o<strong>der</strong> <strong>der</strong> eigenen Hilfsbedürftigkeit mit <strong>der</strong> damit<br />

verbundenen sozialen Abhängigkeit können die psychosoziale Entwicklung von<br />

Kin<strong>der</strong>n mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen belasten. Das Entstehen<br />

eines positiven Selbstwertgefühls und eines positiven Selbstbildes kann dadurch<br />

gefährdet werden. 3<br />

Vorrangige Aufgabe <strong>der</strong> Pädagoginnen und Pädagogen ist deshalb,<br />

ihren Schülerinnen und Schülern den Aufbau einer verlässlichen und positiven<br />

Beziehung zu ermöglichen, in <strong>der</strong> ihre Bedürfnisse, Gefühle und Handlungen<br />

wahrgenommen, gespiegelt und berücksichtigt werden.<br />

Lernsituation und Schulalltag dabei so zu gestalten, dass die Schülerinnen und<br />

Schüler<br />

o Erfolge erleben können und selbst wahrnehmen lernen.<br />

o bei Misserfolgen begleitet werden.<br />

o Initiative ergreifen können.<br />

o Verantwortung übernehmen können.<br />

Die pädagogischen Angebote auf <strong>der</strong> Beziehungs- und Inhaltsebene entsprechen dabei<br />

dem individuellen Entwicklungsstand des einzelnen Kindes bzw. Jugendlichen.<br />

Im Umgang mit stigmatisierenden Einflüssen können Schülerinnen und Schüler<br />

lernen, sich von diesen abzugrenzen und diese selbst zu bewerten. 4 Die <strong>Schule</strong> kann<br />

helfen, dass sie für sich eigene Werte entdecken, die für sie bedeutsam sind und ihren<br />

Selbstwert erhöhen und stabilisieren ( Lebenshaltungen).<br />

1 Hansen, G: Die eigene Behin<strong>der</strong>ung als Thema <strong>der</strong> ästhetischen Erziehung – ein Zugang aus Sicht <strong>der</strong><br />

Unterstützenden Didaktik, In: Die eigene Behin<strong>der</strong>ung im Fokus. Theoretische Fundierung und Wege <strong>der</strong><br />

inhaltlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung, hrsg. v. Barbara Ortland, Bad Heilbronn 2006, S 87<br />

2 Greenberg et al. 1991 zeigten in einer Studie die Schutzwirkung eines positiven Selbstwertgefühls. Dieses war<br />

zuvor durch ein positives Feedback aufgebaut worden. (vgl. dazu Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S.378)<br />

3 vgl. dazu Cloekes 2001 bei Moshe, K.: Persönlichkeitsentwicklung bei Mädchen einer <strong>Schule</strong> für<br />

Geistigbehin<strong>der</strong>te. Schriftliche Hausarbeit gemäß 358 OVP <strong>der</strong> zweiten Staatsprüfung für das Lehramt für<br />

Son<strong>der</strong>pädagogik, Düsseldorf 23.05.2003, s. Z, im Folgendem zitiert als Moshe, K.<br />

4 Frey beschreibt, dass ein Teil des Selbst – er nennt diesen das Soziale Selbst - Informationen von außen<br />

aufnimmt, auswählt und sich auf diese Weise ein Bild von <strong>der</strong> Meinung an<strong>der</strong>er macht. Das Private Selbst<br />

interpretiert dieses Bild aus <strong>der</strong> eigenen privaten Perspektive, es bewertet Inhalte und kann sie auch<br />

zurückweisen. So entsteht das Selbstbild. Menschen können versuchen ihr Selbstbild zu schützen, indem sie<br />

negative Bewertungen leugnen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Berechtigung für sich als unwichtig abtun. (vgl. Moshe, a.a.O, S.7f)<br />

6


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

1.5. Persönliche Merkmale<br />

Bereits bevor Kin<strong>der</strong> ihre persönlichen Merkmale verstehen und ausdrücken<br />

können, zeigen sie durch Vorlieben und bevorzugte Objekte ihre Individualität.<br />

Personale Identität findet für Kin<strong>der</strong> später ihren Ausdruck über den eigenen Namen<br />

sowie über die Darstellung ihrer äußeren Merkmale. Mit zunehmenden Alter<br />

kommt die Beschreibung eigener psychischer Merkmale wie Vorlieben,<br />

Interessen, Fähigkeiten und Persönlichkeitsausprägungen hinzu. 1 Insgesamt entwickelt<br />

sich mit zunehmenden Alter die Fähigkeit zur Selbstaufmerksamkeit, bei <strong>der</strong> die<br />

Person selbst zum Objekt <strong>der</strong> Betrachtung wird. 2 Auch wissen die Heranwachsenden<br />

Angaben zur eigenen Person zu machen (Alter, Adresse etc.).<br />

Das Kennen eigener Merkmale ist für unsere Schülerinnen und Schüler wichtig für<br />

die eigene Sicherheit<br />

Vorstellungsgespräche<br />

Selbstständigkeit im Umgang mit Behörden und die eigene Sicherheit<br />

das Finden eines geeigneten Arbeitsbereiches<br />

das Finden geeigneter sozialer Gruppen<br />

Infolge <strong>der</strong> Beeinträchtigungen in den Bereichen Bewegung, geistige Entwicklung<br />

und Wahrnehmung unserer Schülerinnen und Schüler erfor<strong>der</strong>n <strong>der</strong> tägliche Umgang<br />

mit dem eigenen Körper und das Zurechtfinden in <strong>der</strong> Umwelt oft einen Großteil ihrer<br />

Kraft und Aufmerksamkeit. Ihnen kann es deshalb schwer fallen, den eigenen Merk-<br />

malen Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Pädagoginnen und Pädagogen ist es, den Schülerinnen und Schülern<br />

ihre persönlichen Merkmale immer wie<strong>der</strong> zu spiegeln. Sie schaffen Lernumgebungen<br />

und Lernsituationen, in denen die Schülerinnen und Schüler eigenen Merkmalen<br />

Aufmerksamkeit schenken bzw. diese entwickeln können.<br />

1.6. Lebensgeschichte<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Identitätsentwicklung stellt die Integration <strong>der</strong> Erfahrungen <strong>der</strong><br />

Vergangenheit ein wichtiges Moment dar. 3 Das subjektive Gefühl und Bewusstsein<br />

des ‚Sich-Selbst-Gleichseins’, <strong>der</strong> eigenen Unverwechselbarkeit und Kontinuität<br />

kann Sicherheit vermitteln.<br />

Im Lebenslauf jedes Kindes bzw. Jugendlichen kommt es allein durch biologische<br />

Verän<strong>der</strong>ungen zu Einschnitten. Diese sind gerade für Schülerinnen und Schüler mit<br />

För<strong>der</strong>bedarf in <strong>der</strong> geistigen Entwicklung oft schwer verstehbar.<br />

Die Lebensläufe unserer Schülerinnen und Schüler weisen zudem oft Brüche auf,<br />

hervorgerufen durch Krankheit, Operationen und Schulwechsel. Ihre Biographien<br />

weichen zudem häufig von den Biographien Gleichaltriger ab so z.B. in den Bereichen<br />

Selbstständigkeit und Freundeskreis, später u.a. in den Bereichen Partnerschaft und<br />

Familie.<br />

1 vgl. Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S.355<br />

2 vgl. dazu Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S. 357ff<br />

3 vgl. dazu E.H. Erikson: Identität und Lebenszyklus, Frankfurt, 1973<br />

7


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Der Bereich ‚Lebensgeschichte’ möchte für unsere Schülerinnen und Schülern die<br />

Möglichkeit bieten,<br />

ihnen ihre Verän<strong>der</strong>ungen bewusst und verstehbar zu machen und damit<br />

Sicherheit zu vermitteln<br />

sich an Erfolge zu erinnern sowie sie bewusst erleben zu können, um sich damit<br />

zu ermutigen 1<br />

eigene schmerzliche Erfahrungen zu verstehen und damit eine Versöhnung mit<br />

dem eigenen Lebensweg zu erleichtern<br />

1.7. Lebenshaltungen<br />

Unter Lebenshaltung soll im Rahmen des Curriculums zum „<strong>Aufgabengebiet</strong>:<br />

<strong>„Stärkung</strong> <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität“ die Einstellung des Individuums dem Leben<br />

gegenüber verstanden werden.<br />

Eine positive Lebenshaltung äußert sich in Achtung und Wertschätzung gegenüber <strong>der</strong><br />

eigenen Person (dem eigenen Selbst), gegenüber den Mitmenschen, gegenüber <strong>der</strong><br />

Natur und <strong>der</strong> gegenständlichen Umwelt und gegenüber <strong>der</strong> Gemeinschaft mit ihren<br />

Aufgaben und Regeln.<br />

.<br />

Der Bereich <strong>der</strong> Lebenshaltungen beschäftigt sich damit auch mit dem Aufbau von<br />

Werten. 2 Zu denken ist dabei in Bezug auf unsere Schülerschaft u.a. an folgende<br />

Werte:<br />

Persönlichkeitswerte: verwirklicht im Geliebtwerden, d.h. in <strong>der</strong> Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> Einmaligkeit und Einzigartigkeit jedes Menschen 3<br />

schöpferische Werte: verwirklicht in <strong>der</strong> Gestaltung des eigenen Lebens<br />

Erlebniswerte: verwirklicht im ‚passiven’ „Aufnehmen von Welt (Kunst, Natur) in<br />

das Ich“ 4<br />

Einstellungswerte: verwirklicht überall dort, „wo ein Unabän<strong>der</strong>liches, etwas<br />

Schicksalhaftes, als solches eben hingenommen werden muss“ 5<br />

Der Aufbau einer bejahenden Haltung dem Leben gegenüber kann unsere<br />

Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen,<br />

die eigene Existenz als sinnvoll zu erleben, auch unabhängig von äußerem Erfolg<br />

sich als „zugehörend“ zu erleben und zu fühlen<br />

die eigenen Einschränkungen als Herausfor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Gestaltung des Lebens zu<br />

bewerten<br />

optimistische Zukunftsperspektiven zu entwickeln<br />

sich in einer Welt wi<strong>der</strong>sprüchlicher Normen zu orientieren und<br />

damit auch, sich von stigmatisierenden Fremdzuschreibungen abgrenzen zu<br />

können<br />

von Vertrauen und Respekt getragene Lösungen für Konflikte zu finden<br />

1 „Insbeson<strong>der</strong>e für junge Menschen sind Vergleiche mit früheren (i.d.R. schwächeren) eigenen Leistungen<br />

(temporal-past-self comparisons) von größerer Bedeutung für das eigene Selbst als soziale Vergleiche<br />

(Wilson & Ross 2000)“ (Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S. 368f)<br />

2 vgl. auch: Persönlichkeit und soziale Beziehungen, S.45<br />

3 Frankl. Viktor, E.: Ärztliche Seelsorge. Grundlagen <strong>der</strong> Logotherapie und Existenzanalyse München 1975,<br />

S.132, im Folgenden zitiert als V.E. Frankl, V.E.<br />

4 Frankl, V.E., S.114<br />

5 Ebenda<br />

8


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Aufgabe von Erziehung und Unterricht ist es, unseren Schülerinnen und Schüler auf<br />

diesem Gebiet vielfältige Bildungsangebote zu machen. Entscheidendes Moment für<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Lebenshaltung ist dabei auch, dass die Schülerinnen und Schüler<br />

eine positiven Grundhaltung an dem Vorbild ihrer Bezugspersonen erleben.<br />

2. Zur Verankerung im Bildungs- und Erziehungsauftrag <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

Schülerinnen und Schüler in ihrem <strong>personalen</strong> Werden zu unterstützen ist<br />

grundlegendes Ziel von Bildung und Erziehung. 1 Das vorliegende schuleigene<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong> <strong>„Stärkung</strong> <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität“ kommt damit den allgemeinen<br />

gesellschaftlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an Bildung und Erziehung nach.<br />

Bildung wird bereits in den Hamburger Richtlinien für die Vorschule als Prozess <strong>der</strong><br />

„aktiven Auseinan<strong>der</strong>setzung mit sich“ 2 und <strong>der</strong> Umwelt verstanden. Das Kind bzw.<br />

später <strong>der</strong> Jugendliche soll sich ein Bild sowohl von <strong>der</strong> Welt als auch von sich selbst<br />

machen. 3 Die Stärkung <strong>der</strong> Persönlichkeit und die Verantwortungsübernahme für sich<br />

selbst werden dabei explizit im Hamburger Bildungsplan für die Grundschule als<br />

Bildungsziele genannt. 4 Konkretisiert wird dieser Bildungsauftrag auch inhaltlich in<br />

den zur Zeit geltenden Curricula <strong>der</strong> Unterrichtsfächer und <strong>Aufgabengebiet</strong>e.<br />

Beispielhaft seien hier genannt:<br />

Rahmenplan Sachunterricht (Arbeitsfassung vom 07.07.2008):<br />

o Lernfeld: „Ich und an<strong>der</strong>e“<br />

o Lerninhalt: „Der menschliche Körper“<br />

Rahmenplan Religion (Arbeitsfassung vom 16.07.2008):<br />

Themenbereich T1: Das Wahrnehmen <strong>der</strong> eigenen Einmaligkeit; das<br />

eigene Leben und die eigenen Erfahrungen sind Bezugspunkt <strong>der</strong> Inhalte.<br />

Rahmenplan <strong>Aufgabengebiet</strong>e (Arbeitsfassung vom 03.09.2008):<br />

o Sexualerziehung<br />

o Gesundheitsför<strong>der</strong>ung:<br />

Hier wird ausdrücklich das Ziel <strong>der</strong> Persönlichkeitsför<strong>der</strong>ung genannt.<br />

Darunter fallen Unterrichtsinhalte, bei <strong>der</strong> die Beschäftigung mit <strong>der</strong><br />

eigenen Person im Fokus ist.<br />

In den neuen Entwürfen/Arbeitsfassungen <strong>der</strong> Rahmenpläne des Bildungsplans <strong>der</strong><br />

Primarschule (Januar 2010) ist die Bedeutung des Erwerbs von Selbstkompetenzen<br />

ausdrücklich ausgewiesen. Zu den Selbstkompetenzen werden u.a. Kompetenzen<br />

aus Bereichen Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit, Selbstkonzept sowie <strong>der</strong> Fähigkeit,<br />

mit eigenen Gefühlen umzugehen, gezählt. Nach den Rahmenplänen sollen diese<br />

jeweils bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> schulinternen Curricula Berücksichtigung finden. 5<br />

Konkrete Programme mit dem Schwerpunkt <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persönlichkeit<br />

sind dabei nicht nur in Hamburg son<strong>der</strong>n auch in an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n entwickelt<br />

und in den <strong>Schule</strong>n erprobt worden. 6 Auch in diesen stellen oftmals die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

1<br />

vgl. Persönlichkeit und Soziale Beziehungen - G. u. H, S.36<br />

2<br />

zur Zeit gültige Richtlinie <strong>der</strong> Bildung und Erziehung in Vorschulklassen, hrsg. von <strong>der</strong> damaligen Behörde<br />

für Bildung und Sport, Hamburg, S.2<br />

3<br />

vgl. auch ebenda<br />

4<br />

vgl. Bildungsplan Grundschule. Allgemeiner Teil. Entwurfsfassung vom 21.07.2008, hrsg. von <strong>der</strong> Freien<br />

und Hansestadt Hamburg, Behörde für <strong>Schule</strong> und Berufsbildung, Hamburg S.2f<br />

5<br />

vgl. dazu u.a. Bildungsplan Primarschule. Rahmenplan Mathematik. Arbeitsfassung vom 11.01.2010, hrsg.<br />

von <strong>der</strong> Freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für <strong>Schule</strong> und Berufsbildung, , Hamburg 2010, S.9f<br />

6<br />

Persönlichkeitsför<strong>der</strong>ung. Überblick zu Projekten zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persönlichkeit von Primarschulkin<strong>der</strong>n<br />

9


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Selbstwahrnehmung und des Wissens über sich selbst sowie die För<strong>der</strong>ung des<br />

Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls die ersten Schritte dar. 1<br />

Hintergrund dieser Bildungsanliegen ist, dass Selbstkompetenzen zur Stärkung <strong>der</strong><br />

<strong>personalen</strong> Identität wie die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung, positives<br />

Selbstwertgefühl, Umgang mit Stress und negativen Emotionen sowie Entscheidungs-<br />

fähigkeit nach <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation (WHO, 1994) zu den Faktoren<br />

psychischer Gesundheit gehören. 2<br />

Im Rahmen spezieller son<strong>der</strong>pädagogischer Bildung weisen die Bildungspläne vieler<br />

Bundeslän<strong>der</strong> das Gebiet <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persönlichkeit und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>personalen</strong> Identität ausdrücklich aus. 3<br />

3. Kompetenzbeschreibungen und Anwendung<br />

3.1. Allgemeine Erläuterungen<br />

Die nachfolgenden Kompetenzbeschreibungen und Anwendungsbeispiele folgen einer<br />

äußeren Struktur.<br />

3.1.1. Einteilung in entwicklungsspezifische Phasen<br />

Die Kompetenzbeschreibungen sind gemäß spezifischer Bildungs- und<br />

Entwicklungsaufgaben in drei Bildungsbereiche eingeteilt:<br />

basale Bildung<br />

elementare und primare Bildung 4<br />

vorberufliche Bildung<br />

Diese einzelnen Bildungsbereiche werden unter 3.2., 3.3. und 3.4 näher definiert und<br />

konkretisiert.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Bildungsbereiche kann es bei den Kompetenzformulierungen zu<br />

Überschneidungen in den Kompetenzformulierungen kommen. Die Ausbildung <strong>der</strong><br />

Kompetenzen ist vom Entwicklungsstand <strong>der</strong> jeweiligen Schülerin bzw. des jeweiligen<br />

Schülers abhängig. Beson<strong>der</strong>s in den Anwendungsbeispielen und zum Teil auch in den<br />

konkret beobachteten Beispielen, die die Entwicklung <strong>der</strong> Kompetenz zeigen, werden<br />

typische Kennzeichen des Bildungsbereiches sichtbar.<br />

im deutschsprachigen Raum, zu finden unter www.li-hamburg.de, pdf-Datei, Zugriff Juli 2008<br />

1 vgl. Theorie zum Programm „ICH und DU und WIR“ („ICH und DU und WIR“, hrsg. von <strong>der</strong><br />

Schulpsychologischen Beratungsstelle, Mombacher Str. 76, 55122 Mainz<br />

2 vgl. dazu u.a. Burow F., Asshauer M., Hanewinkel, R.: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2. Schuljahr.,<br />

Persönlichkeitsför<strong>der</strong>ung zur Prävention von Aggression, Rauchen und Sucht, Leipzig Stuttgart, Düsseldorf,<br />

2002, S.9ff<br />

3 vgl. dazu vgl. Persönlichkeit und Soziale Beziehungen - G. u. H, S.37 – S. 46<br />

vgl. auch Lernbereich Selbsterfahrung/Selbstversorgung. In: Vorläufiger Lehrplan für die För<strong>der</strong>schule für<br />

Geistigbehin<strong>der</strong>te Gesamtunterricht in Grund-, Mittel- und Oberstufe, hrsg. vom Thüringer<br />

Kultusministerium, Juli 1998, S.6 – S.22<br />

vgl. auch Lernbereich Ich-Erfahrung. In: Vorläufiger Lehrplan für die För<strong>der</strong>schule für Geistigbehin<strong>der</strong>te<br />

Gesamtunterricht in <strong>der</strong> Werkstufe, , hrsg. vom Thüringer Kultusministerium, Juli 1998, S.12 – S.23<br />

4 Die Begriffe basale, elementare und primare Bildung sind dem Aufbau des Thüringer Bildungsplans für<br />

Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre entnommen (vgl. Thüringer Bildungsplan für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre, hrsg. vom Thüringer<br />

Kultusministerium, Weimar Berlin August 2008, S. 19ff, im Folgenden zitiert als: Thüringer Bildungsplan für<br />

Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre<br />

10


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.1.2. Einteilung in Bereiche <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität<br />

In Punkt 1.1. wurden die Bedeutung <strong>der</strong> Bereiche<br />

Körper<br />

Gefühle<br />

Wünsche und Bedürfnisse<br />

Selbstwertgefühl<br />

Persönliche Merkmale<br />

Lebensgeschichte<br />

Lebenshaltung<br />

in ihrer beson<strong>der</strong>en Bedeutung für die Entwicklung personaler Identität, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch unter Berücksichtigung unserer Schülerschaft, beschrieben.<br />

Die nachfolgenden Kompetenzbeschreibungen werden in je<strong>der</strong> Bildungsphase diesen<br />

Bereichen (Oberbegriffen) zugeordnet. 1<br />

3.1.3. Einteilung in Spalten<br />

Die nachfolgenden Kompetenzbeschreibungen und Beispiele ihrer Anwendung erfolgen in<br />

drei Spalten:<br />

Spalte 1:<br />

Spalte 1 beinhaltet Kompetenzformulierungen, d.h. die Kompetenzen, die eine<br />

Schülerin/ein Schüler erreicht hat, werden beschrieben.<br />

Die Kompetenzformulierungen eines Identitätsbereiches folgen dabei <strong>der</strong><br />

Entwicklungslogik. Dies ist jedoch nicht durchgängig möglich. Häufig werden<br />

unterschiedliche Merkmale desselben Identitätsbereiches nebeneinan<strong>der</strong> gestellt.<br />

Spalte 2:<br />

In Spalte 2 werden konkrete Beispiele <strong>der</strong> Kommunikation und des Verhaltens <strong>der</strong><br />

Schülerin/des Schülers genannt, an denen die in Spalte 1 beschriebene Kompetenz<br />

beobachtet werden kann.<br />

Spalte 3:<br />

In Spalte 3 werden Vorschläge zur Gestaltung <strong>der</strong> Bildung 2 gemacht mit dem Ziel <strong>der</strong><br />

Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität unserer Schülerinnen und Schüler.<br />

1 Es sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass das vorliegende Curriculum damit die<br />

Oberbegriffe <strong>der</strong> Bayrischen Lehrpläne im För<strong>der</strong>schwerpunkt Geistige Entwicklung im Lernbereich<br />

„Persönlichkeit und Soziale Beziehungen“, Bereich „Personale Identität“ übernimmt.<br />

(vgl. Persönlichkeit und Soziale Beziehungen - G. u. H, a.a.O., S.37 – S.46)<br />

Ebenfalls wurden einige Kompetenzformulierungen direkt von den Kompetenzbeschreibungen <strong>der</strong><br />

‚Individuellen Lerndokumentation’ in diesem Bereich übernommen.<br />

(vgl. Individuelle Lerndokumentation - Persönlichkeit und Soziale Beziehungen. Individuelle<br />

Lerndokumentation – ILD. Programm zur Erfassung von Kompetenzen. Projekt vom ISB - Staatsinstitut<br />

für Schulqualität und Bildungsforschung München, S.1-3, zu finden unter www.isb.bayern.de/isb,<br />

Stichwort Projekte<br />

2 vgl. dazu das Bildungsverständnis des Thüringer Bildungsplan für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre. Danach ist Bildung ein<br />

aktiver Prozess des Kindes. Der Pädagoge hat dabei die Möglichkeit, Bildungsprozesse zu gestalten.<br />

(vgl. Thüringer Bildungsplan für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre, a.a.O., S.14 ff )<br />

11


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2. Konkretisierung gemäß <strong>der</strong> Bildungsbereiche<br />

3.2.1 Basale Bildung<br />

Als „basale Bildung“ wird gemäß <strong>der</strong> Thüringer Bildungspläne die frühkindliche Bildung bezeichnet. „Im Zusammenwirken von Wahrnehmung<br />

und Bewegung entwickeln sich komplexer werdende kognitive Fähigkeiten.“ 1<br />

Das Kind ist in dieser Phase offen für alle alltäglichen Lernmöglichkeiten. Es folgt selbst entdeckten Eigenthemen. 2 Im Zentrum <strong>der</strong> Bedeutung<br />

steht dabei die Befriedigung <strong>der</strong> eigenen Bedürfnisse.<br />

Grundlage basaler Bildung sind stabile emotionale Beziehungen zu vertrauten Personen 3 , die den Bildungsprozess des Kindes unterstützen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität ist dies die Phase des „ Körperselbst“ 4 . Das Selbst beginnt aus Urvertrauen und Symbiose<br />

aufzutauchen. Entwicklungsaufgabe ist <strong>der</strong> Aufbau eines Körperselbst, die Unterscheidung von Selbst und an<strong>der</strong>er Person sowie die ersten<br />

Versuche von Loslösung und Autonomie. 5<br />

Basale Bildung kommt aufgrund <strong>der</strong> speziellen Schülerschaft mit einem großen Anteil von schwerstbehin<strong>der</strong>ten Schülerinnen und Schülern in<br />

unserer <strong>Schule</strong> eine hohe Bedeutung zu. Folgende Gesichtspunkte sollen beson<strong>der</strong>s erwähnt sein:<br />

Schwerstbehin<strong>der</strong>te Schülerinnen und Schüler sind im hohen Maße in ihren kommunikativen Möglichkeiten eingeschränkt.<br />

Dem basalen Dialog kommt somit eine herausragende Bedeutung zu, d.h. es gilt<br />

o individuelle Reaktionen/Zeichen <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers zu deuten o<strong>der</strong> ihnen Bedeutung zu verleihen<br />

o gleichbleibend und verlässlich auf die Reaktionen/Zeichen des Kindes zu reagieren<br />

Schwerstbehin<strong>der</strong>ten Schülerinnen und Schülern ist es oft nur sehr eingeschränkt möglich, sich selbst Bewegungs- und<br />

Wahrnehmungserfahrungen zu verschaffen. Die beson<strong>der</strong>e pädagogische Aufmerksamkeit gilt deshalb, <strong>der</strong> Schülerin/dem Schüler diese<br />

Erfahrungen zu ermöglichen sowie ihre/seine Bewegungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten zu nutzen und auszubauen. Damit wird die<br />

Basis geschaffen für den Aufbau eines Körperselbst.<br />

Schwerstbehin<strong>der</strong>te Schülerinnen und Schüler sind im hohen Maße auf die konstante Hilfe und Zuwendung an<strong>der</strong>er angewiesen. Die<br />

pädagogische Arbeit muss deshalb dieser Hilfsbedürftigkeit mit Verantwortung begegnen. Sie muss sich gleichzeitig auf die Suche nach<br />

Möglichkeiten machen, auf welche Weise jede Schülerin/je<strong>der</strong> Schüler Autonomie und Loslösung sowie Selbstwirksamkeit erleben kann<br />

1 Thüringer Bildungspläne für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre, a.a.O,.S.14<br />

vgl. dazu auch die Theorien von Piaget und Erikson<br />

2 vgl. ebenda<br />

3 vgl. Thüringer Bildungspläne für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre, a.a.O., S.14<br />

4 Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 18<br />

5 vgl. ebenda, Leyendecker stellt hier die Entwicklung in den verschieden Lebensphasen dar in Anlehnung an L’Ecuyer 1990 und Newman & Newman1975 dar.<br />

12


3.2.1.1 Körper (basal)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

kann Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Umwelt bei Transport,<br />

Ortswechseln, Pflege usw. ertragen, aushalten<br />

lässt Körperkontakt zu<br />

durch bekannte Menschen<br />

durch weniger vertraute Menschen<br />

reagiert stabil auf Lärm, Busfahrten<br />

Transfer, Rollstuhlfahrten, WC, waschen<br />

Temperaturen, Gerüche, Zähne putzen,<br />

Pflege im allgemeinen<br />

schläft ein<br />

zeigt<br />

Körperspannung, Körperfunktionen:<br />

Herzschlag, Schweiß, Hautfarbe u.ä.<br />

Mimik, Gestik<br />

Lautieren, Stimmgebung<br />

Aufmerksamkeit, lässt dadurch relatives<br />

Wohlbefinden vermuten<br />

Stabilität durch Wie<strong>der</strong>holungen, vertraute<br />

Objekte o<strong>der</strong> Menschen<br />

deutliche sinnliche Kennzeichnung von<br />

Räumen und Situationen wie Ortswechsel,<br />

Personenwechsel, Pflege, Therapie etc.<br />

über Objekte (z.B. Rassel, Ball..),<br />

Sinnesreize (Gong, Kerze...), Bil<strong>der</strong>,<br />

Symbole, Lie<strong>der</strong><br />

dem Kind stabiles inneres Gleichgewicht<br />

ermöglichen durch<br />

gleichbleibend verlässliche Ansprache:<br />

immer gleicher Körperkontakt o<strong>der</strong><br />

gleiches Objekt dazu<br />

feste bekannte Bezugspersonen<br />

Vorlieben für Sinnesmodalitäten nutzen<br />

(optisch, auditiv, taktil)<br />

viele Wie<strong>der</strong>holungen, Erwartungen<br />

aufbauen<br />

ritualisierte gleiche Abläufe im<br />

Tageslauf: Morgenkreis, Pausenrituale,<br />

Essensituationen, Pflege, Begrüßungs- und<br />

Abschiedslie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> -rituale<br />

mit einem Helfer sitzen<br />

wesentliche Rituale (z.B. Pflege)<br />

dokumentieren und visualisieren, für Helfer<br />

zugänglich machen<br />

13


eantwortet Körperkontakt durch klare Reaktion<br />

des Wohlfühlens<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Spannung und Entspannung des Körpers<br />

Lächeln<br />

Ausdruck von Freude (lautiert, nickt,<br />

wendet sich aktiv zu)<br />

stellt Blickkontakt (kurz o<strong>der</strong> lang) her<br />

ahmt nach<br />

for<strong>der</strong>t Wie<strong>der</strong>holung o<strong>der</strong> Fortführung<br />

findet Trost durch Körperkontakt<br />

lehnt sich mit dem Rücken an<br />

umarmt<br />

wehrt unerwünschten Körperkontakt ab ist spürbar irritiert<br />

wendet sich ab<br />

zeigt körperliche Abwehr<br />

durch Anspannung o<strong>der</strong> Bewegungen<br />

(z.B. Töne, Kopfschütteln, ‚Zunge-raus-<br />

Strecken’, Handabwehr)<br />

zeigt gezielte Abwehr durch<br />

allgemeingültige Zeichen für „Nein“<br />

(Gebärde, Symbole, Taste mit<br />

Sprachausgabe)<br />

zeigt körperliche Abwehr<br />

zeigt erkennbare Reaktionen auf Reize,<br />

die den gesamten Körper o<strong>der</strong> einzelne<br />

Körperteile betreffen<br />

setzt sich wie<strong>der</strong>holt ähnliche Reize durch den<br />

eigenen Körper<br />

Reize durch Materialien<br />

Massage<br />

primäre Zirkulärreaktion<br />

strampelt, schaukelt, beißt<br />

schreit, tönt<br />

s.o.<br />

Wie<strong>der</strong>holung solcher Angebote<br />

Spiegelung/Nachahmung <strong>der</strong> Reaktion<br />

Interaktion gestalten<br />

Hand halten während des Essenanreichens<br />

o<strong>der</strong> Ähnliches, auf den<br />

Schoß nehmen, streicheln<br />

miteinan<strong>der</strong> bewegen, tanzen<br />

Hilfestellungen<br />

feste Bezugspersonen, die<br />

Reaktionen/Zeichen deuten o<strong>der</strong> ihnen<br />

Bedeutung verleihen<br />

gleichbleibend und verlässlich auf die<br />

Reaktionen des Kindes reagieren<br />

sensibel auf solche Zeichen achten<br />

die Ablehnung achten und entsprechend<br />

handeln z.B. sich zurückziehen bzw.<br />

Körperkontakt von an<strong>der</strong>en - z.B. an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>n - unterbrechen<br />

Basale Stimulation<br />

Lagerung, die viele Bewegungsmuster<br />

ermöglicht (Deckenkonstruktion nutzen)<br />

Wie<strong>der</strong>holungsbedürfnis durch<br />

Hilfestellungen unterstützen<br />

14


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

setzt sich wie<strong>der</strong>holt spezielle orale Reize Hand-Mund-Kontakt<br />

Fuß-Mund-Kontakt<br />

setzt sich wie<strong>der</strong>holt eigenaktiv ähnliche Reize<br />

durch Objekte<br />

setzt sich wie<strong>der</strong>holt eigenaktiv orale Reize<br />

durch Objekte<br />

sekundäre Zirkulärreaktion<br />

schlägt mit Objekten<br />

schlägt gegen Objekte<br />

bedient Sprachtasten, Talker willkürlich<br />

löst durch Bewegungen spezieller<br />

Körperteile Effekte aus:<br />

wie<strong>der</strong>holt einzelne Beinbewegungen, um<br />

Rassel klingen zu lassen<br />

setzt mit Fuß o<strong>der</strong> Hand Mobile in<br />

Bewegung<br />

sekundäre Zirkulärreaktion<br />

führt Objekte mit <strong>der</strong> Hand in den Mund<br />

zeigt Interesse am Gesicht des Gegenübers tastet das Gesicht des an<strong>der</strong>en ab<br />

mit den Augen<br />

mit den Händen<br />

Hilfestellungen geben, die solche<br />

Bedürfnisse unterstützen<br />

Musikinstrumente<br />

„little room“<br />

Raummarkierungen zur Erkennung bei <strong>der</strong><br />

„Körperdusche“<br />

eigenaktives Schaukeln:<br />

über Seil, Reifen, Füße etc.<br />

eigene Töne aufnehmen z.B. mit Hilfe von<br />

Sprechtasten und wie<strong>der</strong>holen<br />

Effekt durch Bereitstellen von Material<br />

ermöglichen<br />

individuell interessante Objekte wie z.B.<br />

Beißring, Ball zum Drehen o<strong>der</strong> Kneten,<br />

Flasche mit bunten Perlen etc.<br />

dauerhaft zugänglich machen:<br />

am Rolli befestigen, sichtbar lagern ...<br />

Effekt wie<strong>der</strong>holen (z.B. Nachahmung)<br />

orale Angebote bereitstellen<br />

z.B. Beißring<br />

Begrüßung<br />

Einbindung in Rituale<br />

einan<strong>der</strong> gemeinsam vor dem Spiegel<br />

betrachten und sprachlich<br />

begleiten<br />

15


zeigt Interesse an den Bewegungen des<br />

Gegenübers<br />

von Körperteilen im gemeinsamen<br />

Blickfeld<br />

außerhalb des gemeinsamen Blickfeldes<br />

( soz. Beziehungen)<br />

versucht Bewegungen nachzuahmen<br />

( soz. Beziehungen)<br />

tritt durch Nachahmung/Spiegelung<br />

auf körperlicher Ebene in Dialog mit dem<br />

Gegenüber<br />

( soz. Beziehungen)<br />

3.2.1.2 Gefühle (basal<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

beobachtet<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in Mimik, Gestik<br />

Fingerspiele vor dem Körper<br />

Fingerspiele am Körper<br />

klatscht mit<br />

reibt mit<br />

klopft mit<br />

bei Bewegungsspielen, Bewegungslie<strong>der</strong>n<br />

initiiert Bewegungen<br />

durch Sprechtaste<br />

Symbolkarte<br />

Fingerspiele<br />

Reime<br />

Bewegungslie<strong>der</strong><br />

Aktionen vom Kind steuern lassen<br />

durch Sprechtaste<br />

durch Symbolkarte<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

zeigt erkennbare Gefühlsregungen<br />

Formen <strong>der</strong> basalen Kommunikation, z.B. eigene Emotionen z.B. durch Verän<strong>der</strong>ung<br />

lacht, schreit, beißt<br />

<strong>der</strong> Stimme zeigen (Zuneigung, Ärger)<br />

entspannt sich, spannt sich an<br />

Reize anbieten und Reaktion darauf<br />

zeigt verän<strong>der</strong>te Hautreaktionen<br />

beobachten<br />

emotionale Reaktionen <strong>der</strong> Schülerin/des<br />

Schülers spiegeln<br />

zeigt Unmut o<strong>der</strong> Ablehnung verän<strong>der</strong>t Atmung, spannt sich an<br />

weint, schreit,<br />

schlägt, kneift, dreht sich weg<br />

zeigt Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Haut<br />

Reaktionen <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

beobachten, diese interpretieren und<br />

reagieren:<br />

spiegeln<br />

trösten<br />

stoppen/ unterbrechen<br />

16


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

zeigt Freude entspannt sich<br />

lacht, kichert<br />

hat Blickkontakt<br />

hat die Möglichkeit, sich selbst emotional zu<br />

stabilisieren<br />

zeigt <strong>der</strong> Situation angemessene<br />

Gefühlsreaktionen<br />

übernimmt Stimmungen des Gegenübers<br />

( . soz. Beziehungen)<br />

reagiert auf spezielle Personen mit Freude und<br />

Vertrauen<br />

( soz. Beziehungen)<br />

führt Hand in den Mund<br />

führt wie<strong>der</strong>holende Bewegungen aus<br />

sucht Körperkontakt<br />

for<strong>der</strong>t Lieblingsobjekte/Lieblingsmusik<br />

o<strong>der</strong> Ähnliches ein<br />

zeigt Freude<br />

zeigt Interesse, Neugier<br />

zeigt Angst<br />

zeigt Ekel<br />

zeigt Trauer<br />

zeigt Wut, Ärger<br />

nimmt Stimmungen seines Gegenübers auf<br />

antizipiert, was das an<strong>der</strong>e Kind tun wird,<br />

entspannt sich, wenn Bezugsperson ihm<br />

nahe ist<br />

zeigt Freude, wenn Bezugsperson kommt<br />

zeigt Erwartungshaltung, wenn<br />

Bezugsperson kommt ( weiß, dass sie<br />

kommt)<br />

Reaktionen <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers beob-<br />

achten, diese interpretieren und reagieren:<br />

spiegeln<br />

Ereignis wie<strong>der</strong>holen<br />

Beruhigungsform <strong>der</strong> Schülerin/des<br />

Schülers<br />

akzeptieren<br />

ggf. angemessenere o<strong>der</strong> weiter entwickelte<br />

Beruhigungsformen anbieten<br />

spiegeln, interpretieren<br />

Gefühle formulieren (Sprache, Symbol-<br />

karten, Gesten)<br />

Gefühle wertfrei akzeptieren,<br />

dabei ggf. Grenzen setzen<br />

dabei ggf. (dennoch) angemessene<br />

For<strong>der</strong>ungen setzen<br />

stimmungsvolle Situationen<br />

reale emotionalen Situationen pädagogisch<br />

nutzen/aufarbeiten<br />

grundlegende Bedürfnisse befriedigen<br />

(Hunger, Durst, Ruhe, Körperkontakt etc.)<br />

sensorische Aktivitäten stimulieren<br />

Freude sichern<br />

17


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2.1.3 Wünsche und Bedürfnisse (basal)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

drückt elementare Bedürfnisse aus zeigt durch basale Kommunikationsformen<br />

Bedürfnisse wie<br />

Hunger<br />

Schlaf<br />

Ruhe<br />

Anregung<br />

Zuwendung<br />

wünscht sich spezielle Objekte zeigt darauf<br />

ahmt Bewegung nach<br />

sucht an vertrauter Stelle danach<br />

deutet auf Symbol, Foto, Gegenstand selbst<br />

zeigt Vorlieben beim Essen zeigt Zustimmung bzw. Ablehnung bei<br />

bestimmten Gerichten<br />

wünscht sich spezielle Aktionen o<strong>der</strong> initiiert<br />

sie<br />

deutet Aktion an<br />

äußert Unmut bei Unterbrechung<br />

<strong>der</strong> Aktion<br />

for<strong>der</strong>t Aktion durch bestimmte<br />

Lautäußerung heraus<br />

wirft bestimmtes Objekt<br />

gibt Gegenüber Objekte in die Hand<br />

zeigt weitere Möglichkeiten <strong>der</strong> basalen<br />

Kommunikation (Atmung, Tonus,<br />

Hautreaktionen etc.)<br />

Reaktionen <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

beobachten, interpretieren und reagieren<br />

Kommunikationshilfen (Symbole, Gesten,<br />

Objekte) anbieten<br />

beliebte Gegenstände in das<br />

Unterrichtsangebot einbauen<br />

Wünsche <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

berücksichtigen<br />

Geschmackserfahrungen anbieten/verlocken<br />

Kommunikationshilfe geben<br />

auf individueller Zeichenebene<br />

über Symbolkarten: z.B. Metacom<br />

18


hält gewünschte Aktion aufrecht o<strong>der</strong><br />

initiiert bestimmte Aktionen<br />

lehnt Angebote ab<br />

beendet Aktion gezielt<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

animiert Gegenüber fortzufahren z.B. durch<br />

Gestik<br />

verän<strong>der</strong>t Atmung, spannt sich an<br />

schüttelt Kopf, dreht sich weg<br />

weint, schreit<br />

Nein-Geste<br />

setzt An/Aus-Schalter ein<br />

bei Dingen, Aktionen, Reizen, Nahrungsmitteln<br />

( vgl. Gefühle „zeigt Unmut o<strong>der</strong> Ablehnung“)<br />

wählt zwischen konkreten Angeboten etwas aus zeigt<br />

greift nach dem Angebot<br />

zeigt spezifische Gestik, Symbol<br />

Kommunikationshilfe geben<br />

Gestik, Symbolkarte: „Noch mal“<br />

über Symbolkarten: z.B. Metacom<br />

Reaktionen des Schülerin/des Schülers beob-<br />

achten, diese interpretieren und reagieren<br />

spiegeln<br />

Kommunikationshilfe geben:<br />

Mimik, Nein-Geste<br />

Angebot auf verschiedenen<br />

Zeichenebenen (Gebärden, Symbole,<br />

Sprache, Sprechtaste)<br />

An/Ausschalten von Geräten über<br />

adaptierte Fernbedienungen mit Schalter,<br />

Sprechtaste<br />

wenn möglich Ablehnung berücksichtigen<br />

Alternative anbieten<br />

setzt „Ende“-Signal ein Kommunikationshilfe geben:<br />

Zielvokabular: Ende, Stopp-Zeichen<br />

begrenzte Wahlmöglichkeiten anbieten:<br />

(zwei/drei Spiele, Lebensmittel etc.)<br />

Kommunikationshilfe geben<br />

(z.B. Ja-Nein)<br />

neue Erfahrungen anbieten zum Kennen<br />

lernen: verschiedene Sinnesreize, Bewe-<br />

gungserfahrungen, Lagerungen wechseln etc.<br />

19


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2.1.4 Selbstwertgefühl (basal)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

kann Zuneigung akzeptieren<br />

experimentiert eigenaktiv mit <strong>der</strong> Umwelt<br />

reagiert auf liebevolle Ansprache<br />

Körperkontakt<br />

verbale Ansprache<br />

nonverbale Ansprache (z.B. Lächeln)<br />

mit individuell typischer Form <strong>der</strong> Freude und<br />

Entspannung<br />

experimentiert mit Dingen<br />

experimentiert mit Personen<br />

erforscht eigenaktiv<br />

zeigt Freude über Urheberschaft freut sich, wenn es gelingt,<br />

Objekte in Bewegung zu setzen<br />

Klänge zu erzeugen<br />

über PowerLink, Handlungen auszulösen<br />

gelungene Handlungen am PC zu vollziehen<br />

Momente positiver Zuwendung ritualisieren<br />

(z.B. Begrüßungsritualien)<br />

zeitlichen Raum schaffen für bewusste,<br />

verlässliche Rituale <strong>der</strong> Zuwendung<br />

Essenssituation<br />

Pflegesituation<br />

Unterricht in <strong>der</strong> Klasse<br />

Erfolge und Selbstwirksamkeit sichern<br />

durch<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Umwelt<br />

Bereitstellen reizvoller Objekte<br />

(z.B. Ball, Klangkörper, Resonanzplatte<br />

Trommeln, Rasseln, Saiteninstrumente)<br />

Bereitstellen und Einsatz von<br />

Kompensationsmöglichkeiten:<br />

Hilfsmittel, Geräte aus dem Bereich<br />

<strong>der</strong> UK (z.B. PowerLink),<br />

Techniken und Ideen aus dem Bereich<br />

<strong>der</strong> UK<br />

PC- Spiele: Programme, bei denen durch<br />

Tastendruck auditive und visuelle<br />

Verän<strong>der</strong>ungen ausgelöst werden,<br />

z.B. Klicktool, Fotokukiphon<br />

20


will Handlungen alleine/selbstständig<br />

durchführen<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

wehrt sich gegen Hilfe<br />

signalisiert „Nein“<br />

Erfolge spiegeln<br />

Ergebnisse „haltbar“ machen<br />

und bereitstellen, z.B. durch Foto, Film,<br />

Kisten etc.<br />

für die Schülerin/den Schüler für den<br />

eigenen Umgang<br />

für den Erwachsenen zur Orientierung<br />

Freiräume gewähren<br />

zurückhaltend beobachten<br />

Anmerkung: Viele Merkmale, die sich auch dem Bereich Selbstbewusstsein zuordnen lassen, sind bereits in den Bereichen, Körper, Wünsche und<br />

Bedürfnisse und Gefühle genannt. Sie wirken ineinan<strong>der</strong> und werden hier nicht noch einmal erwähnt.<br />

3.2.1.5 Persönliche Merkmale (basal)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

reagiert auf den eigenen Namen eindeutige Reaktionen wie<br />

Aufmerksamkeit<br />

Blickkontakt<br />

Freude<br />

Anspannung<br />

Lachen<br />

identifiziert sich mit Aktionen beruhigt sich über bestimmte Rituale<br />

z.B. Schaukeln<br />

Rituale (z.B. Morgenkreis), Lie<strong>der</strong>, Spiele<br />

mit dem Namen <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

Symbole für jedes Kind in <strong>der</strong> Klasse<br />

(z.B. farblich)<br />

Aktionen ermöglichen,<br />

falls möglich in den Unterricht einbauen<br />

spezielle Aktion kommunizierbar machen<br />

(Gebärden, Symbole, Sprache)<br />

21


erkennt sich selbst im Spiegel<br />

( siehe auch elementare Bildung)<br />

erkennt sich selbst auf Fotos<br />

( siehe auch elementare Bildung)<br />

erkennt persönliche Markierungen<br />

( siehe auch elementare Bildung)<br />

erkennt eigene Sachen<br />

( siehe auch elementare Bildung)<br />

bezeichnet Dinge, Personen als ihm zugehörig<br />

( siehe auch elementare Bildung)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

zeigt Aufmerksamkeit<br />

blickt auf das Spiegelbild<br />

zeigt vermehrte Aufmerksamkeit beim<br />

Erblicken des Fotos<br />

zeigt auf das Foto bei Nennung seines<br />

Namens<br />

erkennt<br />

individuelle Farben, Muster<br />

Objekte als Markierung des eigenen Platzes<br />

zeigt auf eigenen Löffel, Becher, Tasche<br />

greift nach eigenem Löffel, Becher, Tasche<br />

zeigt und benennt seine Dinge in<br />

Abgrenzung von <strong>der</strong> allgemeinen dinglichen<br />

Welt als „meins“, „mir“<br />

Erkennen unterstützen durch<br />

Markierungen im Gesicht (Schminken)<br />

Typische Objekte (Halstuch, Puppe)<br />

Gegenseitige Nachahmung mit Partner<br />

vor dem Spiegel<br />

Versteckspiel mit Tüchern<br />

Sprachliche Begleitung: Lie<strong>der</strong>, Reime<br />

Erkennen unterstützen durch<br />

Einsatz von Fotos des Kindes und seiner<br />

Mitschüler (z.B. Morgenkreis)<br />

kennzeichnen von<br />

Gar<strong>der</strong>obe<br />

Sitzplatz, Tischplatz<br />

Körben<br />

auswählen lassen<br />

Zielvokabular: „ich, „meins“, „mir“<br />

22


3.2.1.7 Lebenshaltung (basal)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

lässt sich von Gegenständen und Situationen<br />

anmuten<br />

reagiert auf spezielle Personen mit Freude und<br />

Vertrauen<br />

zeigt anhaltende positive Körperreaktionen<br />

(still, freudig, erregt, entspannte Gesichtszüge)<br />

bei Angeboten mit speziellen Sinnesreizen<br />

siehe „Gefühle“ siehe „Gefühle“<br />

siehe „Gefühle“<br />

erkennt Gefahren schreit<br />

weint<br />

spannt sich an<br />

bei für das Kind gefährlichen Situationen<br />

Lichtreiz, Farben<br />

Musik, Gesang, Klangkörper<br />

natürliche Reize anbieten:<br />

Sonnenlicht, Sonnenwärme, Regen, Wind,<br />

Schnee<br />

Düfte<br />

Gefühle wertfrei akzeptieren<br />

ev. spiegeln<br />

Anmerkung: Viele Merkmale, die sich zum Bereich Lebenshaltung zuordnen ließen, sind bereits in den vorherigen Bereichen genannt. Sie wirken<br />

ineinan<strong>der</strong> und werden hier nicht noch einmal erwähnt. Exemplarisch sei hier nur eine Kompetenz aus dem Bereich „Gefühle“ aufgeführt.<br />

23


3.2.2 Elementare und primare Bildung<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Die „elementare Bildung“ schließt in <strong>der</strong> allgemeinen Entwicklung an die „basale Bildung“ an. Oft hat diese Bildungsphase ihren Schwerpunkt in<br />

<strong>der</strong> Kindheit (ca. 3. – 6. Lebensjahr 1 ): Kin<strong>der</strong> beginnen gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n zu spielen, zu lernen und zu arbeiten. „Sie erkunden und<br />

erforschen Gegenstände, Prozesse und Zusammenhänge in ihrer Umwelt kreativ und eigensinnig; sie entwickeln subjektive Theorien“ 2 . Ihre<br />

Interessen sind dabei nicht nur handlungspraktisch, son<strong>der</strong>n können sich auch auf abstrakte und/o<strong>der</strong> komplexe Phänomene wie innerpsychische<br />

Prozesse o<strong>der</strong> Naturerscheinungen beziehen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität behauptet sich jetzt das Selbst. Schwerpunkt hat das „handelnde Selbst“ 3 .<br />

Es entwickelt sich ein „Ich-Bewusstsein“. Personal- und Possessivpronomen werden verwendet. Die Fähigkeit, „Nein“ zu sagen, entsteht. Der<br />

eigene Wille bildet sich aus. Es kommt zu einer wachsenden Zahl von selbstbezogenen Äußerungen. Dabei werden psychische und physische<br />

Merkmale einer Person noch nicht sicher unterschieden. 4 Die Kin<strong>der</strong> identifizieren sich mit den Eltern, aber auch mit an<strong>der</strong>en „Helden“ im realen<br />

Leben o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Phantasie. 5<br />

Das behin<strong>der</strong>te Kind erlebt sich zwar in seinen Einschränkungen, aber in Relation noch nicht als behin<strong>der</strong>t. 6<br />

Die Phase <strong>der</strong> „primaren Bildung“ schließt an die „elementare Bildung“ an. „Primare Bildung“ wird dadurch gekennzeichnet, dass die Schülerinnen<br />

und Schüler „einen Zugang zu komplexer werdenden Leistungen wie dem Lesen, Schreiben und Rechnen .....erwerben“ 7 . Die Kin<strong>der</strong> haben das<br />

Gefühl, in <strong>der</strong> Welt Bedeutsames leisten zu können. Sie entwickeln eigene Interessen und Initiative, verfolgen Projekte und können an<strong>der</strong>e für ihre<br />

Ideen begeistern. 8<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität breitet sich jetzt das Selbst aus („Expansion des Selbst“ 9 ). Schwerpunkt hat das „reflexive<br />

Selbst“ 10 . Die Schülerinnen und Schüler haben eine wachsende Zahl von Bereichen, über die sie sich selbst definieren. Sie wenden sich auch<br />

psychischen Merkmalen zu (Interessen, persönlichen Eigenschaften, Vorlieben etc.). Wichtige Bedeutung hat jetzt das Zurechtkommen in <strong>der</strong><br />

eigenen Altersgruppe. Freundschaften werden bewusst geschlossen und gepflegt. Die Selbstreflexion findet im sozialen Spiegel statt.<br />

1<br />

Begriff und ungefähre Altersangabe entnommen bei Leyendecker in Anlehnung an L’Ecuyer 1990 und Newman & Newman, vgl. Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 18<br />

2<br />

Thüringer Bildungspläne für Kin<strong>der</strong> bis 10, S.14<br />

3<br />

Leyendecker in Anlehnung an L’Ecuyer 1990 und Newman & Newman, Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 18<br />

4<br />

vgl. ebenda<br />

5<br />

vgl. W. Pallasch, R. Petersen: Coaching. Ein Ausbildungs- und Trainingskonzept zum Coach in pädagogischen und sozialen Arbeitsfel<strong>der</strong>n, Weinheim und München, S. 158,<br />

im Folgenden zitiert als Pallasch, W, Petersen, R.<br />

6 vgl. Leyendecker, Ch. a,a,O., S. 26<br />

7 Thüringer Bildungspläne für Kin<strong>der</strong> bis 10, a.a.O., S.14<br />

8 vgl. Thüringer Bildungspläne, für Kin<strong>der</strong> bis 10, a.a.O., S. 116<br />

9 Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 18<br />

10 ebenda, reflexiv= sich rückbeziehend<br />

24


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Zentrale Themen sind Sachinteresse und Leistungsvertrauen. 1 Das Kind setzt sich mit seiner Leistungsfähigkeit im Maßstab <strong>der</strong><br />

Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen auseinan<strong>der</strong>. Ein weibliches/männliches Rollenverständnis wird erworben. 2<br />

Infolge <strong>der</strong> Entwicklungsverzögerungen eines Großteils unserer Schülerschaft nehmen Elemente <strong>der</strong> elementaren Bildung gerade in den ersten<br />

Schuljahren an unserer <strong>Schule</strong> eine große Bedeutung ein. Elemente ‚elementarer Bildung’ und ‚primarer Bildung’ gehen oft unmerklich ineinan<strong>der</strong><br />

über. Für manche Schülerinnen und Schüler liegt aufgrund ihres För<strong>der</strong>bedarfs im Bereich geistige Entwicklung <strong>der</strong> Bildungsschwerpunkt für lange<br />

Zeit im elementaren Bereich.<br />

Die Kompetenzbeschreibungen für den elementaren und primaren Bereich sind gemeinsam dargestellt.<br />

Folgenden Schwerpunkten (Zielen und Inhalten) wird dabei für unsere Schülerschaft daher im elementaren/primaren Bildungsbereich beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung beigemessen:<br />

soziales Miteinan<strong>der</strong> erfahren und<br />

o dabei grundlegende Regeln kennen lernen und einhalten<br />

o dabei Heterogenität erfahren und akzeptieren lernen<br />

Selbstständigkeit erlernen und selbstständig handeln<br />

o Gegenstände und Umwelt erkunden und erforschen<br />

o Erlebnis- und Handlungsbereiche erweitern und erfolgreich gestalten<br />

o den eigenen Aktionsradius erweitern<br />

ggf. Alltagshilfen und technische Hilfsmittel annehmen und anwenden, z.B. Walker, Toilettensitz, Rollstuhl<br />

Wahrnehmung ausdifferenzieren<br />

Kommunikationsformen kennen lernen und erweitern, ggf. Kommunikationshilfen kennen und gebrauchen lernen<br />

In <strong>der</strong> primaren Bildung kommen folgende Schwerpunkte hinzu:<br />

Kulturtechniken erwerben<br />

Sach-/ Umweltwissen erwerben<br />

Arbeitstechniken erlernen und anwenden<br />

1 vgl. Pallasch, Waldemar; Petersen, Ralf, a.a.O., S.158<br />

2 vgl. Leyendecker in Anlehnung an L’Ecuyer 1990 und Newman & Newman, Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 18<br />

25


3.2.2.1 Körper (elementar/primar)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

lässt Körperkontakt zu lässt Körperkontakt zu<br />

bei RS-Tranfer<br />

bei Hilfsmitteleinsatz, z.B. Korsett,<br />

Stehstän<strong>der</strong><br />

im Toiletten- und Pflegebereich<br />

zu Mitschülern in angeleiteten Spiel- und<br />

Bewegungssituationen<br />

im freien Spiel<br />

wehrt unerwünschten Körperkontakt auf<br />

angemessene Art und Weise ab<br />

lässt Handführung bei speziellen<br />

Stifteinsätzen u.Ä. zu<br />

zeigt bei zufälligem, unverhofftem<br />

Körperkontakt kein Flucht- o<strong>der</strong><br />

Abwehrverhalten<br />

zeigt deutlich erkennbare Ablehnung<br />

nonverbal<br />

verbal<br />

wenn nötig, auch mit Körpereinsatz<br />

setzt erlernte Regeln <strong>der</strong> Klasse ein, benutzt<br />

vereinbarte gestische und verbale<br />

Reaktionen z.B. Hand heben und „Stopp“<br />

sagen<br />

Einsatz und Gebrauch von<br />

Hilfsmitteln im gesamten Schulalltag<br />

Pflegesituationen<br />

Einführung und Üben von<br />

motorischen Handlungsmustern<br />

Fach Natur: Thema „Mein Körper“<br />

alle Spiel- und<br />

Bewegungssituationen im Schulalltag, z.B.<br />

Sportspiele, Partner- und<br />

Gruppenaufgaben im Sport<br />

Massage- und Vertrauensspiele in<br />

Religion<br />

Sing- und Bewegungsspiele in Musik<br />

im konkreten Fall zeitnahe Klärung<br />

bei entsprechenden<br />

Konfliktsituationen<br />

Themenbearbeitung in Religion<br />

Streitschlichtung, Proze<strong>der</strong>e einüben<br />

Rollenspiele<br />

Klassenrat<br />

26


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

unterscheidet einzelne Körperteile lokalisiert Empfindungen an Körperteilen<br />

zeigt Körperteile auf Auffor<strong>der</strong>ung<br />

kann Körperteile benennen<br />

erkennt Körper im Abbild erkennt<br />

Bewegung<br />

Körperteile<br />

im Spiegel<br />

auf Abbildungen<br />

ahmt<br />

Bewegungen eines Gegenübers nach<br />

aktive Mithilfe in Pflegesituationen, bei<br />

jeglichen Transfers sowie beim Aus- und<br />

Anziehen<br />

Fach Sachunterricht/Natur:<br />

Thema „Mein Körper“<br />

alle Fächer mit entsprechendem<br />

Handlungsrahmen<br />

wie z.B. Sport, Musik, Theater, aber auch<br />

handlungsorientierte Unterrichtskonzepte<br />

für die Fächer Deutsch, Mathe, Englisch<br />

u.a.<br />

Lernsituationen mit konkreten<br />

Bewegungsaufgaben (im Morgenkreis, bei<br />

Bewegungslie<strong>der</strong>n)<br />

Sprachför<strong>der</strong>ung: Lernfeld Körperteile<br />

Ich-Buch<br />

Pflege vor dem Spiegel<br />

Umgang mit Modellen des menschlichen<br />

Körpers<br />

Umgang mit Abbildungen,<br />

z.B. Fotos einer Holzfigur mit Gelenken<br />

27


zeigt Selbstwertgefühl in Hinblick auf den<br />

eigenen Körper<br />

3.2.2.2 Gefühle (elementar/primar)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

wehrt sich gegen unangenehmen Umgang<br />

mit dem Körper<br />

freut sich über motorische<br />

Entwicklungsfortschritte<br />

achtet die eigene körperliche<br />

Unversehrtheit<br />

nutzt Bewegungs- und<br />

Entspannungsangebote<br />

beteiligt sich an Bewegungssituationen mit<br />

und ohne Darstellung vor <strong>der</strong> Gruppe<br />

ist bereit, auch neue und unbekannte<br />

Bewegungsangebote anzunehmen,<br />

nachzuahmen<br />

lebenspraktischer Bereich in Hinblick<br />

auf Essen, Pflege, Aus- und Anziehen<br />

Bewegungs- und<br />

Entspannungsangebote<br />

Bewegungssituationen und -angebote mit<br />

und ohne Darstellung vor <strong>der</strong> Gruppe<br />

Zeigen von Bewegungen o<strong>der</strong><br />

Handlungen vor <strong>der</strong> Gruppe (in allen<br />

Lern- und För<strong>der</strong>bereichen)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

teilt Gefühle eindeutig mit/drückt diese verbal: benennt Gefühlskategorien Streit-/Klärungssituationen:<br />

eindeutig aus<br />

konkrete, authentische Situation, dabei<br />

non-verbal:<br />

Zusammenhang zwischen Ereignis und<br />

Gestik, Mimik<br />

Gefühlsreaktion herstellen<br />

UK: Gebärden, Bil<strong>der</strong>, Symbole, Talker; Morgen-/Abschluss-/Erzählkreis<br />

symbolische Darstellungen<br />

Religion/Ethik<br />

(Gefühlskarten)<br />

Bil<strong>der</strong>bücher mit Identifikationsfiguren<br />

Gefühlskategorien benennen lernen<br />

Rollenspiele<br />

28


geht mit Gefühlen angemessen um und<br />

kann sich zunehmend steuern<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

bei heftigen Gefühlen wie z.B. Wut, Angst<br />

sucht sie/er Hilfe bei Vertrauenspersonen<br />

nimmt sie/er alternative<br />

Handlungsmöglichkeiten an o<strong>der</strong> entwickelt<br />

sie selbst<br />

zeigt Ansätze von Empathie übernimmt Gefühlsregungen seines<br />

Gegenübers<br />

verbalisiert Gefühlsregungen seines<br />

Gegenübers<br />

versteht Gefühlsregungen seines Gegenübers<br />

3.2.2.3 Wünsche und Bedürfnisse (elementar/primar)<br />

zu positivem Verhalten ermutigen, z.B.<br />

spiegeln<br />

erinnern an früheres erfolgreiches<br />

Steuern<br />

Verhaltenstechniken und Regeln<br />

erarbeiten<br />

reale emotionale Situationen aufarbeiten<br />

stimmungsvolle Situationen gestalten<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

drückt eigene Bedürfnisse und Wünsche aus<br />

o<strong>der</strong><br />

trifft Auswahl entsprechend eigener Wünsche<br />

und Bedürfnisse nach Angebot<br />

1. bei Vorgabe <strong>der</strong> Auswahl durch an<strong>der</strong>e<br />

2. selbsttätig und eigenaktiv<br />

verbal<br />

non-verbal:<br />

Gestik, Mimik<br />

UK: Gebärden, Bil<strong>der</strong>, Symbole, Talker;<br />

symbolische Darstellungen<br />

setzt Wünsche angemessen durch wie<strong>der</strong>holt Wünsche<br />

lässt sich nicht verunsichern<br />

for<strong>der</strong>t Rücksichtnahme ein<br />

zwischen zwei Alternativen bzw. Angeboten<br />

auswählen lassen (in Essens-, Spiel-,<br />

Pflegesituationen)<br />

Auswahl betrifft: Räume, Personen, Essen,<br />

Gegenstände, Pausengestaltung<br />

im Unterricht: z.B. Morgenkreis, Sport,<br />

Kunst, Stationsarbeit<br />

außerdem: in Ess- und Spielsituationen<br />

29


schätzt Folgen eigener Wünsche ab und verhält<br />

sich entsprechend<br />

akzeptiert Unerfüllbarkeit o<strong>der</strong> Aufschub von<br />

Bedürfnissen und Wünschen<br />

3.2.2.4 Selbstwertgefühl (elementar/primar)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Bewusstsein für gesundes Essen und<br />

ausreichendes Trinken<br />

Bewusstsein für angemessene Kleidung<br />

Akzeptanz von Ruhephasen<br />

kann warten<br />

versteht Signalworte wie „später“<br />

kann sich in Tagesstruktur/Gruppe einfügen<br />

und lernt, individuelle<br />

Absprachen/Beson<strong>der</strong>-<br />

heiten/Regeln/Materialien zu akzeptieren<br />

akzeptiert individuelle Hilfestellung<br />

Einsicht anbahnen, z.B. im Unterricht:<br />

Fach Sachunterricht/Natur, Themen:<br />

„Ernährung“,<br />

„Wetter“<br />

Sport: Wechsel von Ruhe- und<br />

Aktionsphasen<br />

während des gesamten Tagesablaufes<br />

Unterrichtsgestaltung:<br />

Arbeitsblätter<br />

Zuwendung<br />

Aufmerksamkeit<br />

Freiräume<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

zeigt Freude über eigene Urheberschaft<br />

nimmt die Wertschätzung durch an<strong>der</strong>e<br />

erkennbar wahr<br />

Funktionsspielzeug<br />

verbale und nonverbale Handlungen (z.B.<br />

Mimik, Lächeln, Zugewandtheit,<br />

Kopfdrehung, Handbewegung, Sprache)<br />

Urheberschaft in Bezug auf Material,<br />

Handlungen etc.<br />

reagiert positiv<br />

freut sich<br />

fokussiert den Blick<br />

bei Lob/Anerkennung durch an<strong>der</strong>e (z.B.<br />

Mitarbeiter, Mitschüler)<br />

Morgenkreis<br />

Situationen mit Einsatz von UK<br />

(Unterstützte Kommunikation)<br />

Pflegesituationen<br />

Präsentation von Arbeitsergebnissen,<br />

eigenen Bil<strong>der</strong>n, kleinen Texten etc.<br />

Klassenrat, Feedback<br />

zufällige Bestätigungen<br />

arrangierte Situationen<br />

30


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

freut sich über eigene Leistungen drückt dies durch Mimik/Gestik, Sprache<br />

aus<br />

präsentiert Urkunden<br />

übernimmt Tätigkeiten bewusst selbstständig geht alleine zum Hausmeister, zur<br />

Schulsekretärin o.ä.<br />

bewegt sich außerhalb des Klassenraums<br />

holt etwas aus <strong>der</strong> Nachbarklasse bzw.<br />

bringt es zurück<br />

verrichtet Vorhaben des alltäglichen Lebens,<br />

des Schulalltags etc. alleine<br />

zeigt Selbstsicherheit klärt Streitigkeiten selbst<br />

löst Konfliktsituationen im Spiel<br />

holt bei Streitigkeiten in <strong>der</strong> Pause die<br />

Pausenaufsicht<br />

artikuliert eigene Wünsche Mitschülern und<br />

Erwachsenen gegenüber<br />

Feedback über (für den Schüler<br />

erkennbare) Fortschritte<br />

Lerntagebuch<br />

Lesethron<br />

Überreichung von Urkunden, z.B.<br />

Schwimm- und Sporturkunden, Lesekönig<br />

Fahrzeug-Führerschein<br />

Prinzip „an den Stärken ansetzen“ beachten<br />

Arbeitsplatz einrichten<br />

Ämter erledigen<br />

aufräumen<br />

Pausen, Klassenrat<br />

Fächer: Religion, Ethik, Sachunterricht/<br />

Gesellschaft<br />

Streitschlichtung:<br />

„Ich verwende Wörter“-Regel,<br />

Stopp-Regel<br />

Alternativen anbieten<br />

31


schätzt eigene Fähigkeiten realistisch ein und<br />

verhält sich entsprechend<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2.2.5 Persönliche Merkmale (elementar/primar)<br />

entscheidet sich bei Wahlmöglichkeiten<br />

(z.B. „Welches Amt möchtest du<br />

übernehmen?“) für die realistische<br />

Möglichkeit und führt die Handlung aus<br />

akzeptiert körperliche Grenzen<br />

Fächer: Sachunterricht/Gesellschaft,<br />

Religion:<br />

Thema „Das bin ich“<br />

in je<strong>der</strong> alltäglichen Situation,<br />

z.B. Bearbeitung von Arbeitsblättern,<br />

Toilettengang<br />

Situationen schaffen, bei denen die eigene<br />

Leistung vorher eingeschätzt werden und<br />

durch die Handlung überprüft werden<br />

muss (z.B. Sponsorenlauf)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

ersetzt den eigenen Namen beim Sprechen mit<br />

„ich“<br />

gibt das eigene Aussehen wie<strong>der</strong> kennt seine Körpermerkmale (Augen- und<br />

Haarfarbe, Größe)<br />

verwendet beim Malen eigene Augen-,<br />

Haarfarbe<br />

kennt das eigene Geschlecht / kennt Merkmale<br />

des eigenen Geschlechts<br />

Mädchen- o<strong>der</strong> Jungennamen,<br />

unterschiedliches Aussehen, ordnet das<br />

eigene Geschlecht einer Jungen- o<strong>der</strong><br />

Mädchengruppe zu<br />

Satzmustervorgaben<br />

gemeinsam mit dem Kind auf das Kind<br />

zeigen (sprachbegleitend: Ich heiße …)<br />

Reime, Lie<strong>der</strong> (Ich bin an<strong>der</strong>s…)<br />

Ich-Buch (Sachunterricht/Gesellschaft +<br />

Natur, Mathe, Kunst, Religion)<br />

Fotoalben<br />

Selbstbildnis (Bildende Kunst)<br />

Sportspiele (z.B.:„Alle Kin<strong>der</strong> mit braunen<br />

Haaren machen...“)<br />

Fach Sachunterricht/Natur:<br />

Thema „Mein Körper“, Sexualkunde<br />

Ich-Buch<br />

Spiele<br />

32


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

kennt eigenes Alter kann ausdrücken, wie alt er ist Fach Mathematik<br />

Ich-Buch<br />

Spielsituationen im Morgenkreis, Sport<br />

kennt eigene Adresse Unterscheidung Vorname, Nachname<br />

kann Adresse nennen, aufschreiben<br />

kennt eigene Vorlieben, Interessen, Stärken kann ausdrücken, was er/sie gerne mag<br />

kann ausdrücken, wen er/sie gerne mag<br />

kann begründen, warum er/sie etwas o<strong>der</strong><br />

jemanden gerne mag<br />

hat Vorlieben bei Sport und Spiel<br />

hat Lieblingssendung<br />

setzt eigene persönliche Merkmale zu an<strong>der</strong>en<br />

in Beziehung<br />

vergleicht sich mit<br />

Bezugsgruppe<br />

Familienmitglie<strong>der</strong>n<br />

Sachunterricht/Gesellschaft, Themen:<br />

„Post“,<br />

„Wohnort“<br />

(Adresse) <strong>der</strong> Schüler erkunden<br />

Fach Deutsch: Briefe schreiben<br />

„Ich-Buch“<br />

alltägliche Situationen zur<br />

Bewusstmachung nutzen<br />

Fach Gesellschaft: Themen zum<br />

Schwerpunkt „So bin ich – so bist du“, z.B.<br />

„Ich-Buch“<br />

„Meine Herkunft“<br />

Fach Mathematik, Lernsituationen:<br />

„Ich kann meinen Körper messen“<br />

„Meine Klasse: Was hast du so wie<br />

ich?“<br />

33


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2.2.6 Lebensgeschichte (elementar/primar)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

erkennt Wachstum und Verän<strong>der</strong>ung am<br />

eigenen Körper<br />

erkennt, dass sich Interessen verän<strong>der</strong>n,<br />

Fähigkeiten sich entwickeln o<strong>der</strong><br />

hinzukommen<br />

erkennt Verän<strong>der</strong>ung, Entwicklung sozialer<br />

Beziehungen<br />

kennt wichtige Abschnitte <strong>der</strong> eigenen<br />

Biografie<br />

erkennt Verän<strong>der</strong>ungen an<br />

zu klein gewordenen Klei<strong>der</strong>n, Rollstühlen,<br />

Fahrzeugen<br />

Messlatte<br />

Arbeitsverhalten, Arbeitsleistungen<br />

Selbstständigkeit<br />

Themen, die ihr/ihm wichtig sind<br />

Freizeitverhalten<br />

erkennt Verän<strong>der</strong>ungen in Bezug auf<br />

Eltern, Geschwister<br />

Freundschaften<br />

lernt, unabhängig zu werden<br />

kennt<br />

Geburtsdatum<br />

Kin<strong>der</strong>gartenzeit, <strong>Schule</strong><br />

lange Krankenhausaufenthalte, Operationen<br />

Selbstfahrer<br />

Vereine<br />

beson<strong>der</strong>e Ereignisse<br />

Fächer: Natur, Mathematik:<br />

messen und wiegen<br />

Fach Natur: Pubertät, Sexualkunde<br />

Fach Bildende Kunst:<br />

Körperumriss zeichnen<br />

gesamter Tagesablauf<br />

Unterricht<br />

Klassenrat: Reflexion unterstützen<br />

während des gesamten Tagesablaufes<br />

Unterricht: Religion, Klassenrat<br />

Zeitabläufe erfahren<br />

Ereignis <strong>der</strong> Woche / des Monats<br />

Tagebuch<br />

Klassenreisetagebuch<br />

Mein Schuljahr<br />

Ich-Buch<br />

Fotos zeitlich ordnen („Lebenslauf“)<br />

34


3.2.2.7 Lebenshaltung (elementar/primar)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

sorgt verantwortungsbewusst für sich selbst zieht sich warm an<br />

trinkt ausreichend<br />

for<strong>der</strong>t Pausen ein<br />

schützt sich vor gefährlichen Gegenständen und<br />

Situationen<br />

schützt sich beim<br />

Umgang mit spitzen Gegenständen (z.B.<br />

Schere, Messer)<br />

Umgang mit einer heißen Herdplatte<br />

geht nicht auf den Sportplatz, wenn die<br />

an<strong>der</strong>en dort Fußball spielen<br />

geht mit Gegenständen achtsam um mit Spielzeug o<strong>der</strong> Arbeitsmaterialien o.ä.<br />

von Mitschülern<br />

zeigt Wertschätzung gegenüber den Dingen<br />

achtet die körperliche und psychische<br />

Unversehrtheit an<strong>der</strong>er<br />

akzeptiert Grenzen (z.B. Stopp-Regel)<br />

geht verantwortungsvoll und angemessen<br />

mit „MF-Kin<strong>der</strong>n“ um<br />

klärt einen Streit mit Worten statt mit Taten<br />

geht mit Tieren und Pflanzen achtsam um gießt Blumen<br />

versorgt und pflegt Tiere<br />

während des gesamten Schulalltages<br />

Fach Sachunterricht/Natur:<br />

Thema „Wettergerechte Kleidung“<br />

in allen Situationen des alltäglichen<br />

Schullebens, in <strong>der</strong> Pause<br />

Fach Sachunterricht/Natur:, Themen:<br />

„Feuer“<br />

„Wasser“<br />

Fächer: Kochen/Hauswirtschaft, Werken,<br />

Textiles Werken: Arbeitsregeln<br />

in Spielsituationen o<strong>der</strong> Situationen mit<br />

Arbeitsmaterialien<br />

Fach Religion<br />

Klassenrat<br />

Fächer: Religion, Sachunterricht<br />

Streitschlichtung<br />

alltägliche Situationen<br />

Projektwoche „Tiere“,<br />

Fach Sachunterricht/ Natur, Themen:<br />

„Tiere“<br />

„Frühblüher“<br />

„Wir pflanzen um“<br />

Bauernhofprojekt<br />

Klassentier<br />

35


kennt einfache moralische Kategorien<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

akzeptiert Regeln<br />

for<strong>der</strong>t Einhaltung <strong>der</strong> Regeln<br />

im eigenen Lebenskreis<br />

kennt seinen Wert als Person kann Personen nennen,<br />

von denen sie/er sich geliebt fühlt<br />

kann sagen, für welche<br />

Menschen/Tiere/Aufgaben er/sie von<br />

Bedeutung ist<br />

genießt Erlebnisse und Situationen beobachtet<br />

freudig Erscheinungen aus <strong>der</strong> Natur:<br />

ein Tier, die Wolken etc.<br />

lauscht freudig/andächtig Musik<br />

schaut freudig/ andächtig ein Bild an<br />

findet Wege, um mit Einschränkungen<br />

konstruktiv/kreativ umzugehen<br />

trägt Stühle o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Gegenstände auf<br />

dem Rollstuhl<br />

benutzt unterstützende<br />

Kommunikationsformen<br />

(Gebärden, Talker etc.)<br />

während des gesamten Schulalltags<br />

Klassenrat<br />

Spielsituationen<br />

Pausenaufsicht<br />

Fach Sachkunde/Gesellschaft, Themen:<br />

Familie, Gefühle<br />

Fach Religion,<br />

Thema: „Die große Frage:<br />

Wozu bin ich auf <strong>der</strong> Welt ?“<br />

meditative Angebote<br />

Schulkonzerte, z.B. Live-Music-Now<br />

Fach Sachkunde/Natur,<br />

Thema: „Wir beobachten ein Tier“<br />

Fach Bildende Kunst:<br />

Bild-/Kunstbetrachtungen<br />

Fach Religion,<br />

Thema: „Was ist Glück für mich?“<br />

alltägliche Beobachtungen<br />

aufgreifen<br />

Fach Sport<br />

Hobbygruppe: „Abenteuer“<br />

UK (Unterstützte Kommunikation)<br />

36


3.2.3 Vorberufliche Bildung<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Die Phase <strong>der</strong> ‚vorberuflichen Bildung’ folgt auf die Phase <strong>der</strong> ‚primaren Bildung’. Sie hat ihren Schwerpunkt im Jugendalter. Die<br />

Heranwachsenden beginnen sich mehr und mehr mit ihrem zukünftigen Leben als Erwachsene zu beschäftigen: Fragen zu Sexualität und Liebe<br />

sowie zur möglichen beruflichen Zukunft gewinnen an Bedeutung. Die jungen Menschen beginnen sich in praktischen beruflichen Fel<strong>der</strong>n zu<br />

erproben (Zeit <strong>der</strong> Betriebspraktika). 1<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität stehen zunehmend die Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion im Mittelpunkt. Sie finden<br />

ihren Schwerpunkt im „psychologischen Selbst“ 2 .<br />

Das Selbst beginnt sich zu organisieren: Der Aufbau eines Selbstkonzeptes in Bezug auf das eigene Geschlecht, die eigene Familienherkunft,<br />

moralische Werte, eigene Fähigkeiten und politische Haltungen beginnt. 3 Die Jugendlichen fangen an zwischen ihrer Wahrnehmung und <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung von außen zu unterscheiden. Es ist die Phase <strong>der</strong> intensiven Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem eigenen körperlichen Erscheinungsbild. 4<br />

Unterricht und Erziehung haben in dieser Bildungsphase die Aufgabe,<br />

Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion anzuregen und zu begleiten<br />

Sexualerziehung/Gesundheitserziehung/Suchtprävention als bedeutsame Themen anzubieten<br />

erste Schritte zum Übergang in das Erwachsenenleben zu begleiten und Anstöße zur Lebensplanung zu geben<br />

Entwicklung von Zukunftsvorstellungen anzuregen<br />

Verantwortungsübernahme zu ermöglichen<br />

Unsere Schülerinnen und Schüler benötigen dabei insbeson<strong>der</strong>e Unterstützung und Begleitung bei folgenden Entwicklungsaufgaben:<br />

Einfor<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Erwachsenenrolle<br />

Erkennen von Fremdbestimmung<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> eigenen Behin<strong>der</strong>ung<br />

Schaffen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Nähe und Distanz<br />

1 An unserer <strong>Schule</strong> ist die vorberufliche Bildung ein Schwerpunkt. Dieser drückt sich durch ein spezielles Fächerangebot („Arbeitslehre“ mit<br />

seinem schuleigenen Curriculum) von Klasse 6 – 10 aus. Außerdem gibt es ab Klasse 6 ein ergänzendes Wahlangebot „Hobby“.<br />

2 Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 18. Er stellt hier die Entwicklung in den verschieden Lebensphasen dar in Anlehnung an L’Ecuyer 1990 und Newman & Newman1975.<br />

3 vgl. Pallasch, W.; Petersen, R., S. 158<br />

4 vgl. Leyendecker, Ch, a.a.O., S. 18<br />

37


3.2.3.1 Körper (vorberuflich)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

zeigt Selbstwertgefühl im Hinblick auf den<br />

eigenen Körper<br />

wehrt sich gegen unangenehmen Umgang<br />

mit dem eigenen Körper<br />

nimmt Stellung zu therapeutischen<br />

Maßnahmen<br />

freut sich über motorische<br />

Entwicklungsfortschritte<br />

respektvolle körperliche Distanz<br />

sicherstellen, ob Berührung erwünscht ist<br />

Thema „Nein-Sagen“<br />

Fach Natur: „Sexualerziehung“<br />

Fach Religion<br />

Schüler in therapeutische Entscheidungen<br />

einbeziehen<br />

Rückmeldung geben über motorische<br />

Entwicklungsfortschritte<br />

Therapie (Therapeuten)<br />

Sport (Therapeuten/Sportlehrer)<br />

Fach Arbeitslehre<br />

Fach Bildende Kunst<br />

38


geht verantwortungsbewusst mit dem eigenen<br />

Körper um<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

ernährt sich bewusst<br />

hält sich fit<br />

kennt Grenzen <strong>der</strong> körperlichen Belastbarkeit<br />

kennt Möglichkeiten, sich körperlich zu<br />

entspannen<br />

kennt grundlegende hygienische Prinzipien<br />

Thema „Gesunde Ernährung“<br />

Fach Hauswirtschaft<br />

Fach Natur/Biologie<br />

Beratung <strong>der</strong> Jugendlichen/Eltern zu<br />

Sportangeboten in Wohnortnähe<br />

Fach Sport, Fach Schwimmen<br />

bewegte Pause<br />

Rückmeldung geben<br />

sicherstellen, wo Grenzen liegen<br />

Grenzen respektieren<br />

Entspannungstechniken:<br />

Progressive Muskelentspannung<br />

Atemtechniken<br />

Yoga<br />

Snoezelen<br />

Fach Natur/Biologie:<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong> „Sexualerziehung“<br />

39


3.2.3.2 Gefühle (vorberuflich)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

kann unterschiedliche Gefühlskategorien<br />

wahrnehmen und eindeutig ausdrücken<br />

drückt Gefühle wie z.B. Freude, Kummer,<br />

Schmerz, Interesse etc. über Mimik, Gestik,<br />

Körpersprache, Symbole etc. aus<br />

Spiele und Übungen zu Gefühlskategorien<br />

(Bewegungsspiele, Musik,<br />

Gefühle auf Fotos erraten)<br />

Situationen schaffen, in denen <strong>der</strong> Ausdruck<br />

und das Erinnern von Gefühlen geübt und<br />

Akzeptanz erfahren wird:<br />

z.B. Klassenrat, schulische Alltags-<br />

situationen<br />

Übungen zur Schulung <strong>der</strong><br />

Körperwahrnehmung<br />

Feedback und Übungen zur Stimmigkeit von<br />

Gefühl und Ausdruck: schul. Alltag<br />

Fach: Gesellschaft<br />

„Mein soziales Umfeld“ (z.B. „Meine<br />

Familie“)<br />

„Meine Beziehung zu an<strong>der</strong>en“<br />

Fach Religion, Themen:<br />

„Verlust“<br />

„Vertrauen“<br />

Künste/Wahlpflicht „Theater“<br />

pädagogische Haltung im Schulalltag:<br />

Gefühle spiegeln<br />

40


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

geht mit Gefühlen angemessen um kontrolliert Wut und an<strong>der</strong>e starke Erregung<br />

kann starke Erregung abbauen<br />

handelt bei Angstgefühlen situationsgerecht:<br />

läuft/fährt/schreit bei realer Gefahr<br />

überwindet - sie/ihn selbst blockierende -<br />

Ängste jemanden anzusprechen<br />

zeigt angemessenen Umgang mit typischen<br />

Empfindungen aus dem Liebes- und<br />

Sexualbereich<br />

kann die Auswirkungen eigener Gefühle auf<br />

an<strong>der</strong>e einschätzen<br />

hat Wissen über die Gefühlsausdrücke und<br />

ihre Wirkungen<br />

kann die Gefühlsreaktionen an<strong>der</strong>er<br />

einschätzen und sich hineinfühlen<br />

„Einfühlen“, soziale Kompetenz<br />

Sexualerziehung<br />

pädagogische Haltung im Schulalltag<br />

Übungen zum eigenen Auftreten und dessen<br />

Reflexion:<br />

z.B. Rollenspiele:<br />

Fach Leben & Arbeit:<br />

Vorbereitung für das Praktikum<br />

Fach Religion<br />

Hobbygruppe „Freundschaft“<br />

Konfliktbearbeitung und Reflexion:<br />

Klassenrat<br />

schulische Alltagssituationen<br />

41


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2.3.3 Wünsche und Bedürfnisse (vorberuflich)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

drückt eigene Bedürfnisse und Wünsche Zukunftswünsche in Bezug auf<br />

Freundschaft<br />

Partnerschaft<br />

Ausbildung/Beruf<br />

Wohnen<br />

unterscheidet realisierbare von nicht<br />

realisierbaren Wünschen<br />

kann sich innerhalb realisierbarer Wünsche (für<br />

einen) entscheiden<br />

siehe oben siehe oben<br />

setzt realisierbare Wünsche angemessen durch telefoniert für einen Praktikumsplatz<br />

verabredet sich mit Freunden<br />

macht Vorschläge<br />

übernimmt Verantwortung für die Folgen <strong>der</strong><br />

„Wunsch“- Entscheidung<br />

auf die<br />

Bezugsgruppe<br />

Familie<br />

Gesellschaft<br />

Fach Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.1: Individuelle Orientierung<br />

7.2.2: Berufliche Orientierung<br />

7.2.1.4.1: Wohnformen<br />

Fach Natur/ Biologie:<br />

„Sexualerziehung“<br />

Fach Religion<br />

Projekte zu Zukunftswünschen:<br />

z.B. „Wohnen“, „Freundschaft“<br />

Entscheidungshilfen geben:<br />

+ Punkte, - Punkte<br />

Hierarchisieren üben<br />

Fach Leben & Arbeit<br />

Schulalltag<br />

Feste etc. mitorganisieren<br />

Fach Gesellschaft, Themen:<br />

„Familie“<br />

„Freundschaft“<br />

Fach Leben & Arbeit<br />

Schulalltag<br />

Feste etc. mitorganisieren lassen<br />

42


3.2.3.4 Selbstwertgefühl (vorberuflich)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

akzeptiert die durch Unerfüllbarkeit<br />

entstehenden eigenen Grenzen<br />

Schmerz<br />

Trauer<br />

in Bezug auf Zukunftswünsche<br />

freut sich über Urheberschaft identifiziert sich mit eigenen Werken<br />

wie<strong>der</strong>holt das Schaffen erlernter Werke<br />

probiert Neues aus<br />

präsentiert eigene Werke<br />

freut sich über eigene Leistungen zeigt eigene Arbeitsergebnisse<br />

spricht über eigene Arbeitsergebnisse<br />

erinnert sich an eigene Erfolge<br />

erkennt Lernzuwachs<br />

erkennt eigenen Beitrag am Lernzuwachs<br />

nimmt Erfüllung von Ämtern wahr<br />

Fach Religion<br />

Thema: „Meine Behin<strong>der</strong>ung“<br />

Fach Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.1: Individuelle Orientierung<br />

eigene Werke herstellen, ausstellen,<br />

verkaufen:<br />

Fach Arbeitslehre:<br />

Holz Werken, Textiles Werken<br />

Fach Hauswirtschaft: Dienstleistungen<br />

Fach Bildende Kunst: Kunstwerke<br />

Fach Deutsch/Wahlpflicht:<br />

„Schulzeitung“<br />

alle Unterrichtsfächer<br />

Portfolio über beson<strong>der</strong>e Leitungsnachweise<br />

Lernvereinbarungsgespräche<br />

Lerndokumentation<br />

Ämterplan<br />

43


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

übernimmt Tätigkeiten bewusst selbstständig erfüllt (bewusst)<br />

Ämter<br />

Wochenpläne<br />

Schulaufgaben<br />

geht einkaufen<br />

<br />

kümmert sich um einen Praktikumsplatz<br />

zeigt Selbstsicherheit tritt sicher vor <strong>der</strong> Gruppe auf<br />

schätzt Fähigkeiten realistisch ein und<br />

verhält sich entsprechend<br />

besteht auf selbstständiger Erledigung von<br />

Aufgaben, lehnt unerwünschte Hilfen ab<br />

kennt eigene Stärken und Grenzen<br />

kennt notwendigen Bedarf an Hilfe<br />

Ämterplan<br />

Wochenplan<br />

Schulaufgaben<br />

Fach Hauswirtschaft<br />

Fach Schülerfirma<br />

Fach Leben & Arbeit<br />

in allen Bereichen<br />

Klassensprecher<br />

Fächerverbund Gesellschaft:<br />

Klassenrat<br />

Schülerrat<br />

Referate, Präsentationen<br />

Feriensingen<br />

Theaterspiel<br />

in allen Bereichen<br />

Fach Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.1.2.2: Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

den eigenen Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten<br />

7.2.1.3: Einschätzung von Stärken und<br />

Schwächen durch an<strong>der</strong>e Menschen<br />

7.2.2.7: Betriebspraktikum<br />

Fach Sport<br />

verschiedene Hobbygruppen:<br />

z.B. Abenteuer, Wassersport<br />

44


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2.3.5 Persönliche Merkmale (vorberuflich)<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

gibt das eigene Aussehen wie<strong>der</strong> gibt beim Malen das eigene Aussehen<br />

wie<strong>der</strong><br />

kann das eigene Aussehen mit Worten<br />

beschreiben<br />

kennt Daten zur eigenen Person kennt<br />

Größe, Gewicht<br />

Geburtsdatum, Geburtsort<br />

Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse<br />

Schullaufbahn<br />

kennt seine Behin<strong>der</strong>ung kennt<br />

Namen<br />

Ursache <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

Einschränkungen die mit <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

verbunden sind<br />

kennt Rollenmerkmale des eigenen Geschlechts kennt<br />

Rolle als Junge/Mädchen, Mann/Frau,<br />

z.B. durch Medien vermittelt<br />

Rolle als Partner<br />

Fach Bildende Kunst:<br />

Thema „Ich male mich in meiner<br />

Lieblingskleidung“<br />

Fach Deutsch: Personenbeschreibung<br />

Fach Mathematik,<br />

schuleigener Curriculumentwurf:<br />

Lebensbedeutung „ Ich lerne mich selbst<br />

kennen“,<br />

Lernsituation „Ich kann meinen Körper<br />

messen“<br />

Fach Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.2.6: Bewerbung: Lebenslauf<br />

Fach: Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

2.1.2.2: reflexive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

<strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit<br />

Fach Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.1.2.3: Rolle Junge/Mädchen etc.<br />

Fach Biologie: „Sexualerziehung“<br />

45


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

kennt seine Behin<strong>der</strong>ung kennt<br />

Namen<br />

Ursache <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

Einschränkungen die mit <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

verbunden sind<br />

kennt Rollenmerkmale des eigenen Geschlechts kennt<br />

Rolle als Junge/Mädchen, Mann/Frau,<br />

z.B. durch Medien vermittelt<br />

Rolle als Partner<br />

Fach: Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

2.1.2.2: reflexive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

<strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit<br />

Fach Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

Rolle Junge/Mädchen etc.<br />

Fach Biologie: „Sexualerziehung“<br />

kennt eigene Interessen und Fähigkeiten Fach: Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.1.2: eigenes Potential erkennen und<br />

realistisches Selbstkonzept<br />

entwickeln<br />

kann eigene persönliche Merkmale realistisch<br />

einordnen<br />

adäquater Berufswunsch Fach: Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.1.2: eigenes Potential erkennen und<br />

realistisches Selbstkonzept<br />

entwickeln<br />

46


3.2.3.6 Lebensgeschichte (vorberuflich)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

Nimmt bewusst Wachstum und Verän<strong>der</strong>ung am<br />

eigenen Körper wahr<br />

erkennt, dass sich Interessen verän<strong>der</strong>n,<br />

Fähigkeiten sich entwickeln o<strong>der</strong> hinzukommen<br />

und kann diese benennen<br />

Größenwachstum<br />

Klei<strong>der</strong>größe, Schuhgröße<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Körpers während <strong>der</strong><br />

Geschlechtsreife<br />

kann ausdrücken,<br />

welche Fähigkeiten er/sie früher hatte<br />

und welche neu hinzugekommen sind<br />

welche Fähigkeiten weiterhin<br />

unverän<strong>der</strong>t bestehen<br />

welche Hobbys sich verän<strong>der</strong>t haben<br />

erkennt die Verän<strong>der</strong>ungen im sozialen Gefüge nimmt wahr und reflektiert<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Familie<br />

Verän<strong>der</strong>ungen des Freundeskreises<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

weiß über wichtige Abschnitte seiner<br />

Lebensgeschichte Bescheid<br />

Geburt<br />

Kindheit, Jugendalter<br />

Fach Mathematik,<br />

schuleigener Curriculumentwurf<br />

Lebensbedeutung „ Ich lerne mich selbst<br />

kennen“,<br />

Mathematisches Ich-Buch<br />

(„jährliches Messen <strong>der</strong> Größen“)<br />

Fach Natur/Biologie:<br />

„Sexualerziehung“<br />

Fach Gesellschaft<br />

Lerndokumentation/Portfolio<br />

Fach Leben & Arbeit<br />

schuleigenes Curriculum<br />

7.2.1.2.2: reflexive Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

<strong>der</strong> eigenen Persönlichkeit<br />

Vergleich von Ich-Büchern<br />

Grundstufe/Mittelstufe<br />

Fach Gesellschaft:<br />

Thema „Meine Familie“<br />

Fach Religion:<br />

Thema „Abschied nehmen“<br />

Klassenrat<br />

Fach Gesellschaft/ Bildende Kunst<br />

Thema „Meine Lebenslinie“<br />

47


weiß, dass er/sie die eigene Lebensgeschichte<br />

mitgestalten kann<br />

3.2.3.7 Lebenshaltungen (vorberuflich)<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Freundschaft<br />

Gesundheit<br />

Konsum<br />

Weiterbildung<br />

Fach Religion<br />

Fach Gesellschaft<br />

Kompetenzbeschreibung Beispiele Anwendung<br />

sorgt verantwortungsvoll für sich selbst Ernährung<br />

Körperpflege<br />

Gesundheit<br />

Kleidung<br />

schützt sich vor gefährlichen Gegenständen und<br />

Situationen<br />

kennt Prinzipien eines<br />

sicheren Arbeitsplatzes und Haushaltes<br />

(Brandverhütung, Sicherheits- und<br />

Gesundheitsschutzzeichen)<br />

beachtet diese im praktischen Tun<br />

geht mit Gegenständen achtsam um Umgang mit Schulinventar und -mobiliar<br />

Umgang mit Werkzeug und Arbeitsmaterial<br />

Fach Natur/Biologie<br />

Fach Hauswirtschaft<br />

Klassenreise<br />

Arbeitslehre:<br />

Hauswirtschaft, Holzwerken, Textiles<br />

Werken, Technik<br />

Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.3.2: wichtige Aspekte eines sicheren<br />

Arbeitsplatzes und Haushaltes<br />

kennen lernen<br />

Schulordnung<br />

Klassenregeln<br />

Fachraumregeln<br />

48


achtet die körperliche und psychische<br />

Unversehrtheit an<strong>der</strong>er<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

regelt Konflikte mit Worten<br />

macht Ich-Aussagen<br />

greift den an<strong>der</strong>en<br />

nicht körperlich an<br />

erpresst nicht<br />

bedroht nicht<br />

geht mit Tieren und Pflanzen achtsam um zeigt den sorgsamen Umgang in <strong>der</strong><br />

Realbegegnung mit Pflanzen und Tieren<br />

schützt bewusst die Umwelt spart Wasser und Energie<br />

entsorgt Abfall sachgerecht<br />

kennt moralische Kategorien und handelt<br />

danach<br />

zeigt Empathie<br />

erkennt Ungerechtigkeiten<br />

erkennt die Notwendigkeit von Regeln und<br />

<strong>der</strong>en Einhaltung<br />

Schulordnung<br />

Fahrradführerschein<br />

Klassenrat: Methoden <strong>der</strong> Konfliktregelung<br />

Fach Religion:<br />

ethisches Handeln in Konfliktsituationen<br />

Zoobesuche<br />

Klassentier<br />

Pflanzen in <strong>der</strong> Klasse<br />

Pflanzen im Schulgarten<br />

Fach Gesellschaft<br />

Vorbild <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen<br />

Fach Hauswirtschaft: Restwärme nutzen<br />

Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.3.4:6: Lebenshaltungskosten<br />

Religion<br />

Gesellschaft<br />

Klassenrat<br />

Schulordnung<br />

49


kennt und achtet wichtige Elemente <strong>der</strong><br />

Gesetzgebung<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

kennt<br />

Jugendschutzgesetz<br />

Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

Strafrecht<br />

Grundgesetz<br />

Menschenrechte<br />

weiß um seinen Wert als Person weiß<br />

von welchen Personen sie/er geliebt ist<br />

welche Menschen/Tiere/Aufgaben dem<br />

eigenen Leben beson<strong>der</strong>e Bedeutung/Sinn<br />

geben<br />

um die Einzigartigkeit eines jeden<br />

Menschen<br />

sucht bewusst Erlebnisse und Situationen, die<br />

einen Erlebniswert haben<br />

kennt und benennt Situationen und<br />

Erlebnisse, die sie/ihn beson<strong>der</strong>s positiv<br />

berühren<br />

plant Situationen und Erlebnisse, welche<br />

sie/ihn beson<strong>der</strong>s positiv berühren in sein<br />

Leben ein<br />

freut sich im Voraus auf freudvolle<br />

Situationen und Ereignisse<br />

Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.3.3: Wichtige Gesetze<br />

Fach Gesellschaft:<br />

Thema „Grund- und Menschenrechte“<br />

Religion<br />

Thema: „Wozu bin ich auf <strong>der</strong> Welt?“<br />

Weitere Themen zum „Sinn des Lebens“<br />

meditative Angebote<br />

Schulkonzerte z.B. „Live-Music-Now“<br />

Hobby<br />

Fach Sachkunde/Natur:<br />

Thema „Wir beobachten ein Tier“<br />

Fach Bildende Kunst:<br />

Bild-/Kunstbetrachtungen<br />

50


kann die eigenen Einschränkungen als<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung verstehen<br />

<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

berichtet stolz von neuen Lösungen, die<br />

ihr/ihm in Hinblick auf seine Einschränkung<br />

eingefallen sind<br />

tauscht sich mit Betroffenen über Ideen und<br />

Lösungen aus<br />

berät an<strong>der</strong>e<br />

Reflexionsgespräche<br />

Therapie<br />

Schulalltag<br />

Fächer<br />

Gesellschaft:<br />

Thema „Behin<strong>der</strong>te und Gesellschaft“<br />

Leben & Arbeit,<br />

schuleigenes Curriculum:<br />

7.2.1.2.3: reflexive Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung<br />

Religion<br />

Natur:<br />

Thema „Meine Behin<strong>der</strong>ung“<br />

51


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Literaturverzeichnis<br />

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<strong>Schule</strong> und Berufsbildung, Hamburg<br />

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für <strong>Schule</strong> und Berufsbildung, Hamburg 2010<br />

Burow Fritz, Asshauer Martin, Hanewinkel, Reiner: Fit und stark fürs Leben. 1. und 2. Schuljahr. Persönlichkeitsför<strong>der</strong>ung zur Prävention von<br />

Aggression, Rauchen und Sucht, Leipzig Stuttgart, Düsseldorf 2002<br />

Hansen, G: Die eigene Behin<strong>der</strong>ung als Thema <strong>der</strong> ästhetischen Erziehung – ein Zugang aus Sicht <strong>der</strong> Unterstützenden Didaktik. In: Die eigene<br />

Behin<strong>der</strong>ung im Fokus. Theoretische Fundierung und Wege <strong>der</strong> inhaltlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung, hrsg. v. Barbara Ortland, Bad Heilbronn 2006,<br />

S.82 – S.87<br />

Die eigene Behin<strong>der</strong>ung im Fokus. Theoretische Fundierung und Wege <strong>der</strong> inhaltlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung, hrsg. von Barbara Ortland, Bad<br />

Heilbrunn 2006<br />

Erikson Erik H.: Identität und Lebenszyklus, Frankfurt 1973<br />

Fischer, Lorenz, Wiswede, Günter: Grundlagen <strong>der</strong> Sozialpsychologie, München Wien 2002<br />

Frankl. Viktor, E.: Ärztliche Seelsorge. Grundlagen <strong>der</strong> Logotherapie und Existenzanalyse München 1975<br />

„ICH und DU und WIR“, hrsg. von <strong>der</strong> Schulpsychologischen Beratungsstelle, Mombacher Str. 76, 55122 Mainz<br />

http://ifb.bildung-rp.de/themen/gewaltpraevention-intervention/ich-und-du-und-wir/materialien.html<br />

Individuelle Lerndokumentation - Persönlichkeit und Soziale Beziehungen. Lerndokumentation – ILD. Programm zur Erfassung von<br />

Kompetenzen. Projekt vom ISB - Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München, zu finden unter www.isb.bayern.de/isb, Stichwort<br />

Projekte<br />

Krappmann, Lothar: Soziologische Dimensionen <strong>der</strong> Identität, Stuttgart 1975<br />

52


<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

Leyendecker, Christoph: „Normalerweise bin ich nicht behin<strong>der</strong>t?!“. Entwicklung des Selbstkonzepts und Coping-Prozesse im Leben mit einer<br />

körperlichen Schädigung. In: Die eigene Behin<strong>der</strong>ung im Fokus. Theoretische Fundierung und Wege <strong>der</strong> inhaltlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung, hrsg.<br />

von Barbara Ortland, Bad Heilbrunn 2006, S.12. – S.29<br />

Moshe, Kirsten: Persönlichkeitsentwicklung bei Mädchen einer <strong>Schule</strong> für Geistigbehin<strong>der</strong>te. Schriftliche Hausarbeit gem. §58 OVP im Rahmen<br />

<strong>der</strong> zweiten Staatsprüfung für das Lehramt Son<strong>der</strong>pädagogik, Düsseldorf, 23.05.2003<br />

Pallasch, Waldemar; Petersen, Ralf: Coaching. Ein Ausbildungs- und Trainingskonzept zum Coach in pädagogischen und sozialen<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong>n, Weinheim und München 2005<br />

Persönlichkeitsför<strong>der</strong>ung. Überblick zu Projekten zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persönlichkeit von Primarschulkin<strong>der</strong>n im deutschsprachigen Raum, zu<br />

finden unter www.li-hamburg.de, pdf-Datei, Zugriff Juli 2008<br />

Persönlichkeit und Soziale Beziehungen. In: Lehrpläne För<strong>der</strong>schwerpunkt Geistige Entwicklung – Berufsfachschule, hrsg. vom Staatsinstitut für<br />

Schulqualität und Bildungsforschung, München, gültig seit dem 08.07.2003<br />

Persönlichkeit und Soziale Beziehungen. In: Lehrpläne För<strong>der</strong>schwerpunkt Geistige Entwicklung – Grund und Hauptschulstufe, hrsg. vom<br />

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, München, gültig seit dem 08.07.2003<br />

Richtlinie <strong>der</strong> Bildung und Erziehung in Vorschulklassen, zur Zeit gültig, hrsg. von <strong>der</strong> damaligen Behörde für Bildung und Sport, Hamburg<br />

Thüringer Bildungsplan für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre, hrsg. vom Thüringer Kultusministerium, Weimar Berlin August 2008<br />

Vorläufiger Lehrplan für die För<strong>der</strong>schule für Geistigbehin<strong>der</strong>te. Gesamtunterricht in <strong>der</strong> Werkstufe, hrsg. vom Thüringer<br />

Kultusministerium, Juli 1998<br />

Vorläufiger Lehrplan für die För<strong>der</strong>schule für Geistigbehin<strong>der</strong>te. Gesamtunterricht in Grund-, Mittel- und Oberstufe, hrsg. vom Thüringer<br />

Kultusministerium, Juli 1998<br />

Wikipedia: „Identität“, 18.02.2010<br />

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<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

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