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Aufgabengebiet „Stärkung der personalen ... - Schule Tegelweg

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<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />

3.2. Konkretisierung gemäß <strong>der</strong> Bildungsbereiche<br />

3.2.1 Basale Bildung<br />

Als „basale Bildung“ wird gemäß <strong>der</strong> Thüringer Bildungspläne die frühkindliche Bildung bezeichnet. „Im Zusammenwirken von Wahrnehmung<br />

und Bewegung entwickeln sich komplexer werdende kognitive Fähigkeiten.“ 1<br />

Das Kind ist in dieser Phase offen für alle alltäglichen Lernmöglichkeiten. Es folgt selbst entdeckten Eigenthemen. 2 Im Zentrum <strong>der</strong> Bedeutung<br />

steht dabei die Befriedigung <strong>der</strong> eigenen Bedürfnisse.<br />

Grundlage basaler Bildung sind stabile emotionale Beziehungen zu vertrauten Personen 3 , die den Bildungsprozess des Kindes unterstützen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität ist dies die Phase des „ Körperselbst“ 4 . Das Selbst beginnt aus Urvertrauen und Symbiose<br />

aufzutauchen. Entwicklungsaufgabe ist <strong>der</strong> Aufbau eines Körperselbst, die Unterscheidung von Selbst und an<strong>der</strong>er Person sowie die ersten<br />

Versuche von Loslösung und Autonomie. 5<br />

Basale Bildung kommt aufgrund <strong>der</strong> speziellen Schülerschaft mit einem großen Anteil von schwerstbehin<strong>der</strong>ten Schülerinnen und Schülern in<br />

unserer <strong>Schule</strong> eine hohe Bedeutung zu. Folgende Gesichtspunkte sollen beson<strong>der</strong>s erwähnt sein:<br />

Schwerstbehin<strong>der</strong>te Schülerinnen und Schüler sind im hohen Maße in ihren kommunikativen Möglichkeiten eingeschränkt.<br />

Dem basalen Dialog kommt somit eine herausragende Bedeutung zu, d.h. es gilt<br />

o individuelle Reaktionen/Zeichen <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers zu deuten o<strong>der</strong> ihnen Bedeutung zu verleihen<br />

o gleichbleibend und verlässlich auf die Reaktionen/Zeichen des Kindes zu reagieren<br />

Schwerstbehin<strong>der</strong>ten Schülerinnen und Schülern ist es oft nur sehr eingeschränkt möglich, sich selbst Bewegungs- und<br />

Wahrnehmungserfahrungen zu verschaffen. Die beson<strong>der</strong>e pädagogische Aufmerksamkeit gilt deshalb, <strong>der</strong> Schülerin/dem Schüler diese<br />

Erfahrungen zu ermöglichen sowie ihre/seine Bewegungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten zu nutzen und auszubauen. Damit wird die<br />

Basis geschaffen für den Aufbau eines Körperselbst.<br />

Schwerstbehin<strong>der</strong>te Schülerinnen und Schüler sind im hohen Maße auf die konstante Hilfe und Zuwendung an<strong>der</strong>er angewiesen. Die<br />

pädagogische Arbeit muss deshalb dieser Hilfsbedürftigkeit mit Verantwortung begegnen. Sie muss sich gleichzeitig auf die Suche nach<br />

Möglichkeiten machen, auf welche Weise jede Schülerin/je<strong>der</strong> Schüler Autonomie und Loslösung sowie Selbstwirksamkeit erleben kann<br />

1 Thüringer Bildungspläne für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre, a.a.O,.S.14<br />

vgl. dazu auch die Theorien von Piaget und Erikson<br />

2 vgl. ebenda<br />

3 vgl. Thüringer Bildungspläne für Kin<strong>der</strong> bis 10 Jahre, a.a.O., S.14<br />

4 Leyendecker, Ch., a.a.O., S. 18<br />

5 vgl. ebenda, Leyendecker stellt hier die Entwicklung in den verschieden Lebensphasen dar in Anlehnung an L’Ecuyer 1990 und Newman & Newman1975 dar.<br />

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