Aufgabengebiet „Stärkung der personalen ... - Schule Tegelweg
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<strong>Aufgabengebiet</strong>: Stärkung <strong>der</strong> <strong>personalen</strong> Identität <strong>Schule</strong> <strong>Tegelweg</strong> 2010<br />
Anpassungsdruck an gesellschaftliche Entwürfe von ‚Normalität’ als beson<strong>der</strong>s hoch<br />
erlebt wird. 1<br />
Pädagogische Aufgabe in Schullalltag und Unterricht ist es, die Schülerinnen und<br />
Schüler bei <strong>der</strong> Wahrnehmung eigener Wünsche und <strong>der</strong> Mitteilung eigener Wünsche<br />
und Bedürfnisse zu unterstützen sowie Lernsituationen zu schaffen, in denen ein<br />
ermuntern<strong>der</strong> und auch realistischer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und<br />
Wünschen erlernt werden kann.<br />
1.4. Selbstwertgefühl<br />
Ein positives Selbstwertgefühl ist dafür entscheidend, auf welche Weise unsere<br />
Schülerinnen und Schüler auch nach Beendigung <strong>der</strong> Schulzeit den Erfor<strong>der</strong>nissen und<br />
Ereignissen des Lebens begegnen können. 2<br />
Das mögliche Erleben von Abwehr und Enttäuschung bei wichtigen Bezugspersonen<br />
<strong>der</strong> Kindheit, das Erleben stigmatisieren<strong>der</strong> Zuschreibungen in <strong>der</strong> Gesellschaft sowie<br />
das Erleben eigener Misserfolge o<strong>der</strong> <strong>der</strong> eigenen Hilfsbedürftigkeit mit <strong>der</strong> damit<br />
verbundenen sozialen Abhängigkeit können die psychosoziale Entwicklung von<br />
Kin<strong>der</strong>n mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen belasten. Das Entstehen<br />
eines positiven Selbstwertgefühls und eines positiven Selbstbildes kann dadurch<br />
gefährdet werden. 3<br />
Vorrangige Aufgabe <strong>der</strong> Pädagoginnen und Pädagogen ist deshalb,<br />
ihren Schülerinnen und Schülern den Aufbau einer verlässlichen und positiven<br />
Beziehung zu ermöglichen, in <strong>der</strong> ihre Bedürfnisse, Gefühle und Handlungen<br />
wahrgenommen, gespiegelt und berücksichtigt werden.<br />
Lernsituation und Schulalltag dabei so zu gestalten, dass die Schülerinnen und<br />
Schüler<br />
o Erfolge erleben können und selbst wahrnehmen lernen.<br />
o bei Misserfolgen begleitet werden.<br />
o Initiative ergreifen können.<br />
o Verantwortung übernehmen können.<br />
Die pädagogischen Angebote auf <strong>der</strong> Beziehungs- und Inhaltsebene entsprechen dabei<br />
dem individuellen Entwicklungsstand des einzelnen Kindes bzw. Jugendlichen.<br />
Im Umgang mit stigmatisierenden Einflüssen können Schülerinnen und Schüler<br />
lernen, sich von diesen abzugrenzen und diese selbst zu bewerten. 4 Die <strong>Schule</strong> kann<br />
helfen, dass sie für sich eigene Werte entdecken, die für sie bedeutsam sind und ihren<br />
Selbstwert erhöhen und stabilisieren ( Lebenshaltungen).<br />
1 Hansen, G: Die eigene Behin<strong>der</strong>ung als Thema <strong>der</strong> ästhetischen Erziehung – ein Zugang aus Sicht <strong>der</strong><br />
Unterstützenden Didaktik, In: Die eigene Behin<strong>der</strong>ung im Fokus. Theoretische Fundierung und Wege <strong>der</strong><br />
inhaltlichen Auseinan<strong>der</strong>setzung, hrsg. v. Barbara Ortland, Bad Heilbronn 2006, S 87<br />
2 Greenberg et al. 1991 zeigten in einer Studie die Schutzwirkung eines positiven Selbstwertgefühls. Dieses war<br />
zuvor durch ein positives Feedback aufgebaut worden. (vgl. dazu Fischer L., Wiswede, G., a.a.O., S.378)<br />
3 vgl. dazu Cloekes 2001 bei Moshe, K.: Persönlichkeitsentwicklung bei Mädchen einer <strong>Schule</strong> für<br />
Geistigbehin<strong>der</strong>te. Schriftliche Hausarbeit gemäß 358 OVP <strong>der</strong> zweiten Staatsprüfung für das Lehramt für<br />
Son<strong>der</strong>pädagogik, Düsseldorf 23.05.2003, s. Z, im Folgendem zitiert als Moshe, K.<br />
4 Frey beschreibt, dass ein Teil des Selbst – er nennt diesen das Soziale Selbst - Informationen von außen<br />
aufnimmt, auswählt und sich auf diese Weise ein Bild von <strong>der</strong> Meinung an<strong>der</strong>er macht. Das Private Selbst<br />
interpretiert dieses Bild aus <strong>der</strong> eigenen privaten Perspektive, es bewertet Inhalte und kann sie auch<br />
zurückweisen. So entsteht das Selbstbild. Menschen können versuchen ihr Selbstbild zu schützen, indem sie<br />
negative Bewertungen leugnen o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Berechtigung für sich als unwichtig abtun. (vgl. Moshe, a.a.O, S.7f)<br />
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