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Riesling, Deutschland 2007 (PDF) - Gerstl Weinselektionen

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Deutsche <strong>Riesling</strong>e <strong>2007</strong>:<br />

Optimale Reife dank extrem<br />

langer Reifezeit.<br />

Etwas anderes als grosse Jahrgänge gab es in den letzten Jahren gar nicht<br />

mehr. 2000 war der letzte eher nicht wirklich grosse Jahrgang. 2001 war<br />

überragend, 2002 gross, aber vielleicht nicht ganz so überragend wie<br />

2001, aber danach konnte man die Jahrgänge nur noch mit Superlativen<br />

beschreiben. 2003 war kein einfaches, weil extrem heisses Jahr, aber die<br />

Spitzenwinzer produzierten Weine, die sie mit den legendären 1959-ern<br />

verglichen. Dann kam mit 2004 ein grosses klassisches Jahr, es ergab kühlere<br />

Weine mit mehr Säure und Rasse (vergleichbar mit dem ganz grossen<br />

1971). 2005 ist heute schon legendär, da gab es wie fast in ganz Europa<br />

mit nichts vergleichbare Überweine. 2006 war dann wieder kein einfaches<br />

Jahr, weil die Ernte in Rekordzeit eingebracht werden musste, aber die<br />

Spitzenwinzer hatten das im Griff und ernteten kaum Trauben unter 100<br />

Öchsle. Stilistisch ergab sich daraus eine Mischung zwischen 1975 und<br />

1976, grandiose Beeren- und Trockenbeerenauslesen wurden beinahe im<br />

Überfluss produziert.<br />

Und jetzt kommt <strong>2007</strong>. Selbst wenn es so wäre, ich könnte hier nicht<br />

schreiben, das sei noch besser. Was ich aber sicher schreiben und Ihnen<br />

am Freitag 16. Mai in der LimmatHall in Zürich auch beweisen kann:<br />

<strong>2007</strong> gab es eine grosse Anzahl von Weinen, die noch eine ganze<br />

Kategorie raffinierter sind als alles, was es bisher gegeben hat.<br />

Auf einen milden Winter folgten April und Mai mit extrem warmen Temperaturen,<br />

was zu der wohl seit Menschengedenken frühsten Traubenblüte<br />

führte. Ein eher kühler, nasser Sommer glich den Vegetationsvorsprung wieder<br />

aus. Im Oktober herrschte in ganz <strong>Deutschland</strong> ideales Lesewetter. Es<br />

war trocken und nicht zu heiss. So konnten die Winzer die Ernte geradezu<br />

geniessen. Das Traubengut war kerngesund und schon Ende September<br />

nahezu ausgereift. Während des ganzen Oktobers konnte ohne Hektik für<br />

jede Parzelle die optimale Reife abgewartet werden. Im Durchschnitt<br />

beträgt die Reifezeit der Trauben zwischen Blüte und Ernte 100 Tage.<br />

<strong>2007</strong> betrug sie 130-140 Tage (in Extremfällen sogar 170 Tage), und<br />

die Blätter waren immer noch grün. Somit hatten die Trauben viel<br />

mehr Zeit als in Normaljahren, um Aromastoffe zu sammeln. Das<br />

erklärt die ungewöhnliche Raffinesse der Weine.<br />

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